Weiter geht es. Die Spuren an Nockenwelle, Lager und Kipphebeln sind zwar deutlich, aber kein bißchen spürbar. Das bleibt wohl. Dann ist mir fast das Herz stehen geblieben. Bei Kopf abheben ist Zylinder mitgekommen weil ich OT nicht blockiert habe. Es rieselt Dreck, aber ich konnte verhindern daß etwas in Ölraum oder die Bohrungen gefallen ist. Diese Konstruktion mit den Ölrohren ist jawohl so was von...... Die KöWe war auch mit rausgekommen. Wenn ich das richtig sehe, spielt das nicht so die Rolle, es muß nur beim Zusammenbau wieder alles richtig ausgerichtet sein, OT und NW-Stellung, oder? Offensichtlich war die ZK-Dichtung rechts durch, geahnt hatte ich das schon. Die Brennraumseite des Kopfes finde ich OK, wie seht Ihr das? Einlaßventilschäfte sehen auch gut aus. Die Auslaßschäfte sind halt weiß. Ich ringe noch mit mir, ob ich das zerlege. Muß mit der Dichtfläche am Kopf was passieren außer reinigen? Ich meine wegen der durchgeblasenen Dichtung. Der Zylinder hat deutliche Laufspuren und es ist kein Hohnbild mehr zu erkennen. Spielt zwar zur Zeit keine Rolle, aber wenn der mal wieder genutzt werden soll, ist da wohl der Instandsetzer gefragt. Den pack ich erst einmal weg. Die Kolben kann ich nicht wirklich beurteilen. Ist zumindest jetzt ja auch nicht so wichtig. Das dicke Ölrohr sieht von außen so furchtbar aus, daß ich überlege es zu ersetzen. Wie reinigt man am besten die Gewinde im Motorgehäuse, ohne zu viel Dreck zu machen und schonend? Fragen über Fragen, und Hoffnung auf Antworten.
Grüße, W-olfgang
Gelernter Misanthrop.
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Neues Rohr ist bestellt. Gibt es beim Säubern besonderes zu beachten? Lehrgeld in welcher Form? Was würde denn passieren, wenn ein Krümelchen in den Kurbelraum fällt? Das Öl geht doch danach durch den Filter, oder? Ölkanal wäre schon blöder denke ich.
Wenn etwas Schmutz durch die Öffnung des Fallrohres (das dicke Rohr) fällt, ist das kein Beinbruch. Nicht schön, sammelt sich aber entweder unten in der Wanne oder bleibt in Sieb oder Filter hängen, wie du schon richtig vermutest. Viel übler ist Schmutz, der sich beim Herausziehen des dünnen Steigrohres unbemerkt in dessen Bohrung verkrümelt. Denn dieser Schmutz wird beim nächsten Start direkt in die Nockenwellenlager gespült und kreischt sich dort erst mal durchs Metall.
Die Konstruktion mit den Ölrohren ist im Grunde nicht schlecht und, wenn richtig eingebaut, auch dauerhaft dicht. Das mit dem Schmutz kann man weitestgehend vermeiden, aber es ist schon heikel, das gebe ich gerne zu. Eine Integration in den Zylinder wäre sicher besser gewesen.
Beim Zusammenbau ist es tatsächlich wichtig, dass die Kolben auf OT stehen und die Nockenwelle korrekt mit ihren Markierungen waagerecht eingesetzt ist. Wie die KöWe eingesteckt wird, hat keine Bedeutung. Die Markierungen an den Muttern nach Datenbank hast du sicher beim Auseinandernehmen angebracht?
Die Gewinde reinige ich mit einem Bürstchen (Flaschenreiniger, Zahnbürste) und einen um ein Stöckchen gewickelten Lappen.
Zu deinen Fotos: Die Einlasskanäle sehen tadellos sauber aus. Man kann auf dem Foto schön sehen, wie dick der Steg in der Mitte ist und welche Absätze außen vorhanden sind. Beides kann man jetzt glätten und anpassen, wenn der Kopf schon mal ab ist. Auf den Kolben ist schon einiges an Ablagerungen zu sehen, etwas mehr als üblich und gut, aber immerhin hat der Motor über 70.000 km runter. Die Ablagerungen führe ich auf ein zu fettes Gemisch oder (wahrscheinlicher) auf sich an den Kolbenringen vorbeischleichendes Öl zurück. Es kommen ja aber mit den Zylindern auch andere Kolben rein. Ansonsten müsste man sie reinigen und dann wären auch neue Kolbenringe fällig. Die Zylinderlaufbahn kann ich nach dem Foto nicht beurteilen.
Im Brennraum sind entsprechend der Kolben genauso dicke Ablagerungen zu erkennen, insbesondere um die Ventilsitze herum scheint sich einiges zu befinden. Ich empfehle in diesem Falle, doch mal die Ventile herauszunehmen und die Dichtflächen der Sitze zu inspizieren. Es kann durchaus sein, dass es da Korrosion und Ablagerungen zu sehen gibt. Bevor du das machst, mach doch mal die Ventil-Dichtheitsprobe: Stelle den Kopf so auf den Tisch, dass der Ansaugtrakt nach oben zeigt. Nun schüttest du ein klein wenig Benzin (ich nehme dazu eine Spritze) in jeden Kanal und schaust, ob das Benzin zwischen Sitz und Ventilteller heraussickert. Wenn sich nur nach ein paar Sekunden ein wenig Feuchtigkeit zeigt, kann man das tolerieren, sichert es aber sofort und deutlich durch, kann man es nicht so lassen. Das machst du jetzt für jedes der acht Ventile. Nur wenn sie dicht sind, kannst du sie drin lassen. Wenn sie nicht dicht sind, dann sagst du hier Bescheid und ich beschreibe das weitere Vorgehen.
Da die Kopfdichtung wohl undicht war, reicht eine Reinigung alleine keinesfalls aus. Ist mal wieder schlecht mit Ferndiagnose, aber die Undichtigkeit sieht nach dem Foto wohl nicht so schlimm aus. Zur Sicherheit machst du alles sauber und legst ein Haarlineal über die Dichtfläche. Nur wenn kein Licht durchschimmert, kannst du es so lassen. Du musst den Kopf aber jetzt nicht gleich von einem Motoreninstandsetzer planen lassen, dass bekommst du auch mit Hausmitteln hin: Beschaffe dir eine nicht zu dünne Glasscheibe (4 oder 5mm), die du flächig auf eine weiche Unterlage legst (dünner Filz oder dünner Gummi). Wenn deine Werkbank völlig eben und sauber ist, reicht das aus. Es gilt halt, einen Bruch der Scheibe zu verhindern. Auf die Scheibe klebst du mit Kreppband o.ä. ein Blatt 200er wasserfestes (!) Schleifpapier. Das machst du nass und legst den Kopf mit der Dichtfläche drauf. Nun unter leichtem Druck und mit kreisenden Bewegungen anfangen, die Dichtfläche abzuschleifen. Schon nach kurzer Zeit wirst du sehen, wo die Dichtfläche schön silbrig sauber ist und wo sie dunkel bleibt. Du musst dann so lange schleifen, bis die Fläche ganz gleichmäßig silbrig ist. Das dauert seine Zeit und du brauchst ein paar Blatt Schleifpapier. Ist aber viel billiger als der Profi und schont den Kopf.
Die Kipphebel und die Nockenwelle haben schon merkliche Laufspuren, allerdings noch keine ernsthaften Beschädigung. Kann sein, dass sich beim dicken Kipphebel ein Pittig ankündigt? Da sind so ein paar schwarze Stellen zu erkennen. Die Lagerstellen der Nockenwelle sind aber wohl ok. Ich denke, du kannst das weiterverwenden und solltest es aber im Auge behalten. Du wirst sowieso am besten nach weniger als 10.000 km noch mal das Ventilspiel prüfen und da schaust du von nun an auch immer nach der Nockenlauffläche, ob sich da was nachteilig verändert.
zunächst noch mal vielen Dank für ausführliche Unterstützung.
Markierung auf Muttern? Schluck! Ich habe nur eine Markierung gemacht. Vor der Bearbeitung der Kanäle habe ich ja doch etwas Bammel. Kleine Schleifsteine am Dremel? Die Ventile müßten dazu dann besser doch raus, oder?
Ja, ein bißchen fett ist sie sicher gelaufen. Größer bedüst und ein paar Löcher in der Airbox.
Dichtprobe Ventile ist ne gute Idee. Ventile einschleifen und Ventile abziehen würde ich auch hinbekommen. Weiß selbst nicht genau, warum ich mich etwas gegen Ventilausbau sträube.
Kopf planen bekäme ich wohl auch hin. Mal sehen, wo ich große Bögen Naßschleifpapier herbekomme. Andererseits, mh, wie viel müßte denn runter um mit der Verdichtung auf 10 zu kommen? Dann könnte ich daoch mal mit Henze sprechen, was die so wollen.
Ja, am Kipphebel kündigt sich Pitting an. das laß ich aber erst einmal so. Da kann man lieber öfter mal nachsehen.
Die Bearbeitung ist einfach, nur Mut. Schleifstein auf Dremel oder auch Zylinderfräse - beides geht. Das Material ist relativ hart, du kannst so schnell nix kaputt machen.
Der Ventilausbau ist wirklich leicht. Ein Werkzeug zum Zusammendrücken der Feder hast du? Dann ist es wirklich kein Problem. Markiere die Ventile aber so, dass sie wieder an ihren angestammten Platz zurückkommen.
Standardbögen Schleifpapier reichen völlig aus. So groß ist die Dichtfläche nicht. Und du musst den Kopf ja nur kreisförmig bewegen können, längere Strecken auf dem Papier sind nicht nötig.
Die erhöhte Verdichtung berechnen ist nicht so ganz banal. Da müsste ich auch erst noch mal in Klausur gehen, bin halt kein Serpel Aber willst du das wirklich? Allein durch die Vergrößerung der Bohrung erhöht sich ja schon bei gleichbleibendem Zylinderkopf die Verdichtung.
Ich schrieb schon mal: Bei meiner Hubraumvergrößerung auf 854 ccm musste ich anschließend 100-Oktan-Benzin tanken.
Das Dumme ist nur, dass du das eventuell fortschreitende Pitting bei zusammengebautem Motor auch bei der Inspektion nicht mehr siehst, da der Kipphebel auf der Nockenwelle aufliegt. Aber auch ich bin da durchaus etwas schmerzfrei und würde die Kipphebel noch weiterverwenden.
Zitat von Falcone im Beitrag #35Du musst den Kopf aber jetzt nicht gleich von einem Motoreninstandsetzer planen lassen, dass bekommst du auch mit Hausmitteln hin: Beschaffe dir eine nicht zu dünne Glasscheibe (4 oder 5mm), die du flächig auf eine weiche Unterlage legst (dünner Filz oder dünner Gummi).
Du kannst das auch mit einer kleinen Arbeitsplatte vom Baumarkt machen. Die bekommst du dort billig als Restposten. Nur schön dick sollten sie sein. Und keine Angst , die sind vollkommen eben. Habe ich mit einem langen Haarlineal geprüft.
Naamd, Ventile habe ich ausgebaut, die Sitze werde ich wohl läppen müssen.. Die Ventilführungen haben schon gut fühlbares Spiel, aber da geh ich jetzt nicht ran. Da war so ein schwarzer Schmadder an den Stutzen, ziemlich klebrig, ging mit Kettenreiniger gut ab. Nur wo kommt das her? Das bearbeiten der Kanäle überlege ich noch. Da fehlt noch die Traute, aber ich nähere mich. Welche Körnung benötige ich, um die Ventile überzuschleifen? Das Schleifen der Dichtfläche des Kopfes könnte durch den überstehenden Winkeltrieb erschwert werden. Den würde ich ungern demontieren. Neuland Mikuni: Wofür sind die M2 Gewindestifte? Wofür sind die Messingschrauben? Danke wie immer.
Grüße, W-olfgang
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der m2 gewindestift gehört zu den einstellungen der beschleunigerpumpe. definiert die einspritzmenge beim gasaufreisen, die kleine federbelastete schraube den zeitpunkt der schieberstellung, wenn die einspritzung beginnt. beides eher feintuning, must du nicht wirklich beachten, die messingschraube ist die gemischregulierschraube, an jedem vergaser vorhanden, nur meistens nicht so sichtbar und nur mit schlitzschraubendreher zu verstellen. da ist man eher zu gange, gehöhrt zu den einstellungen wie haupt- und lehrlauf-düse, nadel etz. regelt im bereich lehrlauf bis ca. 1. drittel schieberöffnung.
Ich befürchte, jetzt muss ich mal unken. Es sieht für mich so aus, als sind die Ventilführungen ausgeschlagen. Durch diese kommt Öl in den Ansaugtrakt. Das bedingt die doch nicht unerheblichen Ablagerungen an Ventiltellern, im Brennraum und auf den Kolben. Das erklärt auch den Schmodder an den Stutzen, die zudem dann wohl nicht ganz dicht verschraubt waren. Wie sieht es in den alten Vergasern aus? Meist findet man dort auch dunkel Ablagerungen durch die schwingende Gassäule. Die Ventilsitze sehen so aus, dass ich befürchte, durch Einschleifen alleine wirst du sie nicht mehr dicht bekommen (hast du dich Dichtheitsprobe gemacht?).
Zum Einschleifen kaufst du dir am besten solch ein Set, falls du es nicht schon hast. Da sind dann auch die Schleifpasten zum Vorschleifen und Feinschleifen dabei.
Ich befürchte nur, dass das Ergebnis nicht wirklich befriedigen wird, aber auf einen Versuch sollte man es ankommen lassen. Das Einschleifen wird eine weile dauern, weil doch einiges an Material weggenommen werden muss. Das wiederum verbreitert die Auflagefläche auf dem Ventilsitz, was nicht erwünscht ist. Ein schmaler Sitz erhöht den Druck und dichtet besser ab. Es gilt den Kompromiss zu finden zwischen optimaler Wärmeableitung und optimaler Dichtheit. Das Problem ist nur: Wenn die Führungen schon spürbar Spiel haben, wird weiterhin Öl hindurch kommen und dann auch auf dem Ventilsitz verbrennen, zumal ein nicht sauber geführtes Ventil auch nicht dicht schließt. Eigentlich müsste der Kopf jetzt zum Instandsetzer. Einmal neue Führungen, Ventilsitze nachfräsen, neue Ventile und dabei auch gleich planen. Überleg dir, ob du nicht diesen Schritt machen willst.
Auch könnte ein Motoreninstandsetzer beurteilen, wie es tatsächlich um deinen Kopf steht, denn meine Ferndiagnose aufgrund von Fotos kann natürlich fehlerhaft sein.
Alternative: Ein anderer kompletter Kopf mit Nockenwelle und Winkeltrieb, der deutlich weniger gelaufen hat.
Einen Kopf hätte ich ja noch. Er ist aber noch montiert und hat noch mehr Km runter. Wird dir wahrscheinlich nicht helfen.Er kommt aber in den nächsten Wochen runter. Es könnte aber sein, das Stefan noch einen hat.
Habe grade mal überschlagen, das sind fast 500€ Teile + Instandsetzer ca. 400-500. Wobei die Ventile allein über 300€ sind, kann man die nicht aufbereiten?
Da könnte ich ja fast über den Ebaymotor nachdenken.
Das mit dem Überarbeiten der Ventile musst du den Instandsetzer fragen. Sicherlich lassen sich die Dichtflächen nachschleifen, aber wenn die Schäfte verschlissen sind, nützt das wenig. Der Ebay-Motor wäre vll. wirklich gar nicht so verkehrt.