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Dieses Thema hat 62 Antworten
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 Allgemeines Forum
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Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2017 12:32
Zum LKW Verkehr in D Antworten

Hobbys 3 Stunden Stau am Pfingstsonntag wegen eines brennenden LKW´s bringt mich auf die Idee, hier mal ein paar Gedanken zum Thema Autobahnen und Laster zum Streit zu stellen, die mir als Vielfahrer und Lasteropfer in den letzten Wochen so durch den Kopf gegangen sind:

Kernthese dabei ist, den Autobahnverkehr deutlich vom Mißbrauch durch Industrie und LKWverkehr zu entlasten.

Dazu eine Sofortmaßnahme vorab : Völliges Überholverbot für LKW sofort.
Auf zweispurigen Strecken sowieso, aber auch auf drei- und mehrspurigen Strecken gehören die Schneckenrennen mit +2 km/h Differenzgeschwindigkeit verboten. Die Laster sind eh alle begrenzt, Unterschiede ergeben sich bestenfalls am Berg zwischen be- und entladenen Lastern. Preis dafür sind endlose Schlangen oder Spurwechsel dahinter.

Mittelfristig ein Umlenken der Fracht von LKW´s auf die Schiene.
Leicht gesagt ? Vielleicht.
Es bedarf dazu der Vorüberlegung, daß die Industrie aus Kostengründen ihre Lager auf die Straße verlagert hat, weil das weniger kostet, als eigenes Lager oder Bahntransport. Denn gefahren werden muß ja irgendwann sowieso, also "just in time". Wir können also Autobahnen drei, vier, achtspurig bauen, sie werden immer voll sein.
Ich zahle gerne für alles, nur nicht mit meiner Freizeit. Dazu aber zwingen mich Verkehrspolitik und Industrie.

Also bleibt die Schiene.

Zunächst für alle Dinge, die nicht leicht verderblich sind und die über weitere Strecken transportiert werden müssen (exemplarisch genannt mal das Münchener Bier für Hamburg oder den VW Sitz in Wolfsburg aus Portugal).

Hier wäre der Schienentransport lediglich ein logistisches, vielleicht auch ein Kostenproblem.
Na und? Bestellen kann man rechtzeitig, Kosten für Lager und Schiene kann man auf den betroffenen Verbraucher umlegen, gerne auch auf mich als Verbraucher. Nicht aber auf den gemeinen Steuerzahler, der Autobahnen zahlt und zusätzlich im Stau büßt.

Überall schließen Güterbahnhöfe, Verladestationen. Industrieanschlüsse der Bahn vermodern. Weil Laster billiger ist.

Also muß man Strukturen ändern: LKW Transporte drastisch verteuern und reglementieren, mit Zusatzeinnahmen die Bahn stützen und ausbauen.

Ein Instrument dazu wäre die LKW Maut.

Begrenzt man hier generell alle dann gerne kostenlosen LKW - Transporte grundsätzlich auf z.B. 50 Kilometer um den Ort der Erzeugung, könnte man ein System von Ferntransporten via Container über die Schiene erzwingen. Das wäre das Ziel, also eine große Flotte von Zugfahrzeugen und einem Mehrfachen von Aufliegern, Wechselbrücken und Containern, die zwischen Firmen und dem nächsten Verladebahnhof pendeln. Aber selber keine Fernstrecken fahren (dürfen)!

Der Weg dahin führt über die Maut. Radikale Erhöhung der Maut bei allen Transporte über Fernstraßen bei nicht verderblichen Waren, von mir aus stufenweise. Erträge in die Bahn investieren, Containerverladestationen, Industriegleise usw. Hohe Strafen bei illegalen Ferntransporten. Mir ist es letztlich egal, ob die Flasche Bier dann 69 oder 79 Cent kostet, wenn ich dafür nicht mehr im Stau stehen muß.

Die LKW Flotte muß dazu umgebaut werden, weg vom Auflieger hin zur Wechselbrücke oder zum Container. Das bedarf einer Übergangsfrist, sollte aber lösbar sein.

Leichter jedenfalls, als eine enge Autobahn durch dicht bebautes Gebiet (z.B. Wuppertal - Düsseldorf) beliebig zu verbreitern. Die Schiene ist lange nicht voll und wenn, verbraucht der Ausbau beim Weitem nicht den Raum wie die Autobahn.

Das mal so zur Eröffnung.

C4

Maggi Offline




Beiträge: 48.777

04.06.2017 12:35
#2 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Du hast die ganzen Nervbacken mit ihren Dienstwagen vergessen.

--
Blog
Ich springe hoch, ich springe weit,
warum auch nicht, ich hab' ja Zeit.
Frei nach H.E.

W-iedehopf Offline




Beiträge: 8.114

04.06.2017 13:04
#3 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

@C4,

Wer hätte das gedacht, da bin ich voll bei dir! Leider werden eher Gigaliner gefördert und somit alles noch schlimmer gemacht.
Auch die deutsche Bahn ist eher an Prestigeobjekten wie Stuttgart 21 interessiert als an einem funktionierenden Güterverkehr auf der Schiene.

woolf Offline




Beiträge: 12.106

04.06.2017 13:55
#4 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Unglaublich! Ich stimme mit dem Herrn C4 überein.
Das, was der C4 da schreibt, erzähle ich seit Jahren allen, die es hören oder nicht hören wollen, und zwar ziemlich genau so. Generelles Überholverbot. frachtträgerabhängige Besteuerung von Transporten (Bahn, Binnenfrachter billig, LKW teuer, dies noch abhängig von der Transportentfernung, LKW als Feinverteilung ist OK). Sofortiger Entzug der LKW-Fahrerlaubnis bei Personenschäden, Malussystem für Spediteure in Abhängigkeit von Unfallgeschehen und Flottenkilometern bis hin zum Entzug der Geschäftserlaubnis. Und nie wieder so Knallchargen wie Mehdorn an die Spitze der Bahn. Da denke ich bis heute, den hat die LKW-Lobby dahingestellt.

Ich fahre jeden Tag 100 km A2, ich weiß, warum ich das will.

Grüße,
W-olfgang

Pure Vernunft darf niemals siegen!

Axel J Online




Beiträge: 13.117

04.06.2017 14:23
#5 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Maggi im Beitrag #2
Du hast die ganzen Nervbacken mit ihren Dienstwagen vergessen.


nicht nur die, auch für Pkw-Gespanne und Busse gehört ein Überholverbot, desweiteren eine generelle Höchstgeschwindigkeit auf bspw. 120 km/h (die allein würde schon einiges bewirken).

Vor allen Dingen aber, und zwar sofort, ein rigoroses Verbot des Abschaltens der Assistenzsysteme in den LKWs (wofür gibt es eigentlich automatische Bremssysteme, Abstandradar, etc., wenn die abgeschaltet werden dürfen??). Damit wäre nicht nur der Unfall auf der A3 vermutlich nicht passiert.

Die Verlagerung auf die Schiene ist momentan wohl Wunschdenken.

Und Maut? Die sollte generell und für alle Strassen eingeführt werden.

Zum guten Schluss: wie war das noch, mit der freien Fahrt für freie Bürger? Mit der Bevormundung durch den "Staat", den "Raubrittern" rechts und links der Strasse? Den Blitzern, Abzockern, etc.?



Axel

Ello Offline




Beiträge: 3.598

04.06.2017 14:48
#6 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Über die angerissenen Ideen kann man ruhig mal nachdenken, warum sollte das nicht funktionieren. Aber, Axel erwähnt es ja schon, wird das alleine auf Dauer nicht helfen. Der immer mehr werdende Individualverkehr spielt auch eine Rolle, Tempolimit und Einschränkungen in Städten bzw. Ballungszentren müssten auch kommen. Man kann nicht alles auf die LKW schieben. Ob das allen schmeckt ?
Bin etwas überrascht, denn:

Zitat
Zum guten Schluss: wie war das noch, mit der freien Fahrt für freie Bürger? Mit der Bevormundung durch den "Staat", den "Raubrittern" rechts und links der Strasse? Den Blitzern, Abzockern, etc.?


Und dann auch noch das:

Zitat
Ich zahle gerne für alles

Was ist passiert ?

Gruß Ello

Luja-sog-i Offline



Beiträge: 16.357

04.06.2017 15:19
#7 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Seit Jahr und Tag bete ich das in ähnlicher Weise und bin sauer auf das Lobbyistenpack vor einigen Jahrzehnten, welche die Güter von der Schiene auf die Strasse brachten, dabei wissentlich eine bestehende Infrastruktur (die Bahn) zum Tode verurteilten durch Streckenstilllegungen aus "Kostengründen". Jetzt rächt sich dies, denn die stillgelegten Strecken kommen nicht wieder.
Seltsam, denn einige wenige Strecken wurden privatisiert (da bin ich aber auch nicht unbedingt ein Freund von) und erwirtschafteten ein Plus!

Gruß
Monti

Laut Statistik sind 98,56 % der Statistiken erstunken und erlogen!

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2017 15:32
#8 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Axel J im Beitrag #5
Zitat von Maggi im Beitrag #2
Du hast die ganzen Nervbacken mit ihren Dienstwagen vergessen.


nicht nur die, auch für Pkw-Gespanne und Busse gehört ein Überholverbot,.....Den Blitzern, Abzockern, etc.?



Axel


Zu diesen Punkten ein paar Anmerkungen:

Dienstwagen: Zugegeben, vielleicht nerven sie den einen oder anderen. Aber es sind nur PKW, die meine ich nicht, sind zu betrachten wie private PKW.

PKW Gespanne und Busse: Hier muß man unterscheiden, ob sie mit 100er Zulassung fahren, oder auf 80 begrenzt sind. Für die 80er gerne Überholverbot, die 100er würden da ungerechtfertigt gebremst.

Der Blitzerhinweis: Man kann durchaus für das eine eintreten, und das andere kritisch sehen.


Ein weiterer Problemkreis könnte in der Sprinterklasse entstehen, also 3,5 Tonnern ohne Begrenzung auch mit Planen aufbauten.
Ich meine hier nicht die Kurierdienste wie UPS, Hermes, DPD usw. Die operieren sowieso lokal um ein Verteilungszentrum und sind zumeist schneller als der Normalo.
Es könnte aber zu einer Verlagerung leichter Fracht auf unbegrenzte 3,5 Tonner kommen, die zudem sehr viel schneller fahren dürften.

Dies sind aber alles Sonderfälle.

Das Hauptproblem wiegt über 7,5 t . Das muß zuerst gelöst werden.

C4

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2017 15:36
#9 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Ausländische LKW:
Auch da könnte man als Transitland Nr 1 gewaltig profitieren. Denn diese Regelung würden ja auch für fremde Laster gelten. Also kaum noch Transitverkehr und rollende Zeitbomben aus dem Osten, oder gewaltige Mauteinnahmen EU konform.

C4

Axel J Online




Beiträge: 13.117

04.06.2017 16:01
#10 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Zephyr im Beitrag #8
... Dienstwagen: Zugegeben, vielleicht nerven sie den einen oder anderen. Aber es sind nur PKW, die meine ich nicht, sind zu betrachten wie private PKW...


eben, da gehört eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung hin, 120 - 130 km/h.


Zitat von Zephyr im Beitrag #8
... PKW Gespanne und Busse: Hier muß man unterscheiden, ob sie mit 100er Zulassung fahren, oder auf 80 begrenzt sind. Für die 80er gerne Überholverbot, die 100er würden da ungerechtfertigt gebremst...


Meines Wissens dürfen Busse eh 100 fahren, warum also Lkw nicht? Im Prinzip fahren die über 90, warum dann nicht direkt 100, aber eben keinen km/h mehr, genauso wie Gespanne und Busse.

Wenn dann noch generelles Limit auf 120 km/h käme, dann wären zumindest die hektischen Überholvorgänge hinfällig.

Schau dir die Situation in F an: offiziell 130, real durch viele Schilder auf 120 oder weniger eingebremst. Das Fahren ist dort wesentlich entspannter, weil die Geschwindigkeitsdifferenzen nicht so krass sind.

Zitat von Zephyr im Beitrag #8
... Der Blitzerhinweis: Man kann durchaus für das eine eintreten, und das andere kritisch sehen...


du weißt genausogut wie ich, ohne Sanktionen werden Verkehrsregeln nicht eingehalten, jeder meint von sich: ich fahre doch sehr vernünftig, nur die anderen sind die rücksichslosen Raser, Idioten oder was auch immer. Strafen empfindlich rauf, häufigere Kontrollen, und schon hält sich der mündige Bürger an die Vorschriften, s. CH, oder hier in der Nähe die Autobahnen in NL.

Der grundsätzliche Strickfehler ist die von uns gewünschte, individuelle Mobilität. Sieht man deutlich in Ballungsgebieten, genauso wie der ausgeuferte Güterfernverkehr. Da helfen keine Verbote, da hilft nur ein komplettes Umdenken innerhalb der Gesellschaft.

Wollen wir das?

Mir deucht eher, mit dem Finger auf andere zeigen, damit es mir besser/bequemer geht, das ist en vogue.


Axel

Zephyr ( gelöscht )
Beiträge:

04.06.2017 16:26
#11 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Axel J im Beitrag #10


Mir deucht eher, mit dem Finger auf andere zeigen, damit es mir besser/bequemer geht, das ist en vogue.


Axel


Das empfinde ich ein wenig als schlechten Stil, weil es eine Unterstellung beinhaltet. Ich fände es wesentlich besser, sich auf die Sache zu beziehen und mal zu schauen, ob es nicht doch bessere Lösungen gibt.

Natürlich könnte man LKW auf 100 hochregeln.
Das wird aber deswegen nicht gemacht, weil sich damit Bewegungsenergie, Bremswege und Aufprallenergien dramatisch erhöhen würden (ein Bus wiegt 10/12 Tonnen, der 40 Tonner etwas mehr. Bewegungsenergie und Bremswirkung, das ist das Argument dagegen.

Gäbe es kaum LKW auf den Autobahnen, gäbe es keinen Grund mehr, 120 zu fordern.Die Differenzgeschwindigkeiten wären weniger dramatisch bei erheblich geringerer Verkehrsdichte.

Und natürlich müssen Kontrollen sein. Kritisch sehen darf man sie aber durchaus, das versuche ich ja oft genug zu verdeutlichen, wenn sie an unsinnigen Stellen erfolgen und offensichtlich zunächst der Sanierung der Kassen dienen. Aber vielleicht können wir diesen Themenbereich mal zurückstellen, und bei der Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene bleiben?

C4

Axel J Online




Beiträge: 13.117

04.06.2017 17:58
#12 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Zephyr im Beitrag #11
... Das empfinde ich ein wenig als schlechten Stil, weil es eine Unterstellung beinhaltet...


nein, das bezog sich natürlich nicht auf dich, das bezog sich explizit auf uns alle, sprich die gesamte Gesellschaft.

Zitat von Zephyr im Beitrag #11
... Gäbe es kaum LKW auf den Autobahnen, gäbe es keinen Grund mehr, 120 zu fordern.Die Differenzgeschwindigkeiten wären weniger dramatisch bei erheblich geringerer Verkehrsdichte.


Vordergründig stimmt das, aber das bedeutet: keiner darf langsamer als xy fahren. Da ist es mir lieber, keiner darf mehr als 120 - 130 fahren. Übrigens macht die Physik auch um PKW keinen Bogen, höhere Geschwindigkeit bedeutet erheblich längeren Bremsweg. Und wenn du freiwillig nix von deiner kostbaren Zeit abgeben magst, dann mögen viele andere Menschen auch nix von ihrer kostbaren Gesundheit abgeben, denn: erhöhte Geschwindigkeit = erhöhter Schadstoffausstoß.

Zitat von Zephyr im Beitrag #11
... Aber vielleicht können wir diesen Themenbereich mal zurückstellen, und bei der Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene bleiben?


Da bin ich komplett "bei dir", wie es auf neudeutsch so schön heißt.

Nur, wie schon geschrieben, das wird wohl mittelfristig Wunschdenken bleiben. Mit einer wie auch immer gearteten Verdrängung des Güterverkehrs würden zig Existenzen vernichtet, so etwas geht nur langfristig. Dazu kommt, dass es der Bahn ganz einfach an Kapazitäten mangelt, von den Kosten, die dadurch zusätzlich entstünden, ganz zu schweigen.

Ich bin eher dafür, die entsprechenden Güter möglichst aus der Region zu beziehen. Passiert ja schon in weiten Bereichen der Lebensmittelversorgung. So wie "Bio" heute in jedem Discounter zu finden ist, so muss sich der Konsument, sprich wir alle, auf die regionalen Erzeugnisse "stürzen". Damit wäre schon eine Menge getan.

Auch den Internetkauf muss man unter dem Aspekt Transport durchaus kritisch sehen: muss ich erstens meine bestellte Ware möglichst noch heute bekommen? Kann es nicht auch ein paar Tage dauern? Muss ich zweitens Ware aus entfernten Ländern beziehen (Alibaba, Ebay und Amazon lassen grüßen)?

Einen Großteil des LKW-Verkehrs haben wir selber in der Hand, das kann (Gott sei Dank!) jeder selber entscheiden.

Bei der Industrie sieht die Chose schon wieder ganz anders aus, wir sind zunächst mal EU, d.h. die Hersteller operieren nicht nur ganz offiziell und legal, sondern auch gefordert (Arbeitsplätze) EU weit. Das ist auch gut so (zumindest aus meiner Sicht). Zudem kommt die globale Arbeitsteilung, da müssen die Güterströme fließen, ohne wenn und aber. Und hier wird die Verlagerung auf Schiffe bzw. Bahn zur Mammutaufgabe. Das zu koordinieren erfordert wirklich eine zumindest EU weite Koordination. Da sehe ich die eingefleischten EU Gegner schon schreien: noch eine Behörde, aber nicht von unseren Steuergeldern, etc.pp.

Also, so einfach wird es nicht, mit dem "ab auf die Bahn".

Ich sehe da den "Assistenzeinsatz" zur Gefahrenabwehr auf BABs als schnelleren und zielführenderen Weg. Zusätzlich: warum sollen solche technischen Hilfen für LKWs nicht zwingend vorgeschrieben sein dürfen? In Paris dürfen Moppeds älter als 99 nicht mehr fahren, in einigen anderen Städten (F) genauso, bei uns muss eine entsprechende Feinstaubplakette vorhanden sein, in fast jedem Land der EU gibt es individuelle Vorschriften, sonst darfst du dort nicht fahren. Warum also, in drei Teufels Namen, soll es hier keine speziellen Vorschriften für LKWs geben?

Axel

Muck Offline




Beiträge: 8.522

04.06.2017 18:35
#13 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Zitat von Zephyr im Beitrag #11
Das empfinde ich ein wenig als schlechten Stil, weil es eine Unterstellung beinhaltet.

Mein Reden. Die ewig wiederkehrende Unterstellung der Autolobby, es hätten die vülen Lastwagen auf der Autobahn was mit der JIT-Produktion zu tun is allerdings eine, die sich an die Dummen wendet. Weil es natürlich keinen Grund gibt für die Unterstellung, die Fabriken hätten teurer mit der Bahn transportieren lassen, als sie noch große Lager hätten.

In Wahrheit will die Raserlobby natürlich die Autobahnen für sich alleine haben. Aber laut sagen mag sie das nicht. Weil ma ja sonst fragen könnte, wie sie sich die Finanzierung derselben vorstellen würde.

Abgesehen davon ist eigentlich jeder Automobilist verpflichtet, die geistigen und körperlichen Fähigkeiten zur Beherrschung seines Fahrzeugs aufzuweisen. Wenn einer durch die vülen Lastwagen überfordert ist, hat er diese offensichtlich nicht. Für so einen schreibt die Gesetzeslage eindeutig vor, etwaige Reisen selber in einem Sitzplatz der Bundesbahn anzutreten.

gerry Offline




Beiträge: 3.998

05.06.2017 08:31
#14 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Ja C4, da bin ich auch bei Dir.

Ein Problem ist schon mal, dass die Speditionen ihr Geschäft auf Kosten der Allgemeinheit betreiben. Nach einer amerikanischen Studie (war vor kurzem im TV http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendu...uessen-102.html) belastet ein Lkw die Straße so stark wie 60.000 PKW (kommt mir auch etwas sehr hoch vor) aber man sieht die Belastung auf der Autobahn auch immer an den tiefen Fahrrillen im Asphalt die von den LKWs allein durch ihr Gewicht erzeugt werden. Mit eingerechnet sind aber auch noch andere Faktoren der Belastung wie: Stau, Umweltverschmutzung etc. pp. Seit ein paar Jahren müssen die LKW Maut zahlen aber immer noch werden damit nicht ansatzweise die Kosten finanziert, die sie verursachen. Wenn wir uns die KFZ.-Steuer anschauen und zugrunde legen, das ja die LKWs so viel mehr die Straße belasten, so sind es trotzdem die PKW Besitzer die die Hauptlast der KFZ.-Steuer zahlen (und die kommt noch nicht einmal zu 100% dem Straßenverkehr zugute).

Die Speditionen bzw. die LKW Nutzer müssen bei uns nicht den Beitrag erbringen um ihre Kosten selbst zu tragen - das ist Eindeutig eine Subventionierung. Im Gegensatz dazu muss die Bahn ihre Trassen selbst finanzieren (ja, ja - ich weiß, die werden auch subventioniert - aber die Verhälnismäßigkeit stimmt einfach nicht). Das Sicherheitskonzept bei der Bahn ist auch höher als bei den Speditionen. Bevor ein Güterzug starten kann wird jeder einzelne Wagon einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen - bei den LKWs findet die Polizei bei Kontrollen die übelsten Sicherheitsverletzungen (Überladen, defekte Bremsen, abgefahrene Reifen etc.). Hier wird eindeutig nicht oder zu wenig überprüft.

Fachleute sagen, dass der LKW-Verkehr noch heftig zulegen wird und der Staat unternimmt nichts. Natürlich fehlen der Bahn Kapazitäten - aber doch nur deshalb weil unsere Regierungen über Jahre den LKW-Verkehr unterstützt und gefördert haben (nicht zuletzt auch durch die fantastische Lobbyarbeit der Spediteure). Ich denke es liegt in diesem Staat einiges im Argen, wenn nicht mehr der Staat als Institution sondern die Industrie sagt wo es lang geht.

Statt endlich umzudenken (außer den Lippenbekenntnissen einiger Hinterbänkler habe ich da nichts vernommen) werden Giga-Liner zugelassen. Statt die LKW-Nutzer durch Steuer und Maut stärker an ihren Belastungen zu beteiligen sollen jetzt die PKW-Besitzer zu Kasse gebeten werden - Stichwort PKW-Maut. (Es ist naiv zu glauben, das früher oder später nicht die PKW-Maut zu 100% zu Lasten der Besitzer geht und kein Ausgleich mehr durch die Steuer erfolgt)

Aber es sind ja nicht nur die Speditionen, die ihr Geschäft auf Kosten der Allgemeinheit betreiben - mindestens ebenso daran beteiligt sind die Firmen, die (auch auf Kosten der Allgemeinheit) es sich sparen Lager zu betreiben und stattdessen die Straßen als Lagerort missbrauchen. (Gibt mit Sicherheit auch noch andere Beispiele)
Das unternehmerische Risiko wird auf alle Steuerzahler umgelegt. Und einige Unternehmen sind noch so dreist und nutzen all diese schönen, von den Steuerzahlern finanzierte, Möglichkeiten und Annehmlichkeiten ohne selbst einen Anteil daran zu zahlen indem sie ihren Steuerwohnsitz ins Ausland verlegen (z.B. Müllermilch)

Es bedarf einer Regierung die endlich die versteckte Subventionierung abbaut. Schon jetzt ist die rechte Spur auf den Hauptstrecken über Kilometer nur mit LKWs zu und wenn das so weitergeht ist es in ein paar Jahren die zweite Spur auch. Das einzige was den Politikern einfällt ist dann die Straße um eine oder zwei Spuren zu verbreitern und noch mehr Natur zuzubetonieren.

Viele LKW Fahrten sind eigentlich unsinnig. Brauchen wir wirklich 10 verschiedene Erdbeerjoghurts im Supermarkt? Schmeckt das Wasser aus der Auvergne wirklich soviel besser? Müssen Krabben in Marokko gepult werden? Brauchen wir im Winter Erdbeeren aus Südafrika? (Bitte selbstständig vervollständigen)

Wir sind ein gutes Stück mitverantwortlich für den überbordernden LKW Verkehr auf unseren Straßen.

Gruß Gerry



zzzz

Sonnenfürst Offline




Beiträge: 5.473

05.06.2017 11:08
#15 RE: Zum LKW Verkehr in D Antworten

Ich gebe Zephyr auch soweit Recht,jedoch sehe ich auch noch andere Gründe für diese Miesere.
Es wurde Jahrzehnte wieder besseren Wissens versäumt,die Infrastruktur auf die kommenden Anforderungen anzupassen/auszubauen.Mehr noch,die Infrastruktur wurde
aus Gründen der Profitgier auf Verschleiß gefahren.Das Ergebnis sind marode Brücken,kaputte überlastete Straßen.Der Zusammenbruch der Infrastruktur hat ja auch schon begonnen.Das wird natürlich soweit verschwiegen.Da steht uns was bevor.Normaler Weise müssten zahlreiche Autobahnen schon über mindestens 6 Spuren je Fahrtrichtung verfügen.Stattdessen zumeist 2 Spurig und kaputt,Baustelle über Baustelle,nicht mehr in den Griff zu kriegen.
Ständig im Stau stehen schadet der Gesundheit und ist verschwendete Lebenszeit.

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