Zitat von pelegrino im Beitrag #81Ich werde morgen (hier regnet es jetzt endlich mal) nochmal prüfen, ob die Räder genau hintereinander laufen.
Das ist beim Gespann ziemlich unerheblich, ob die Räder (des Motorrads) genau hintereinander laufen. Ein leichter Spurversatz des Vorderrads zur Seite des Beiwagens hin ist sogar von Vorteil - dann braucht es weniger Vorspur.
Entscheidend ist, dass die Gabel keinen Hau abbekommen hat. Wenn die einseitige Lenkkraft ihre Ursache in einer verzogenen Gabel hat, helfen sämtliche Einstellungstricks nicht, dann muss erst die Gabel gerichtet werden.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Es kommt öfters vor, das Vorder- und Hinterrad beim Gespann nicht genau hintereinander laufen. Etwa wenn das Hinterrad außermittig eingespeicht wurde um eine andere Reifengröße oder eine Schneekette zu fahren. Wichtig ist, das die beiden Maschinenräder parallel zueinander laufen. Das ist hier gemeint.
Der Geradeauslauf wird hauptsächlich von der Vorspur des Seitenwagenrades bestimmt. Das läuft dann eben nich paralel zu den Maschinenrädern
Norbert, bevor Serpel dich wieder bei "parallel" zerpflückt zur Klärung: Die Räder des Motorrades müssen gerade laufen, also in einer Linie hintereinanderweg. Ein seitlicher Versatz ist, wie du ganz richtig schreibst, unerheblich. Ein Schrägstand wirkt sich aber schon aus, z.B. von einem schief in der Schwinge sitzenden Hinterrad. Dies zuerst zu korrigieren ist also schon notwendig. Serpel hat aber auch recht: Ist das Vorderrad zur Mitte hin versetzt, würde man theoretisch (sic!) weniger Vorspur brauchen. Im Extremfall hast du ein Trike. Aber da die technischen Möglichkeiten, ein Vorderrad seitlich zu versetzen, beim Gespann sehr eingeschränkt sind, fällt das in der Praxis nicht ins Gewicht.
ZitatEin Schrägstand wirkt sich aber schon aus, z.B. von einem schief in der Schwinge sitzenden Hinterrad. Dies zuerst zu korrigieren ist also schon notwendig.
Unbestritten. Denn dann laufen sie ja nicht mehr parallel zueinander.
Zitatalso in einer Linie hintereinanderweg.
Nicht, das er dich jetzt zerpflückt.
Wenn das Rad außermittig eingespeicht wird tun sie das nämlich gerade nicht mehr.
Zitat von Falcone im Beitrag #93Norbert, bevor Serpel dich wieder bei "parallel" zerpflückt zur Klärung:
Gut, dass du 3-Rad zur Seite springst, denn ich hab mir gerade schon überlegt, ob ich das wissend-belehrend, gütig-väterlich oder sachlich-neutral tun soll, denn so einen Unsinn mit zwei "parallel stehenden Rädern" (Vorder- und Hinterrad), von denen eines ja gelenkt ist (Vorderrad), muss man erst mal hin bekommen.
So weit mal für den Moment.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Ich glaube, wir reden bei den Begrifflichkeiten aneinander vorbei, meinen aber dasselbe.
Hier noch mal eine Skizze dazu:
Parallel stehen zwei Räder, wenn sie nebeneinander her laufen, wie bei einem Auto hinten. In einer Linie hintereinander her laufen die Räder beim Solo-Motorrad (nicht parallel). Beim Gespann laufen Hinterrad und SW-Rad auf den ersten Blick parallel, tatsächlich läuft das Seitenwagenrad aber leicht schräg nach vorne eingeschlagen. Das nennt man dann Vorspur. Die Vorspur braucht man, damit das einseitig am Motorrad angebrachte Gewicht des Seitenwagens die Fuhre nicht permanent nach rechts zieht. Aber das Seitenwagenrad muss auch noch vor dem Hinterrad angeordnet sein, sonst kippt die Fuhre in Linkskurven auf die Schnauze des Seitenwagens. Das nenn man dann Vorlauf.
Bei einem klassischen Gespann (und das trifft auf eine W zu) sollte die Spurbreite (also der Abstand zwischen Hinterrad und SW-Rad) zwischen 110 und 120 cm betragen Der Vorlauf ist ideal bei 25 cm. Die Vorspur sollte ca. 2,5 bis 4cm betragen, bei einer Abstand von 2 Metern an zwei Latten gemessen.
Schmale Spurweite = hohe Handlichkeit, schnelles Aufsteigen des SW in Rechtkurven, wenig Vorspur Breie Spurweite = höhere Lenkkräfte, sichereres Fahren in Rechtskurven, mehr Vorspur
Früher wurde dem Motorrad auch noch ein Sturz gegeben, es wurde also leicht vom Seitenwagen weg nach links geneigt. Das ist heute nicht mehr üblich.
nachdem mir der liebe Hans letztes Jahr beim Gespanntreffen das Hinterrad richtig eingenordet hatte, bin ich mit dem Gespann ca. 4500 Km gefahren, und der Hinterradreifen sieht jetzt so aus:
vielleicht sollte ich erstmal den Reifen 'runternehmen und andersherum aufziehen (lassen ...).
Kann es sein, daß der Winkel der Hochachse vielleicht vergrößert werden, also das Motorrad und der Beiwagen in einem größeren Winkel zueinander stehen sollten?
Ich vermute mal, das ist im Grunde auch das , was Serpel meinte als er schrieb, der Beiwagen müsse tiefer 'runter:
Zitat...in erster Linie muss mal das Boot (oder wenigstens dessen Rad) tiefer...
Ich hatte das so verstanden, daß ich das Federbein derart verstellen solle, das das ganze Gespann weiter nach rechts unten geneigt würde, was ich als völligen Blödsinn abgetan hatte.
Zwischen beiden Fotos ist im Prinzip auch kein Unterschied, aber der Reifen ist auf der rechten Hälfte wieder deutlich mehr abgefahren als linksseitig.
Zitat von pelegrino im Beitrag #99Kann es sein, daß der Winkel der Hochachse vielleicht vergrößert werden, also das Motorrad und der Beiwagen in einem größeren Winkel zueinander stehen sollten?
Ich vermute mal, das ist im Grunde auch das , was Serpel meinte als er schrieb, der Beiwagen müsse tiefer 'runter:
Zitat...in erster Linie muss mal das Boot (oder wenigstens dessen Rad) tiefer...
Ich hatte das so verstanden, daß ich das Federbein derart verstellen solle, das das ganze Gespann weiter nach rechts unten geneigt würde, was ich als völligen Blödsinn abgetan hatte.
Moin Pele,
das hast du wohl wirklich falsch verstanden. Das Motorrad steht etwas zu weit nach rechts geneigt und sollte mehr in die Vertikale hoch. Ja, die Profis sind sich einig, dass der Sturz sogar etwas zur anderen Seite hin gerichtet sein muss, also vom Beiwagen weg - so, als ob man (mit Solomaschine) eine leichte Linkskurve fahren würde.
Dabei gilt: Je mehr das Zugfahrzeug nach links gekippt ist, desto mehr ist das Beiwagenrad entlastet, desto weniger Vorspur braucht es. Angeblich ist eine Vorspur von etwa einem Grad optimal. Feintuning würde ich dann mit dem Sturz erledigen.
Der Vorlauf des Beiwagenrads von 15 bis 20 cm ist hoffentlich korrekt ins Gespann hinein konstruiert, denn da wirst du nicht viel einstellen können.
Also nochmals: Der Sturz deines Gespanns ist genau falsch rum (nach rechts statt links) und vermutlich auch die Vorspur zu groß.
Das ist alles im Gunde richtig (bis auf das Entlasten des Seitenwagenrades). Das Verschleißbild zeigt, dass das Gespann bei Geradeausfahrt "radiert". Das Hinterrad läuft also dauerhaft leicht diagonal über die Straße. Einen Sturz sollte ein normales, heutiges Gespann überhaupt nicht mehr haben. Es ist so einzustellen, dass die Maschine mit Fahrer senkrecht steht und der Beiwagenrahmen dabei waagrecht ausgerichtet ist. Nun ist die Vorspur so einzustellen, dass das Gespann etwa bei 80 km/h freihändig geradeaus läuft. Bei deinem Gespann, Pele, muss halt mal eine richtige Grundeinstellung erfolgen und nicht geschätzt und mit viel gutem Willen auf der Wiese eines Campingplatzes.
Zitat von Falcone im Beitrag #103Das ist alles im Gunde richtig (bis auf das Entlasten des Seitenwagenrades). Das Verschleißbild zeigt, dass das Gespann bei Geradeausfahrt "radiert". Das Hinterrad läuft also dauerhaft leicht diagonal über die Straße. Einen Sturz sollte ein normales, heutiges Gespann überhaupt nicht mehr haben. Es ist so einzustellen, dass die Maschine mit Fahrer senkrecht steht und der Beiwagenrahmen dabei waagrecht ausgerichtet ist. Nun ist die Vorspur so einzustellen, dass das Gespann etwa bei 80 km/h freihändig geradeaus läuft. Bei deinem Gespann, Pele, muss halt mal eine richtige Grundeinstellung erfolgen und nicht geschätzt und mit viel gutem Willen auf der Wiese eines Campingplatzes.
Es ist im Grunde ganz einfach:
Auf das Entlasten des Seitenwagenrades kommt es bei Peles Gespann offenbar gerade an. Durch die Vorspur entsteht eine Pfeilung des Seitenwagenrades gegenüber dem Hinterrad der Zugmaschine. Also radiert entweder das eine oder das andere Rad über den Asphalt. Welches mehr radiert, hängt von der Gewichtsverteilung ab. Je mehr das Seitenwagenrad belastet wird, desto mehr radiert das Hinterrad der Zugmaschine.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, dieses zu reduzieren: Erstens durch weniger Vorspur, damit das Radieren generell geringer wird, und zweitens durch Linksneigen der Zugmaschine, damit der Seitenwagen weniger belastet wird und damit dessen Rad einen größeren Anteil am Radieren übernimmt.
Interessant wäre deswegen auch mal das Profil des Beiwagenrades ...
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"