1. Du beherzigst Serpels Hinweise, denn er ist ein alter, erfahrener Schrauber mit großer, praktischer Gespannerfahrung und hat Recht. 2. Du gehst du Warnke, was sicherlich erfolgreich sein wird, wenn er Zeit und gute Laune hat. 3. Du versuchst es selbst, denn sooo schwer ist es gar nicht.
Wie ich dir schon vor Jahren in Tambach-Dietharz sagte, ist den Gespann ziemlich falsch eingestellt. Ich sagte dir damals auch schon, dass du das Motorrad nicht so schräg stehen lassen solltest.
Hier mal eine Anleitung für W650- und W800-Gespanne mit den originalen Rädern:
Gespanneinstellung W650/W800
Gut geeignete Reifenmaße vorne und Seitenwagen 3.50-19, hinten 4.00-18
Reifenempfehlung: Für vorne und den Seitenwagen kann man den Avon Safety Milage in 3.50-19 nehmen http://www.avonreifen.com/motorrad/speedmaster-mkii Den gibt es auch für hinten in 4.00-18. Der Speedindex ist S, also zulässig bis 180 km/h und damit ausreichend für die W Die Reifen sind zulässig für die serienmäßige Felgenbreite der W.
Die originalen Stoßdämpfer hinten können auf die stärkste Stufe vorgespannt werden, um das zusätzliche Gewicht des Seitenwagens auszugleichen. Besser ist ein Umrüsten auf Ikon mit der nächst höheren Federhärte. Vorne sollte unbedingt verstärkte Federn eingebaut werden, da das Gespann beim Bremsen sonst zu stark eintaucht und das Schiebemoment vom Seitenwagen her das Gespann in den Gegenverkehr ausbrechen lassen kann. Leider liegen mir zu den verstärkten Federn keine Erfahrungen vor, aber z.B. Wilbers wird hier mit deren entsprechendem Erfahrungsschatz aushelfen können.
Die Spurweite wird zwischen Seitenwagenrad und Hinterrad gemessen, wobei der Messpunkt in Reifenmitte angenommen wird. Die Spurweite sollte etwa 120 bis 125 cm betragen. Eine schmalere Spur macht das Gespann wendiger und leichter zu lenken, mit einer breiteren Spur müssen mehr Lenkkräfte aufgebracht werden. Eine schmalere Spur lässt den Seitenwagen in Rechtskurven leichter steigen, eine breitere Spur erschwert das Anheben. 120 bis 125 cm ist ein recht bewährtes Maß für ein 50PS-Motorrad.
Die Bodenfreiheit des Seitenwagens sollte mindestens 10 cm betragen, ansonsten gibt es Problem beim Überfahren von Bordsteinkanten und andere Hindernissen oder auf Feldwegen. 12 cm ist besser.
Der Vorlauf des Seitenwagenrades zum Hinterrad sollte etwa 25 cm betragen. Gemessen jeweils an der Achsmitte. Ermitteln z.B. indem man ein Lot von der jeweiligen Achse auf den Boden fallen lässt und diese Stelle markiert. Der Abstand zwischen den Markierungen in Fahrzeuglängsrichtung ergibt den Vorlauf, siehe Zeichnung. Ist der Vorlauf geringer, kann das Hinterrad in scharf gefahrenen Linkskurven leichter abheben und das Gespann kann sich ungünstigstenfalls überschlagen. Liegt der Vorlauf zwischen 20 und 25 cm, so kann man das noch tolerieren, unterschritten werden sollte das Maß von 20 cm jedoch nicht.
Die Vorspur sollte zwischen 2 und 3 cm betragen. Die Vorspur ist der Winkel der Laufrichtungen von Seitenwagen und Motorrad zu einander. Diese Vorspur ergibt sich, weil das Seitenwagenrad so eingestellt wird, dass es ein wenig auf das Motorrad zu läuft. Beim Einstellen der Vorspur werden die meisten Fehler gemacht. Wichtig ist, dass zwei gerade Latten von mindestens 2 Meter Länge zur Verfügung stehen. Ideal sind natürlich zwei biegesteife Vierkantrohre aus Stahl. Diese werden auf etwa 10 cm hohe Böcke (z.B. Holzklötze) gelegt. Nur so ist gewährleistet, dass sie richtig an den Reifenflanken der Räder anliegen. Man kann diese Rohre sowohl innen an den Rädern anlegen (wie auf der Zeichnung in rot) als auch außen. Das ist letztendlich egal. Bedenken muss man, dass das Vorderrad in unserem Falle schmaler als das Hinterrad ist. Diese Differenz muss ausgeglichen werden. Die gedachte Linie durch die Mitte der Räder und die Latte/Rohr müssen parallel verlaufen. In der Zeichnung sind das die rote Latte und die gestrichelte Linie durch die Räder. Ein 4.00er Reifen von AVON ist 111mm breit, ein 3.50er Reifen von AVON ist 93mm breit. Die Differenz ist also 18mm, davon die Hälfte, also 9mm, muss zwischen Latte/Rohr und Vorderrad als Abstand eingesetzt werden. Beispielsweise als Holzleiste mit einem Tape ankleben. Auf der Zeichnung sind diese Abstandshalter in grün zu sehen.
Nun sind auf beiden Latten jeweils Markierungen im Abstand von 2 Metern anzubringen. Zwischen der hinteren Markierung an der Latte/Rohr am Hinterrad und der am Seitenwagenrad muss der Abstand gemessen werden. Liegen die Latten innen an den Rädern an, ist der Abstand bei einer Spurweite von 125 cm etwa 109 cm an den Reifeninnenflanken. Wo man diese Breite misst, ist egal, deswegen ist die Breite auf der Zeichnung auch mit „X“ angegeben. Wichtig ist, dass der Abstand von den hinteren zu den vordereren Messpunkten 2 Meter beträgt! Und der Abstand zwischen den Messpunkten hinten und den Messpunkten vorne muss zwischen 2 und 3 Zentimetern geringer sein, das Seitenwagenrad muss also quasi auf das Vorderrad zulaufen. Würde das Seitenwagenrad parallel zu den Rädern des Motorrades laufen, wären die Kräfte am Lenker enorm, weil der Seitenwagen wie ein Gewicht das Gespann immer nach rechts zu ziehen versucht. Wählt man hingegen die Vorspur zu groß, lässt also das Seitenwagenrad zu stark zum Vorderrad hin laufen, wird zwar das Lenken leicht, aber der Hinterradreifen radiert zu stark und fährt sich innerhalb weniger hundert Kilometer ab. Das Richtige Maß, erfahrungsgemäß zwischen 2 und 3 Zentimetern, muss man letztendlich durch einen Fahrversuch ermitteln. Auf ebener, also nicht zum Rand hin gewölbter Straße, sollte das Gespann ohne dass man größere Kräfte am Lenker aufbringen muss, mit wenig Gas und gleichbleibender Geschwindigkeit geradeaus laufen. Erhöht man das Tempo gleichmäßig, darf der Seitenwagen beginnen, das Gespann leicht nach rechts zu ziehen.
Zuletzt sollte das Motorrad mit Fahrer und etwa 25 Kilo Gewicht im Seitenwagen so eingestellt werden, dass es senkrecht zur Fahrbahn steht. Dabei soll die Federvorspannung so gewählt sein, wie sie später dann üblicherweise gefahren wird. Messen mit einem Lot am Hinterrad. Eine Neigung von max. 5mm vom Seitenwagen weg (positiver Sturz) kann man tolerieren.
Letztendlich sind sicher noch ein paar Fahrversuche für den Feinschliff unerlässlich.
Zitat von Falcone im Beitrag #31Pele, du hast jetzt drei Möglichkeiten:
1. Du beherzigst Serpels Hinweise, denn er ist ein alter, erfahrener Schrauber mit großer, praktischer Gespannerfahrung und hat Recht.
Bin ich zwar nicht, aber das Profilbild ist eindeutig. Und damit habe ich viel Erfahrung.
Also nochmals: Das Rad steht im Fahrbetrieb schief (also mit seitlicher Neigung), was nur von einem im Verhältnis zum Zugfahrzeug zu hoch stehenden Seitenwagen herrühren kann. Das muss als erstes korrigiert werden.
Die Vorspur ist nach meiner Einschätzung des Profilabriebs nicht vorrangig, weil es nicht wirklich nach (seitlichem) Sägezahn aussieht. Das müsste man aber vor Ort sehen (bei anderem Licht) oder noch genauere Fotos zur Verfügung haben.
Braucht man keine Gespannerfahrung zu haben, um das beurteilen zu können.
Der Seitenwagen steht nicht zu hoch (was ja gar nicht möglich ist), das Motorrad ist etwas zu stark zum Seitenwagen hin geneigt. Kommt zwar auf´s selbe raus, ist aber so richtig benannt.
Zitat von Falcone im Beitrag #39Ich nehme Serpel ja auch nur noch halb ernst, und das auch nur noch bei der Hälfte seiner Beiträge.
Ich nehme Falcone im Grunde schon lange nicht mehr ernst, vor allem seit sich heraus gestellt hat, dass er jeden Beitrag - und sei er auch noch so fundiert und teilweise von Leuten mit echt Ahnung verfasst - erst absegnen muss (oder ungefragt meint zu müssen), ehe dieser im Forum offiziell den Gültigkeitsstatus bekommt.
Zitat von Falcone im Beitrag #39Ich nehme Serpel ja auch nur noch halb ernst, und das auch nur noch bei der Hälfte seiner Beiträge.
Ich nehme Falcone im Grunde schon lange nicht mehr ernst, vor allem seit sich heraus gestellt hat, dass er jeden Beitrag - und sei er auch noch so fundiert und teilweise von Leuten mit echt Ahnung verfasst - erst absegnen muss (oder ungefragt meint zu müssen), ehe dieser im Forum offiziell den Gültigkeitsstatus bekommt.
Serpel, da du schon mit dem Beleidigen angefangen hast: Halt einfach dein Maul, erst recht bei Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Da du weder was halbwegs Nettes oder was halbwegs Kluges von dir geben kannst, verkriech dich einfach wieder in deiner Höhle und bleib da.