@ highlandgreen: danke füer die Route - ich schau' unterwegs mal in die Karte und entscheide, ob ich in diese Richtung fahre, oder in etwa auf der Planung bleibe. UInd dann kommen hoffentlich noch die pers. Empfehlungen vom "Gardasee-Spezi" vor Ort ....
dabbel-U Grüße Hans-Peter
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?
SR-Junkie hat mir gerade eine Analog-Mail vom Stilfserjoch geschickt: "Am Stelvio war ich heute auch. Aber die ´kleinen´ Pässe danach, die waren Sahne"
Ich soll dem Forum schöne Grüße bestellen, was ich hiermit gerne tue.
..10 Tage später. Ich bin wieder zu Hause. Die Slowenienrunde musste ich leider ausfallen lassen
Knapp 3.800 KM, ca. 1.000 Digi-Bilder, Temperaturen von 2 Grad bis weit über 30 Grad, viel Sonne vertretbar viel Regen und ca. 4 cm Neu-Schnee. Teils wahnsinnig schöne Ausblicke und auf "meinen" Pässen meistens wenig andere Motorradfahrer.
An der W gab es in diesem Jahr keine Umfälle und keine Ausfälle. Das Handy hatte am 3. Tag Total-Ausfall. Es war eine entspannte Zeit .....
Und die Tour endete heute ca. 16:00 bei Matze. Wo wohl sonst. Demnächst mehr. Jetzt gibt es erst mal was Heimisches zum Essen.
dabbel-U Grüße Hans-Peter
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?
Warum hast du die Slowenien-Tour ausfallen lassen? War die Zeit schon abgelaufen?
Ich hab immer im Regenradar geschaut, wie es dir wohl so ergehen mag. Aber es war ja wohl ganz passabel. Schön, dass du wieder da bist. Leider hier jetzt doch im Regen.
Schön, dass du heil wieder gelandet bist! Und schade, dass ich oben in Ronzo geschwächelt hab. Aber da oben hab ich echt gefroren. Ich hoffe, du hattest noch schöne Strecken vor dir und bin gespannt auf den Bericht!
Die Tage werden kürzer und feuchter, die Abende werden länger und ..... hoffentlich spannend.
the final countdown
Der Plan
Das Motorrad
Trecker-W
Mit der für dieses Jahr geplanten Tour, habe ich in den letzten Jahren alle „wichtigen“ Alpenpässe mindestens einmal mit dem Motorrad gefahren.
Vielleicht könnte man die Tour deshalb auch umbenennen in
„the fine alps countdown“
Zu vielen Stationen der Tour habe ich in irgendeiner Art Erinnerungen:
In Elbigenalb war ich mit meinen Eltern in unserem ersten Ski-Urlaub und zum Abschluss waren wir in Warth, im Tannheimer-Tal habe ich meine Abi-Freizeit verbracht, das Samnaun ist eine persönliche Empfehlung eines guten Freundes – genau wie die Silvretta Hochalpenstraße, der Sölkpass war bisher bei jeder An- und Abfahrt zum SR-Treffen der AIA noch gesperrt, in Windischgarsten in der Nähe des Phyrn-Passes, habe ich ein Projekt gehabt, …
Und dann wollte ich gerne mal an den Gardasee, in die Süd- und Ost-Dolomiten und nach Slowenien. Die Eck-Daten der Tour waren somit schon im letzten Herbst fixiert.
Von Schotterpassagen in der Tour versprach ich mir wenig Motorrad-Tourismus, ebenso wie von der gewählten Reisezeit ab ca. Mitte September.
Wie in den letzten Jahren, habe ich die Tour mit dem Finger auf der Landkarte geplant, diese Info in einen Tourenplaner übertragen und von da aus das Navi bestückt. Die Kontrolle der Tour auf dem Navi zeigte, dass das Navi an einigen Stellen die Verbindung zwischen zwei Wegepunkten nicht herstellen konnte. Auf der Karte und in der Tourenplanungssoftware des PC sah das anders aus. Ich markierte mir diese Stellen in den ausgedruckten Papierkarten und war auf die Erlebnisse gespannt …
Als Limit hatte ich mir 12 Tage Reisezeit und Reisegeschwindigkeiten laut Tacho zwischen 90 km/h und 100 km/h (das sind laut Navi dann echte 92 km/h) – bei Überholvorgängen vielleicht auch ein bisschen mehr – vorgenommen.
Lange hab‘ ich dieses Jahr dann doch noch überlegt, ob ich überhaupt auf W-anderwoche gehen soll.
Private Termine mit Handwerkern haben sich immer wieder verschoben und so passte die ganze fein ausgearbeitete Tour nur noch in ein sehr knappes Zeitfenster, um die aktuellen Handwerkertermine und berufliche Termine vereinbaren zu können.
Ich musste am Donnerstag, den 05.09., oder am Freitag, den 06.09. starten, um überhaupt eine Chance zu haben die Tour komplett fahren zu können.
Den Wetterbericht für die ersten fünf bis sechs Tage an ausgewählten Orten der Tour habe ich in der letzten Woche sowohl für eine Abfahrt am Donnerstag, als auch für die Abfahrt am Freitag fortgeschrieben.
Auch als ich am Mittwoch aus dem Büro in Würzburg in Richtung Heimat aufgebrochen bin, war ich mir immer noch nicht klar, was ich machen sollte. Sollte ich fahren?
Aber als ich dann das BlackBerry auch auf der Autobahn ständig auf neue eMails gecheckt habe, wusste ich: Morgen geht es los.
Von den Kindern habe ich ein altes PrePaid-Handy reaktiviert und habe das BlackBerry zu Hause ausgeschaltet im Rucksack gelassen.
Ich will in den Urlaub.
Der Bericht
Donnerstag, 05.09.2013
Die W hatte ich schon am letzten Wochenende so weit vorbereitet, dass ich am Vorabend nur noch meine Klamotten und die Unterlagen zusammenpacken musste. Dieses Jahr werde ich ohne Packtaschen, nur mit Tankrucksack, normalem Rucksack, sowie der Rolltasche unterwegs sein.
In der Frühe bin ich schon sehr zeitig aufgestanden. Zum einen wollte ich wenn möglich bis ins Tannheimer-Tal, um dort im Jugendgästehaus meiner Abi-Freizeit zu übernachten und zum anderen wollte ich noch mit meiner Tochter frühstücken, bevor sie zur Uni fährt.
Als zu Hause alles fertig war und ich in Gedanken noch mal die Vorbereitungen überprüft habe, lief im Radio gerade „Westerland“ von den Ärzten – und das Lied ging mir den ganzen Vormittag nicht mehr aus dem Kopf.
Abgewandelt sang ich immer wieder den Text von „Alpenland“
Jeden Tag bin ich im Büro und ich hör den Kunden zu. Ich sitz hier auf meinem Drehstuhl, doch ich finde keine Ruh!
Diese eine Liebe wird nie zuende geh'n! Wann werd ich sie wiedersehen? Manchmal schließe ich die Augen, stell' mir vor ich sitz‘ auf der W. Dann denk' ich an diese Berge, und mein Herz das wird so schwer! Diese eine Liebe wird nie zuende geh'n! Wann werd ich sie wiedersehen? ….
Um ca. 07:15 bin ich schon gestartet. Es war noch unter zehn Grad und Nebel-schwaden zogen über die abgeernteten Äcker – darüber schien schon toll die Sonne.
Gut, dass ich die Unterhandschuhe und den Multi-Funkti-Pulli mit langen Ärmeln über das T-Shirt gezogen habe.
Nach der obligatorischen Luftkontrolle an der Heimattanke ging es dann aber wirklich richtig los.
Anreisen aus unserer Region in Richtung Alpen fand ich bisher immer irgendwie doof. Um möglichst schnell voranzukommen, habe ich in den letzten Jahren immer „große“ Bundessstraßen gewählt und mich dann über die Eintönigkeit geärgert. Für dieses Jahr habe ich während der Vorbereitung auch Tourenberichte z.B. über die Schwäbische Alb, das Allgäu und andere Gegenden gelesen und habe daraufhin einen Mix aus großen Bundesstraßen und kleinen, kurvigen Straßen gewählt.
Über Hanau ging es über die B45 in den Odenwald. Nicht spektakulär, aber man kommt gut voran – dachte ich zumindest im Zuge der Vorbereitungen. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, bin ich in diesem Jahr aber an einem Wochentag gestartet und habe den Berufsverkehr bei der Planung total ignoriert. Und in Richtung Frankfurt bzw. Hanau ist so allerhand unterwegs. Kurz bevor sich die Pendler zwischen Richtung Hanau und Frankfurt trennen, habe ich einen auffallenden Beetle-Cabrio in Hellblau-Metallic im Stau gesehen. Und richtig: das war eine Service-Kraft aus dem Fitnessstudio, wo ich seit ca. 18 Monaten Aufbautraining u.a. für meine W-anderwochen mache. Sie war im Sommer mit ihrer Familie auch am Gardasee. Heute haben wir nett geflaxt – so von Cabrio zu Mopp’s. In Heldenbergen trennten sich unsere Wege – sie fuhr nach Frankfurt zur Arbeit und ich über Hanau in den Urlaub.
Im Odenwald roch es, wie immer wenn ich da bin, toll nach Holz. Man fährt durch schöne Wälder mit tollen Farnen und die große Bundesstraße hat mich überhaupt nicht gestört. In Michelstadt habe ich natürlich wieder angehalten und nach den Fachwerkhäusern geschaut.
Es gibt einige alte Stadtkerne in Deutschland, die mich absolut faszinieren – und Michelstadt gehört ganz klar dazu.
Auch die anschließende Fahrt zum Neckar fand ich schön und wie im letzten Jahr ist mir die Menge an angebautem Mais in dieser Region wieder aufgefallen. Bevor mir die Fahrt durch die Wälder des Odenwalds langweilig werden konnte, bin ich ab Eberbach an den Neckar gekommen und an diesem entlang gefahren.
Am Necker habe ich die Burg Hornberg – die Burg des Ritters Götz von Berlichungen (Zitat: Er aber, sag‘s ihm, er kann mich im Arsch lecken) – gesehen.
Und bevor es mir auf der großen Bundesstraße langweilig werden konnte, kam – wie aus dem Nichts – eine wunderbare kleine Landstraße. Kurvenreich und überwiegend im Wald gelegen. Eine Wohltat bei den heutigen Temperaturen von bisher bis zu 30 Grad. Meine Tourenplanung führte mich in und durch das Biosphären-Gebiet Schwäbische Alb und bevor der Kurventanz dort so richtig losgehen konnte, habe ich noch in Ruhe Mittagspause gemacht.
In der Schwäbischen Alb hatte ich mir u.a. tolle kleine Straßen mit tollen Kurven ausgesucht, die schöne Trainingsstrecken für die zu erwartenden Alpenpässe sind.
Auch die Landschaft und die Dörfer auf der Alb haben mir sehr gefallen.
In Gedanken war ich bei einem unserer Forums-Kollegen aus dieser Region, der leider in diesem Frühjahr tödlich verunglückt ist.
Mehrfach bin ich an alten Backhäusern vorbeigekommen, die jedoch alle leider heute kein frisches Brot gebacken hatten. Gerne hätte ich mir eines als Wegzehrung mitgenommen.
Später ging es von der Schwäbischen Alb ins Allgäu. Und ich habe die Donau überquert – für mich immer DAS Zeichen: ich bin im Süden.
Im Allgäu traf ich ungeplant auf die erste „wassergebundene“ Straße und ich dachte so bei mir: Gut – das ist Training für die geplanten Schotterpassagen in Italien.
Bei dem ersten Blick auf die Alpen fiel mir die geplante Übernachtung im Bergheim 52 in Tannheim ein und ich freute mich auf das alte Gebäude und die jungen Besitzer – beide sind Mitbegründer und Mitarbeiter der „Alpen Motorradhotels“ (www.alpen-motorradhotels.com).
Während einer Pause entschließe ich mich sicherheitshalber dort mal anzurufen und mein Kommen anzukündigen. Doch oh Schreck – alle Zimmer sind ausgebucht. Damit hatte ich ja gar nicht gerechnet. Trotzdem will ich irgendwie in die Tannheimer Gegend, da ich den Oberjochpass gerne als Tagesabschluss noch gefahren wäre. Direkt auf der Passhöhe wurde jedoch gebaut, der Verkehr einspurig und mit Ampelsteuerung an der Baustelle vorbeigeleitet und ich habe kein Passschild gesehen.
Kurz vor der Grenze nach Ösi-Land komme ich an einem sehr nett ausschauenden Gasthof vorbei und ich checke ein. Bis Tannheim habe ich es somit nicht ganz geschafft, aber der Gasthof ist schön, die W darf in die Garage des Besitzers und nach einer Dusche und einem schönen Spaziergang, sitze ich auf der Terrasse, habe einen tollen Bergblick und eine leckere Weißweinschorle, kann andere Möpp’se vorbeifahren sehen und meinen Tagesbericht schreiben.
Auf dem Zimmer muss ich nachher noch das Navi für morgen vorbereiten und die Unterlagen für den Tankrucksack zu Recht legen.
Die FernW-Bank in Kombination mit dem Gelkissen und der Profilaxe-Schmerztablette am Morgen haben zusammen klasse funktioniert. Ich spüre die Hüfte zwar, aber ich konnte ja sogar den Abendspaziergang weiter ausdehnen, als ich es gedacht hatte.
Morgen will ich bis zum Stilfser Joch kommen. Auch dort kenne ich eine nette, kleine Pension von meiner vorletzten Tour und auch die Bratwurst bei Richard oben am Stelvio wäre ein Abendbrot nach meinem Geschmack.
Es ist gut, dass ich doch losgezogen bin.
Und das bin ich am ersten Tag gefahren:
553 KM in ca. 9 Stunden
SR-Junkie - 1 kick only heizt Du noch, oder W-andeSRt Du schon?