Aber vorher durfte ich ja noch die Kaiserjägerstraße fahren. Und das war mal wirklich ganz großes Kino. Ich denke, dass die Beschreibungen nie das rüber bringen können, was man wirklich bei der Fahrt erlebt....
wie sich die Bilder so gleichen, dieses Jahr in den Dolos, währenddessen Monika ihren Egotrip ausleben mußte:
Am Abend habe ich noch ein wenig italienisches Fernsehen geschaut und bin so auch erst später eingeschlafen. Dadurch konnte ich heute am Morgen vernünftig lange schlafen. Der Blick so gegen 07:00 aus dem Fenster versprach schönes Wetter für den Tag bei nicht allzu tiefen Temperaturen.
Ich vermutete, dass es in dem italienischem 3-Sterne-Hotel nicht vor 08:00 Frühstück geben würde, habe nach dem Duschen schon mal alle Sachen angefangen zu verpacken und habe dann trotzdem um 07:30 schon mal geschaut – und es gab schon Frühstück. Eine angenehme Überraschung…
Aber einmal mehr haben diese Hotels ihren Ruf bei mir bestätigt. Nicht nur, dass mir die Inneneinrichtungen bisher bei keinem gefallen haben (mein persönlicher Geschmack sind schwere dunkle Samttapeten und dunkle Möbel halt nicht), auch die Küche konnte mich in den vergangenen Jahren nicht wirklich überzeugen. Heute zum Frühstück gab es noch nicht einmal Käse oder Wurst – wie toll waren da doch die Übernachtung, das Frühstück und auch die Gespräche in der kleinen Privat-Pension gestern.
Heute sollten dann die Süd-Ost-Dolos mein Ziel sein. Vom Lago di Pieve di Cadare bin ich über kleine Straßen zum Passo Cibiana.
Die schön geschwungene, fast ausnahmelos 2-spurige Strecke, führte überwiegend durch bewaldetes Gebiet und ab und an konnte man einige eindrucksvolle Felsformationen sehen. Das Wetter war gut, aber an der Passhöhe waren die Temperaturen dann doch auch wieder im einstelligen Bereich.
An Forno vorbei sollte es langsam zum Passo di San Osvaldo gehen.
In Forno dachte ich noch kurz daran, ob ich denn zum nahegelegenen Passo Duran fahren sollte, den ich am Dienstag wegen der Straßenbauarbeiten auf der anderen Rampe nicht fahren konnte, beschloss dann aber doch auf der Tour zu bleiben. Von Forno aus verlief die Straße die ganze Zeit parallel zu einem Flussbett.
Hier gab es immer wieder schöne Dinge zu sehen. Wasser in den Bergen fasziniert mich immer wieder – es ist halt anders, als z.B. am Meer.
Scheinbar gibt es in dieser Region der Dolomiten viel Wasser, denn es waren auch immer wieder tolle Stauseen an der Strecke gelegen.
Der Tag entwickelte sich zum Tag der Flüsse, Stauseen und Schluchten – immer wieder führte meine Fahrt an einem Bachlauf entlang.
Auffallend ist die Breite der Flussbette – besonders unter Beachtung der aktuellen Wassermengen. Was müssen hier wohl mit der Schneeschmelze für Wassermassen fliesen?
Vor dem Passo di San Osvaldo kommt man durch die enge Vajont-Schlucht. Hier sind am 09.10.1963 mehr als 2.000 Menschen umgekommen, als ein gewaltiger Bergrutsch an der Nordflanke des Monte Toc in den damals noch größeren und gerade neu angelegten Stausee Lago Vajont stürzte und eine sehr große Flutwelle auslöste.
Es könnte sein, dass die kahle Stelle in der Bildmitte genau die Stelle des Felsabgangs war.
Durch eine landschaftlich überaus schöne Strecke mit typischen italienischen Dörfern fuhr ich weiter in Richtung Maniago.
Auch diese Strecke lief parallel zu einem Flussbett und auch hier gab es mehrere Stauseen. Die Landschaft hatte sich geändert. Entweder waren die Berge blanker Fels, oder Wald. Almbetrieb oder Wiesen habe ich fast überhaupt keine gesehen. Das Wasser in den Bächen jedoch war einfach irre klar – einladend für ein Fußbad?
Besonders gut gefallen hat mir der der See bei Barcis – der Golla delle Cellina.
Hier pausierte ich auch ein wenig und genoss den Ausblick auf Wasser und Berge.
Die Strecke war immer noch reizvoll zu fahren. Kurven in schönen Radien, die schön schwingend durchfahren werden konnten, es waren keine Tornanti – so blieb Zeit und ausreichend Möglichkeit, auch die wunderschöne Landschaft zu genießen.
Irgendwann unterwegs fiel mir der Wegweiser zum Passo Rest auf. Den hatte ich in meinen Vorbereitungen nirgends notiert.
Ich war gespannt. Die Straßen wurden langsam wieder schmäler und waren ab und zu auch nur noch einspurig.
Und auch entlang dieser Strecke gab es sehr schöne Seen und Bachläufe.
Auch sehr gut gefallen hat mir der Lago del Tramonti.
Wie den Kirchturm am Rechensee, konnte man auch hier Reste eines gefluteten Dorfes sehen.
Weiterhin begleiteten auch immer wieder eindrucksvolle Schluchten diese Strecke.
Die Anfahrt zum Passo Rest verlief wieder fast ausnahmelos durch Waldgebiet. Der Asphalt war teils unangenehm rau und die Strecke hatte (endlich?) wieder Tornanti.
Während der Fahrt habe ich nur zweimal andere Motorradfahrer gesehen.
Der Passo Rest liegt leider absolut im Wald und so gibt es keine besonderen Aussichten.
Auch auf der Abfahrt war der Asphalt wieder sehr rau und es gab sehr viele Turnarounds und sehr viel Wald.
Und auch hier verlief die Straße wieder fast ausnahmelos parallel zu einem Gebirgsbach.
Immer wieder fand ich es heute – so auch auf dieser Strecke – besonders auffallend und auch immer wieder beeindruckend, dass man diese großen Flussbette zwischen den Dörfern, Straßen und Bergen sehen konnte und dass diese nur wie Rinnsale gefüllt sind.
Weiter ging meine Fahrt im Tal durch kleine Dörfer und entlang dieses großen Flussbettes und über große Brücken.
Irgendwann fiel mir an einem Berg ein großer Fleck brauner Bäume auf.
Sind das die ersten Anzeichen des kommenden Herbstes oder vielleicht – noch schlimmer – immense Waldschäden? Ich konnte keine Erklärung finden und auch in der näheren Umgebung ist mir nichts Vergleichbares mehr aufgefallen.
Das Wetter war „in meiner Richtung“ immer noch spitze. Blicke zurück zeigten aber, dass sich da was „zusammenbraute“.
In Tolmezzo musste ich dem Navi die nächste geplante Tour laden. Für den Rest meiner diesjährigen Tour hatte ich wegen des ungeplant frühen Starts unterschiedliche Varianten geplant: • komplett die ursprünglich geplante Slowenienrunde, • nur zum Predil-Pass und zur Mangartstraße, • über den Wurzenpass ohne die Slowenienrunde • oder gar über den Großglockner in Richtung Heimat.
Von gestern bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte ich aus unterschiedlichen Gründen die Entscheidung getroffen nicht meine komplette Slowenien-Runde zu fahren, sondern die Variante nur Predil-Pass und Mangartstraße zu wählen. Meine geplante Slowenien-Runde könnte ich dann ja vielleicht im nächsten Frühjahr nachholen. Mit Anreise über den Großglockner zum Beispiel.
Nachdem das Navi geladen war ging es los. Auf diesem Teil der Strecke musste ich mich total auf das Navi und mein Road-Book verlassen, da ich kein Kartenmaterial für dieses Fleckchen der Alpen habe.
Richtig erstaunt war ich, als ich auf einmal die Grenze nach Slowenien passierte, ohne vorher den Lago del Predil gesehen und den Predilpass befahren zu haben.
Auch hatte ich nach meinen Road-Book erwartet, dass ich die Mangartstraße vor dem Grenzübertritt hätte befahren müssen. Komisch. Also habe ich erst mal getankt und bin dann noch ein Stückchen weitergefahren. Auf dieser Fahrt sind mir „Heuständer“ aufgefallen, wie ich sie bisher noch nicht gesehen habe.
Aber als ich dann plötzlich vor dem Grenzübergang nach Österreich stand, wusste ich, dass ich irgendwie anders gefahren bin, als ich es eigentlich wollte. Hatte ich durch die kurzfristigen Alternativ-Planungen für den Rückweg vielleicht die Namensgebung der Routen für das Navi nicht ausreichend genau benannt und eine falsche Variante gewählt? Ich habe also die Kartensicht auf dem Navi aktiviert und gesehen, dass ich nicht über die geplante SP76 geleitet worden bin.
Zur Mangartstraße wollte ich aber erst doch noch fahren – also habe ich gewendet und bin zurück.
Aber die „Wetteraussichten“ in dieser Richtung sahen zwischenzeitlich so nach Regen aus, dass ich doch wieder noch mal gewendet habe und über den Wurzenpaß nach Österreich bin. Auch die Mangartstraße muss warten.
Die Abfahrt vom Wurzenpaß in Österreich hat einen katastrophal schlechten Straßenbelag. Schlaglöcher, Frostaufbruch – auf dieser Straße findet man alle Facetten davon.
Der Blick zurück zeigte, dass ich vermutlich Recht hatte und dass es gut war, dass ich nicht noch zur Mangartstraße gefahren bin.
Oder lag der kleine „blaue Fleck“ genau über der Mangartstraße?
Über Villach und Treffen bin ich entlang des Afritzer See und Brenn-See (oder auch Feldsee) nach Radenthein gefahren.
Besonders der Afritzer-See hat mir sehr gut gefallen.
Leider hat es jetzt unterwegs immer mehr nach Regen ausgeschaut und sicherheitshalber habe ich meinen Regenkombi schon mal angezogen.
Bevor ich in Ebene Reichenau zur Nockalm-Höhenstraße gekommen bin, hat es bereits mehrmals geschauert. Ich wusste, dass die Nockalm-Höhenstraße irgendwann abends für Motorräder gesperrt wird und ich wusste auch, dass die Fahrt 9 € Maut kosten wird. Als ich ca. 17:00 ankam, war die Mautstation schon nicht mehr besetzt und die Durchfahrzeit für Motorräder bis 18:00 erlaubt. Die Nockalm-Höhenstraße bin ich mit meiner SR schon mal gefahren und ich glaube, dass es damals meine erste Strecke mit über 2.000 Höhenmeter war. Ich war seinerzeit jedenfalls mächtig erschrocken, als die SR keine Leistung mehr hatte und mir im Standgas immer wieder ausging.
Die Nockalm-Höhenstraße hat über 50 Reidn (= Kurven im Kärntner Dialekt), die alle einen Namen und/oder einen Paten haben. Und unterwegs wird sogar vor bösen Murmeltieren gewarnt.
Die Nockberge und diese Strecke, finde ich, sind „was ganz besonderes“. Wundervoll anzuschauen und die Strecke ist wundervoll zu fahren.
Am Glockenhäusle an der Schiestlscharte hatte es heute noch knapp über 2 Grad und außer in zwei anderen Autos habe ich auch keine Menschen gesehen.
Über eine schöne Strecke mit schönen Kurven bin ich nach Innerkrems weiter und ich wollte dann ggf. nach Krems fahren, um mir dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen.
Vorher musste ich aber noch über den höchsten Punkt der Nockalm-Höhenstraße fahren – der Eisentalhöhe.
In Innerkrems habe ich dann aber direkt eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden und bin auch sofort da geblieben.
Als Belohnung für den Tag gab es am Abend „Käsespätzle“ und Salat.
Jetzt habe ich meinen Bericht geschrieben und bin mal gespannt, wie das Wetter morgen wohl sein wird.
Und das ist die Strecke von heute:
Ca. 9 Stunden und 394 KM
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?
Freitag, der 13. – hoffentlich wird das nicht mein „dritter Touren-Tag“ …..
Das Fernseh-Wetter hat für heute schon mal einiges an Regen vorhergesagt. Aber erst mal bin ich zum Frühstücken.
Eine für die Größe des Hauses beachtliche Auswahl gab es am Buffet – auch in anbetracht der Tatsache, dass wir nur fünf Gäste waren. Und es gab total leckere Himbeermarmelade … :-) Entgegen meiner Gewohnheiten, habe ich zwei Semmeln mit Marmelade gegessen und danach noch einen Körner-Stick mit meinem Frühstücksei.
Das Ei war total lecker und bestimmt von den Hühnern hinter dem Haus. Es hatte keine aufgedruckten Stempel, wurde dafür aber von einem gehäkelten Eierwärmer warm gehalten. Irgendwie erinnerte mich das sehr an meine Kindheit – da hatten wir zu Hause auch solche Dinger. Überhaupt hatte die ganze Pension irgendwie so etwas „60-er“-Stil. Aber wirklich sehr nett und wirklich gut erhalten und sauber. Ich denke, dass das ist so, wenn Familien „ihr Hotel leben“. Leider geben die Besitzer Ende September den Hotelbetrieb auf und verpachten das Hotel an ein Reisebüro.
Nach dem Packen ging es los.
Und kaum war ich aus dem Ort raus: Speedlimit 30 wegen Straßenschäden und wenig später auch noch die Warnung vor Rollsplitt. Und diese Splitt-Warnung war mehr als angebracht: teilweise mehr als 1 cm hoher Rollsplitt über die ganze Straße verteilt – keine Fahrspuren o.ä.. Das war wirklich sehr unangenehm zu fahren.
Mit dem Länderwechsel von Kärnten ins Salzburger Land wurde schlagartig auch die Straßenqualität besser. Ich erinnerte mich an diese Strecke, die ich damals auch mit der SR schon mal wegen einer gesalzenen Nockalm-Höhenstraße als Ausweichroute gefahren bin.
Die Strecke ist eine sehr schöne, einspurige Straße, die direkt neben einem Bachlauf verläuft und die landschaftlich sehr schön gelegen ist. Es gibt sehr viele Weidegitter und auch sehr viele feillaufende Kühe in diesem Abschnitt.
An der Strecke liegt ein Hochofenmuseum, das aber leider noch geschlossen hatte. Nach dem Frühstücksgespräch mit den Duisburger Motorradfahrern über mein Projekt im Stahlwerk, hätte ich mir das Museum gerne mal angeschaut. Als einmal die Wolken kurz aufrissen, sah ich in etwa in Richtung Sölkpass, dass die Bergspitzen schneebedeckt sind. Der Gastwirt heute in der Frühe wird mit seiner Bemerkung zu Sölk und Schnee doch nicht etwa recht gehabt haben? Bisher war der Sölkpass immer gesperrt, wenn ich hier war. Das liegt wohl daran, dass der Sölk im Winter nicht geräumt, sondern einfach gesperrt wird. Im Frühjahr habe ich aber schon mitbekommen, dass Schneemassen weggesprengt werden, um Lawinen zu vermeiden und das Abtauen zu beschleunigen.
In Tamsweg habe ich dann getankt – hier hatte ich bei meinem letzten Besuch eines AIA-Treffens mit der SR auch getankt und mich dann für die Fahrt bis nach München einigen SR-Kollegen angeschlossen. Auch der Blick von hier in Richtung Sölk versprach zumindest mal kein gutes Wetter, vielleicht sogar Regen. Ich hatte bisher noch keine Regensachen angezogen – schließlich wollte ich den Regen ja mit so einem Verhalten nicht anlocken.
Aber schon kurz hinter Tamsweg hat es dann doch angefangen richtig zu regnen und ich habe den vollen Regenschutz angezogen: Kombi, Gamaschen und Handschuhe.
Eigentlich wollte ich von Tamsweg zur Abzweigung zum Sölkpass auf kleinen Straßen und auch auf einem Schotterstück fahren – aber die Navi-Planung berücksichtigte das komischerweise nicht und ich habe versucht im Regen nach Karte zu fahren, was u.a. wegen der sofort beim Stopp beschlagenden Brille ziemlich schwierig war. Irgendwann habe ich aufgegeben und bin der Navi-Empfehlung gefolgt.
Bisher hatte ich das Sölk-Schild immer mit dem Zusatz „gesperrt“ angetroffen. Umso erfreuter war ich, dass ich diesen angeblich so schönen und rauen Pass auch endlich mal fahren konnte. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass die zukünftige Befahrbarkeit scheinbar zumindest mal auf dem Prüfstein steht.
Langsam bin ich auf meinen Touren ja eh immer und laut kann die W ja auch nicht. Guten Gewissens bin ich weiter.
Die Fahrt ging zwar über nasse Straßen und teilweise durch Wolken – aber das, was man so sehen konnte, hat mich wirklich fasziniert. Leider ist der Straßenzustand an der Südrampe mindestens mal „Bandscheiben ungeeignet“ und es gibt wenige enge Kehren.
Die Natur am Sölk hat jedoch was Eigenes, was Unberührtes und das gefällt mir sehr gut.
Die Passhöhe hat sich dann leider fast nicht gezeigt – aber die angekündigte raue Umgebung glaube ich kann man erkennen. Die Natur wirkte wirklich fast unberührt.
Genauso habe ich mir den Sölk nach all‘ den AIA- und anderen Berichten auch immer vorgestellt.
Auch an der Nordrampe wurde die Straße von einem Bach begleitet.
Auf dem Weg zum nächsten und letzten geplanten Pass meiner Tour, dem Phyrnpass, habe ich dann alle Wettervarianten erlebt: Sonne, Regen, Schauer und Wind. Die Temperaturen waren konstant unter 10 Grad.
Der nächste geplante Tourenpunkt ist Windischgarsten. Hier habe ich vor mehr als 15 Jahren bei dem damals größten Türenhersteller in Österreich ein neues IT-System zur Produktionsplanung und –steuerung implementiert. Und eigentlich wollte ich schauen, ob meine damaligen Ansprech- und Teampartner heute noch im Unternehmen sind.
Aber bei dem Regen und mit meiner „Regen-Vollausstattung“ habe ich nur ein Bild von außen gemacht und bin dann zu dem Hotel gefahren, in dem ich damals immer übernachtete und habe auch dieses fotografiert.
Zuerst über eine kleine Nebenstraße, aber dann über eine größere Landstraße bin ich Richtung Deutschland gefahren.
Die kleine Nebenstraße hatte auffallend viele Gusseisen-Kanaldeckel, jeweils zwei Stück nah beieinander und meistens mitten in der Fahrspur. Bei der Regenmenge von heute eine wenig schöne Situation, da die W in Kurven immer mal wieder ein Stück versetzte.
Die Regenfahrt war wegen der sehr gut funktionierenden Regenkleidung kein Problem. Nur Bilder gibt es halt weniger.
Unterwegs ist mir eine „Tabak-Reklame“ aufgefallen, die mich an meine Jugend erinnerte.
Bei diesem Schild ist mir eingefallen, dass man früher in Österreich Tabakwaren nur an ausgewählten Verkaufsstellen kaufen konnte (m.W. mit Tabak Austria auf dem Schild) und dass diese an den Wochenenden auch geschlossen hatten. Es bedurfte also immer eines entsprechenden Vorrates für das nächste Wochenende.
Ich erinnerte mich auch, dass wenn jemand aus der Clique in Österreich war, immer die jeweils zollfrei maximal mögliche Menge (eine Stange) der Marke Smart mitbringen musste und ich erinnerte mich auch, dass die Jungs zu meiner Zeit überwiegend Marlboro und die Mädels meistens Camel rauchten. Ergebnis eines guten Marketings? Einige „starke“ Jungs rauchten aber auch CO (Camel ohne Filter) und arme Schlucker drehten sich die Zigaretten selber.
In Gedanken fahrend überraschte mich plötzlich die Grenze zu Deutschland. So weit war ich schon? Ich wollte doch eigentlich noch mal in Ösi-Land tanken. Egal - viel wäre aber eh nicht in den Tank gegangen.
Das Wetter in Deutschland war auch so wechselhaft wie in Österreich, aber in Passau bin ich sogar mal eine ganze Zeit lang im Trockenen gefahren.
Die Regenhandschuhe habe ich immer wieder an- und ausgezogen. Den Kombi und die Gamaschen habe ich dauerhaft angelassen.
In der Nähe von Regen, in Champs, habe ich direkt an der Regen gelegen einen nett ausschauenden Gasthof gefunden, der zu einer Metzgerei gehört. Ich habe eingecheckt und nach über 8 Stunden im Regenkombi bei Sonne, Regen, Schauer und Wind, waren meine normalen Kombi-Klamotten unter der Regenkleidung immer noch trocken. Eine Super-Sache, der Regenkombi mit Membran.
Zum Abendbrot bin ich im Gasthof geblieben: Schnitzel mit Pommes und Salat gab es für 6,90 € (am Nebentisch habe ich gesehen, dass von der Portion wohl zwei Leute hätten satt werden müssen), das Bier mit 0,4 Liter kostet 2,30 €. Die Speisekarte wird von Fleischgerichten dominiert.
Auch wenn es heute ein Regentag war: ich fand ihn nicht zu blöd und bin teilweise auf größeren bis großen Landstraßen ausreichend weit in Richtung „nach Hause“ gekommen.
Und ich freue mich auf morgen.
Mein Weg wird über Hildburghausen und den Vogelsberg gehen. Ich werde versuchen bei „unserem Freundlichen“ anzuhalten, um einen kleinen Plausch zu halten und ich werde bei Matze noch einen Kaffee trinken, bevor ich ganz nach Hause fahre.
Und das ist die Strecke von heute:
Ca. 9 Stunden und 474 KM
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?
Frühstück gab es heute schon um kurz nach 07:00 und es war ein Frühstück, wie man es sich in einer Metzgerei vorstellen mag: Es gab Wurst und Wurst und Wurst, zur Abwechslung auch mal unterschiedliche Schinken und dann auch ein bisschen Käse, Marmelade und Obst. Aber immerhin: es gab Körnerbrötchen.
Das Wetter sah ganz gut aus und ich dachte mal wieder, dass es besser sei den Regenkombi erst mal im Tankrucksack zu verstauen.
Nachdem ich das Umfeld des Gasthofes erkundet und dabei einen wunderschönen Biergarten gefunden hatte, habe ich die W aus der Garage geholt.
Was mir am Vortag gar nicht aufgefallen war ist, was mich heute am Morgen aber fast schon angesprungen hat: in der Garage ist alles so fett, dass ich schon daran dachte das Kettenschmieren zu lassen – typisch Metzgerei halt. Nicht schmutzig, aber mit dem so typischen Geruch. Sogar in der Garage roch es nach Wurst. Ich konnte im gleichen Ort noch tanken und die Luft prüfen, bevor ich los bin. Am Ortsausgang habe ich dann wieder anhalten müssen.
Drei Mal darf geraten werden, an wen ich dabei unweigerlich denken musste. Ein kleiner Tipp: es ist nicht die beste Ehefrau von allen …. :-)
Das Wetter gut bis sehr gut und ich hatte keine allzu großen Straßen geplant. Ein schöner Kontrast zu den langen Bundesstraßenfahrten von gestern und den für heute noch geplanten Bundesstraßen - die Fahrt durch den Böhmerwald bei schönem Wetter war nach dem Regen-Vortag wieder sehr schön.
Im Fichtelgebirge fingen die Wolken leider wieder an dichter zu werden und es wurde beängstigend dunkel. Bei Temperaturen im einstelligen Bereich fing ich ein wenig an zu frösteln und habe deswegen auch bald wieder den Regenkombi angezogen. Noch wechselten wolkige und sonnige Abschnitte sich ab.
Natürlich besuchte ich auch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg an der Tschechischen Grenze. Sie liegt ja direkt an meiner Strecke. Trotz der ganzen warmen und wasserdichten Klamotten fröstelte es mich hier.
Bis ich dann später in den Frankenwald kam, regnete es wieder und auch in Richtung Thüringer Wald sah der Himmel nicht besser aus. Für einen Besuch bei unserem Kawa-Händler war ich dann kurz nach 13:00 leider zu spät und privat wollte ich die Familie nicht stören.
Ich hätte vielleicht einige „kurvenreiche“ Abschnitte der Anreise einsparen sollen und wäre dann rechtzeitig hier gewesen. Also ging es weiter nach Hause.
Zuerst gab ich dem Navi „Heimatort“ und „Autobahnen meiden“ als Option vor, doch nach einigen Kilometern habe ich die Programmierung auf „Favoriten-OTC/Matze“ und „kurvenreich“ geändert. So bin ich, teils im Regen, teils bei ein wenig Sonne, von Hildburghausen bis in den Vogelsberg gefahren.
Bei Matze war ich nicht der einzigste Gast, aber mit einem weiteren Heidenau-K60-Fahrer, waren auch schon alle Gäste aufgezählt.
Ich habe meinen letzten Tour-Kaffee getrunken und bin dann ohne Navi-Unterstützung auf „meinen Straßen“ nach Hause gefahren. Und was soll ich sagen: auf dieser Strecke hat es am stärksten während der letzten 10 Tage geregnet.
Die Strecke von heute:
Ca. 8 Stunden und 522 KM
Gesamtfazit
Tourlänge 3.740 KM 149,9 Liter Benzin verbraucht durchschnittlicher Benzinverbrauch von 4,0 Liter durchschnittliche Reisegeschwindigkeit inkl. der Pausen von etwas über 40 KM/h
kein Öl verbraucht, keine Birnen gewechselt, keine Umfaller einmal etwas Luft nachgefüllt
Und weil der Reisebericht mit dem vom Lied Westerland der Ärzte abgewandelten „Alpenland“ begann, soll er auch damit enden – ergänzend die letzten Strophen:
Jeden Tag bin ich im Büro und ich hör den Kunden zu. Ich sitz hier auf meinem Drehstuhl, doch ich finde keine Ruh!
Diese eine Liebe wird nie zuende geh'n! Wann werd ich sie wiedersehen? Manchmal schließe ich die Augen, stell' mir vor ich sitze auf der W. Dann denk' ich an diese Berge, und mein Herz das wird so schwer! Diese eine Liebe wird nie zuende geh'n! Wann werd ich sie wiedersehen? ….
….. Ohhh ich hab' solche Sehnsucht, ich verliere den Verstand! Ich will wieder in die Berge, ohoho ich will zurück ins Alpenland!
Es liegt klar etwas höher, dafür ist man unter sich. Und ich weiß jeder Andere fährt hier genauso gern wie ich...
Ohhh ich hab' solche Sehnsucht, ich verliere den Verstand! Ich will wieder in die Berge, ohoho ich will zurück, ich will zurück, ich will zurück, ich will zurück, ins Pässe-Land!
Es waren 49 Pässe mit insgesamt 80.888 Höhenmetern (wenn ich keinen vergessen oder übersehen habe).
Und im Einzelnen:
Nach der Tour ist vor der Tour. Aktuell plane ich auch im nächsten Jahr wieder alleine zu fahren: bei ca. 1.000 Bildern auf 3.700 KM muss man ca. alle 4 KM anhalten. Selbst wenn manche Bilder abends entstanden sind oder bei einem Stop mehrere Bilder gemacht wurden, so habe ich vieleicht alle 10 KM angehalten. Und das möchte ich keinen Freunden zumuten ......
Ich hoffe, dass der Bericht gefallen hat.
dabbel-U Grüße Hans-Peter
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?
Auch von mir ein herzliches Danke. Schöner Bericht und für mich auch eine schöne Mischung aus "ach, da war ich auch" und "ui, da muss ich auch mal hin".