Ich liebe 2Zylinder und tune nebenbei Motoren. Der W650 Motor reizt mich schon lange. Wenn jemand Interesse hat, würde ich mich freuen. Nähere Informationen zu dem, was ich so mache, findet ihr unter http://www.Tuning-Fibel.de.
Gestern hat einer aus der Männergruppe erzählt, daß er vom Händler eine W650 als Leihmotorrad bekommen hat, während seine Aprilia Mille zur Reparatur war. Er sagte, daß er schon lange nicht mehr so entspannt Motorrad gefahren ist. Und schön isse ja auch. Nur manchmal hat ihm noch ein klein bißchen Leistung gefehlt....
warte mal bis alle hier von ihren jeweiligen Wochenendtreffen und -touren zurückgekommen sind und dann deinen Beitrag lesen, dann wirst du dich vor Interessenten kaum noch retten können. Wobei ich hier (solange meine Frau nicht über meine Schulter schaut) auch schon 'mal ganz zaghaft meine Hand hebe.
In Antwort auf:auch schon 'mal ganz zaghaft meine Hand hebe
Dem könnte ich mich, auch wenn ich z.Zt. keine W habe, grundsätzlich anschließen. Mich würde nur vorher schon mal interessieren, was bei einer W mit vertretbarem Aufwand-Nutzen-Verhältnis überhaupt möglich wäre - hat der Tuningexperte da schon Ideen bzw. Vorstellungen ? Es kann ja kein Zufall sein, dass trotz häufiger Bedürfnisse in dieser Richtung bisher kaum von überzeugenden (und bezahlbaren) Tuningmaßnahmen geschrieben wurde. Da wird im Zweifelsfall nur das Ritzel getauscht. Und die eine hubraumvergrößerte W scheint ja auch nicht so der Knaller zu sein. Bei gleichem Hubraum sind ein paar PS mehr oft nur im oberen, W-praxisuntauglichen Drehzahlbreich abrufbar. Aber ich bin technischer Laie und lass mich gerne eines Besseren belehren.
1. Stufe Der erste Schritt in Richtung Mehrleistung beim 4-Takter sollte aus einer Optimierung des Einlasssystems bestehen. Das Mehr an zündfähigem Luft- / Kraftstoffgemisch vergrößert i.d.R. die Leistungsausbeute. Zu diesem Zwecke sollte z.B. der Lufteintritt in den Luftfilterkasten verbessert und/oder der Luftdurchsatz durch die Verwendung eines K&N Tausch- oder Rennfilters erhöht werden. Diese Maßnahmen bewirken schon eine spürbare Mehrleistung, die noch gesteigert werden kann, in dem das Mehr an verbranntem Gemisch mittels einer gut abgestimmten Auspuffanlage ausgeleitet wird. In einigen Fällen kann die Anpassung der Vergaserbedüsung notwendig sein. Die Verwendung einer hochwertigen Zündkerze oder einer Performance-Zündanlage sei an dieser Stelle ebenfalls empfohlen.
2.Stufe Der zweite und effektivere Schritt zu Mehrleistung besteht z.B. aus der Verwendung eines von uns speziell abgestimmten Tuning-Vergasers oder (falls für Ihre Maschine nicht verfügbar) aus der Optimierung des Serienvergasers mittels DynoJet-Kit. So wird neben der Gemischmenge auch die Gemischqualität entscheidend verändert, was in den meisten Fällen eine geänderte, fülligere Leistungscharakteristik mit sich bringt.
3. Stufe Bleibt noch der Motor an sich. Auch hier sollte einlassseitig angefangen werden, z.B. mit einer Zylinderkopf-Optimierung mittels Flow Bench und/oder einer Tuning-Nockenwelle -> optimierte Steuerzeiten und größerer Ventilhub sorgen für eine bessere Zylinderfüllung; hier wird i.d.R. die Verwendung von härteren Ventilfedern notwendig, damit die Ventile bei höheren Drehzahlen exakt geöffnet und geschlossen werden. Leistungsoptimierend wirkt sich ebenfalls die Verwendung unserer Bronze-Ventilführungen aus, die eine verbesserte Wärmeableitung sowie verbesserte Notlaufeigenschaften bieten. Die Verwendung von geschmiedeten Big Bore-Kolben-Kits bringt ebenfalls weitere Mehrleistung, denn Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen - außer durch Hubraum! Um den Motor in seiner gesamten Standfestigkeit abzusichern, empfehlen wir das Feinwuchten und Erleichtern der Kurbelwelle sowie ggf. die Verwendung eines Spezial-Pleuels. Ferner sollten die Motoröltemperatur mittels eines Ölkühlers gesenkt sowie verstärkte Kupplungsfedern montiert werden.
PS: Willkommen im Forum, schön einen Tunigspezialisten hier zu wissen
Grüße PeWe
"Nicht alles was zwei Backen hat, ist ein Gesicht"
Hallo Ulf, deine Fibel habe ich schon.....in DEM Forum hab ich deine Geschichte auch etwas verfolgen können. Auf die Änderungen an der W bin ich schon gespannt.
Bremsen ist die Umwandlung wertvoller Bewegungsenergie in sinnlose Wärme
In Antwort auf:...der Lufteintritt in den Luftfilterkasten verbessert und/oder der Luftdurchsatz durch die Verwendung eines K&N Tausch- oder Rennfilters erhöht werden. Diese Maßnahmen bewirken schon eine spürbare Mehrleistung
Moin Pe-We,
sorry, wenn ich Dir widerspreche, aber ein Vierventilmotor, der bereits etwas Probleme hat, verschluckfrei den großen Querschnitt zu verarbeiten, der ihm geboten wird, bekommt bei solchen Mofamethoden nicht spürbar mehr Leistung. An der W müssen die Steuerzeiten richtig geändert werden, ehe die Leistung steigt. Das Drehmoment ist aus meiner Sicht bereits am Ende der Fahnenstange angelangt und von den Erbauern ja auch entsprechend maximiert. Nur noch per Aufladung ließe sich das bei moderaten Drehzahlen noch weiter anheben.
Ich bin auch mal gespannt, was die Profi-Tuner vorschlagen. Besonders die gemessenen Kurven sind von Interesse.
bei meiner seeligen SR500 haben die beiden ersten Schritte der "Mofamethode" eine gemessene Mehrleistung von fast 6 PS gebracht. Folgende Änderungen wurden damals durchgeführt: offener K&N Luftfilter, Mikuni TM 36 Flachschiebervergaser (Serie 34er), offener Leistungskrümmer und BSM-Auspuff. Der TM 36 wurde durch einen Spezialisten optimal bedüst und eingestellt.........
Grüße PeWe
"Nicht alles was zwei Backen hat, ist ein Gesicht"
Wännä, da muss ich dir mal heftig zur Seite springen. Das liest sich wie die Fibel "Der kleine Motorentuner - Tuning für Anfänger leicht gemacht" - eine schöne Phrasensammlung.
Aber mal sehen - villeicht steckt ja doch was dahinter. Bin gespannt auf die erste getunte W, die auch wirklch besser läuft. Dann könnte ich mich sogar als Kunden vorstellen!!
In Antwort auf:bei meiner seeligen SR500 haben die beiden ersten Schritte der "Mofamethode" eine gemessene Mehrleistung von fast 6 PS gebracht.
Moin,
wollte Dich mit dem Ausdruck nicht ärgern, aber bei der SR 500 ist das wirklich was anderes. 27PS aus 500 ccm sind noch nicht so wild, wie 50 PS aus 675 ccm.
Ich bin seinerzeit auch auf der SR 500 mit diesem "englischen umbau" gefahren. War wohl so in etwa offener Pott und anderer Vergaser. 33 PS statt 27. Lief schön! Drehte auch im Teillast frei und ohne Zuschnürung hoch. Dann hab ich aber erstmal geschnaggelt, daß der Motor ursprünglich sowieso für 33 PS gebaut war.
Daaaas ist natürlich was ganz anderes.
Einen Käfer brachte man mit dem Entfernen des Ansaugrohrtrümmers und Plazieren zweier Vergaser auch schon ganz schön auf Trab. Der 1300er hatte dann sagenhafte, gefühlte 50 PS. Das heißt zweimal 650ccm schoben das Fahrzeug brutal nach vorn.
Hätte unsere W nur 25 PS, dann wäre sie durch bloßes Angucken schon zu tunen.
Wäre einfacher gewesen wenn Du einfach den Ansaugstutzen getauscht und eine 300er Hauptdüse in die SR eingebaut hättest........was nutzt ein anderer Vergaser wenn der Ansaugstutzen durch Querschnittverkleinerung gedrosselt ist.
Ich denke, mit einem Dynojet Kit abgestimmten Vergasern in Verbindung mit offenen K&N Luftfilter und einem Leistungskrümmer (einwandig, mit größerem Querschnitt) lässt sich auch bei der W spürbare Mehrleistung aktivieren (natürlich keine 10PS).
Vielleicht meldet sich ja nochmal der Fachmann zu Wort.
PS: In einigen Testberichten zur W hatten die getesteten Maschinen bereits 52-55 gemessene PS. Vielleicht einfach nur durch bessere Vergaserabstimmung ???
Grüße PeWe
"Nicht alles was zwei Backen hat, ist ein Gesicht"