Irrtum. Am Gewand und an der Klappe erkennt man die Preissen. Entweder sie kommen käsebleich und ohne Waden in frisch gekauften Lederhosen und meinen sie gehörten dazu, oder in den obligatorischen Leder(schnür)jeans (auch Cargohosen), BW Stiefeln, T-Shirts mit unwitzigem Aufdruck (Bier formte diesen Körper), Holzfällerhemd und obendrauf noch einen autralischen Lederhut. Ihr wart also schon immer Hipster.
Meine RUKKA Jacke aus 1998 hat damals ATS 7000,- gekostet. Das war ein Vermögen. Ich habe sie allerdings immer noch und bis auf eine paar Blessuren von einem Sturz ist sie noch voll ok.
Meine unmaßgebliche "Lebenserfahrung" ist der von Martin58 ziemlich konträr: Die als solche angepriesenen Qualitätsprodukte des oberen Preissegmentes nehme ich so wahr, dass sie sind ihr Geld nicht wert sind, man bezahlt Namen und Image und Werbung. Die in einem Beitrag aufgeführte Rokker-Hose ist da ein gutes Beispiel. Auch Rukka fällt für mich darunter, zumal sie nicht mal in Europa produzieren (lassen).
Der mündige Käufer erweist sich mir dadurch, das er sich informiert, Qualitäten einschätzen kann und dann das kauft, was zu ihm, zum gedachten Zweck und zu seiner Geldbörse passt.
Aber manchmal geht "angesagt" halt über alles. Ich kann mich noch daran erinnern, dass vor einigen Jahren irgendwelche Pferdelederjacken total in waren. Ich hab mal eine anprobiert. Schwer, steif, unangenehm zu tragen und für´s Motorradfahren kaum geeignet - und sauteuer. begründet wurde der Kauf gerne, dass man so etwas für´s ganze Leben kauft. Aber wer will schon das ganze Leben gleich rumlaufen, dazu in unbequemen Klamotten? Ein netter Selbstbetrug, finde ich.
Meine Jeans sind spottbillig gewesen: 80 für die Spirit Motors. Ich bin aus dem mittleren Preissegment nach unten gegangen: Der Schnitt hat wie in so vielen Jahren einfach nicht gepasst. Die untere Klasse war dann vom Sitz her perfekt. Selbst wenn ich unbedingt mehr Geld hätte ausgeben wollen, wäre das Ergebnis schlechter gewesen. Mich hingelegt, ich meine, die Kevlarfasern auf 'Nachhaltigkeit' getestet, habe ich noch nicht...
Eine Geschichte ist noch der Kauf der Sommerstiefel (Engineer Boots, Sancho) vor 15 Jahren. Da sind inzwischen die Sohlen an mehreren Stellen durch. Ob ich die nochmal besohlt bekomme (schauen recht fertig aus, viel getragen) fragt sich. Da war der Tenor auch: "Die hast du dein Leben lang !" Ist das so wie beim Knast ? Lebenslänglich = 15 Jahre, bei guter Führung (= schlechter Pflege) weniger ?
Um sinngemäß William Berger im Italo-Western "Heute ich… morgen Du!" zu zitieren: Da hab ich ganze 120 Euro hingeblättert, aber nur 15 Jahre was davon gehabt.
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Wenn man zwischendurch ein paar Jahre nicht fährt, halten die noch länger.
