Ich stelle die These auf, dass eine W mit einer 2. Ausgleichswelle sprich vibrationsarmem Motor viel stabiler auf der Straße liegen könnte.
Hä?
Doch,doch. Natürlich indirekt. Wenn man sich mal den Rahmen anschaut:
W Rahmen.PNG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Oberzug des Rahmen, hier nicht mehr sichbar, ist schon nicht so doll, weil es nur ein Rohr ist im Gegensatz zu den oben zweirohrigen Brückenrahmen, die breit ausladen und gut versteift sind. Ein Witz sind aber die Unterzüge. Jeder kann das selbst ausprobieren: Im Bereich des roten Pfeils mal den Ölfilter und das Rahmenrohr mit einer Hand greifen: Mit mäßiger Handkraft kann man das Röhrlein sichtbar elastisch nach innen biegen. In die Belastungsrichtung quer zur Straße fehlt an den Unterzügen im unteren Bereich jegliche Aussteifung und in Längsrichtung durch den langgezogenen Bogen nach oben genauso. Letzteres dürfte aber fürs Wackeln in den Kurven nicht verantwortlich sein.
Nun könnte man denken, dass doch der Motorblock im Rahmen eine prima stabilisierende Wirkung hätte. Pfeifendeckel. Der ist elastisch in Gummi gelagert und mit Hilfe von auch nicht so verwindungsarmen Winkelblechen befestigt. Da es im Fahrbetrieb um geringe Beträge von elastischen Verformungen geht, reicht der Spielraum in seiner Lagerung aus, um eine wirksame Aussteifung über den Motorblock zu verhindern.
Beim Überfahren von Bodenwellen in einer Kurve bekommt das Motorrad über die Räder via Steuerkopf und Schwinge einen Kraftimpuls in Richtung seiner Hochachse (eher wenig abträglich) und einen quer zum Moped (eher abträglich). Der schwere Motorblock mit seiner trägen Masse lässt sich Zeit, dem Querimpuls zu folgen und es kommt zu einer elastischen Verformung des Rahmens quer zu seiner Längsachse. Diese Verformung bildet sich nach der Bodenwelle zurück und wir haben einen gedämpften Ausschwingvorgang, der dem Sicherheitsgefühl des Fahrers bei Tempo 140 spürbar entgegenwirkt. Natürlich neben anderen Vorgängen an Gabel, Schwinge etc.
Und jetzt kommen wir zur fehlenden Ausgleichswelle: Hätte die W einen vibrationsarmen Motor, könnte er ohne Gummis starr im Rahmen befestigt sein (müsste im hinteren Bereich aber mehr in Schwingen Nähe stattfinden) und er könnte einen hervorragenden Beitrag zur Aussteifung des Fahrwerks leisten. Die Unterzüge bräuchte man halt noch um Ständer etc. aufzunehmen.
Ich finde ja schon jetzt die W schon ein wenig weichgespült. Mit zwei Ausgleichswellen könnte ich ja gleich Triumph fahren.
Verbinde dich einfach die beiden Schraubstellen vorne am Rahmen quer mit einem Profilblech, schon kannst du nichts mehr zusammendrücken und wieder ruhig schlafen.
Ich bin mir ja auch nicht so sicher, wie ich wählen würde. Ich fahre selten Autobahn und an meiner W fallen mir erste Unruhen erst so ab 120 auf. Habe sie erst ein Jahr und bis zu meiner ersten langen Autobahnfahrt neulich habe ich mich eher gewundert, was die alle so haben mit dem Fahrwerk. Aber in langen schnellen Kurven ist es echt nicht so besonders. Da ich aber fast nur kleine Sträßchen fahre, fällt es bei mir nicht sehr ins Gewicht und ich kann durchaus ruhig schlafen
Trotzdem wäre ja mal so eine Querversteifung, verschraubt am Rahmen zwischen den vorderen Halteblechen, ganz interessant. Vielleicht bringt es ja was ...
Ich denke auch an so einer Versteifung rum. Sie beträfe den ganzen liegenden Teil der Unterzüge unter dem Motorblock, könnte ein Blech sein, mit 6 Halterungen angegurtet; das könnte man unauffällig lösen, schwarz gepulvert, so dass es erst bei genauem Hingucken auffallen würde.
Die Strecke von der Hauptständersprosse bis zu Serpels Quersprosse ist einfach zu lang und die Quersteifigkeit des Komplexes Unterzüge könnte erheblich vergrößert werden, wenn man bis zum Beginn des Aufwärtsschwungs der Rohre aussteifen würde. Das sind 2/3 der Strecke Hauptständersprosse-Serpelsprosse.
Ich denke da an ein Herbst-/Winterprojekt und denke mal schon ein bisschen drüber nach...
Zitat von pvsigi im Beitrag #84die LSL Motorschutzplatte verbindet die beiden Teile auch, ob das was hilft sei dahingestellt.
Die ist höchstwahrscheinlich zu schwach befestigt, nur vorne und hinten und für Alu ziemlich dünn. Aus 1.5mm Stahlblech und mit stabilen Klemmen verschweißt könnte das aber in die Richtung gehen. Wenn man das Gewicht nicht scheut. Die LSL ist länger als das was ich mir vorgestellt habe.
Vielleicht mal wegen der Maße/Kontur bestellen und wieder zurück
Zitat von Knallert im Beitrag #85Die Strecke von der Hauptständersprosse bis zu Serpels Quersprosse ist einfach zu lang und die Quersteifigkeit des Komplexes Unterzüge könnte erheblich vergrößert werden, wenn man bis zum Beginn des Aufwärtsschwungs der Rohre aussteifen würde. Das sind 2/3 der Strecke Hauptständersprosse-Serpelsprosse.
Ich denke, der Triumph-Rahmen verrät, wo die eigentliche Schwachstelle ist: im Lenkkopf, der bei den New-Bonnie-Modellen separat verstrebt ist hinab zu den Zylinderköpfen.
Der ganze Aufwand bei der W lohnt doch nicht. Wer ne wirklich fahraktive W will, lässt dem Motor von Ulf kräftig Leben einhauchen und steckt ihn in ein komplett neues Fahrwerk. Mit erstklassiger Stabilität, ordentlichen Federungselementen und vernünftigen Bremsen.