Der junge, idealistische Dorflehrer kommt den schockierenden Zusammenhängen schließlich auf die Spur. Doch ihm fehlen die Worte. Rückblickend, als alter Mann, klärt er Jahrzehnte später die mysteriösen Ereignisse auf.
... ich habe ihn nicht verstanden. Zumindest ist weder mir noch Falconette klar geworden, wer denn nun hinter all dem steckte.
Zitat von FalconeZumindest ist weder mir noch Falconette klar geworden, wer denn nun hinter all dem steckte.
Mir auch nicht ... ich vermute aber alle ... solche Konstellationen gibt es heute aber auch - die sind für mich nicht (nur)charakteristisch für diese Zeit ... und ehrlich gesagt kann ich den (intellektuellen)HYPE um diesen Film nicht nachvollziehen ... scheinbar reicht es heutzutage in morbider Kulisse schwarz/weiß zu drehen ...
... scheinbar reicht es heutzutage in morbider Kulisse schwarz/weiß zu drehen ...
da tust du aber allein schon den darstellern unrecht. ich finds einen magischen film der hervorragend gespielt wurde.die kulisse war auch nicht morbid, höchstens der seelsorger.( o.k. eigentlich fast alle dargestellten figuren )
Da nicht klar ist, wer hinter den Übeltaten steckt, wird gleich zu Beginn des Films die zentrale Frage gestellt – die Frage nach der Schuld. In dem kleinen Dorf mit seinen geordneten Strukturen und den guten, protestantischen Kirchgängern kann jedoch so schnell kein Sündenbock gefunden werden. Der Verdacht beginnt alsbald von Figur zu Figur zu wandern, um sich schließlich in die unschuldigen Gesichter der Kinder des Dorfes zu verlieben. So bindet der Pfarrer seinen Kindern ein weißes Seidenband um ihren Arm, um sie an ein sündenfreies Leben zu erinnern und sie auf ihre Konfirmation vorzubereiten.
Obwohl die weißen Seidenbinden den Verdacht von den Kindern schließlich kaum abwenden können, ist Das weiße Band weit davon entfernt, eindeutig zu klären, wer an den Verbrechen im Dorf die Schuld trägt. Die Frage nach einem Täter erscheint am Ende des Films viel eher trivial, denn sie ist retrospektiv und ihre Beantwortung könnte ohnehin nur zu einer Verurteilung des Schuldigen führen. Michael Haneke kommt es in seiner fast zweieinhalbstündigen Analyse eines kleinen Dorfes und seiner Bewohner ganz offensichtlich auf etwas anderes an. Anstatt Antworten auf die gestellten Fragen zu suchen und dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, die geschilderte Welt mit kathartisch reinem Gewissen zu verlassen, wendet er am Ende des Films mit einem Mal den Blick auf die Vorgänge im ganzen Land, von denen schon kurz im Prolog des Films die Rede war.
Ok! Unter diesem Aspekt ist der Film dann schon wieder ganz gut. Er hat mir gefallen und ich fand ihn schon sehr gut gemacht und ich war durchaus gefesselt. Und dass ich nur das nicht verstanden hab, was es nicht zu verstehen gab, ist dann doch sehr beruhigend.
Wobei ein paar Fragen offen bleiben: Wer war im Sarg? Wo ist der Bub der Hebamme abgeblieben?
Ach was - als Börne ist der die Idealbesetzung! Ansonsten hab' ich keine Ahnung vom darstellenden Gewerbe, aber der macht auch sonst einen sympathischen Eindruck auf mich. O.K., mag bei Mädchen anders sein.
Ich mag den auch. Der hat auch im echten Leben Selbstironie, das gefällt mir. Und selbstbewusst sein muss nicht schädlich sein. War er es nicht auch, der völlig ohne Vorahnung mit dem Moorrad nach Feuerland wollte und kläglich gescheitert ist? Eigentlich schon wieder sympatisch.