Zitat von Falcone im Beitrag #47
Hast du denn mal versucht, was passiert, wenn du das vorsorglich in einen Motorrad-Schlauchreifen füllst?
ich finde, eine durchaus überlegenswerte Reisevorbereitung. Oder wo könnte der Haken sein?
Ich habe die Reifenmilch in die Schlauchreifen der Mountainbikes meiner Kinder gefüllt.
Die Räder hängen in der Garage und werden seit mindestens fünf Jahren nicht mehr gefahren.
Ich war gerade nachsehen: Da ist immer noch genügend Luft drin. Aus Spaß habe ich auch schon
mal einen spitzen Nagel reingesteckt. Über Unwuchten wurde mir nix berichtet!
Weiter habe ich die Räder unseres Multivan mit der Sauce befüllt. Der Vorteil: Druckmessen
war seitdem nicht mehr nötig. Der Nachteil: Nach längerer Standzeit war eine Unwucht deutlich
spürbar. Da war aber auch in vier Reifen je ein halber Liter Reifenmilch, der nach und nach
nach unten geflossen ist. Nach ein paar Kilometern Fahrt war aber nichts mehr zu merken.
Schließlich habe ich mir ein Stück Blech in den Schlauchreifen einer F 650 GS (Speichenräder)
gefahren und war auf der Autobahn gezwungen, die Reifenmilch einzuflössen. Der Schlitz war
etwas über einen halben Zentimeter und es gab schon eine kleine Sauerei. Ich habe 250 ml
Milch eingefüllt und dann zwei Druckluftpatronen reingedreht. Anfangs kam die Reifenmilch
nur so rausgesprudelt. Es heißt ja, man soll direkt losfahren und tatsächlich: An der nächsten
Tankstelle habe ich den Druck aufgefüllt und das Leck war dicht. Da der Plattfuss hinten war
und sich der Tourance selbst ohne Luft noch beherrschen ließ, habe ich den Reifen damals
testweise tatsächlich noch über 2000 km ohne Probleme bis an die Abfahrgrenze gefahren.
Die Sauerei bei der Demontage hielt sich auch in Grenzen, weil ich das Rad mit Ventil nach
oben über Nacht stehen gelassen habe und dann die Luft langsam entweichen ließ. Dadurch blieb
die Sauce im Schlauch, bis auf einen kleinen Teil, der sich im ersten Moment der Reparatur
wohl zwischen Schlauch und Mantel geschoben hat. Der Schlauch war übrigens nicht mit dem
Mantel verklebt. An eine Unwucht kann ich mich nicht erinnern. Die Milch hat sich wohl
schnell im Reifen verteilt. Vielleicht war sie durch die zeitlich relativ kurze Nutzung noch
sehr viel flüssiger als bei der Verwendung im Multivan. Dort war sie über mehrere Jahre in
den Reifen!
Ach ja: In den Reifen der KLR habe ich übrigens auch Reifenmilch eingefüllt. Ich habe keine
Lust, im Wald mit Plattfuss stehen zu bleiben und mich vom Förster "befreien" zu lassen.
Auch hier ist nicht mehr Unwucht zu spüren als sowieso schon...
Ich habe gerade darüber nachgedacht, ob etwas gegen die präventive Verwendung spricht. Sobald
man sich mit dem Reifen etwas einfängt, geht die Luft raus, was die Reifenmilch sehr schnell
verhindert oder - bei wirklich grossen Löchern - verzögert. Also keinesfalls ein Nachteil.
Solange nix passiert, wird die durch die Milch vergrösserte rotierende Masse wohl für einen
besseren Geradeauslauf sorgen. Ich bin sicher, dass Serpel das berechnen kann!