Wirklich sehr interessant und aufschlussreich das Rundschreiben des Oldtimerverbandes, Falcone!
Vor allem der Abschnitt
Zitat von FalconePrimär betroffen sind Fahrzeuge der ersten Generation Benzindirekteinspritz-Motoren deutscher Hersteller. Hier kann Korrosion an Aluminium-Bauteilen mit einer durch mechanische Bearbeitung (Gewindeschneiden, Bohren,) verletzten Oxidschicht (Eloxalschicht) bereits bei einmaliger Betankung auftreten; dieser Prozess ist nicht wieder rückgängig zu machen.
zeigt, dass tatsächlich die oxidierende Wirkung von Ethanol gegenüber Aluminium das Problem zu sein scheint, was aber nur möglich ist, wenn die Passivierung (schützende Oxidschicht) des unedlen Metalls durch Verletzungen in der Oberfläche gestört oder aufgehoben ist.
Übrigens hab ich noch was zum Lochfraß gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Lochfraß Hier werden als Auslöser zwar einzig und allein Chlorid- bzw. Bromidionen verantwortlich gemacht, die ich beide nicht im Sprit vermute, aber weshalb sollten nicht auch Acetationen (die Ionen der Essigsäure - sind ja schließlich auch Anionen) den gleichen Effekt bewirken können?
Zitat von Falcone
In Antwort auf:was für eine Reaktion findet eigentlich zwischen Alkohol und Aluminium statt?
Genau so etwas würde mich auch interessieren. Aber hier wird ja auch nur vermutet und nicht gewusst - zumindest kommt es so bei mir an. Tatsache ist jedenfalls, dass Sprit, der im Vergaser alt wird, diesen massiv schädigt bis hin zur Auflösung (Lochfraß), denn das habe ich hier bei mir erlebt und das ist nachweisbar und belegbar. Hat das aber mit Alkohol zu tun? Oder mit der Mischung aus Alkohol und sonstwas? Oder nur mit sonstwas? Gibt es hier auch Chemiker, die Ahnung davon haben?
Die Oxidation von Ethanol zu Essigsäure sollte allerdings durch Additive wie Phenol in modernen Kraftstoffen unterbunden sein.
über das eloxalverfahren hätte ich fast auch noch was geschrieben - geht aber zu weit.
Nur mal was anderes: Es ist heute dermaßen "in", sich besorgt zu zeigen, daß der allesumsorgte Kunde sich mit den Produkten nicht "aufs Ei" legt, daß ich bei solchen Beiträgen immer ein Taschentuch brauche.
Welcher Hersteller wäre denn so dumm und würde für Alteisen eine Freigabe geben? Was hat er denn davon? Das kurbelt keinen Verkauf an, läßt sich nicht ummünzen werbestrategisch ("Mercedes-Fahrezeuge wurden schon damals für den Einsatz von zukünftigen Treibstoffen konstruiert . . ." o.ä.)
Also bringt man sich ins Gespräch. Ja jaaa, die Kleinteile, die Fittinge, die Verschraubungen . . . oooh, das könnte aber - und vor allem nicht reversibel - und überhaupt.
Wer einen alten Pumpeneinspritzer heute noch betreibt, z.B. Mercedes 250E (nicht die E-Klasse !), der ist ganz anderen Kummer gewöhnt. Dem frißt es auch den ZK-Kopf durch ohne Alkohol. Der hat das Geld aber auch da liegen, um seine rostanfällige Kiste nochmal übern TÜV zu schieben.
Es ist halt ein nettes Thema. Man kann an den Stammtischen der Nation darauf einen heben, einen lassen, einen lallen. Und am Schluß sich - mit besten, frischen Argumenten - markentreu geben.