mal ein kleiner Abschweif zum Thema Bremsen. Ich bin ja bekennender Eisenbahnfan. Und die Kunst des Lokführers liegt bekanntlich im Bremsen.
Nun kann ich nicht wirklich auf eine fahrende Lok, aber am PC-Simulator ist das auch mal ganz schön. Bremsen, wenn man garnicht innerhalb Sichtweite anhalten kann und wenn die Bremsen das Attribut "Dosierbarkeit" eigentlich nicht verdienen - das finde ich spannend.
Gruß
Wännä
Edit sagt, gerade geschafft, sich auf die dritte Seite zu retten
Zum angesprochenen ABS: Da habe ich mich bisher nicht herangewagt : Hexenwerk.
Werde das jetzt mal überdenken und ausprobieren.
Mein letzter Versuch in moderne Zeiten war 1997 die Doppel X Honda 1100 mit Integralbremse. Fand ich grausam. Wenn ich mich recht entsinne, wurden immer beide Räder abgebremst, allerdings unterschiedlich stark. Jede Bremszange hatte drei Kolben: Bremse vorn wirkte auf 4 Kolben vorn + 1 Kolben hinten. Bremse hinten auf 2 vorne + zwei hinten.
Im Prinzip gut, bis ich mich recht optimistisch vom Eschbach ins Brünnchen gestürzt habe. Hier blockierte urplötzlich das zu leicht werdende Hinterrad, was unangenehme Zauberei zur Folge hatte. Sofort verkauft, die folgende RG 500 konnte das besser.
Mit modernem ABS wäre das nicht passiert. Integral ist an und für sich nämlich ne tolle Sache! Nur sog. "Chattering" fürchte ich; das hatte ich einmal kurz vor Eschbach im Wippermann, und da nützen auch keine elektronischen Helferlein mehr. Einmal verschätzt, zu heftig rein gelangt und die Hoppelei Richtung Kurvenrand war nicht mehr aufzuhalten. Da blieb nur noch Bremse lösen und mehr Schräglage.
Also genau wie zu Beginn des Threads beschrieben, habe ich den Tipp beim ADAC-Sicherheitstraining erhalten. Halt einfach möglichst sich die Nutzung der Hinterradbremse abzugewöhnen damit man bei einer Vollbremsung nicht gewohnheitsmäßig nach ihr greift. Denn ob man bei einer unvorhersehbaren Notbremsung so kühl analytisch bleibt und im entscheidenden Moment wieder locker läßt um das Blockieren zu verhindern, dass darf doch zumindest angezweifelt werden.
Vollständig abgewöhnt habe ich es mir allerdings trotzdem noch nicht.
sucht euch eine Schotterpiste und übt einfach mal das blockieren des Hinterrades, das Motorrad im griff zu haben wenn man weiß wie sich das anfühlt ist kein Hexenwerk. im normalen betrieb bremse ich nur vorne, wenn es eng wird oder ich die letzte sec. auf der Rennstrecke finden will dann auch hinten, wobei die Konzentration auf vorne bleibt und wenn es hinten blockiert dann blockiert es halt, Fuß hoch und gut ist, da wird nicht dosiert.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA
Theorie und Praxis können sehr unterschiedlich sein. Meine Erfahrung zeigt, dass ich nach der Schrecksekunde erst mal reingelangt habe. Einmal passiert, auf der Autobahn, nach ner langen Tour, auf einmal sieht man die Autos stehen. Zack, nur vorne gezogen, dann quietscht es, instinktiv losgelassen und noch mal neu angesetzt. Passiert ist gar nix, weil ich hinten überhaupt nicht dran gedacht habe, zu bremsen. Gelernt hatte ich es anders, und zwar immer schön hinten mitmachen. Froh darüber bin ich, dass es nur einmal passiert ist, der Nachteil daran, dass man keine Übung bekommt. Was ist dir lieber?
Zitat von d-back20 im Beitrag #34Also genau wie zu Beginn des Threads beschrieben, habe ich den Tipp beim ADAC-Sicherheitstraining erhalten. Halt einfach möglichst sich die Nutzung der Hinterradbremse abzugewöhnen damit man bei einer Vollbremsung nicht gewohnheitsmäßig nach ihr greift. Denn ob man bei einer unvorhersehbaren Notbremsung so kühl analytisch bleibt und im entscheidenden Moment wieder locker läßt um das Blockieren zu verhindern, dass darf doch zumindest angezweifelt werden...........
Für den letzten Satz bekommst Du von mir die Doppelrose .
Das wird nämlich leider von unseren Rennexperten immer wieder übersehen.
Zitat Alles völliger Quatsch. Die Hauptbremse an den meißten meiner Motorräder ist hinten.
Zitat von Falcone im Beitrag #20Heißen die deswegen Retro-Bikes?
Nö, XT 500. Ein Motorrad, wo für vorne ein Bremshebel vorgesehen ist, aber diese Vorderradbremse diesen Namen in keinster Weise verdient hat. Wenn man die zieht, hat man den Eindruck, dass das Motorrad sogar schneller wird.
Zitat von der W Jörg im Beitrag ABS ist scheiße ....Als ich angefangen habe die Situation zu erkennen und voll in die bremse gelangt habe war ich vielleicht noch 5 m hinter dem Golf und mir schoß sofort durch den Kopf das das verdamt schief gehen wird.In dem Moment blockiert das Vorderrad und das Motorrad (übrigens die VFR) kippt nach links (Gabel am linken anschlag). Dadurch rutsche ich, immer noch mit blockierendem Vorderrad, links am Golf vorbei auf die "dritte Spur".
Mit blockiertem Vorderrad rutschst du geradeaus weiter und nicht "links am Golf vorbei".
Zitat Mit blockiertem Vorderrad rutschst du geradeaus weiter und nicht "links am Golf vorbei"
das ist natürlich richtig - trotzdem ist es so wie beschrieben geschehen, wahrscheinlich habe ich dem Motorrad in dem Moment zwischen Gefahr wahrnehmen und blockiertem Vorderrad einen entsprechenden Impuls nach links gegeben so das die Maschine dahin gerutscht ist - das ist aber nicht bewusst passiert. Bewusst passiert ist aber das Bremse lösen kurz bevor es zu spät dafür war. übrigens auch als ich das Vorderrad der W nach dem Umbau auf Doppelscheibe mal voll durchgezogen habe, das war aber da geplant und keine Schreckbremsung weit weniger spektakulär, da gab es nur einen kurzen schwarzen Strich vom Vorderrad.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA