das ist jetzt ein Mißverständnis. Die SR 500, auf der ich mal fahren durfte, habe ich von innen gar nicht sehen können. Sie war entdrosselt, die 33 PS stimmen mit dem von Dir genannten Baujahr überein, und durch diesen englischen Auspuff drehte sie (angeblich) etwas freier nach oben raus.
Bei der Probefahrt war es im übrigen so dunkel, daß für Angucken eh nix blieb.
Nur nochmal zur Verdeutlichung. Ein Motor, der über 75 PS Literleistung hat, ist in der Regel nicht mehr mit einfachen Mitteln auf Trab zu bringen. Einen ab Werk gedrosselten Motor wieder zu befreien, ist etwas anderes.
Mit Sicherheit könnte man den W-Motor mit anderen Steuerzeiten ohne weiteres auf 80PS "auffrischen". Daß Drehmoment wird man dadurch nicht mehr weiter steigern, sondern nur den Bereich nach oben verschieben. Dadurch, daß bereits mit den vier Ventilen richtig Atmungsquerschnitt gegeben ist, dürfte der Motor auch die angebotene Drehzahlverschiebung gut mitmachen. Die Geschwindigkeiten im Saugtrakt sind zur Zeit noch etwas sehr zahm. Da geht noch was. Wenn man jetzt diese Seite einfach vergrößert, fallen die Benzintropfen schon im Kanal wieder außer Strömung und die Füllung steigt nicht mehr.
Aber andererseits, wer will das? W-Fahren heißt, den Drehmomentverlauf genießen. Und der ist bereits ab Werk wirklich gut gelungen.
ich bin der Meinung, daß Wännä nicht weit von mir weg ist.
Um eine W650 zu tunen, müßte ich erstmal wissen, in welche Richtung das Tuning gehen soll und wie groß das mögliche Budget ist.
Der Drehmomentverlauf über das gesamte Drehzahlband ließe sich sicher mit ein paar Modifikationen im Ansaugtrakt und einer angepassten Bedüsung noch um einiges verbessern.
Der nächste Schritt wäre dann eine Kanal- und Brennraumbearbeitung. Auch hiermit würde die Leistung über das gesamte Drehzahlband, aber vor allem in der oberen Hälfte, steigen.
Auch eine Hubraumvergrößerung erhöht die Leistung über das gesamte Drehzahlband, wobei der Leistungsgewinn bei hohen Drehzahlen wahrscheinlich etwas niedriger ausfallen wird.
Erst bei einer Änderung der Steuerzeiten könnte sich der Leistungsverlauf im unteren Drehzahlbereich verschlechtern. Aber auch hier gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeíten.
Ich bin Montag ab 10:00 in der Werkstatt. Falls jemand genaueres wissen will, läßt sich das manchmal am Einfachsten telefonisch klären. Tel 0421 5159964
mal was zu den erzielbaren Leistungen: @Sid 20 PS mehr mit vergleichbarem Leistungsverlauf werden nur mit Hubraumvergrößerung drin sein.
Ich schätze mal, daß die Leistungssteigerung mit geändertem Ansaugtrakt und Bedüsung bei 5-maximal 10 PS liegt. Die Gasannahme und Fahrbarkeit können sich deutlich verbessern. Die Kanal- und Kopfbearbeitung (incl. Verdichtungserhöhung) werden die Spitzenleistung um ca. 5-7 PS erhöhen. Die Verdichtungserhöhung allein bewirkt eine Leistungssteigerung über das gesamte Drehzahlband von ca. 5%.
Mehr Hubraum erhöht die Leistung proportional zum prozentualen Zuwachs.
Mit einer schärferen Nockenwelle wäre zwar eine deutliche Erhöhung der Spitzenleistung drin, aber die veränderte Kurve wäre wohl nur sehr selten im Sinne des Besitzers.
Hab ich mich auch gerade gefragt. Aber selbst wenn es 1-2T€ sind, muss sich natürlich der einfache W-Fahrer ohne Harley-Budget fragen, wieviel er für 5-7 PS mehr ausgeben kann/will. Wobei mir schon klar ist, dass es nicht nur um ein paar PS geht.
Gab es hier nicht irgendwann mal einen Dynojet-Tester o.ä.? Mit welchen Erfahrungen?
sone Vergaser und Ansaugtraktmodifikation ist effektiv und relativ günstig. Vom Material sind das ca. 200-300€ und 5 Arbeitsstunden. Dazu noch 2 Prüfstandsläufe ( Vorher-Nachher). Um genaueres zu sagen müßte ich aber mal ne W650 vor mir haben und etwas genauer unter die Lupe nehmen können. (Bei der ersten Kiste wird der effektive Arbeitsaufwand durch das viele Testen sicher deutlich höher sein, aber das ist dann immer mein Problem)