Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
W650.deW650 ForumW-Tour/Treff-Kalender
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 65 Antworten
und wurde 3.389 mal aufgerufen
 Reiseberichte / Motorradgeschichten
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
tom_s Offline




Beiträge: 6.215

13.11.2019 22:34
#16 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Zitat von Falcone im Beitrag #12
Und sogar mit Bettwäsche! Gegen Aufpreis?


.. all inclusive...



Gruß
Thomas

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

13.11.2019 22:58
#17 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Freitag, 05.07.2019 (527km)

Obwohl ich gestern Abend eher normal spät in den Schlafsack gekrochen bin und eigentlich nie Probleme hatte, bei Helligkeit zu schlafen, bin ich um 3:00h Glocken hell wach. Zunächst denke ich das kann ja gar nicht sein, Du bist müde und schläfst schon wieder. Dem ist aber nicht so. Als ich dann der Natur folgend ins Waschhaus gehe und den strahlenden Sonnenschein sehe ist es entschieden.

Einer der Vorteile, wenn man kein Zelt benutzt ist, dass man es auch nicht abbauen muss. Ich habe schnell und lautlos gepackt, denn auf dem ganzen Platz regt sich noch keine Seele. Um kurz vor 4:00 werfe ich dann den Hytten-Schlüssel in den Briefkasten an der Rezeption und den Motor an. Mit dem Original Auspufftüten der W kann man ja niemanden erschrecken, ganz anders wäre das, wenn ich die Scout dabei hätte.

Kurz nach dem Start tanke ich zum ersten von vielen Malen und bald überquere ich die grüne Grenze zu Finnland. Insgesamt sind es heute nur etwa 490km, allerdings habe ich es etwas eilig, denn die Wettervorhersage kündigt ab 13:00 Regen an.

Zu Beginn ist die Strecke ähnlich wie die letzten Tage d.h. weite Ebenen, teils bewaldet, wenig Kurven und, wg. der frühen Stunde kein Mensch auf der Straße. Ich fahre sicher die ersten 200 km ohne mehr als 2 anderen Fahrzeugen zu begegnen.

Eines meiner Tankziele ist die Stadt Alta, die Strecke bis dahin und vor allem die Strecke danach sind absolut Klasse, teils geht es durch eine Art Canyon und es gibt zunehmend Kurven. Direkt vor Alta lasse ich mich dann vom Naviprogramm verwirren und verlasse die E34 um einer sehr kurvigen Serpentinenstrecke zu folgen. Nur um am Ende zu sehen, das ich doch wieder auf der E34 lande, ich allerdings zur Tankstelle etwas zurückfahren muss. Hier mache ich dann endlich auch meine Frühstücks Pause.

Ab jetzt geht es fast nur nach Norden Richtung Honingsvag, der letzten nennenswerten Siedlung vor dem Nordkap. Die Strecke zum Nordkap selbst, insbesondere nach dem Tunnel, ist grandios. Ich lasse die Helmkamera mitlaufen, solange der Akku bei der kalten Luft mitmacht. Sehr norwegisch aber irgendwie erinnert mich es auch etwas an Island.

Ich bin kurz nach 12:00 oben, bezahle meinen Eintritt und gehe direkt zur Kugel zum Fotografieren. Es ist wirklich ziemlich gutes Wetter. Als ich dann ins Gebäude gehe um etwas im Andenkenladen zu stöbern, zieht ganz plötzlich eine Wolke über das Plateau und von jetzt auf gleich ist es vorbei mit dem freundlichen Wetter. Da hat die Wetter APP mal wieder sehr gut weis gesagt.

Die meisten Besucher haken das Nordkap wirklich nur ab. Entweder weil ihnen der Busfahrer im Nacken sitzt und auf die Uhr schaut oder die Motorradfahrer, die noch ein gutes Stück weiterwollen und deshalb nicht lange herumlaufen.

Ich habe soviel Zeit wie die Camper, die auf dem großen Parkplatz stehen und sicher hier auch übernachten werden. Das Wetter wird nicht mehr besser und so fahre ich die 13 km zu meiner heutigen Unterkunft. Die 70 € für diese Bretterbuden sind wirklich unverschämt, bei dem Schweinewetter bin ich aber heilfroh, nicht im Zelt schlafen zu müssen und morgen im Regen abbauen zu dürfen.

Für Sonntag habe ich mich auf der Hurtigruten eingebuchtet und morgen werde ich schauen, dass ich ihn Hammerfest wieder eine Hütte bekomme. Es soll zunächst weiter regnen, vermutlich werde ich erstmals mit den Regenklamotten fahren.

Montag bin ich dann bereits auf den nördlichen Lofoten, dort soll auch das Wetter besser werden.



Die Landschaft erinnert mich etwas an Island auf der Ringstraße


Kurz vor Kåfjord - Es begegnen mir mehr Wohmobile als Motorräder


Parkplatz Utsiken Turfjordhøyda


Geschafft! - Und die Kugel ist sogar zu sehen.


Eines der meist fotografierten Blechdinger in der Gegend


Der Nordpol hat 90° 0′ N - da ist also noch Luft nach oben



Gruß
Thomas

truwi Offline




Beiträge: 2.597

14.11.2019 12:30
#18 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Top 👍
Wir wollen nächstes Jahr auch zum Nordkap. Allerdings mit Womo.

Nun freuen wir uns noch mehr

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

14.11.2019 15:39
#19 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Samstag, 06.07.2019 (222km)

Der Gedanke war da, aber richtig geplant hatte ich es nicht.

Nach der Dose Bier gestern abends im Haupthaus für ca. 8€ (man gewöhnt sich irgendwann an die Preise), war ich relativ zeitig im Schlafsack, was soll man bei dem Wetter in der Hundehütte auch sonst machen.

Wach bin ich daher um 6:00h als mein Wecker brummt. Ein paar Minuten kämpfe ich noch mit mir, stehe dann aber auf und beginne zu packen. Zwar hat es irgendwann aufgehört zu regnen, es ist aber alles tropfnass und so wäre auch mein Zelt.

Kurz vor 7:00h rolle ich vom Platz und biege spontan nochmal zum Nordkap ab. Wenige Meter später beginnt bereits der Nebel und so schleiche ich bei nahezu null Sicht die 13 km hinauf.

Zu meiner Überraschung bin ich aber nicht der einzige. Außer den Campern, die oben übernachtet hatten, tummeln sich zu früher Stunde im dichten Nebel etliche Leute. Kurz vor dem Eingang hatten zwei andere Motorräder zu mir aufgeschlossen. Als quasi Eingeweihter halte ich mich rechts auf der Busspur. Die beiden trauen dem Frieden wohl nicht und fahren geradeaus. Zwar sind die Kassenhäuschen nicht besetzt aber auf der linken Spur kommt man eben nur auf den Parkplatz. Ich dagegen habe kein Problem mit dem Gespann direkt nach vorne zum Globus zu fahren.

Schnell ist das Stativ aufgebaut und das offizielle Beweisfoto gemacht. Noch bevor sich irgendein Blockwart aus Deutschland beschweren kann bin ich schon wieder unterwegs.

Ab jetzt sind es kaum 200 km bis nach Hammerfest und so lasse ich es gemütlich angehen. Gegen 12:00 bin ich dann kurz vor Hammerfest. Bis dahin war ich sicher, heute Nacht im Zelt zu schlafen. Dann beginnt der feine Sprühregen und zum Glück bin ich ja kein Dogmatiker, denn er wird entgegen der Vorhersage auch nicht mehr so bald aufhören.

Also nehme ich kurz entschlossen die Hütte für schlappe 480Nok und ziehe ein. Doppelt so groß wie gestern und nahe den ordentlichen Serviceräumlichkeiten. Ein sehr netter Platzwart gibt mir noch zwei Münzen, die man hier zum Duschen braucht. Wir plaudern etwas, danach verabschiedet er sich erst mal in seine Mittagspause. Ich habe weder bezahlt noch mich sonst wie ausgewiesen.

Eigentlich wollte ich nun in die Stadt und zum Eisbären Club. Der Regen hält mich aber ab. Zu Fuß wäre es ein gutes Stück zu laufen und fahren mag ich nicht. Also werde ich das morgen auf dem Weg zum Hafen mit machen, evtl. auch vorher. Falls es morgen früh nämlich gutes Wetter gibt, will ich vom Viewpoint über der Stadt.

Dafür gehe ich in den nächsten Supermarkt und kaufe zum Mittagessen ein. Dann traue ich mich was und brutzele mir in meiner Hütte ein mächtiges Lachsfilet und es schmeckt wirklich lecker, selbst nur mit etwas Pfeffer und Salz gewürzt. Die Polser, die ich als backup gekauft habe, müssen dann zum späten Frühstück gegessen werden.

Ich bin gespannt auf meine morgigen Mini-Kreuzfahrt. Abendessen habe ich keines gebucht, dafür noch jede Menge Sachen von meinem Einkauf. Übermorgen gibt es dann frühes Frühstück, denn um kurz vor 8:00 legen wir bereits in Harstad an.



Das "offizielle" Finisher-Foto


Der Baggerfahrer hat einen eigenen Humor. man beachte das Schild!


Der Winter naht - man ist hier immer auf Alles vorbereitet


Spikes sind was für Pussies


Ab jetzt nur noch südwärts


Die Startbahn des Honningsvåg Lufthavn


Querverkehr



Gruß
Thomas

Hobby Offline




Beiträge: 42.258

14.11.2019 16:04
#20 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Zitat
Das "offizielle" Finisher-Foto





bei Maggi wäre die Kugel aber vollständig im Bild gewesen !

.
.
Gruß Hobby

Falcone Offline




Beiträge: 113.625

14.11.2019 16:38
#21 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Weswegen durfte man denn nicht mit dem Motorrad dahin, wo einen der Baggerfahrer ins Meer schubst?

Grüße
Falcone

Serpel Offline




Beiträge: 48.168

14.11.2019 16:48
#22 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Habt ihr schon gewusst? Am Nordpol gibt’s nur eine einzige Himmelsrichtung:

Zitat
Ab jetzt nur noch südwärts



Gruß
Serpel

"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"

Hobby Offline




Beiträge: 42.258

14.11.2019 16:48
#23 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Zitat
der Baggerfahrer



vielleicht muss der da einfach nur arbeiten
und dem gehen die bekloppten Touris auf den Keks...

.
.
Gruß Hobby

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

14.11.2019 17:00
#24 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Zitat von Hobby im Beitrag #20

Zitat
Das "offizielle" Finisher-Foto




bei Maggi wäre die Kugel aber vollständig im Bild gewesen !




Extra für den Erbsenzähler aus Wiesbaden!


@Falcone Naja, ein echtes Verbotsschild gibt es nicht, allerdings sind die Fahrbahnbegrenzungen schon so eindeutig, dass Autos und Motorräder auf den Parkplatz sollen. Um mit einem Fahrzeug zum Globus zu kommen, ist schon eine minimale "offroad"-Einlage erforderlich.
Da es am Ende aber eher Wenige sind, die ihren Bock unbedingt nach vorne fahren, halte ich das Schild auch nicht für so ganz Ernst gemeint.



Gruß
Thomas

Hobby Offline




Beiträge: 42.258

14.11.2019 17:10
#25 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Zitat
Extra für den Erbsenzähler aus Wiesbaden!



Dankeschön !!

das Bild ist eh besser

.
.
Gruß Hobby

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

15.11.2019 10:06
#26 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Sonntag, 07.07.2019 (5km)

Zwar nicht mitten in der Nacht aber doch wieder vor meinem Wecker bin ich wach und fange an zu packen. Ich habe keinen Zeitdruck, will mich aber nicht verzetteln.
Bezahlt habe ich bereits gestern und dabei zufällig mitbekommen, dass es im Kiosk offenbar WLAN gibt, daher sitzen da abends die Damen und Chatten mit der Heimat. Habe ich nicht gewusst, ich hätte mich da aber auch nicht ewig hinsetzen wollen.

Nach dem Frühstück fahre ich erst mal auf den Hügel mit dem Viewpoint und mache ein paar Fotos. Dann geht es durch die sonntäglich stille Stadt zum Eisbärenmuseum. Man muss keinen Eintritt zahlen, ich brauche also meine Mitgliedsnadel gar nicht vorzeigen, etwas enttäuscht bin ich schon. Ich schlendere durch die Ausstellung, auch wenn es Jahre her ist, hier hat sich seitdem nichts groß verändert.

Dann fahre ich wieder auf den Berg, denn ich will von der Ankunft meiner Hurtigruten einen Zeitraffer-Film machen. Ich bin zeitig auf dem tollen Aussichtspunkt und bereite alles vor. Als das Schiff dann in Sichtweite kommt, lass ich die Kamera den Rest erledigen.

Wieder unten, hat sich das Bild völlig verändert. Überall strömen die Passagiere in der Stadt herum, natürlich hat sonntags fast alles geschlossen, also irrt man recht planlos herum. Außerdem fahren zwei Shuttlebusse mit Passagieren, ich weiß nicht wohin.

Ich bekomme recht einfach mein Ticket und gegen 12:00 können die wenigen Fahrzeuge, die mitgenommen werden an Bord fahren. Ich werde, zusammen mit einem Paar mit einem Rollstuhl mit einem Aufzug in ein tieferes Deck transportiert. Es gibt offenbar zwei Decks für Autos und Fracht.

Ich habe eine Außenkabinen recht nahe am Abgang zum Autodeck, dass erspart mir längere Schlepperei.
Den Rest des Tages verbringe ich entspannt mit Lesen, Planen und Landschaft schauen. Essen habe ich mir etwas mitgebracht, morgen ist das Frühstück um 7:00 inklusive.

Das Wetter ist toll und es soll die nächsten Tage schön und warm werden, also endlich richtiges Zeltwetter. Ich freue mich auf die Lofoten und habe mir einen Campingplatz ausgesucht. Wahrscheinlich werde ich da gleich für zwei Tage bleiben.




Hammerfest von oben


Die Lutherische Kirche am Hafen


Zu Gast bei "The Royal and Ancient Polar Bear Society" Link


Mein schwimmendes Hotel für heute Nacht


Schicke Adresse


Die Postschiffe nehmen außer Passagieren so ziemlich alles mit


Begegnung mit dem nordwärts fahrenden Schiff



Gruß
Thomas

Falcone Offline




Beiträge: 113.625

15.11.2019 13:51
#27 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Netter Film. Jetzt weiß ich auch, warum die Hurtig -Routen heißen!

Grüße
Falcone

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

15.11.2019 23:30
#28 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Da ich am Wochenende nicht zuhause bin, gibt es etwas auf Vorrat.

Montag, 08.07.2019 (200km)

Wieder bin ich rechtzeitig wach und habe gepackt. Bald stehe ich mit den anderen Bettflüchtern vor dem noch verschlossenen Frühstücks Restaurant. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber das muss bei uns vor vielen Jahren genauso gewesen sein.

Komischerweise hat mich die Fahrt an sich jetzt nicht wirklich begeistert. Klar war es eine gute Idee und die gesparten Kilometer und die sowieso fällige Übernachtung relativieren sogar den Preis. Aber ich empfand jetzt sogar den nur guten halben Tag an Bord als langweilig. Damals waren es 11 Tage und kann ich mich nicht an Langeweile erinnern. Vielleicht muss man sich darauf einlassen und sich auch darauf vorbereiten.

Egal, jetzt erst mal Frühstück, auch so naja, im Vergleich zur Colorline oder den guten Hotels auf unseren YT Reisen. Bald legt das Schiff an und die Passagiere strömen wie in jedem Hafen an Land. Ich packe meinen Kram aufs Motorrad und werde wieder mit dem Aufzug, diesmal zusammen mit einem Kinderwagen samt Mutter eine halbe Etage nach oben befördert.

Harstad ist relativ groß, sogar mit mehreren Ampeln und prompt verfahre ich mich. Bald bin ich aber auf der geplanten Route und die Landschaft und das traumhafte Wetter sind einfach toll. Ich habe heute nur 200 km geplant und bin deshalb schon sehr früh auf dem Campingplatz. Gerade habe ich das Zeitfenster verpasst, in welchem die Rezeption besetzt ist. Also suche ich mir einen Platz und baue mein Zelt auf. Direkt vorne am Ufer ist einerseits schon einiges besetzt und außerdem hat ein etwas böiger Wind aufgefrischt mit einem kalten Nebel und da muss ich nicht an der Wind Linie stehen.

Die Sonne versucht es zwar nochmal aber die Wolke liegt wie angenagelt im Fjord und so wird es auch nicht mehr wärmer. Der Platz hat ein tolles WLAN, sogar in der hintersten Ecke hat man besten Empfang, gamz wichtig für die jüngeren Gäste. Ich plane noch etwas für morgen und dann gehe ich schlafen.



Die Brücke führt die E10 nach Steinsland und Litle Skånland. Klingt irgendwie wie Auenland.


Brücke über Husjordøya Islet


Aussichtspunkt am Austnesfjorden


Rystad Lofoten Camping


Erst blauer Himmel, dann zog diese Wolke in die Bucht und ließ sich da häuslich nieder.


Rystad Lofoten Camping


Rystad Lofoten Camping




Dienstag, 09.07.2019 (335km)

Obwohl ich nach 7:00 wach bin, scheine ich der erste auf dem Platz zu sein. Katzenwäsche und anziehen gehen flott, da ich heute kein Zelt abbauen muss, bin ich um 8:00 startklar.

Durch Zufall hatte ich gestern in der FAZ einen Bericht über eine Fahrrad Reise auf die Lofoten gelesen und darin war unter anderem lobend über eine Kaffeerösterei berichtet worden. Die liegt passend auf meiner Tour also nehme ich mir vor, dort zu frühstücken.

Leider stand in dem Artikel nichts davon, dass der Laden Dienstag geschlossen hat. Die Fahrt dahin ist schön, das Frühstück entfällt leider. So bin ich ausreichend früh an der nächsten Fähre, die ich ja schon kenne, denn hier hatte ich gestern eine spontane Kaffeepause eingelegt. Die Fähre fährt kaum alle Stunde und so ist die Wartezeit von gut 30 Minuten kein Problem. Die Überfahrt dauert zwar nicht sehr lange, es reicht aber auf jeden Fall für einen Kaffee und ein Stück Schokoladenkuchen, für zusammen 10€.

Drüben verläuft die Fahrt wie geplant, teilweise über ganz schmale Straßen mit wenig Verkehr. Doch insgesamt finde ich die Vesteralen nicht so eindrucksvoll wie die Lofoten selbst. In Sortland, einer etwas größeren Stadt mache ich Pause und bald treffe ich wieder auf die Strecke von gestern, so viele Alternativen gibt es nicht bei der Topologie der Inseln.

Für morgen bin ich mir noch nicht klar, was ich mache. Nach dem Museum und Å, wollte ich eigentlich in Moskenes auf den Campingplatz damit ich übermorgen nicht mehr weit zur Fähre habe. Eine andere, verrückte Idee wäre, eine späte Fähre zu nehmen und nachts anzukommen. Da es ja nicht wirklich dunkel wird, könnte ich noch weiterfahren und dann entscheiden, wann und ob ich noch einen Campingplatz suche. Also quasi die Nacht durchfahren. Nach etwas Nachdenken, eigentlich eine bescheuerte Idee. Entweder übernachte ich in Moskenes oder direkt nach Ankunft in Bodœ. Dann brauche ich aber einen Campingplatz oder eine Hütte. Vermutlich entscheide ich das morgen je nachdem, wie der Tag verläuft.



Kurz vor Laukvik


Man riecht den Stockfisch meist bevor man ihn sieht


Sicher keine angenehme Arbeit und trotzdem gute Laune


Gilt ja als Delikatesse


In der Nähe von Grunnfør


In der Nähe von Grunnfør


Fähre von Fiskebøl nach Melbu


Ein ehemaliger Handelsposten bei Jennestad wurde zum Heimatmuseum


Best before..?


Die Hurtigruten verlässt Sortland



Gruß
Thomas

tom_s Offline




Beiträge: 6.215

18.11.2019 23:35
#29 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

Mittwoch, 10.07.2019 (112km)

Heute waren es „nur“ gut 100 km wobei ich merke, wie blöd nur eigentlich klingt. Es geht ja nicht um Kilometer machen, auch wenn das bei mir oft durchbricht, siehe die 700er Etappe in Schweden.

Der Tage startet sehr schön, es war die Nacht offenbar nicht feucht, denn mein Zelt ist außen trocken. Ich packe sorgfältig und versuche mal das Zelt zusammen mit den Stangen in den Packsack zu bekommen, wie das angeblich so toll geht. Mit hängen und würgen und viel Zeit bekomme ich es reingestopft. Bei Regen oder Wind wurde ich es gar nicht mehr versuchen.

Da ich gestern nicht getankt habe, ist der erste Stopp eine Tankstelle kurz vor dem Wikinger-Museum. Kurz darauf halte ich am Parkplatz. Das Museum macht erst um 10:00h auf, da bin ich keinen Moment zu spät, denn es ist gerade kurz vor 10:00h und der Parkplatz füllt sich bereits.

Ich lasse mein Gespann direkt unter den Augen des Parkplatzwächters stehen. Der Eintritt kostet 20€, nicht wirklich überraschend. Das Langhaus selbst ist sehr groß und durchaus eindrucksvoll, wenn auch der touristische Anteil des historischen deutlich überwiegt. Nach der kleinen Ausstellung mit einem pfiffigen WIFI Guide und dem Langhaus gehört das Wikingerschiff dazu.

Zwar steht angeschrieben, dass es bis dahin 1300m Fußweg sind, von den diversen Höhenmetern schweigt das Schild. Ich Laufe also brav runter und wieder hoch und würde es nicht nochmal machen. Mag ja sein, dass die todesmutigen Wikinger wirklich mit solch kleinen Schiffen in See stachen. Was da am Ufer liegt ist aber so unspektakulär, dass es den Weg nicht lohnt.

Mittlerweile ist es wieder ziemlich kalt geworden und es nieselt ab und zu. Also fahre ich weiter bis mich die Kälte zwingt, etwas drunter zu ziehen. Dann gelange ich in den Bereich Moskenes und die Weiler scheinen nur noch aus Robuer für Touristen zu bestehen, überall hängen Schilder. Entsprechend viel Verkehr ist.

Da es gerade gegen 14:00 ist, erreiche ich Moskenes zusammen mit etlichen Motorradfahrern, die allerdings zur Fähre aufs Festland wollen. Nur wenige 100m weiter ist dann der schön gelegene Campingplatz. Ich checke ein und bald steht meine Hütte. Ich habe das Gefühl, es geht von mal zu mal schneller.

Da ich zunehmend von den Rumpelgeräuschen meiner W beunruhigt bin, checke ich mal die Kette und befinde, dass der Durchgang zu groß ist. Die werde ich wohl mal nachspannen müssen.

Für morgen habe ich mir vorgenommen, erstmal fotografieren zu fahren und dann zu versuchen, die 14:40h Fähre zu bekommen. Dann wäre ich um 18:00 in Bodœ und konnte noch einige Kilometer fahren bis ich einen Campingplatz anlaufe. Soweit der Plan.

Die Zeilen Tipps ich im Pub des Campingplatzes. Eine nette Alternative zu meinen bisherigen Kochversuchen. Es gibt eine lokale Fischsuppe und ein Cider. Zwar sind 16.50€ für eine Fischsuppe einfach heftig, allerdings war es eine große Portion und sie war richtig lecker, mit ordentlich Fisch Stücken darin. Der Cider für 10€ war ebenfalls lecker, also rundum alles gut, wenn das Konto mitspielt.


Jede noch so kleine Insel ist mit einer Brücke (oder einem Tunnel) erschlossen


Das Wikinger-Museum bei Borg


An dieser Stelle wurde die Reste mehrerer solcher Langhäuser ausgegraben


Das Fürstenpaar heißt Besucher willkommen


Auch Wikinger brauchen mal einen Notausgang


Blutrünstige Vergangenheit


Und mit solchen Schiffchen haben die Wikinger Amerika besucht?


Bei Mølnarodden


Brücke nach Hamnøy


Kitschpostkarte oder Märklin?


Moskenes Camping




Gruß
Thomas

reinholdK Offline




Beiträge: 925

19.11.2019 09:58
#30 RE: Tom's Reisen - Nordkap mit dem W-Gespann Antworten

He, das waren mal tolle Etappenberichte mit Superfotos!
Das motiviert mich jedenfalls wieder mehr für Norwegen. Vielleicht nur bis auf die Lofoten

Du schreibst öfter, dass dir kalt war. Wie kalt war es denn?
Gruss Reinhold

Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
 Sprung  
Der-Amazon-LinkW650 ForumAsbest
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz