Hat jemand Erfahrung, inwieweit der Motorklang sich ändert, wenn anstelle des Siebrohrausbaus, welcher ja deutlich sichtbar ist, das ganz am Ende des Siebrohres befindliche Lochblech mit einem passenden Schalbohrer durchbohrt wird. Das sieht man deutlich, wenn man mit einem Endoskop ganz ans Ende des Siebrohreinsatzes blickt.
Und teuer. Außerdem ätzend. Siebrohre ziehen bei der 650er ist kein Problem. Auch nicht bei der HU. Bei der 800/1 würde ich es lassen. Das Ergebnis ist scheppernd laut. Eine 650er-Auspuffanlage montieren bringt mehr und ist unauffällig.
Der Prüfer hatte an der siebrohrlosen Auspuffanlage meiner 650 seinerzeit nichts zu bemängeln. Ich kaufte sie gebraucht so und fand den Klang ganz okay bis auf das erschreckend laute, gelegentliche Knallen beim Gaswegnehmen. Vielleicht stand dies mit den gezogenen Siebrohren im Zusammenhang. Das war nicht so toll, obwohl es Fahrer gab, die genau darauf standen. Besonders beim Durchfahren von hallenden Tunneln.
Meine 800/1 entledigte sich durch Rost von allein eines Siebrohres rechts. Das andere zog ich daraufhin aus gegebenem Anlass. Blechern und nicht gutklingend triffts. Deswegen benutze ich die nachgebauten (Sieb)rohre von Knallert, als er sie noch bauen und verkaufen konnte. Damit ist der Klang auch hier völlig okay, warmgefahren leiser und angenehmer als kalt. Ein Prüfer hatte auch bei dieser W an den Tüten bislang nichts zu bemängeln. Er prüfte sie stets warmgefahren.
Würde ich von mir aus Siebrohre, egal bei welcher W, ziehen? Nein, ich würde eine W auspuffmäßig werksbelassen.
Wer an einer W einen angenehmen klangvollen Sound haben möchte, findet diesen serienmäßig an der W800/2. Als ich die W800/2 zum ersten mal gehört hatte, gab es bei mir direkt einen Modelwechsel von der W800/1 auf die W800/2. Wie die Ingenieure bei Kawa das aus 800 Kubik geschafft haben verdient meinen Respekt. Nur zur Klarstellung: Keine Brülltüte, sondern tief und blubernd. Gruß vom Tiger
Die Lochbleche im Inneren der W 650 Auspuffanlage der ersten Generation durchbohren ?, nicht empfehlenswert, dann ist es nicht mehr rückgängig zu machen.
Zitat von Tiger im Beitrag #6Als ich die W800/2 zum ersten mal gehört hatte, gab es bei mir direkt einen Modelwechsel von der W800/1 auf die W800/2.
Bei der W800/1 hat Kawa es mit dem Verhaltensein des Auspuffsounds übertrieben oder es aufgrund der damals geltenden Euronorm zu vorsichtig nicht besser hinbekommen. Sie flüstert ab Werk. Hat mich das gestört? Nein. Es käme mir nicht in den Sinn, nur aufgrund eines geänderten Auspuffsounds auf die W800/2 zu wechseln. Die Erstauflage gefällt mir aus unterschiedlichen Gründen besser, ohne darüber ins Detail zu gehen.
ich habe die Siebrohre an der 650er auch rausgenommen, fand den Klang aber nicht schön. Der Auspuffschlag ist mir zu hart, zu knallig. Mir kam damals der Klang der alten BMWs mit Hoske-Tüten wieder in den Sinn. Interessant fand ich, dass mit reingesteckten Siebrohren der Motor im Leerlauf etwas schneller lief. Vollkommen reproduzierbar, das ganze. Reinstecken bei laufendem Motor => Drehzahl steigt, Rausziehen => Drehzahl fällt wieder etwas ab.
Was ich aber gemacht habe, vor dem Wiedereinbauen, ich habe die Umwicklung der Siebrohre abgemacht. An einem Siebrohr war sie eh schon nicht mehr so ganz richtig. Und mit den Siebrohren, aber ohne die Umwicklung gefällt mir der Klang sehr gut. Etwas lauter, aber schön dumpf.
TÜV hat bei mir die letzten beiden Male drauf geachtet. Bei einer Polizeikontrolle hat auch ein Polizist das kontrolliert. Es ist also nicht so, dass das in allen Fällen ohne Siebrohre einfach so durch geht.
Polizeikontrollen von Motorrädern scheinen sehr bundeslandabhängig zu sein. In SH kommen sie m.E. gar nicht vor. Anders kann ich's mir nicht erklären, dass es hier oben Fahrer mit sehr lauten, weil dahingehend veränderten Auspuffanlagen durch Entfernen von gewissen 'Innereien' gibt, die einfach nur nervig laut und peinlich sind, nur ihnen selbst nicht und deren Maschinen (noch?) nicht aus'm Verkehr gezogen wurden. Demgegenüber ist eine siebrohrlose W650 lautstärkemäßig recht harmlos. So meine Erinnerung aus den Jahren mit ihr.
Ich denke, sie sind vor allem streckenabhängig. Da, wo sich am Wochenenden und entsprechender guter Witterung im Sommer viele Motorradfahrer tummeln, wird auch gerne mal kontrolliert.
Dass sich die Dämmwolle hinter den Sieben bei öfters mal flotter Fahrt schon recht bald verabschiedet (verglüht, verklumpt), wurde aber auch schon vor ca. 20 Jahren im Forum thematisiert. Auch damals schon gab es hier einige, die meinten, man müsse nur abwarten, dann verbessert sich der Klang der W650 von alleine.
Hier im Forum ist meines Wissens aber noch kein einziger Fall bekannt geworden, wo bei einer HU oder einer Polizeikontrolle die fehlenden Siebrohre beanstandet wurden. Oder irre ich mich da?
Da hab ich ja was angezettelt...erstmal vielen Dank für die interessanten Antworten. Ich gehöre in keinem Fall zur lauten Fraktion, eher zu den Braven....insofern ist die Lösung von Wännä wohl für mich die Richtige...
Solange du das Innenleben der Auspuffanlage W 650 in Ruhe läßt, d.h. die Lochbleche und die Prallbleche, wirst du keine ernsten Probleme bei Kontrollen bekommen, das ist meine Erfahrung. Das ist selbst in der Eifel rund um den Rursee kein Problem gewesen. Ohne Siebrohre fällst du ja nicht aus der Toleranz in Sachen max. dBA. Außerdem ist die W mit dem tiefrequenten Brummton nicht sonderlich auffällig. Man fährt in den lärmgeplagten Gegenden mit 2000 - 3000 U/Min. und ist damit angenehm unterwegs.