Irgendwie erinnert mich das an die fliegenden Reparaturwerkstätten auf Indiens Straßen. Mitten im Dreck, ohne Vorrichtungen, freihändiges Bohren ohne Fixierung des Werkstückes....
Aber ich hab ja keine Ahnung und deshalb wird das wohl so richtig sein.
Ja, das Ausbohren des Gewindes bei wackelendem Motor ist etwas "suboptimal". Auch dabei ein Anwendungsfehler, die Gewindebuchse muss vor Einsetzen eben NICHT mit Loctite beschmiert werden, da bei dem System die Gewindegänge der Buchse im letzten Arbeitsschritt unlösbar (und gas-/mediendicht) in das geschnittende Gewinde außen verpresst/ausgerollt werden. Loctite hilft da nicht, stört sogar eher. Im Gegensatz zu den Helicoil/Recoil-Federbüchsen-Firlefanz braucht man hier eben keine Gewindesicherung, kein Einkleben.
Dennoch sieht man hier ganz gut, wie das System funktioniert.
Noch besser sieht man, wie man einen Moter ganz schnell schrottet. Der Motor liegt auf der Seite und es fliegen die Späne... Herzlichen Glückwunsch! Da kann man gleich nen Teelöffel Späne ins Motoröl kippen. Wenn man ein neues Gewinde schneidet, kann man gleich zum Beispiel von 1/2" auf 3/4" gehen. Wozu noch eine Hülse einpressen? Und wenn man schon den Motor zusammen lassen will, dann bitte über Kopf. Aber auch davon rate ich ab...
Klar kann man auch ein neues, größeres Gewinde plus neuer Schraube setzen. Die Wiederherstellung des alten Gewindedurchmessers ist eleganter, die Stahlbuchse dauerhaft viel haltbarer als jedes Alugewinde. Deshalb ist das Timesert-System auch in hochbelasteten Bereichen tauglich und zugelassen, z.B. für Stehbolzen Motorblock Porsche-Boxer. Die Anwendung geht auch in randnahen Bereichen Motor, wo kein "Fleisch" für Übermaße da ist.
Hallo zusammen, so nachdem die W mit dem kaputten Gewinde dennoch die Saison erfolgreich gefahren ist, habe ich nun eine neue Ölwanne bestellt. Das Gewinde hat beim Ölwechsel erneut ein paar Stücke mit herausfallen lassen.
Die 650er Ölwanne hat ja innen so einen Einsatz. Für was soll der gut sein? Wie ich es verstanden habe, hat die 800er keinen Einsatz in der Ölwanne
Ja, der ist zur Geräuschdämpfung und man kann ihn getrost weglassen. Aber dann fasst die Ölwanne ein klein wenig mehr Öl, das wiederum auch besser gekühlt wird. Vorsicht bei einem eventuellen Ausbau des Einsatzes: Das Blechteil hat messerscharfe Stanzkanten. Schnell hat man sich in den Finger geschnitten.
Ich hatte/habe ja bei meiner W auch das Problem eines vergniesgnaddelten Ablaßschraubengewindes ...
habe seinerzeit das Gewinde aufgebohrt, und dann gößer (ich glaube M16) neu geschnitten, und eine entsprechende Schraube eingedreht. Damit ich da nicht mehr dran muß, habe ich dann ein Rölexventil (ähnlich Stahlbus) in die Ölwanne gesetzt - alles gut .
Gestern wollte ich dann den fälligen Ölwechsel machen, aber leider konnte ich das zum Ablaßventil gehörende Anschlußstück nicht finden (ich muß dringend die Werkstatt entrümpeln/aufräumen/neu aufstellen ). O.K.-, dann eben die Schraube 'rausdrehen - nunja, das Gewinde sieht nicht so ganz gut aus ... was tun? Ich hatte die Schraube seinerzeit mit einem Kupferdichtring versehen, und zusätzlich mit irgendeiner Dichtmasse (vermutlich Hylomar, sieht jedenfalls blau aus) versehen.
Erst mal grundsätzlich: An der Ölablassschraube geht es ja nicht nur um das dicht werden, sondern sie muss auch an ihrem Platz bleiben. Eine verlorene Ölablassschraube mit dem entsprechenden Öl auf dem Hinterrad ist unerquicklich für den Fahrer. In erster Linie ist also für einen festen Sitz deines Ablassschraubenersatzes zu sorgen. Also kein dauerelastisches Dichtmittel auf Silikonbasis verwenden, sondern den Einsatz eher festkleben, z.B. mit einer hochfesten Schraubensicherung (Loctite rot o. ä.) eindrehen, wozu das Gewinde fettfrei gehalten werden muss.
Falls du alter Schlampes (ich kann es nachvollziehen - nach einem Umzug foppen einen die Teile durch ihr anhaltendes Versteckspiel) dein Anschlussstück nicht wiederfinden solltest, so denke ich (ohne das System jetzt wirklich zu kennen), dass du auch künftig das Öl zum Ablaufen bringen kannst, wenn du das Ventil mit einem dünnen Schraubendreher nach oben drückst. Oder liege ich da falsch? Ist natürlich lästig und das Öl ist heiß ...
Zitat...in erster Linie ist also für einen festen Sitz deines Ablassschraubenersatzes zu sorgen. Also kein dauerelastisches Dichtmittel auf Silikonbasis verwenden, sondern den Einsatz eher festkleben, z.B. mit einer hochfesten Schraubensicherung (Loctite rot o. ä.) eindrehen, wozu das Gewinde fettfrei gehalten werden muss...
So hatte ich mir das auch eigentlich gedacht. Ich wollte von Euch gern eine Empfehlung für ein entsprechendes Kelbemittel haben (habe ich ja nun auch), und selbstverständlich muß ich das Restgewinde vorher mit Bremsenreiniger entfetten . Ich könnte allerdings auch die Öffnung einfach Zuschweißen, wobei mir allerdings meine Aluschweißkünste nicht ganz geheuer sind, zudem ich erstmal entsprechendes Schutzgas und Aludraht besorgen müßte (das ist einer der wenigen Nachteile, wenn man Rentner ist - man kann nicht mal eben in die Uniwerkstatt gehen, um Material zu schnorren, oder den Kollegen zu bitten einem das mal eben zu machen ... ).
Ein neues Ablaßteil bekomme ich hier, für keine 20 € - hätte ich mal früher bestellen sollen ...