Zitat von Falcone im Beitrag #44Ich verstehe halt nicht, wieso da mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn ein nicht regelkonformes Mofa erwischt wird, wird es stillgelegt, teilweise sogar konfisziert. Warum gilt das nicht für Fahrräder?
Verhältnismäßigkeit. Ein Mofa ist zugelassen. Dem kann man die Nummerntafel abnehmen. Schon sieht jeder, dass es nicht mehr im öffentlichen Verkehr unterwegs sein darf. Das fällt beim Radl flach, ob das konform ist oder nicht sieht niemand auf den ersten Blick.
Konfiszieren ist aber ein Grundrechteeingriff. So was darf ma nur in begründeten Ausnahmefällen.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Genau genommen hätte ich schreiben sollen: Sicherstellen. Das macht die Polizei bei Verkehrsunsicherheit. Dann geht das Fahrzeug zu einem Sachverständigen und wird stillgelegt, wenn der die Mängel bestätigt. Bei so einem Fahrrad ist das natürlich was anderes. Das könnte man doch gleich in die fahrbare Altmetallpresse schmeißen und Ruhe ist!
ich sehe vielleicht 3-4 klassische Mofas pro Jahr hier irgendwo rum fahren ! div. Tretroller und Billigsträder zu hauf... aber wer soll das alles kontrollieren ??
In der Stadt sind diese Fahrradeln sowieso ein ständiger Übelstand. Viele fahren auf dem Gehsteig herum, weil die tapferen Treiber sich nicht auf die Straße trauen. Eh zu Recht, weil wenn sie selber min SUV dort unterwegs sind nehmen sie keine Rücksicht auf die Radler.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Zitat...Sicherstellen. Das macht die Polizei bei Verkehrsunsicherheit...
Also, ich habe seinerzeit auf Maloche auch das ein oder andere sichergestellt. Vor allem, als ich in Rente ging - da hätten die Studenten eh keine Ahnung von gehabt, was das für ein Werkzeug war, und die hätten sich damit nur verletzt ...
habe mal eine Frage zum Fahrverhalten von Fahrrädern, speziell leichte Trekkingfahrräder. Möchte mir (irgendwann, wenn das Sparschwein voll ist) ein schönes, flottes Rad kaufen.
Habe nun schon in mehrreren Tests gelesen, daß die Aluräder sehr steif sind und keine Eigenfederung besitzen. Dadurch gehe jedes kleine Schlagloch auf die Hände/Gelenke/sonstige Gliedmaßen. Der Stahlrahmen dagegen würde etwas federn, neudeutsch "swingen" oder "flexen" und dadurch ein viel angenehmeres Fahrgefühl bieten.
Meine Frage: Kann das sein? Also ich kenne die alten Omaräder mit dem tiefen Durchstieg aus den 50er Jahren, die "swingen" in der Tat, das ist spürbar, ich fand es immer angenehm. Aber bei einem Herrenrahmen, kann da auch was "swingen"? Bin kein Statiker, aber irgendwie kann ich mir das schlecht vorstellen. Wer weiß, was ich meine? Wer hat da erfahrungen? Wer weiß da was drüber? Wie ist das jetzt? Viele Grüße
Das ist eine Glaubensfrage. Und wie bei den Religionen gehen auch hier die Ansichten weit auseinander.
Im folgenden will ich einmal meine Wahl beschreiben, auch wenn der Nächste gequält aufschreien wird, das ginge ja nun gar nicht. Herausgekommen ist etwas extrem individülles.
Alurahmen sind bekanntlich leichter, aber wie du schon vermutet hast, vergleichsweise knochenmäßig. Außerdem ist ein Alurahmen nicht so stabil. Bei hoher Belastung, etwa auf Feldwegen mit Gepäck kommt der Alurahmen eher an seine Grenzen. Im Falle eines Bruches ist das Schweißen schwieriger als bei Stahl. Wie lange das hält, kann ich nicht sagen. Kommt auch auf die Bruchstelle an. Mein Sohn hat auf ähnlichen Touren jedenfalls einem Alurahmen hingeholfen - und zwar restlos. Da war auch nix mehr mit Schweißen.
Ein Chrom-Molybdänrahmen ist schwerer, hat aber eine gewisse Eigenelastizität und ist stabiler. Darum habe ich solch einen geschweißten genommen. Ich habe ihn trotz etlicher Gewalt- touren noch nicht kaputtgekriegt. Hat mich selbst gewundert.
Mit einer Kettenschaltung (SRAM Dual Drive - kombiniert Nabe/ Kette) habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Jeweils nach etwa 10.000 km waren Kassette und Kette fällig. Seit rund 10 Jahren ist eine Shimano-Achtgang-Nabenschaltung drin. In der ersten Zeit musste ich nur die Längung des Schaltzuges einige Male ausgleichen/einstellen, sonst springt vor allem der vierte Gang heraus. Ist aber relativ einfach.
Federgabel: Man muss sie sehr hart einstellen, sonst wippt sie vor allem bei Bergauffahrt. Komfortgewinn minimal. Würde ich nicht wieder nehmen, auch wegen des höheren Gewichts.
Gefederte Sattelstütze - unbedingt! Schont die Bandscheiben, und das sollte man nicht unterschätzen. Teleskop ist gut, Parallelogramm deutlich besser.
Felgen unbedingt mit geösten Speichenlöchern. Ist aber in der gehobenen Preiskategorie durchweg Standard.
Als Reifen fahre ich Schwalbe Marathon Touring unplattbar. Auf zig tausend Kilometern noch kein Plattfuß. Die ursprünglich auf meinem Rad befindlichen Contis waren trotz gleicher Werbe- sprüche das Gegenteil. Die habe ich relativ bald entsorgt. Die Schwalben haben auch eine wunderbare seitliche Profilierung. Man kommt aus Feldwegspuren recht gut wieder heraus, ohne sich auf die Nase zu legen. Schmale Reifen - in meinem Falle 37er - lassen das Rad sehr leicht rollen, bieten aber weniger Komfort als deutlich breitere. Der Komfortgewinn des Stahlrahmens geht hier wieder ein Stück weit flöten. Ist Geschmaxxsache.
Nabendynamo (bitte die beste Version, z.B. von Shimano) und LED-Beleuchtung sind heute ebenfalls meist Standard. Halogen gab es früher vorne, brannte grundsätzlich dann durch, wenn man es am allerwenigsten brauchen konnte.
Bremsen bei meinen Rad per Seilzug betätigte V-Bremsen. Haben bei richtiger Einstellung eine extrem gute Bremswirkung. Mit Hydraulik sowie Scheibenbremsen habe ich keine Erfahrung.
Gebäckträger = Pletscher. Ist Alu, hält aber komischerweise trotzdem. Und das bei meinen Touren.
Packtaschen Ortlieb. Sind absolut wasserdicht und extrem stabil. Selbst eine kurze Rutschpartie an einer Felswand entlang überstand die eine mit wenig Blessuren. Ist immer noch im Einsatz. Packtaschen aus Nylon mit zusätzlicher Regenhaube taugen nach meinen Erfahrungen - zum Werfen, und zwar möglichst weit weg.
Sattel? Brooks mit Einschränkungen. Ist doch nicht so langlebig wie angenommen.
Hab' ich was vergessen? Ach ja, den Lenker. Sportiv-dynamische Gemüter lesen hier jetzt bitte nicht weiter!
Nach einer Verirrung mit einem Doppellenker - die Bremshebel sind grundsätzlich da, wo man seine Pfoten gerade nicht hat - kam ein ganz normaler Flachlenker drauf. Nach einer Hand- operation konnte ich damit zunächst nicht mehr fahren. Ich musste unbedingt zumindest zeitweise einhändig fahren können, um die linke Hand nicht über Gebühr zu belasten.
Lenker-Alternative? Der Fahrradhändler meines unbeschränkten Vertrauens überreichte mir grinsend einen Lenker, der eigentlich zu einem Hollandrad gehörte. Breit, weit ausschweifend und deutlich nach hinten gezogen. Ach du Schxxxx, aber mir blieb in der Situation nix anderes übrig. Der fliegt aber sofort wieder 'runter, wenn die Hand wieder okay ist, hab' ich mir geschworen!
Was soll ich sagen? Das Ding war und ist so saubequem, vor sllem auf langen Strecken, der ist heute noch drauf. Handgriffe? Unbedingt ergonomische!
Ansonsten gilt: Ein gutes Fahrrad kostet auch sehr gutes Geld. Billig gekauft ist zweimal gekauft und macht bei häufiger Nutzung nur unglücklich.
Jetzt habe ich einen Roman geschrieben, was ich gar nicht wollte.
Wer bis hierhin durchgehalten hat, ist selber schuld!
Irgendwie ist die Welt ja ganz schön kompliziert geworden, man muß aus einem Fahrradkauf eine Wissenschaft machen. Früher™ hat man bei einem Fahrrad vielleicht mal geguckt wieviel Gänge das hat und ob schmale oder breite Reifen und wir sind mit den Dingern auch überall hingekommen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von Caboose im Beitrag #53Teleskop ist gut, Parallelogramm deutlich besser.
Da muss ich widersprechen. Parallelogramm ist gut. Teleskop ist nix. Kannste vergessen. Es sei denn, du fährst hollandradmäßig sehr aufrecht. Ich hab nur Aluräder. Sechs an der Zahl. Man gönnt sich ja sonst nix. Carbon ist mir zu teuer, und das Eigenleben eines Stahlrahmens hab ich noch in unangenehmer Erinnerung. Das muss man mögen. Ich mag die Steifigkeit von Alu. Ansonsten kann ich das meiste in Cabooses Roman unterschreiben. Nicht bei der Investition sparen - mit einem besseren Rad hast du einfach mehr und länger Spaß. Und wenn du noch präziser beraten werden willst empfehle ich dir das www.radforum.de Da werden laufend solche Fragen gestellt und freundlich und kompetent beantwortet.
Kaiser Wilhelm hat aber zwischenzeitlich abgedankt. Das war allerdinx erst kürzlich, im November 1918.
Fahrräder als Wissenschaft - nicht, wenn man damit dreimal im Jahr zum Bäcker an der Ecke fährt. Da reicht sogar ein Billigteil aus dem Baumarkt.
Fährt man damit aber tausende von Kilometern im Jahr, so sieht die Sache schon deutlich anders aus.
Meine ersten Erfahrungen auf Langstrecke habe ich mit einem noch vorhandenen Puch-Rad gemacht. Sehr gut für den normalen Alltagsgebrauch, deutlich weniger aber für weite Touren.
Und dann entstehen die Erfahrungen und der Stoff, aus dem Romane sind bzw. die Ansprüche an wirkliche Fahrräder.
Das ist wie der Unterschied zwischen Hausfrauenknipse und Kamera. Womit ich nix gegen Hausfrauen gesagt haben will. Die können auch ganz lustig sein ...
ZitatFährt man damit aber tausende von Kilometern im Jahr,
Wer mach denn sowas.
Als ich noch jung und knackig war, sind wir mit unseren Rädern auch einige Kilometer im Jahr gefahren, vielleicht nicht tausende, aber hunderte, das haben die eigentlich immer klaglos mitgemacht und Kamera sind was ganz anderes.
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