In Antwort auf:bestehen die W-Vergaser eigentlich tatsächlich aus Alu?Ich dachtem das wäre vielleicht Zinkdruckguß
Moin Pele,
Zink ist fast so schwer, wie Eisen. Du merkst den Unterschied also sofort. Früher konnte man Alu noch nicht so gut in Form kriegen - da hat man sowas auch aus Zinkdruckguß gemacht. Bei den Modelleisenbahnen ist das heute noch so. Du kannst mit dem Material einzelne Niete und Scheibenwischer an einer verkleinerten Lok darstellen, wo es mit anderen Materialien kaum noch geht.
Lustig finde ich aber, wie in den Oldtimerforen auch schon heftig diskutiert wird. "Ist mein Vergaser aus Zink oder aus Alu?"
Ich finde es unglaublich, was diese Alkoholdiskussion inzwischen für Blüten treibt.
Wer fragt sich denn mal, ob der Alkohol im Bauch was anrichtet? . . . oder in der Leber? . . . oder im Gehirn? . . . oder . . oder
Diese Sachen sind nämlich auch nicht aus Zinkdruckguß.
Zitat von Wännä# Es gibt auch die Umsetzung von Alkohol zu Essigsäure. Dazu brauchts Enzyme der Fliege. Diese fühlen sich aber im Benzinumfeld äußerst unwohl und können ihre Arbeit nur bei wässrigen Lösungen niedriger Prozentanteile verrichten.
Diese Enzyme besitzen nur katalytische Wirkung. Notwendig sind sie nicht, wenn ich Wikipedia richtig verstehe:
"Ethanol ist thermodynamisch instabil und kann daher bei Anwesenheit von Luftsauerstoff bereits bei Raumtemperatur über Acetaldehyd bis hin zur Essigsäure oxidiert werden. Derartige Reaktionen werden beispielsweise in biologischen Systemen von Enzymen katalysiert." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol#Oxidation)
Hier der Beitrag von Wännä zum Ethanol aus dem Trommelbremsen-Fred:
In Antwort auf:Moin,
ich erliege jetzt auch meiner Leidenschaft.
Aluminium ist ein ziemlich unedles Metall, wie fast jeder weiß. Das es nicht korrodiert, gibt es nicht. Auch das korrosionsbeständigste Alu wird sofort oxidiert. Die alles entscheidende Frage ist nur: was passiert mit dem Reaktionsprodukt? Bleibt es auf der Oberfläche haften und schützt das darunter liegende Metall oder löst es sich ab und gibt die Bahn frei für den nächsten Angriff?
Obwohl sich Alu weich anfühlt, ist es ein kristalliner Werkstoff - mit allen Schwierigkeiten. Wenn das Oxidationsprodukt, bzw. die -produkte zusammen eine gut haftende Schicht bilden, ist der Werkstoff beständig. Das kann man mit kleinen Beigaben aus der Hexenküche der Chemie ein wenig steuern
Die blasse Farbe des Werkstoffes rührt von der Oxidationsschicht her. Frisch geschnittenes Alu im Vakuum glänzt und spiegelt, wie man es kaum glauben kann. Ich habe mal zugeschaut, wie Alu-Rahmen für Edelmountainbikes im Vakuum geschweißt werden. Da wird die Oberfläche vorher noch mal blank gemacht. Iss echter Waaahnsinn!
Wenn jetzt das arme Alu in die Spülmaschine kommt und von gierigen Spülmittel-Ionen umlagert wird, gehen die Sauerstöffer, die dem Material noch so einigermaßen die Stange gehalten haben, zugunsten der Chlor-Ionen in Lösung. Es bilden sich Chloride, die andere mechanische Eigenschaften haben - auf Deutsch gesagt: bröseln.
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# Es gibt auch Alkoholate. Die sind aber in der organischen Chemie zu finden.
# Es gibt auch Ausfälle von Aluteilen in Alkohol. Die wären aber trocken auch hops gegangen. Alkohol schmiert nicht, bzw. kaum. Die Reibpaarung Alu auf Alu ist so ziemlich das schlimmste, was man machen kann und DER Garant für Fresser. So ist der Plastikschieber im W-Vergaser was das anbelangt die bessere Auswahl.
# Es gibt auch Korrosion von unbeständigen Aluteilen in Alkohol. Die haben sich dann das Restwasser gegriffen, was im Alkohol war. In Wasser wären die Teile auch korrodiert.
# Es gibt auch Quellwirkung von Alkohol bei verschiedenen Elastomeren.
# Es gibt auch die Umsetzung von Alkohol zu Essigsäure. Dazu brauchts Enzyme der Fliege. Diese fühlen sich aber im Benzinumfeld äußerst unwohl und können ihre Arbeit nur bei wässrigen Lösungen niedriger Prozentanteile verrichten. Ich habe mal eine Flasche Federweißer von einem Firmenumtrunk unterm Schreibtisch vergessen . Als ich sie fand, schwamm eine tote Fliege drin. Bin zum Waschraum und habe die Flasche ausgeleert und umgespült. Anschließend glänzte das Waschbecken wie in der Werbung . Das war Essig.
Ansonsten ist Alkohol eigentlich ziemlich lieb. Mir macht nur Sorge, daß sich eine Bio-Phobie in der Gesellschaft breit zu machen scheint. Und . . . daß manche Leute den Alkohol lieber trinken, als damit zu fahren
Und hier - vielleicht auch ganz interessant, ein Rundschreiben des Oldtimerverbandes basierend auf Infos aus der auto- und Mineralölindustrie (ohne Gewähr)
Gemäß den Vorgaben der für Benzin in Deutschland gültigen Kraftstoffnorm EN 228 darf schon sein vielen Jahren bis zu 5 Vol-% Ethanol in allen Ottokraftstoffen enthalten sein. In Normalbenzin (ROZ 91) findet man heute je nach Tankstelle/Raffinerie/Marke bis zu 4.9 Vol-% Bioethanol, im Superkraftstoff (ROZ 95) bis zu 5.0 Vol-% Bioethanol. SuperPlus (ROZ 98) enthält derzeit nur Spuren von Bioethanol (etwa 0.4 Vol-%). Alle Raffinerien setzen für SuperPlus bisher statt Bioethanol die erheblich teurere Komponente Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether ein, die wiederum aus Bioethanol hergestellt wird. Bei der ETBE-Herstellung ist der Wirkungsgrad nicht 100%, weshalb Spuren an Ethanol im fertigen Kraftstoff zu finden sind. So enthält z.B. „Aral Ultimate 100“ ETBE, daher auch etwa 0.3 Vol-% Ethanol.
Laut Meinung der Automobilindustrie sind bestimmte Aluminium-Bauteile im Kraftstoff-system (nicht im Motor) kritisch zu sehen. Primär betroffen sind Fahrzeuge der ersten Generation Benzindirekteinspritz-Motoren deutscher Hersteller. Hier kann Korrosion an Aluminium-Bauteilen mit einer durch mechanische Bearbeitung (Gewindeschneiden, Bohren,) verletzten Oxidschicht (Eloxalschicht) bereits bei einmaliger Betankung auftreten; dieser Prozess ist nicht wieder rückgängig zu machen. Bei älteren Fahrzeugen können auch Kraftstoffleitungen, Aluzylinderköpfe und Dichtungen davon betroffen sein. Aufgrund der Einstellung auf Super 95 trifft das z.B. alle 6-Zylinder Mercedes-Benz Typen 107er (280 - 300), beim S-Klasse Club den W 116; W 126, bei den Heckflossen alle Einspritzer.
Aluminium-Bauteile kommen nach wie vor in bestimmten Neufahrzeugen zum Einsatz; hier sollen nicht nur Teile im Einspritzsystem, sondern auch Verbindungsstücke und Fittings betroffen sein. Die Automobilindustrie schätzt die Anzahl der potenziell betroffenen Fahrzeuge deutscher Hersteller EU-weit auf etwa 250.000 Fahrzeuge.
Export-Fahrzeuge, die in Märkte mit ethanolhaltigen Kraftstoffen geliefert werden, stattet die Automobil-Industrie daher mit Bauteilen aus, die nicht aus Aluminium bestehen. Da diese direkteinspritzenden Motoren in der Mehrzahl aber auf die Verwendung von SuperPlus ROZ 98 ausgelegt sind, können sie weiterhin mit diesem Kraftstoff betrieben werden, der auch zukünftig max. 5% Bioethanol enthalten wird.
Die Mineralölfirmen sehen es als die ureigene Aufgabe der Fahrzeughersteller an, die für ihre (neuen und alten) Fahrzeuge notwendigen Kraftstoffe zu definieren. Auf dieser Basis werden dann immer genau die Kraftstoffe normgerecht produziert, die (u. a.) die Automobilindustrie in den entsprechenden Gremien bei DIN / CEN festgelegt hat. Basierend auf amerikanischen und schwedischer Erfahrungen geht man laut Aussage der Deutschen BP AG allerdings davon aus, das die Umstellung auf ethanolhaltigere Kraftstoffspezifikationen viel problemloser ablaufen wird, als derzeit proklamiert wird. Also doch nur Sturm im Wasserglas ? Wohl kaum, denn die Hersteller werden wohl schon aus juristischen Gründen (Regress) keine Freigabe für ältere Fahrzeuge geben. Und die Beweislast im Schadensfall liegt dann beim Betroffenen.
Rund 29 Milliarden Liter Benzin wurden im letzten Jahr allein in unserem Land abgesetzt, davon lediglich 820 Millionen Liter Super Plus. Um auf der sicheren Seite zu sein, bleibt für uns Oldtimer und Klassikerfahrer ab 2009 wohl nur die teure Alternative „Super Plus Bleifrei“. Verständlich, dass bei dieser Thematik die Öffentlichkeit den reinen Umweltgedanken anzweifelt.
Interessanterweise ist bei einer Beimischung von 10 % Biosprit die derzeitige Anbaufläche um den Faktor 33 1/3 % in Deutschland zu klein. Wir müssen also unsere Lebensmittelproduktion weiter herunterschrauben, da die Anbauflächen dann andersweitig vergeben sind, oder dazu beitragen, dass durch notwendige Rodungen weltweit das eigentliche Ziel verfehlt wird. In diesen Tenor stimmen sogar die Umweltorganisationen mit ein. Der Bundesverband DEUVET wird bei seinen anstehenden Gesprächen in Berlin dazu Stellung beziehen. Quellen: DEUVET, Deutsche BP AG, Service Center BP Aral Castrol, J. Kreuer *
Hab ich gestern in "Deutschland nach der Stunde Null" gesehn. Ein Propaganda Film: "Deutsche landauf landab nutzen jede sich bietende Fläche, die von Schutt und Trümmern bereinigt wurde um Gemüse und Kartoffeln anzubauen" dazu ein Bild, Häuserruinen, davor ne Art Acker wo ne Strassenbahn daneben fuhr und Menschen beim Garteln.
Erst wenn dies Land wieder in Schutt und Asche liegt, werden die Leit begreifen, dass man Sprit net saufen und fressen kann.