Heute stand also die letzte Etappe der „Aurora Borealis Ice Butt Tour“ mit den Blümchenpflückern auf dem Plan. Sie sollte uns nach Femundsundet führen, wo dann die „Eisarsch“ Veranstaltung beginnen würde. Das Tauwetter hielt an, der Weg runter zu den Moppeds war arschglatt und führte bei dem ein oder anderen zu einer Flugeinlage, ging aber zum Glück alles ohne Blessuren ab. Nachdem wir also unter erschwerten Bedingungen unsere Klamotten zusammengepackt hatten, machten wir uns auf den Weg. Es waren ja nur 155km, die ich persönlich aber extrem anstrengend fand, man musste ständig korrigieren, rutschte von einer Spurrille in die nächste und wurde ordentlich durchgeschüttelt. Als wir dann in Femundsundet einliefen, wo schon die ersten ABIB Fahrer auf uns warteten, war ich fix und alle. Auch hier taute es heftig, wir waren ja schon ein paar mal hier, aber so wenig Schnee wie dieses Jahr habe ich da noch nicht gesehen. Die Wetteraussichten sahen auch nicht so aus, dass sich das in den nächsten Tagen ändern würde, es war weder Neuschnee noch kältere Temperaturen angesagt. Mir tat das für die Eisarschfahrer leid, die ja nur die eine Woche hier waren, für uns war das nicht so schlimm, wir hatten ja schon zwei Wochen jede Menge Spaß im Schnee gehabt. Da mein A4 so ähnlich aussah, wie mein Mopped unten auf dem Bild, stellte ich mich erstmal mitsamt meinem A4 unter die Dusche im Saunabereich. Da kam vielleicht eine Brühe raus, lecker.:-/ Danach machten Norbert und ich erstmal ein bißchen Bubu, bis dann die ersten Eisarschfahrer eintrudelten und wir uns unter großem „Hallo“ begrüßten, man kennt sich ja inzwischen. Es waren auch ein paar neue Gesichter dabei, eins davon kam mir sehr bekannt vor, ein Fliesenleger aus einem Nachbarort von Ahrweiler, der mir vor Jahren mal das Bad gefliest hatte, die Welt ist klein.:)
2025-02-23 13.50.53.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Mein Gespann sah nach ca. 5000km etwas schmutzig aus...
Die letzten Tage fasse ich jetzt mal zusammen, da wir nur noch sehr wenig gefahren sind. Nachts hatte es geregnet und das Tauwetter dem Schnee weiter zugesetzt. Norbert und ich hatten den Montag als Ruhetag genutzt und waren uns noch nicht ganz sicher, ob wir die ganze Woche noch bleiben wollten. Die Abende waren spaßig und feuchtfröhlich, wie immer auf den Eisarschtreffen und dauerten auch etwas länger.:-) Am nächsten Tag, Dienstag, beschlossen wir mal nach Åkrestrømmen zu fahren, einkaufen und Pølse essen. Wir wollten es von den Straßenverhältnissen abhängig machen, ob wir noch bleiben würden oder nicht. Als wir in Åkrestrømmen ankamen, waren wir uns einig, dass wir Mittwoch heimfahren würden. Die Straßen machten einfach keinen Spaß mit dem wenigen Schnee und den Eisplatten.
Also aßen wir unseren letzten Pølse an der Tanke, kauften noch etwas ein und fuhren wieder nach Femundsundet. Ich buchte die Fähre für den nächsten Tag. Es wurde ein feuchtfröhlicher Abend, an dem ich viel zu spät ins Bett ging. Um 6 Uhr klingelte der Wecker, es war etwas schwierig für mich aus dem Bett zu kommen.;) Wir packten unseren Kram, tranken einen Kaffee und aßen noch eine Kleinigkeit. Dann verabschiedeten wir uns von den drei Frühaufstehern und waren um 7 Uhr unterwegs. Bis Elverum fuhren wir auf einer kleinen Straße ohne Verkehr und kamen gut vorwärts, Verkehr war so gut wie gar keiner, dafür schöne Wintermorgenstimmung. Ab Elverum ging es dann auf die Autobahn, wir kamen ohne besondere Vorkommnisse in Oslo früh genug an, um noch auszuspiken.
Nach einer ruhigen Überfahrt von Oslo nach Kiel warfen wir uns auf die Autobahn und kamen ohne Staus gut durch. Wir machten Mittags eine Rast auf einem Autohof und aßen draußen etwas, der A4 war zu warm für drinnen.:) Ein Mann schlich um unsere völlig verdreckten Motorräder und fragte uns, ob er die Teile mal fotografieren dürfe, er durfte. Dann fragte er uns wo wir herkämen, wir berichteten von unserer Nordkapptour, er bekam große Augen und ich versicherte ihm mit einem Augenzwinkern, dass das nur was für die ganz harten Motorradfahrer wäre. Er schien das aber auch zu glauben, denn er fuhr selber Motorrad, auch im Winter, aber nicht bei Eis und Schnee. Ich fragte, warum sollte man denn im Winter Motorrad fahren, wenn nicht bei Eis und Schnee?;) Nach einer unspektakulären Autobahnetappe liefen wir am Nachmittag in Gütersloh ein. Dort grillten wir abends noch mit Friedhelm und Lothar, die nach ihrer Baltikumtour auch wieder gut zu Hause angekommen waren. Am nächsten Morgen nahm ich dann die letzten 220 Kilometer bis Ahrweiler unter die Räder, wo ich auch am frühen Nachmittag mit meinem Dreckeimer eintrudelte, geschafft!
Epilog Tja, wie war’s, einfach nur Wow. Ein wirklich tolles Erlebnis, das ich sicher so schnell nicht vergessen werde. Es war auch nicht so schlimm, wie ich es erwartet hatte.;) Was sicher auch dem tollen Wetter geschuldet war, wir hatten bis auf zwei, drei Tage, an denen es mal etwas grau und ein paar Schneeschauern gab, nur schönes Wetter mit strahlend blauem Himmel. Wir hatten keine Schneestürme oder Whiteouts, in denen man nicht mehr hätte weiterfahren können, keine Pannen oder Unfälle, sprich die Abenteuer fehlten.;) Aber ehrlich gesagt, bin ich da auch nicht wirklich traurig drüber.:-)
Und nun noch ein bißchen Lobhudelei.:-) * Mein Dank und Lob gehen besonders an Georg und Christa. Georg hatte das alles super organisiert und wirklich tolle Strecken und Unterkünfte rausgesucht. Christa wiederum sorgte dafür, dass wir nicht verhungern und verdursten mussten und unsere Sachen nicht überall vergessen haben.;) * Wir sammelten im Gegenzug die Sachen auf, die Christa unterwegs verloren hatte.;) * Die gesamte Truppe war sowieso ein sehr harmonischer Haufen, wir kamen gut miteinander aus und auch fahrerisch passte das super zusammen und selbst nach zwei Wochen ständigem aufeinanderhocken konnten wir uns noch gut leiden.;) * Nattes ist die beste Reisebegleitung, die man sich vorstellen kann, wir haben eigentlich immer viel Spaß zusammen und können uns auch mal angiften.;) Wir ergänzen uns auch immer sehr gut, während Norbert sein Gespann aus dem Schnee schaufelt, mache ich Fotos.;-D * Ein Lob geht auch an Kawasaki, die mit der W650 ein wirklich zuverlässiges Motorrad gebaut haben. Ich war mit meinem W650 Gespann jetzt fünfmal beim Eisarsch, wo immer so um die 1500km bei Eis, Schnee und Scheißwetter zurückgelegt wurden, krönender Abschluss war jetzt der ABIB mit mehr als 6000km, davon gut 4000km bei Eis und Schnee. Defekte oder Ausfälle, keine! * Aber, man muss ihr auch ein bisschen Liebe angedeihen lassen, sprich, ab und zu zerlegen, sauber machen und entsalzen, was man aber eigentlich bei jedem im Winter gefahrenen Motorrad machen muss/sollte. Diesmal war es aber besonders heftig und auch jede Menge Arbeit. * Dann ein Lob an die Skandinavier, die immer sehr entspannt waren und uns oft das Gefühl gegeben haben, was Besonderes zu sein.;) * Auch Petrus war auf unserer Seite und bescherte uns bestes Wetter, nur mit Frau Holle sollte er noch mal ein ernstes Wörtchen reden.;)
Habe ich auch was gelernt? Aber ja! - Wichtigste Erkenntnis: “Neu ist besser als gebraucht.“ Zumindest oft.:) - Die Finnen können leckere Lakritze, aber keine Pølse, wie auch? Das heißt bei denen ja schließlich Makkara.;-D - Finnisch ist eine seltsame Sprache mit vielen „ä“s und „Danke“ heißt „Kiitos“, glücklicherweise können die alle Englisch und teilweise auch Deutsch.:) - Bier trinken in Norwegen ist nix für Arme, 9 Dosen 0,33l - 38 Euro.:-o Aber, Spass kostet ja bekanntlich.;) Wein kann sich nur Ihlon Mask leisten.:-o - Auf dem Smartfon mit beiden Daumen tippen geht wesentlich schneller und besser, als mit dem Zeigefinger und entlarvt einen nicht sofort als alten Sack. Danke Charlotte.;) - Rentiere sind dusselig, Elche schlau, dafür schmecken Elche besser als Rentiere. - Radwechsel dauert fast genauso lange, wie Spikes einschrauben. - Spikes einschrauben macht in der Sonne mehr Spaß als im dunklen Keller...(vermute ich zumindest) - Seit ich in Skandinavien war, sind die Straßen dort so sauber wie noch nie, ich dafür so dreckig, wie noch nie.;) - Nordlichter sind meist da, wo wir nicht sind oder an der Decke im Wohnzimmer. - UFOs gibt es nicht, wir haben jedenfalls in Hessdalen keine gesehen. - Autos mit komischem Einradanhänger testen die Glätte auf den Straßen. - Norweger fahren im Winter nicht Motorrad, weil es zu kalt ist, aber Skidoo… - Ein Skidoo hat ca. 3-4x mehr PS als meine W und ist etwa doppelt so lang, hat aber keinen Beiwagen.:-o - Norwegen ist schöner als Finnland und Schweden zusammen.]:-) - Neue Heizgriffe funktionieren auch nicht besser als Gebrauchte.;-) - Ein Audi E-Tron Quattro kommt da hin, wo noch nie ein Gespannfahrer gewesen ist. - Crêpequalm kann Feuermelder auslösen, Feuermelder hören auf zu piepen, wenn man die Batterien raus nimmt.;^) - Wenn man mal pinkeln musste, war ich froh ein Mann zu sein, wenn es sich auch manchmal als schwierig erwies in den vielen Klamottenschichten das zu finden, was die Flüssigkeit nach außen transportieren sollte.;-) - Nachts ist es kälter als draußen und mit dem Motorrad ist es schneller als zum Nordkapp.;-D - Wer Fehler findet, bringt sie bitte zum Fundamt. - Jetzt is aber auch gut….;-)
...FIN...
Ihr könnt Eure Pullover jetzt wieder ausziehen und ich hoffe beim Lesen ist keiner erfroren.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.