Klasse! Dem ist nix hinzuzufügen. Ausser vielleicht, dass sich halt jeder an die Eigene Nase fassen muss.
Wir haben uns entschieden, diesmal nicht beim rechten Ausbeuter Ikea zu kaufen, sondern unser neues Sofa in einem örtlichen Möbelhaus bestellt, bei einer sehr netten, freundlichen und ( wegen der Farbauswahl des Bezuges ) sehr geduldigen Verkäuferin. Der Preis dafür : geringfügig höherer Preis und eine 10 wöchige Lieferzeit ( Maggis Gürtel läßt grüßen)
P.S. wir haben uns auch im Internet vorab informiert. Entscheidend für die Kaufentscheidung war aber das anschauen, entdecken und selber probesitzen.
das schlechte bezahlen kann aber auch schnell ein boomerang werden, wie immer wieder bei uns in der fa zu beobachten... die "lagerfachkräft" verschicken so viele falschlieferungen, dabei meist zu viel als zu wenig, dass ist schon krass... ab und an gibt es kunden die das mehr gelieferte melden, aber sicher auch viele die es nicht tun... dazu die ganzen lieferungen die zurück geholt und erneut verschickt werden müssen... tja...
Wir hatten mal einen Trainer, der folgenden Satz gebracht hat:
"Wer mit Bananen zahlt, bekommt nur Affen!"
Da ich nicht über alle Vorgänge Bescheid weiß, schreib' ich einfach, was ich selbst erlebt habe:
Ausgangslage: mittelständiges Autohaus in Familienhand, Immobilie bezahlt, keine nennenswerten Kredite. Der alte Herr hat damals beschlossen, die Firma an seine Tochter zu "überschreiben". Tochter 1 hatte keinen Bock und wurde Esoterikberaterin für geflügelte Pferde oder so was. Tochter 2 stellte sich als ungeeignet heraus und Tochter 3 hatte einen Ehemann, der das reißen wollte. Also wurde in groben Zügen folgendes vereinbart: Die Firma mit den Händlerverträgen wurde an Tochter und Schwiegersohn verkauft. Die hatten natürlich nicht genug Kohle und mussten einen Kredit aufnehmen. Die Immobilie blieb beim Senior und die Jungen mussten jeden Monat brav Pacht an den Senior zahlen. Nach etwa drei Jahren wurde die Wohnung über der Firma zu klein und außerdem könnte man aus dem alten Wohnzimmer ein prima Büro für die Geschäftsleitung bauen. Klasse! Es wurde ein Wohnhaus gebaut. Da immer noch kein Geld da war, die Firma allerdings brummte und einen überaus guten Namen hatte, wurde der Kredit zur Anschaffung der Firma einfach aufgestockt. Es wurde ein schönes, großes Haus in bester Lage! Auch der Kredit war nun schön und groß, allerdings mit deren Gehältern nicht zu bedienen. Also erhöhte man - nach Rücksprache mit dem Steuerberater, der danach ausgetauscht wurde - einfach die Geschäftsführergehälter. Neben der nicht unerheblichen Pacht musste nun gegenüber früher der zweite Brocken mehr erwirtschaftet werden. Das ging so noch zwei Jahre gut, bis man von einem von der Hausbank eingesetzten (!!!) Unternehmensberater erfuhr, dass die Lohnkosten zu hoch seien. Man zog sofort und ohne Rücksicht auf Verluste die falschen Schlüsse und strich der Mannschaft Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Und als lebensrettende Sofortmaßnahme hat man einen Verkäufer und einen Lageristen "abgebaut". Es kam wie es kommen musste. Die Belegschaft sprudelte über vor Motivation. An den Lagerschalter kamen zuerst die ganzen gewerblichen Kunden mit ihren kleinen Werkstätten nicht mehr und zu Stoß- zeiten war zwar Hochbetrieb in der Neuwagenhalle aber keiner da, der da was zu sagen konnte.
Der Zusammenbruch ließ nicht lange auf sich warten. Der Laden gehört heute einer größeren Kette. Der Senior ist tot. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob er sich bewusst war, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Jedenfalls ist es ihnen gelungen, in kurzer Zeit ein Traditionsunternehmen klein zu kriegen. Und das ganz ohne Hilfe depperter Mitarbeiter oder eines Lieferanten mit spinnerten Ideen.
Soviel zum Thema "die Leute können nicht bezahlt werden". Ich will das auf keinen Fall verallgemeinern und es gibt sicherlich Firmeninhaber, die sich den A... aufreißen und ihre Mitarbeiter trotzdem nicht besser bezahlen können. Aber das oben geschilderte ist sicherlich kein Einzelfall und spielt sich mit veränderter Besetzung mit abgeändertem Drehbuch in Deutschland täglich ab.
Viele Grüße Thomas
Dinge rund um's Moped, die ich nicht mehr missen möchte:
- Schuberth J1 - Rukka sturmhaube windstopper - BMW Winterhandschuhe - Daytona Trans open GTX - Hupe Stebel Nautilus - HKS Kettenfett - Saito Batterieladegerät ...
Zitat Aber das oben geschilderte ist sicherlich kein Einzelfall und spielt sich mit veränderter Besetzung mit abgeändertem Drehbuch in Deutschland täglich ab.
Ja, gibt's hier auch Beispiele zu Hauf, gerne auch im Gastronomiebereich, Kneipe eröffnet, als erstes mal ein Porsche angeschafft, um die Leasingraten zu bezahlen fünf Aushilfen hingestellt, die zu doof sind ein Bier zu zapfen, Chef fährt meistens mit seinem Porsche durch die Gegend und kommt abends nur die Kasseneinnahmen abholen, Gäste bleiben aus, bei der nächsten Steuererklärung kommt dann die dicke Nachzahlung und der Laden ist schneller wieder zu als man gucken kann.
Es ist halt alles nicht nur schwarz und weiss, jeder wird ein Beispiel für das eine oder andere Extrem kennen.
Da fällt mir der Text meines Großvaters ein: Die erste Generation erarbeitet das Vermögen Die Zweite erhält es und mehrt es(im besten Fall) und die dritte Generation verknallt das Vermögen, da sie sich um die Mühen die das Erlangen desselben nicht bewusst ist.
Zitat ...ich werde an den rappelvollen tagen definitiv ins globus gehen und eine kleinigkeit einkaufen, um mir dabei die genervten gesichter der anderen anzuschauen...
Gute Idee !
Ich werde, wenn ich Rentner bin, auch sowas in der Art tun, wenn ich mal Langeweile haben sollte.
Ich habe auch schon andere Späße angedacht:
Wohnungen/Häuser angucken, Miet-/Kaufinteresse heucheln, und den Maklern/Anbietern mal was erzählen, was man von ihren Traumangeboten so hält . Oder aus Jux Gebrauchtfahrzeuge angucken ...
noch schöner wären Vorstellungsgespräche bei Arbeitgebern, denen ich dann mal was zu ihren Vorstellungen erzählen möchte - aber das scheitert dann doch daran, daß ich mich nur ganz schlecht 20 Jahre jünger darstellen könnte ...
Zitat von pelegrino im Beitrag #53Noch schöner wären Vorstellungsgespräche bei Arbeitgebern, denen ich dann mal was zu ihren Vorstellungen erzählen möchte - aber das scheitert dann doch daran, daß ich mich nur ganz schlecht 20 Jahre jünger darstellen könnte ...
Gib's zu, in Wahrheit heißt du Günter Wallraff!
Gruß, Caboose .
. Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.