Für mich ist die Stelle, an der der beste deutsche Motorsportler verstarb,eine landschaftliche Besonderheit. Nicht, daß der Gedenkstein nun auch noch weg muß. Der Rest läßt sich mit Spraydosen korrigieren. Jedenfalls halte ich da immer zu einer kurzen Gedenkminute (außer Abends, da fühle ich mich nicht wohl in der schrägen Gesellschaft dort).
Zitat von Zephyr im Beitrag #7487... der beste deutsche Motorsportler...
Naja, jetzt hauste aber arg auf den Putz...
Rosemeyer starb 20 Jahre vor meiner Geburt und bedeutet mir eher wenig, in meiner Kindheit waren eher Jim Clark, Graham Hill und die ganzen Recken, die vor dem Rennen noch schnell eine Kippe durchgezogen haben, angesagt.
Rosemeyer war bestimmt ein guter Fahrer, war aber letztendlich ein auch nur Reklametäfelchen für die Nazis. Die haben mit astronomischen Summen Mercedes und die Auto Union versorgt, um sportliches Renommee nach Nazi-Deuschland zu holen, was ihnen auch gelang, denn andere Nationen waren nicht bereit, so viel Kohle in ihre Rennkader zu stecken.
Aus diesem Grunde war Deutschland damals führen und dass das alles Helden und Heroen waren ist genau so unwahr, wie dass der Adolf die Autobahn und den Nürburgring erfunden hat.
Rosemeyer hat insgesamt 10-15 Rennen gewonnen und war Europameister, das war's und ich denke, da gab es erfolgreichere Fahrer.
Die Geschichte mit seiner SS-Mitgliedschaft geht halt weitgehend zu seinen Gunsten aus, aber sportlich sehe ich ihn ähnlich wie Johannes Heesters musikalisch...
Du mußt Dir mal anschauen, was die damals geleistet haben. Mit Motorleistungen im Bereich heutiger Wagen, leider aber ohne richtige Reifen (die waren nnur deswegen so groß, weil nur so die Fliehkräfte halbwegs beherrschbar waren, sich aber dennoch oft genug Reifen auflösten).
Ein Großer Preis in 90 Minuten ? Kinderkacke damals ! Dazu Pedale, die Brandblasen an Füßen wachsen ließen, Räder, die Unwuchten so auf Lenkräder übertrugenn, daß es auch dort Blasen gab.
Sicherheit und Fahrerpampers ? Na ja, keine Helme oder Käfige, kippte die Kiste, war es aus (vergl. Ernst von Delius). Feuerschutz? Frag mal nach Richard Seaman.
Diese Herren hatten Mut und Leidenschaft statt Rieseneinkommen, und beherrschten ihre Fahrzeuge ohne Elektronik und Schnicki, schau mal Rosemeyers Drifts auf der Nordschleife. Ohne Leitplanken, Medicalcenter und Rettungsheli selbstredend.
Und der von Dir geschmähte Rosemeyer war zwar nur Europameister, das aber war damals wie die F1 WM heute, bloß vielfälltiger und schwieriger (Strecken, Renndauern, so wurde in Nordafrika auf Flugsand bewehter Strecke in der Wüste gefahren, Steilkurven in Monza und auf der Avus).
Rosemeyer hatte zudem den Geschwindigkeitsweltrekord erobert, also eben nicht nur Rundstrecke, sondern auch Rekordfahrten. Zudem Bergrennen gefahren und Einzelwettbewerbe gewonnen (Coppa Acerba, Vanderbilt Pokal, dazu etliche Motorradrennen vor der Automobilkarriere).
Da muß einer mehr können,als im Kreis fahren und vor allen eins haben: Einen Riesenmut. Deswegen ist für mich Rosemeyer nicht nur der beste Fahrer seiner Epoche, sondern der beste insgesamt.
Natürlich wurden diese Fahrer von der Ideologie vereinnahmt. Das aber war ein Phänomen der Zeit, dem sich damals kein Sportler entziehen konnte. Genausowenig wie heute ein Fahrer ohne Werbeverträge fahren kann: Irgendjemand zahlt immer die Kosten. Nur darf man deswegen die Leistung nicht kleinreden.
Irgend jemand zahlt immer die Kosten. Nur darf man deswegen die Leistung nicht kleinreden.
C4
Ganz deiner Meinung!
Es war aber auch das gewisse Charisma dieser damaligen Persönlichkeiten wie Elly Beinhorn, Bernd Rosemeyer, Schorsch Meyer, Max Schmeling und vieler anderer, das für mich eine große Rolle spielt.
Mir fällt gerade noch länderübergreifend der farbige Amerikaner Jesse Owens bei den Olympischen Spielen 1936 ein oder Joe Louis, gegen den Max Schmeling verlor.
Da gab es viele!
Es passt hier zwar nicht ganz, aber in den letzten beiden Fällen hätte ich zu gerne Filmaufnahmen vom schäumenden Adolf gesehen ... .
Gruß, Caboose .
. Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
München-Mord hat mir auch gut gefallen. sehr sympathische Charaktere. Und heute Abend komme ich in argen Konflikt. Borowski oder Beinhorn. Beides interessiert mich. Mist.
Zitat von Falcone im Beitrag #7495München-Mord hat mir auch gut gefallen. sehr sympathische Charaktere. Und heute Abend komme ich in argen Konflikt. Borowski oder Beinhorn. Beides interessiert mich. Mist.
Ja, aber es geht entweder gucken oder aufzeichnen, beides zusammen kann der nicht. Ich kann also nicht einen Film angucken und einen anderen gleichzeitig aufzeichnen.
Zitat von Falcone im Beitrag #7497Ja, aber es geht entweder gucken oder aufzeichnen, beides zusammen kann der nicht. Ich kann also nicht einen Film angucken und einen anderen gleichzeitig aufzeichnen.
das os doof moderne Technik, früher beim Videorekorder früher ging das!