Da muss mein freundlicher Schrauber wohl etwas in Zeitdruck gewesen sein. Vorgestern wurde der neue Reifen montiert und das Rad eingebaut. Gestern Nieselwetter. Heute Halali! Denkste! Das unruhige Fahrwerk hatte ich zuerst auf die schlechte Fahrbahn zurückgeführt. Aber auch auf gutem Asphalt Schwingungen. Ich wollte rauf zum Valvestino, aber zwei italienische Kradler stoppten mich durch laute Huperei - ich dachte, die wollten vorbei. Die sagten mir dann, dass das Hinterrad eiert. Schiete sächt Fiete! Das wars dann mit der Tour. Umgedreht und zurückgeeiert. Jetzt meine Frage: Hab ich eine Chance, dass der Reifen sich richtig setzt, wenn ich Luft rauslasse (so etwa bis 0,5 bar) und dann etwas damit rolle? Ansonsten heißt es: wieder ausbauen (beide Tüten müssen ab), auf einen Werktag warten, zu Luciano bringen und nach Korrektur wieder einbauen.
Von Schmierseife rate ich ab. Die wird nämlich bei Nässe immer wieder glitschig, und wenn's dumm läuft, fängt der Reifen auf der Felge an zu wandern.
Reifenmontagepaste dagegen verliert nach kurzer Zeit ihre Schmierfähigkeit. Was genau drin ist, konnte ich allerdings nicht finden, außer vage Angaben "auf der Basis von Vaselinen und Pflanzenölen".
Die 5 bar sind wohl erst mal die bessere Idee.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Danke Ulf! Das mach ich zuerst. Vielleicht hab ich ja Glück. Ich hab mir das eben angeguckt, weil ich ohnehin einen Ölwechsel machen will. Hauptständer montiert, angelassen, 1. Gang ...
Das hat funktioniert, aber ganz weg ist die 'Unwucht' noch nicht. Aber so, wie der Reifen jetzt rollt, würde mich keiner anhalten. Kann es sein, dass der Rest beim Fahren auch noch weg geht? Dreimal hatte ich bis 6 aufgepumpt. Oder ich probiers noch ein viertes Mal ... Beim ersten Mal passierte nämlich gar nix. Eigentlich wollte ich heute fahren, fahren, fahren ... Aber die Straßen, selbst meine kleine Tignalga, sind gerappelt voll.
Jetzt läuft er in Längsrichtung halbwegs sauber, hat aber einen deutlichen Höhenschlag. Also raus mit dem Rad und zusehen, dass Luciano das gerichtet kriegt.
Ich möchte endlich fahren statt zu schrauben!!!!!!! Andererseits über das Aus- und Einbauen ungemein. Ich bin sicher, diesmal geht's flotter.
Muß ich dem Serpel zustimmen ... wer ein Rad so montiert rausgibt ist vielleicht ein Spezialist in vielen anderen Dingen, aber keinesfalls für (Motorrad-)Reifen-Montage. Hat es mal geknallt als du die 6bar drauf hattest ... wie laufen denn die (Kontroll-)Linien zum Felgenhorn ... eiern die immer noch nach der "6bar-Behandlung"?
Ja, so ganz richtig sitzt der Reifen immer noch nicht. Dass der Luciano mir die Reifen montiert ist eher eine Gefälligkeit. Die Alternative heißt, mit dem Auto nach Riva düsen und hoffen, dass ein Reifenmonteur mich drauf warten lässt. Oder zweimal hindüsen - noch blöder. Luciano hat eine Autowerkstatt. Aber bisher hatte es immer tadellos geklappt. Vielleicht viermal. Ich vermute, dass er den Reifen montiert hat und den Rest (5 bar aufpumpen) seinem Gesellen überlassen hat. Keine Ahnung. Nächstes Mal schaue ich genauer hin, wenn ich einen montierten Reifen abhole. Jetzt bleibt die W halt stehen, und am Dienstag stehe ich bei ihm auf der Matte. Der Reifen läuft jetzt optisch rund, hat aber einen Höhenschlag. Die seitlichen Kontrolllinien laufen nicht völlig 'sauber'. Am Anfang sah er wirklich wild aus und eierte von rechts nach links. Aber er fuhr sich nicht schlechter als jetzt. Vielleicht auch Einbildung.
ZitatDie seitlichen Kontrolllinien laufen nicht völlig 'sauber'.
Dann sitzt er auch noch nicht richtig. Falls du nicht bis Di warten willst: Luft nochmal komplett ablassen ... mit Schraubzwinge Reifen ins Bett zurückdrücken ... dabei Spüli(auch wenn der Physiker davor warnt - hat sich in Jahrzehnten bewährt ) mittels Pinsel zwischen Reifen und Felgenhorn ... wenn du einmal rum bist volle Lotte Luft ... und nach einem Plopp sollte der Reifen sitzen oder der Schlauch geplatzt sein?!
Klingt vernünftig, piko. Ich lasse die W hier stehen und gehe morgen ran. Ein Versuch ist es wert. Jedenfalls viel besser, als Aus- und Einbau - und dann midde Dose runter in die Werkstatt ...
Zitatwenn es ein Schlauchreifen ist, wäre mir das Risiko zu groß, dass der Schlauch irgendwo eingeklemmt ist.
Das Risiko sehe ich auch als gegeben.
Es gibt neben Pikos Vorschlag noch eine Brachialmethode, die zum Erfolg führen könnte. Fahre zu einer Tanke, lasse die Luft gänzlich aus dem Reifen raus, fahre mal ca 20 Meter mit dem nun platten Reifen ganz langsam und gefühlvoll. Dabei müsste er sich gleichmäßig setzen. Und dann bis 6 Bar aufblasen und wieder auf die 2,5 bar ablassen. Eventuell hast du damit Erfolg. Wenn nicht, könnte das tatsächlich ein Indiz sein, dass sich der Schlauch "verknotet" hat bzw. eingeklemmt ist. Ich hatte vor wenigen Wochen hier auch mal wieder einen Schlauch, der wie ein Z im Reifen lag. Erstaunlich, was die Dinger aushalten. Die Fähigkeit, Schlauchreifen richtig zu montieren, geht leider langsam verloren.
Danke Martin! Ich hab die von piko empfohlene Schraubzwingenmethode durchgezogen. Aber der Erfolg ist nicht überzeugend. Noch immer Höhenschlag. Vielleicht probiere ich die Brachialmethode auch noch, ansonsten Ausbauen, hinbringen und wieder einbauen. Den heutigen Tag hab ich mir schöner vorgestellt. Die Schraubzwingenorgie ist ziemlich mühsam. Ich musste beide Seiten nacheinander bearbeiten. Schaumerma, was morgen ist ...