Zitat von morinisti im Beitrag #4ich wundere mich, dass die bei dem Aufwand nicht an diese Evinrude Technik mit Direkteinspitzung rangehen. Das wär mal was. Grüße Jürgen
Ansonsten sind mir meine MZ natürlich auch lieber. Da würde ich nur gegen Wertausgleich tauschen
Der Grund ist ganz einfach: die hochgelobte Direkteinspritzung erfüllt zwar alle Versprechungen in Sachen Umweltschutz und Verbrauch, aber sie hat weniger Leistung, als eine konventionelle. Beim Bootsmotor verkraftbar, beim Supersonderrennmotorrad nicht hinnehmbar.
kann ja alles sein, aber nur mit entsprechend Hubraum.
Bei den Schneemobilen war traditionell immer das Problem, daß Viertaktmotoren bei Eiseskälte nun mal nicht so gerne gleich zur Sache gehen wollen. Inzwischen gibt es zwar Viertakter für Schneemobile, aber die Domäne ist eigentlich immer noch der Zweitakter. Da Zweitakter stinken, mußte was geschehen - die Direkteinspritzung.
Hinsichtlich der Gemischverteilung und Verwirbelung ist die Direkteinspritzung einfach im Nachteil. Das ist auch einer der Gründe, warum sie auch bei Autos nicht so wirklich dolle verbreitet ist. Wenn man also vernünftig direkteinspritzt, i.e., so, daß nicht gleich Zonen überfettenden Gemisches entstehen, dann reicht die zur Verfügung stehenden Zeit zwischen Einspritzung und Zündung nicht aus, für jeden Tropfen einen Partner zu finden. Die Dosierbarkeit und die Gasannahme sind zwar superb, aber die erzielbare Literleistung ist geringer, als beim Vergaser oder der Einlaßeinspritzung.
Der alte Mercedes 300 SL mit der Direkteinspritzung hatte für die damaligen Verhältnisse eine hohe Literleistung. Dem schnüffelte aber noch keine Abgassonde hinterher.
das ist ja mal eine plausible Erklärung! Trotzdem ein interessantes Thema. Möglicherweise wäre das aber im Brot und Butter Sektor eine interessante Alternative. Ich weiss, dass es in den 80ern in Zschopau entsprechende vielversprechende Versuche gegeben hat. Der Wirkungsgrad war sehr gut, die Leistung mau.
Zitat von morinisti im Beitrag #9das ist ja mal eine plausible Erklärung! Trotzdem ein interessantes Thema. Möglicherweise wäre das aber im Brot und Butter Sektor eine interessante Alternative. Ich weiss, dass es in den 80ern in Zschopau entsprechende vielversprechende Versuche gegeben hat. Der Wirkungsgrad war sehr gut, die Leistung mau.
der Beitrag ist schon interessant, aber ein wenig Weihrauch steigt einem beim Lesen auch in die Nase .
Also nochmal etwas zur Gemischaufbereitung. Ideal wäre das homogene Gemisch, was sich aber in der Kürze der Zeit nicht realisieren läßt. Die eigentliche Gemischbildung findet bei konventionellen Einspritzern nicht beim Einspritzvorgang statt, sondern beim Durchgang des Gemisches durch das Einlaßventil. Wenn während der Verdichtung noch Tropfen von Benzin verdampfen, bedeutet das ein Plus in der Leistungsbilanz, weil dadurch die Temperatur sinkt und der Kompressionsdruck ebenfalls. Bereits während des Einlaßvorganges kühlt der eingespritzte Benzinnebel die Ansaugluft und bewirkt eine bessere Füllung, als wenn reine Luft angesaugt würde.
So hat die Direkteinspritzung gleich zwei Minuspunkte: erst wird nur reine Luft angesaugt, dann wird sie mit Energie komprimiert, dann wird der Treibstoff eingespritzt, führt auch zur Abkühlung und sinkendem Druck, aber zu spät, weil die Energie bereits für die Verdichtung ausgegeben wurde. Das sind alles keine Weltbeträge, aber wenn es um echte Leistungsausbeute geht, werden diese Dinge wichtig.
Hochinteressant fand und finde ich die Versuche, mit einer Direkteinspritzung im Teillastbereich den Treibstoff lokal begrenzt quasi der Zündkerze "vor die Füße" zu spritzen und die umhüllende Luft nur als Expansionsmedium zu nutzen. Die Abgaswerte sind vielversprechend und der Teillastwirkungsgrad rutscht schon in die Nähe von Dieselmotoren. Aber so richtig zuverlässig und aussetzerfrei hat es wohl noch keiner geschafft. Außerdem läuft der Motor auch im Teillast recht rauh, was den Benzinkutschenkunden wieder eher abschreckt.
Wie auch immer, die Story in den Brennräumen der Verbrennungsmotoren ist noch lange nicht zuende.
Zitat von Wännä im Beitrag #12den Treibstoff lokal begrenzt quasi der Zündkerze "vor die Füße" zu spritzen und die umhüllende Luft nur als Expansionsmedium zu nutzen.