So, ich war recht fleissig und hab zum Schaltplan eine Schaltungsbeschreibng erstellt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Blink- und Lichtüberwachung für ein Motorrad
von Martin Elsässer 9/2005
An Motorrädern gibt es, mit wenigen Ausnahmen, keine automatische Rückstellung der Blinkerfunktion, wie sie im Auto allgemein üblich ist. Dies führt dazu, dass es mehr oder weniger häufig vorkommt, dass der Motorradfahrer vergisst, den Blinker zurückzustellen - was im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen kann, da andere Verkehrsteilnehmer von einem Abbiegen des blinkenden Motorrades ausgehen.
Die nachfolgend beschriebene Schaltung erinnert den Motorradfahrer nach einer gewissen Zeitspanne an den noch gesetzten Blinker.
Weiterhin ist laut Straßenverkehrsordnung ein Motorrad mit eingeschaltetem Fahrlicht zu betreiben. Die Schaltung erkennt, wenn das Fahrlicht nicht eingeschaltet wurde und erinnert den Motorradfahrer das Licht einzuschalten.
Funktionen
- Ein unterbrochenes Beep-Signal ertönt nach 16 oder 32 Blinktakten (einstellbar)
- Ein Dauer-Beep-Signal ertönt bei nicht eingeschaltetem Abblend- oder Fern-Licht.
- Die Beep-Signale ertönen nicht bei eingelegtem Leerlauf.
- Die Tonhöhe des Beep-Signals ist einstellbar.
Schaltungsbeschreibung
Die Gatter IC1A, IC1B und IC3C stellen die zentrale Funktion der Schaltung dar. Gatter IC1A für die Blinküberwachung wird nur dann aktiv, wenn :
- ein Blinktakt anliegt
- der Zähler IC2 auf > 16 bzw. >32 gezählt hat
Zusätzlich wird von U2 kommend das Ausgangssignal mit der Beepfrequenz moduliert.
Gatter IC3C für die Lichtüberwachung wird nur dann aktiv wenn:
- weder das Abblend- noch das Fernlicht eingeschaltet sind (Q2 und R10/R6/R7 bilden einen Logik-Inverter)
- kein Blinksignal anliegt.
Zusätzlich wird von U2 kommend ebenfalls das Ausgangssignal mit der Beepfrequenz moduliert.
Gatter IC1B ist die Ausgangsstufe. Es wird angesteuert von Gatter IC1A Blinküberwachung oder Gatter IC1B Lichtüberwachung. Am IC1B -Ausgang wird ein Piezzo-Wandler angeschlossen, der das Signal hörbar macht.
U2 stellt die Rechteck-Frequenz für den Beeper her. Die Frequenz kann mit Trimmer R8 auf maximale Hörbarkeit eingestellt werden (um 800 Hz). Sollte der Stellbereich nicht ausreichen, kann durch Ändern des Kondensators C3 der Frequenzbereich in weiten Grenzen angepasst werden. (Größerer Kondensator ergibt niedrigere Frequenz.)
Damit das Blink-Warnsignal erst nach 16 bzw. 32 Blinktakten ertönt, wird Zähler IC2 eingesetzt. Über seinen Takteingang (CLK) zählt er die Blinktakte, der Zählerstand liegt in binärer Form an den Ausgängen Q1 bis Q7 an. Mit den Dioden D6 und D7 kann man wählen, ob das Warnsignal nach 32 Takten (Q6 wird aktiv) oder nach 16 Takten (Q5 wird aktiv) ertönt. Damit das Warnsignal nicht nur 16 Takte lang ertönt, sollten hierbei beide Dioden bestückt werden.
Der Zähler IC2 wird durch zwei Quellen zurückgesetzt wenn:
1. die Leerlaufanzeige aufleuchtet (Gatter IC3B bildet den notwendigen Logik-Inverter)
2. der Blinker ausgeschaltet wurde.
C1, R1 und R11 bilden ein Zeitglied, das mögliche kurze Störungen auf dem Blinktakt unterdrücken.
Das Erkennen des Ausschaltens des Blinkers erfolgt durch eine sogenannte „Missing Pulse“-Schaltung (zu Deutsch etwa „fehlender Impuls-Erkennung“). U1 und Q1 fungieren hierbei als re-triggerbares Zeitglied, das durch jeden eintreffenden Blinktakt neu getriggert wird. Kommt kein Blinktakt mehr, wird der Ausgang von U1 aktiv und setzt, invertiert durch Gatter IC3D, den Zähler zurück. D1 und D4 dienen als Entkoppeldioden.
Die Dioden an den Eingängen (D1, D2, D3, D5, D9 und D10) sind ebenfalls Entkoppeldioden und schützen vor einer möglichen Rückwärtsspeisung.
Die Kondensatoren C6 und C8 dienen der Störspannungsunterdrückung.
Stückliste
D1,D2, D3, D4, D6, D7, D8, D9, D10, D11 10x 1N4001 oder 1N4148
D5 1x 1N4001
IC1 1x CD4012
IC2 1x CD4024
IC3 1x CD4011
U1,U2 2x NE555
Q1 1x BC557
Q2 1x BC547
R1, R2, R5, R6, R7, R9, R10, R12 8x 1 KOhm
R3 1x 1 MOhm
R4 1x 33 KOhm
R8 1x 100 KOhm Spindel
R11 1x 100 Ohm
C1 1x 100 nF Keramik
C2, C4 2x 10 nF
C3 1x 4,7 nF
C5 1x 1 uF
C6 1x 150 uF 16V oder größer
C8 1x 47 nF Keramik
1 x Piezzo-Summer
8 x Kabelklemmen
Aufbau und Anschluß
Wenn die Schaltung bestückt und verlötet wurde, sollte sie auf Bestückungs- und Lötfehler untersucht werden.
Dann kann sie an 12V angeschlossen werden. An den Piezzo-Anschluss wird der Piezzo-Wandler nach Masse angeschlossen. Der Wandler sollte jetzt piepsen. Mit R8 kann die Tonhöhe auf die maximale Lautstärke eingestellt werden. (Piezzo-Wandler habe eine ausgeprägte Resonanz-Frequenz, bei der sie besonders laut sind.)
Dann wird die Schaltung mit Kabelklemmen im Lampentopf des Motorrades angeschlossen. Der Piezzo-Wandler wird unterhalb der Armaturen so angeklebt, dass die Schallöffnung das Signal durch die Lücke zwischen Gabelbrücke und Armaturen hindurch nach oben abstrahlen kann.
Um den Leerlauf-Eingang zu beschalten muss der Tank abgenommen werden. (Das Kabel zur Leerlauf-Kontrollleuchte führt leider nicht zum Lampentopf.)
Rechts am Rahmenoberzug befindet sich ein Kabelbündel. Dieses ist freizulegen und das hellgrüne Kabel zu suchen. An dieses Kabel klemmen wir die Leitung zum Leerlauf-Eingang an.
Nach einer Funktionskontrolle kann der Tank wieder aufgesetzt werden.
Die Überwachungsbaugruppe sollte rundum isoliert und mit Schaumgummi im Lampentopf eingesetzt werden. Dann kann der Lampentopf wieder geschlossen werden.
Keine Gewähr, keine Haftung
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Sollte jemand Probleme mit der Schaltung oder dem Einbau haben =>> PM an mich, dann schaun mer mal. Meine läuft ja schon seit vier Jahren.
:o)
Martin