Sicher wird die Theorie von der Praxis oft durchkreuzt, sie meinen Beitrag oben. Allein ein leicht schief eingebautes Hinterrad macht alles Bemühungen nutzlos. Trotzdem fand ich das alles sehr wertvoll. Warum nicht die in der Theorie erarbeiteten optimalen Bedingungen erst mal umsetzen. Und ausserdem ist es einfach auch schön zu wissen, warum etwas so ist. Ich hätte jetzt weiter behauptet, dass nur ein Kettenrad eine ungerade Zahl an Zähnen haben muss, damit die Kette gleichmäßig abgenutzt wird. Jetzt bin ich schlauer. Grüße Falcone Ton-Up Boys Hessia - und Schwarzfahrer!
ich wollte keinem auf die Füße treten aber da gibt es tausend Gründe warum sich eine Kette oder die Zahnräder abnutzen. Schief eingebautes Rad, unzureichende Kettenpflege, Regenfahrten, Staub, Sand und, und, und...
Es mag ja alles theoretisch stimmen aber es spielen noch viele andere Faktoren dabei mit.
So, jetzt endschuldige ich mich noch artig. Alles wieder gut ?
Grüße PeWe "Äußerungen, die sich auf persönliches ästhetisches Empfinden beziehen sind per se subjektiv und daher argumentativ nicht verwertbar ... "
Also ich muß sagen, die Sache mit den Innen- und Außenlaschen find ich noch am ehesten "praxisbezogen". Die ganzen Verschleißfaktoren beruhen ja auf dem Kontakt zwischen Kettenrad/Ritzel und Kette. Und der findet ja nicht nur an den Rollen statt, sondern auch seitlich. Und den tatsächlichen Kontakt haben ja bauartbedingt nur die Innenlaschen. Und wenn sich die ganzen Faktoren wie Schmutz, mangelnde Schmierung wegen Regen usw. nur auf jede 2. "seitliche" Zahnflanke auswirken, isses bestimmt nicht so gut, wie wenn's gleichmäßig verteilt ist. Könnt ich mir zumindest vorstellen.
Schon, Willi, aber der Seitenverschleiß an Laschen oder Zahnrädern dürfte keine große Relevanz haben. Das Längen der Kette resultiert in erster Linie aus dem Spiel, dass die Achsen in den Laschen bekommen. Wenn du eine alte verbrauchte Kette ohne O-Ringe (die Ringe dämpfen das Gefühl dafür weg) mal in die Hand nimmst, merkst du dass die Glieder in sich Spiel bekommen haben. Deswegen hat man sich ja auch die O-Ringe ausgedacht, um das Fett an den neuralgischen Stellen zu halten. Und wenn die O-Ringe defekt sind oder Wasser eingedrungen ist, dann verschleißt die Kette ganz schnell. Es spielen halt wirklich viele Faktoren eine Rolle. Aber die beiden wesentlichen sind der Achse/Lasche-Verschleiß der Kette und die Zähneabnutzung der Kettenräder. So meine Erfahrung. Grüße falcone Ton-Up Boys Hessia - und Schwarzfahrer!
In Antwort auf:Und wenn die O-Ringe defekt sind oder Wasser eingedrungen ist, dann verschleißt die Kette ganz schnell.
Deswegen versteh ich nicht, warum man auch heute noch so'n Tamtam um die Kettenpflege macht.
Ich wollte es bei meiner F 650 Dakar (Einzylinder!) einfach mal wissen und hab konsequent jede Art von Kettenpflege vermieden (allerdings auch jede Art von Nässe). Jedenfalls musste ich die Kette nie nachspannen. Möglicherweise wären die Dichtringe bei sorgfältiger Pflege nicht so schnell zerrieben worden; immerhin zeigte die Kette erst nach 20000 km deutlichen Verschleiss in Form von ungleicher Längung. Ab da ging's dann rasch bergab. Beim Austausch war der Kette und den Kettenrädern nicht viel anzusehen, aber dennoch waren beim Fahren die durch die Kette verursachten Schwingungen unangenehm.
Würde ich wieder Kette fahren, so wäre deshalb mein Grundsatz: In erster Linie die Dichtringe pflegen (vielleicht mit etwas nichtfettendem Teflonspray), ansonsten ab und zu grossflächig ganz wenig Fett gegen Korrosion auftragen. Ausserdem hat sich mir der Sinn des Kettenspannens bei Dichtringketten nicht erschlossen. Entweder sind die Dichtringe o. k., dann längt sich nichts oder nur sehr wenig, oder nicht, dann ist ohnehin bald der Austausch fällig.
Richtig! wenn die Dichtringe o.k. sind, kommt kein Fett raus und natürlich auch kein Fett rein. Das Kettenspray ist lediglich dazu da, um das Reiben der Rollen auf den Zahnrädern zu schmieren und auch zu dämpfen! Eine gut geschmierte Kette läuft deutlich leiser. Früher (und ist auch heute noch oft zu lesen) hieß es immer, man muss das Kettenfett zwischen die Laschen und möglichst in die Rollen kriegen (kennt jemand noch das Auskochen in den flachen Kettenfett-Dosen von Castrol?). Das machte bei Ketten ohne O-Ringe ja auch Sinn. Inzwischen sprühe ich es nur innen auf die Rollen. Es könnte sogar sein, dass Kettenfett auf den Laschen den Verschleiß fördert, da an dem Fett ja auch der Schutz hervorragend kleben bleibt. Ist aber nur so ein Gedanke. Was für eine Verwendung von Fett spricht, ist, das eine ungefettete Kette spürbar wärmer wird als eine gefettete. Demnach verringert Fett schon die Reibung. Grüße Falcone Ton-Up Boys Hessia - und Schwarzfahrer!
Die Kette längt sich selbst nicht so viel, aber durch den Verschleiss denen die Rollen, das Kettenrad und Ritzel unterliegen, bekommt die Kette mehr Durchhang und sollte deshalb ab und zu gespannt werden.