bist du dir sicher dass das Ibus waren? Die sehen doch eher aus wie die Dinger die ihr neulich auf der Nature One... Wo ihr dann doch auch so viel Spaß und so ein sagenhaftes Durchhaltevermögen beim tanzen hattet... ach ja das war dann auch der Morgen wo hohe spitze Schreie aus dem Wohnmobil kamen.
Zitat von Brauchi im Beitrag #20Schöne berichterei! - so 'ne 250er hab ich im stadtverkehr hh auch mal getroffen. - was wiegt die eigentlich?
Die ist ziemlich schwer geraten ca. 145 kg vollgetankt, so wie ich sie aufgebaut hab. Für echtes Gelände schon zu viel, zum rumschottern aber ideal, da du auch ausreichend Platz und Stabilität fürs Gepäck hast.
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
Ich liebe diesen Bericht, er wirkt echt und lebensnah. Es ist komisch, aber man stellt sich die Gegend genau so vor, wie die Stimmung in deinem Bericht, bis auf das Wetter natürlich. Wie oft habe ich mir schon Marokko gewünscht auf meinen Touren... Vielen Dank.
Fondue
P.S. Aber man könnte diese Tour auch auf einem "normalen" Motorrad machen? Ich mein was grösseres wie die W z.B.? Es sieht ja nicht sehr nach Motocross aus, oder hab ich da was verpasst? Ich würde so etwas auf einen Anhänger laden und dann eine Kammstrasse fahren (mit Seitenwegen...) aber so als gesamte Tour?
Zitat P.S. Aber man könnte diese Tour auch auf einem "normalen" Motorrad machen? Ich mein was grösseres wie die W z.B.? Es sieht ja nicht sehr nach Motocross aus, oder hab ich da was verpasst? Ich würde so etwas auf einen Anhänger laden und dann eine Kammstrasse fahren (mit Seitenwegen...) aber so als gesamte Tour?
Also dazu ein klares Jain.
Da Lutz und Helga ja mit Ihren Vierfüßen unterwegs waren,gab es Abschnitte, in denen wir uns trennen mussten, da sie nur mit geländegängigen Motorrädern gut zu passieren waren. Na ja wenn man groß und stark ist und leidensbereit kommt man fast überall mit einem Straßenmotorrad durch. Ja und dann gab es da noch die vielen unerwarteten Offroadeinlagen, wenn die Straße übern Berg, die zwei lange Seitentäler verbindet, eine unplanmäßige Fangopassage von 3 km offerierte. Ach ja hatte ich schon was zum Tranparenten Beton geschrieben, der hier gerne im Brückenbau eingesetzt wird. Wenn nicht kommt das noch, denn in der nächsten Folge erreichen wir Satumare und dann wirds langsam ländlich.
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
Beschreibung: Hat jemand Feuchtgebiete gelesen...........
Weniger aufregende Etappe aus den Feuchtgebieten der Tatra in die plötzlich sehr sonnigen Ebenen Ungarns bis zur Rumänischen Grenze. Eine weniger attraktive Verbindungsetappe mit doch sehr schönen und trockenen Momenten.
Ich glaube in dieser Nacht ist die Entscheidung in mir gereift, dass wir auf dem Rückweg hier nochmal vorbei müssen, um alles das zu bewundern, was wir Nebel leider nicht betrachten durften.
Es ist schon hell als ich die Gehörstopfen aus den Ohren pople. Ich bin es nicht gewohnt zu viert in einem Raum zu schlafen und brauchte auch wirklich mal ein Mützengeschäft voll Schlaf. jetzt habe ich Gehörgänge so groß wir die von Micky Maus und kann genau hören,wie noch immer der Regen auf das Dach unserer Suite prasselt.
Geh noch mal in die Badewanne rufen meine Bandscheiben. Ich folge meinem Magen.
Eine gute Entscheidung, denn bei diesem kaltnassen Wetter kann das Frühstück nicht üppig genug sein und wahrlich, die wissen hier zu frühstücken.
Der Kaffee ist türkisch, stark und süß. Die Pumpe arbeitet auf MaxLoad.
Es wird Zeit sich auf den Weg zu machen. Ich ändere den Kurs auf Süd und gegen Mittag befahren wir die ersten trockenen Straßen seit drei Tagen. Sie führen uns durch Ungarns sandig, staubige Ebenen. Heute werden wir Satu Mare erreichen, egal wie, denn hier in Ungarn ist nur ein großes Nichts.
Mir ist warm und langweilig als sich aus dem sandigen Nichts ein Turm erhebt.
Mein innerer Entdeckerdrang lässt mich die Absperrungen überwinden
mit der Geschmeidigkeit des Wetterfrosches erklimme ich die Leiter
um zu den versprochenen dicken Glocken
zu gelangen.
Recht spät entdecke ich den elektrischen Glockenantrieb und da es nur noch 7 Minuten bis zur vollen Stunde waren steige ich schnell aus dem Turm zum gedeckten Picknick-Tisch
Es geht weiter durch das flache Land. Die einzige Abwechslung bietet ein Bauer, der seine Felder kalkt und bei dem starken Wind eine mehrere Kilometer lange Wolke mit sich zieht. Das Knirschen zwischen den Zähnen wird uns noch bis an die rumänische Grenze begleiten.
Dann liegt sie vor uns und mit ihr, wie eine böse Ahnung, eine dunkle Gewitterwolke.
Was hat man uns alles berichtet über die Abfertigungsgebahren an rumänischen und ukrainischen Grenzposten. Soll ich schon mal einen 10€ Schein in meinen Reisepass stecken????
Wir stehen noch nicht richtig in der Schlange, als das Gewitter loslegt. Einer der Grenzer hat uns gesehen und sofort energisch in eine zweite Box hinein gewunken.
Die ist nämlich überdacht und so werden wir nicht nass.
Nun genießen wir die ungeteilte Aufmerksamkeit des Grenzpersonals. Unsere Maschinen werden genau gemustert und nebenbei die Reisepässe betrachtet. Zweites nehm ich halt mal so an.
Dann kommt Helgas große Stunde. Unbedingt will sie einen Stempel in den Ausweis und ich glaube sie hat solange darauf bestanden, bis der freundliche Grenzer etwas belustigt die Pässe eingesammelt und sie zu seinem Kollegen ins Gebäude getragen hat.
Genug Zeit um ein Bild zu machen. Ich habe die Cam gerade in der Hand, als ich von einem anderen Grenzer unmissverständlich gebeten werde, das zu unterlassen. Na gut, ich kenn das ja mit dem Photographierverbot zur Genüge, bin dann aber doch verblüfft, als mich der Grenzer zu sich ruft, mich neu ausrichtet und verständlich macht, dass ich doch wenn schon bitte in Richtung Rumänien knipsen soll, da es doch viel schöner ist als Ungarn.
Seltsamerweise will keiner der Herren ein Geschenk oder etwas vergleichbares von uns. Vermutlich sind die recht jungen Beamten noch neu und unerfahren und wissen noch nicht recht, was wir von ihnen erwarten.
Ich stelle die Uhr eine Stunde vor.
Ich hoffe wegen der Aktion mussten die ganzen, völlig abgemeldeten Autofahrer nicht zu lange warten. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß und einen ersten Stempel im Ausweis.
Das Gewitter verschwindet ebenso schnell, wie es aufgezogen ist. Obgleich es schon gegen sieben Uhr ist explodiert die Temperatur und die Membranen sind am Limit.
Kein Grund zu meckern, ich wollte es doch warm.
Wir erreihen Satu Mare.
Selbst für italienerprobte Fahrer ist der Verkehr in rumänischen Städten die reinste Anarchie. Eine Hochzeitsgesellschaft blockiert den 3-Spurigen Kreisel um den Park in der Innenstadt von Satu Mare.
Der Schleier der Braut schwebt noch einige Meter hinter dem Cabrio über dem Asphalt. Wir schauen uns das Treiben eine Weile an, denn wir müssen noch frisches Geld bunkern und dann schleunigst ein Hotel suchen.
Überhaupt sollten uns die Vollsperrungen von Straßen und Innenstädten durch Hochzeitsgesellschaften bis zum Wochenende begleiten. Dabei bestechen dir Rumänien durch das Tragen unglaublicher HighHeels und teilweise grenzwertiger Oberbekleidung.
Furchtbar diese kurzen Röcke und engen Kleider.
Wir suchen nicht lange, das erste große Hotel (Hochhaus) bietet uns für 50€ mit Frühstück auch einen kostenlosen Abstellplatz für die Motorräder. Eine gute Wahl, wie sich noch zeigen sollte, denn unsere Unterkünfte liegen im 5. Stock weit über den Dächern und der Hitze der Stadt und wir genießen später, viel später, viele Flaschen Wein später die Aussicht über die Stadt.
Satu Mare hat uns wirklich gefallen. Wir sind noch durch den Park spaziert und haben uns dann ein Lokal gesucht, das auch leichte Speisen auf der Karte hatte.
Mir ist nach Salat. Und zwar dem mit Hähnchen.
Ich muss allerdings akzeptieren, dass so ein grüner Salat, wie er durch meinen Kopf geistert,
sich so garnicht mit den kalorienbewussten rumänischen Salatitüden decken mag.
Noch verwirrter ist jedoch meine Göttergattin,
deren Kartoffelsalat sich als
Bratkartoffelgemüsedings entpuppt.
Dazu gibt's vorweg ne halbe Desperados zum durstlöschen und danach Rotwein zum Flaschenpreis von 30 Lei. Der Abend endet nach kurzem Spaziergang durch den Park
und dem kurzweiligen Besuch in einem „non Stop Market“ mit der Marktbeute auf eingangs beschriebenen Balkon.
Das Leben kann so schön sein und es ist jetzt schon absehbar, dass es eng werden würde im neuen Revit-Motorradzwirn.
Nachtrag zum Grenzübertritt usw:
Habe eben festgestellt, dass der zehn Euro Bestechungsschein ordnungsgemäß gestempelt im Ausweis liegt.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Bahnübergänge, die durch stets wechselnde Abstände und Beläge Helga fast zum Abspringen und Ausflippen gebracht hätten. Das war eine echt glitschige Angelegenheit und mit nur einem intakten Arm eine echte Herausforderung. Da hatten wir mit Sicherheit einen der durchsetzungsfähigsten Menschen (Volksmündlich gerne auch als stur bezeichnet), den ich je kennengelernt habe, in unseren Reihen.
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
Sehr schön. Ja die Transfogaraschan hatten wir auch im Programm. Kaum zu glauben, es hat auf der Steilpassage von Sibiu aus rate ja geregnet. Auf der anderen Seite war sonnigster Sonnenschein.
Aber da kommen wir ja in 3-4 Tagen dann hin und da gabs eine Menge zu erleben. Überhaupt gehts jetzt, mit erreichen Transilvaniens,
so langsam richtig grauslig los.
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
Ja da muss ich dir recht geben, die Gegend hat Ihren Reiz und ich wäre auch gerne noch in die Ukraine hinein, aber das Wetter war anhaltend schlecht gemeldet und das schlimmste Tief bewegte sich noch immer mit uns und knapp hinter uns her. Daher hielt ich, obwohl schon etwas unrealistisch, an dem Plan fest, noch das Meer zu erreichen und mal zu testen ob wir nach Moldavien rein dürfen. Kam dann aber Alles gaaaaaanz anders,
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer
Ausfälle: 40 millionen Gehirnzellen statistisch über die Teilnehmer des gestrigen Abends verteilt.
Beschreibung: Kurze und angenehme Wellnesstour entlang der Ukrainischen Grenze durch die endlich erreichte Dürreperiode.
Man sieht es an der Tagesleistung, nach dem gemütlichen Randalieren über den Dächern von SatuMare, haben wir es am nächsten Morgen nicht ganz so eilig wie an den vorangehenden Tagen.
Die KTM Ibu, sonst wegen ihrem harten Ansprechverhalten gelobt, wollen nicht so recht ins dicke Blut eindiffundieren.
Wir cruisen durchs Land und sind beeindruckt von den guten Straßen (kein Scherz), den vielen Neubauten, den schier endlosen Hochzeitsgesellschaften und den wundersam..... wunderschönen Trachten.
Zuerst glaubte ich, es wäre ein Feiertag oder Brauch, an diesem Donnerstag zu heiraten, aber es war viel einfacher, denn die Hochzeitsfeiern dauern einfach von Donnerstag bis Sonntag.
Das Produkt von Straßenzustand und landschaftlicher Schönheit blieb überwiegend konstant und gipfelte in einem kilomter langen Kopfsteinpflasterband, das sich von den Räömern durch die herrliche Sonnenblumenfelder gelegt wurde.
Sehr auffällig sind die Prachtbauten der orthodoxen Kirche, die allgegenwärtig aus der Erde schießen.
und von innen wie außen mächtig zu beeindrucken wissen.
Daneben wirken die bettelnden Gipsy-Kinder, die mit Ihren Eltern im Wald leben und vom Verkauf von Beeren und Pilzen leben, geradezu wie aus einem Paralleluniversum ausgespuckt.
Überhaupt habe ich bisher kein Land besuch,t in dem die Schere zwischen Arm und Reich so offensichtlich weit auseinander klafft wie hier. Aber dazu schreibe ich eher was im Fazit.
Langsam wurde es später Nachmittag und wir gönnten uns eine Pause auf einem Berg mit Klosteranlage.
Verwundert war ich über die großen Grillplätzen vor der Klosterkirche. Könnte fast eine Ursaarländische Erfindung sein.
Ein Grill war mit einem mir unbekannten Wort beschriftet auf dem anderen stand "MORTI"
Na ja, irgendwann wars mir dann auch klar geworden, dass diese überdachten Dinger leider einem anderen Zweck dienen.
Die Klosteranlage bestand neben den beiden kleinen Kirchengebäuden auch aus einer Art offenen Gallerie, die einen offenen überdachten Altar umfasste. Das völlig frei zugängliche Gebäude war reichlich dekoriert und wirkte im ungefilterten Sonnenlicht fast surreal.
Noch sonderbarer fand ich die reichhaltigen Freskendingsbumsens. Da ich in der Vergangenheit schon bei der Übersetzung italienischer Verbotsschilder nicht immer ganz richtig lag (siehe Sardinien), überlasse ich die Interpretation dieses Beispieles eurer Phantasie.
Bei bestem Wetter besuchen wir den fröhlichen Friedhof bei Sapanta. Das solltet Ihr einfach mal googeln, denn diese Location ist schon ninimum 100 Mal bestimmt 100 Mal besser beschrieben worden, als ich es könnte.
Der Friedhof ist ganz nett, aber man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben. Zumindest nicht in der Saison, denn hier wars dann, verglichen mit dem bisher eher beschaulichen Tag, doch sehr rummelig.
Der Tag plätschert so vor sich hin und abends kündet dann das Plätschern des Regens von dem Ende der kürzesten Dürreperiode Rumäniens.
Dummerweise lagen die denkbaren Unterkünfte alle etwas abseits, waren belegt wegen den vielen Hochzeitsgästen
oder waren vorrübergehend indisponiert
Und wir müssen doch einige anfahren, bis wir endlich in Morisei ein Hotel an der Hauptstraße finden. Der Wirt war eher etwas mürrisch, aber er gab uns dann doch zwei Zimmer.
Eines davon und zwar meines war noch mit Pizzaresten und Weinflaschen dekoriert. Also warteten wir noch 20 Minuten. Der Benefit war, dass die Aktion dem Wirt dann doch peinlich war und wir nun neben zwei Begrüßungs-Desperados auch im Unterstand parken durften und somit unsere Moppeten von der Straße nicht mehr zu shen waren.
Ihr wisst schon in Rumänien, so wurde uns ja berichtet, werden die Kisten sofort geklaut.
Was mich die ganze Reise über etwas genervt hat war, dass man die Zimmer immer im Voraus bezahlen musste. Vielleicht sahen wir auch einfach nicht vertrauenswürdig genug aus. Dafür waren die Zimmer super Preiswert, super sauber und das Essen war üppig und lecker, was sich erheblich von wohlschmeckend abgrenzt.
Wohlschmeckend hatten wir auch einmal (das wird sicher auch eines der wenigen Restaurants die ich namentlich würdigen werde) und da war man froh, dass es drinblieb.
So ich muss jetzt ins Bett und Energie für den Prislop Pass morgen sammeln und dann gehts Mittags auch zum ersten mal ins schwere Gelände.
Ich möchte schlafend sterben, wie mein OPA .... nicht schreiend wie sein Beifahrer