In Antwort auf:Und darum sag ich auch nichts mehr dazu.
Und wieso zitierst und schreibst Du dann das?
Hast Dus nötig? --- Nöö, oder?
.......................................................................................................................................... Ein Paradies ist immer dann, wenn einer da ist, der wo aufpasst, dass keiner reinkommt. ..........................................................................................................................................
In Antwort auf:Übrigens ist es faszinierend zu sehen, wie emotional verbissen hier teilweise geschrieben wird (habe noch nie soviele Schimpfwörter oder beleidigende Bezeichnungen in einem Thread gesehen) . Manchmal wüßte ich schon gerne, welche persönliche Geschichte / Betroffenheit dahinter steht...
MfG
Kaimann
He Kaimann,
jetzt dreh das mal nicht rum! Du schreibst doch nicht die Mehrzahl der Beiträge in diesem Baum, um uns Jörg Haider oder Deine politische Überzeugung nahezubringen.
Es geht Dir doch um Dich und Deine Selbsterklärung . . .
Mann oh Mann,hier tanzt ja der Bär nackt auf der Gardienenstange. Ist dieser Haider so interessant gewesen? Für mich nur ein weiteres Beispiel für:Übermut tut selten gut.Also kein Grund um gleich porös zu werden.
In Antwort auf:Ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass in Österreich die sog. Entnazifizierung nie mit "deutscher Gründlichkeit" () durchgeführt wurde
Nie stimmt nit. Wahr ist, dass es gleich nach dem Krieg zigtausende Verfahren gegen Nazis aller Kaliber gegeben hat. Ich erinnere mich an 60.000 Prozesse und 32.000 Schuldsprüche, davon 60 Todesurteile. Die Zahlen müssen aba ned stimmen. Das lag unter anderem daran, dass ein erheblicher Teil der Regierungsmitglieder vorher in Dachau oder Mauthausen waren.
Wahr hingegen ist, dass ab 1970 einige hundert Verfahren wegen Mordes und Behilfe zum Mord eingestellt wurden. Simon Wiesenthal hat das darauf zurückgeführt, dass in der Regierung Kreisky vier Minister hochrangige Ex-Nazis waren.
@Muck: Und dabei war ich noch vorsichtig. In diesem Geschichtsforum hier: http://www.ooegeschichte.at/Entnazifizierung.227.0.html wird die Entnazifizierung in Österreich gar "als nur teilweise (bis nicht) gelungen" bezeichnet (im letzten Absatz).
In Antwort auf:Entnazifizierung in Österreich gar "als nur teilweise (bis nicht) gelungen"
Das stimmt auch wieder. Es gibt halt einen Unterschied zwischen den ersten Jahren nach dem Krieg, als die KZ-ler am Ruder waren, und den späteren Jahren, als beide großen Parteien die Braunen als Wähler umworben haben.
Beispiel: Der so genannte "Bund sozialistischer Akademiker" (BSA), der gern als BSS bezeichnet wurde, weil dort in gewissen Bundesländern, zB der Steiermark und überhaupt in Kärnten, bis zu 80 Prozent der Mitglieder schwere Nazis waren. Die haben vor vier, fünf Jahren ihre NS-Vergangenheit aufgearbeitet, nachdem das prominente Mitglied Heinrich Gross ausgeschlossen worden war (Gross war ein Euthanasie-Massenmörder, der bei der Aktion T4 hunderte geistig Behinderte umgebracht und nach dem Krieg eine steile Karriere als SP-Gerichtspsychiater gemacht hatte. Er wurde zuerst verurteilt, dann wurde das Verfahren sang- und klanglos eingestellt). Als Folge der Aufarbeitung traten noch im 21. Jahrhundert etliche prominente Rote, darunter ein gewisser Karl Blecha und Leopold Gratz, aus Protest aus dem BSA aus.
Ich habe mich bis jetzt bewusst aus der Diskussion herausgehalten, da ich der Meinung war, dass es sich um ein kurzes Aufflackern zum Tagesgeschehen handelt. Nachdem ich aber die Beiträge nochmals durchgelesen habe, kann ich mich nicht mehr länger zurückhalten. Erstens musste ich erschüttert feststellen, wie tief das Niveau der Aussagen teilweise ist. Selbst wenn man mit der politischen Richtung, den Aussagen oder Taten eines Menschen (ja auch Politiker sind Menschen),den man nicht einmal gekannt hat, absolut nicht einverstanden ist oder sie sogar verurteilt, ist es für mich inakzeptabel ihn posthum als Schwein, Arschgeige oder Schlimmeres zu bezeichnen. So wurden nicht einmal erwiesene Massenmörder wie die Attentäter von 9/11 bezeichnet. Zweitens finde ich, dass der Wunsch nach "lernen aus der Geschichte", der so gerne mit dem Zitat "wehret euch der Anfänge" endlich einmal nicht mit der Bekämpfung der Auswirkungen sondern mit der Vermeidung der Ursachen beginnt. Das alles was dem Nationalsozialismus zu verdanken ist, ablehnenswert ist ist, wie ich hoffe, jedem in diesem Forum klar. Aber hat sich auch jeder mit den Ursachen auseinandergesetzt? Solche Auswüchse der Politik (egal in welche Richtung) entstehen nur in Extremsituationen. In Phasen der Ängste des Volkes in einem Land. Auch der Nationalsozialismus konnte sich erst von einer Stammtischpartei zu Grösserem entwickeln, als sich das Volk in seiner wirtschaftlichen Existents und nationalen Identität gefährdet fühlte und die Regierung nicht (oder gefühlt nicht) auf die Probleme reagierte. Zuerst mögen dann sogenannte "Protestwähler" die "Denen da oben" nur einen Denkzettel verpassen wollten zu einer Vergrösserung der "Stammtischrunde" geführt haben. Als auch dann nichts passierte und die Situation sich nicht besserte, haben noch mehr Protestwähler und natürlich auch überzeugte Anhänger für eine weitere Verschiebung der Machtverhältnisse gesorgt. Ausschlaggebend war schlussendlich, dass sich die gemässigten Parteien untereinander nicht einigen konnten (aus welchen Gründen auch immer) und somit einer Minderheit den Weg zur Macht freimachten (die Nationalsozialisten hatten niemals eine Mehrheit in einer demokratisch gewählten Volksvertretung). Wie es dann geendet hat, ist allgemein bekannt. Wenn man das auf die heutige politische Situation, nicht nur in Österreich, (Frankreich, Italien, Polen e.t.c.) umsetzt, ergibt sich, wenn auch stark abgemildert, genau die gleiche Situation. Die Arbeitslosigkeit ist im Steigen begriffen, die Preise für Nahrung und andere Dinge des täglichen Lebens explodieren e.t.c. und was passiert in der Politik ? Die arrivierten Parteien streiten, statt zu arbeiten. Die Politik negiert die Ängste der Bevölkerung. Und dann kommt jemand der auf den "kleinen Mann" zugeht, zuhört und einfache Lösungsvorschläge anbietet. Was jetzt den speziellen Fall betrifft, ja es ist Bargeld medienwirksam verteilt worden, es wurden in Kärnten Tankstellen errichtet, die billiger Treibstoff abgeben u.s.w. Aber hätten das nicht auch die "Anderen" machen können? Nein, sie haben es verteufelt und verurteilt, weil das populistisch ist. Und das ist gut so, denn populistisch hat was mit Volk zu tun und Politik sollte von Volksvertretern für das Volk gemacht werden.
Drittens, und das ist für mich das Wichtigste. Ich verwehre mich der Aussage, dass in Österreich entweder 30% Nazis oder Idioten sind. Ich persönlich bin weder ein Nazi noch ein Idiot und bin trotzdem Nationalist. Ich stehe zu meiner Art zu Leben (und dazu gehört dass ich Schweinefleisch esse, meine Frau kein Kopftuch trägt,in Schulen ein Kreuz an der Wand hängt) Ich stehe zu meiner Heimat(die Österreich ist und nicht irgend eine Provinz der EU) Ich stehe zu meiner Sprache.(und verstehe z.B. nicht warum bei uns Krankenschwesterschülerinnen statt Englisch ab sofort türkisch oder serb-kroatisch lernen müssen) Ich sehe meine Identität als Österreicher durch diverse Gutmenschen, Multikultis oder ähnliche Phantasten gefährdet.(Ich bin kein Ausländerfeind, aber wer Österreicher werden will soll sich uns anpassen und nicht umgekehrt) Ich fühle mich von den derzeitigen "Volksvertretern" nicht genug vertreten, deren einzige Sorge offensichtlich ihre persönliche Versorgung ist und die permanent versuchen der EU gehorsam zu sein (auch auf die Gefahr hin, dass österreichische Interessen auf der Strecke bleiben). Ich respektiere jeden der Nationalstolz zeigt und auf sein Heimatland stolz ist. Aber ich fordere das selbe Recht auf Nationalstolz auch für mich. (es darf nicht sein dass es stolze Amerikaner, Italiener, Serben e.t.c. geben darf, stolze Österreicher aber "Scheiss Nazis" sind) Ich will keinen Polizeistaat (aber ich fordere mehr Sicherheit für meine Kinder und Familie)
Ich könnte noch viele solche Beispiele nennen, will aber niemand weiter damit langweilen. Sollte ich aufgrund meines "Outings" jetzt in Ungnade gefallen sein: schade Sollte ich jetzt von manchen als Nazi oder ähnliches tituliert werden: ist mir egal. Ich habe einige von Euch persönlich kennen und sehr schätzen gelernt (die die es betrifft wissen es). Sollten diese jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, würde ich es ehrlich bedauern. (mir geht Bayern jetzt schon wieder ab) Ich bin auch gerne bereit E-mails oder PM's an mich persönlich zu beantworten, werde mich aber in diesem Fred weder rechtfertigen oder verteidigen.
mit nachdenklichem Gruss nach DE aus OE (in der Hoffnung, dass es beide noch sehr lange so wie sie sind gibt)
In Antwort auf:Erstens musste ich erschüttert feststellen, wie tief das Niveau der Aussagen teilweise ist. Selbst wenn man mit der politischen Richtung, den Aussagen oder Taten eines Menschen (ja auch Politiker sind Menschen),den man nicht einmal gekannt hat, absolut nicht einverstanden ist oder sie sogar verurteilt, ist es für mich inakzeptabel ihn posthum als Schwein, Arschgeige oder Schlimmeres zu bezeichnen.
Das seh ich auch so. Mit Betonung auf "teilweise". Zumindest haben wir es hier nicht mit der Kategorie brutal unterdrückender und massenmordender Diktatoren zu tun, wo die genannten oder ähnliche Bezeichnungen durchaus vertretbar wären.
Ansonsten hast du deine Ansicht und Position auf eine Art beschrieben, die ich problemlos akzeptieren kann, selbst wenn ich sie an manchem Punkt nicht teile oder zu plakativ finde.
Es hat mich immer schon gestört, wenn bei bestimmten Diskussionen der Nazi-Vorwurf zu schnell und unüberlegt kommt, weil man es dem "Gegner" damit zu einfach macht und eine (manchmal noch mögliche) sachliche Auseinandersetzung abwürgt.
In Antwort auf:Erstens musste ich erschüttert feststellen, wie tief das Niveau der Aussagen teilweise ist.
Moin,
nun mal nicht so auf die Betroffenheitstaste drücken. Das Niveau in diesem Forum ist nicht erst seit diesem Monat stark durchwachsen
Wenn Paolo solche Begriffe schreibt, ist eigentlich immer klar, von wem sie sind. Da gab es schon ganz andere Formulierungen. Hätte er "Heiner" gesagt, wärs allerdings über die Grenze gewesen
Man kann jetzt nicht sich beschweren, daß ein Mann "beleidigt" wurde, der auch eher mal ein herzhaftes Wort benutzt hat. Würde Haider noch leben und das lesen, würde er sich wegen eines solchen Wortes gewiß nicht so haben. Also mal Mittelkurs bitte. Erschütterungen klingen immer so ein wenig nach Erdbeben - so, als wenn man kaum noch an die Tastatur käme.
Ich finde gut, daß Du mal über die Entstehungsgeschichte was schreibst. Leider wird das in Deutschland allzu leicht vergessen, was zu der Erstarkung der braunen Partei hat führen können. Geschichte aufarbeiten ist nicht mal so eben. Und auch nie zuende. Vielfach wird "Verständnis" auch mit "Billigung" mißverstanden. Es ist eine Gratwanderung mitunter.
Der Unfall von Jörg Haider bleibt ein Unfall. Ziemlich spektakulär, wenn man die Bilder sieht, aber dennoch kein Politikum. Ein Nichtpolitiker hätte damit gewiß auch in der Regionalzeitung gestanden.
nujo, in einigen punkten gehen unsere meinungen sicher recht auseinander, aber in einem stimm ich dir voll und ganz zu: wenn die, die wos sich als volksparteien verstehen, bei den fpoe-ergebnissen nicht hellhoerig werden und schleunig nabelschau betreiben, was die leut umtreibt, dass sie alle dem hadern ihre stimme geben, dann strafen sie sich selber ab. wie man bei der letzten wahl gesehen hat. schad is...