Man kann es so sehen, man kann es auch anders sehen. So what? Recht wird man es niemals allen machen können.
Die Idee hinter dem Film ist doch absolut lustig, kann zumindest darüber schmunzeln.
Wie der überfahrene Adolf in Form eines Hakenkreuz auf der Strasse liegt... Klasse!
Gruß Monti
------------------------------------------------- "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." George Orwell:1984
Was auch immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken! Erich Kästner
Daß ausgerechnet Daimler (seinerzeit Rüstungskonzern mit Schlüsselposition) sich heute als Feind Hitlers darstellt, ist schlicht und ergreifend perfide Verblödungstaktik. Aber die funktioniert ja offensichtlich ganz prima.
Genauso ist es absolut naiv, zu glauben, die Geschichte wäre ohne den Gefreiten anders verlaufen (eine weitere Kernaussage des Spots). Aber das wird natürlich gerne suggeriert und entspricht der üblichen bundesdeutschen politischen „Bildung“. Tatsächlich waren seinerzeit die Wirtschaftseliten in halb Europa dabei, rechtsextreme Diktaturen zu installieren (Italien, Spanien, Griechenland, Österreich, Rumänien usw.) und damit den Demokratisierungsprozeß als Folge des europaweiten Zusammenbruches der Monarchien von 1918 zurückzudrängen.
Dazu bedurfte es nicht eines belächelten Unterschichtlers, sondern da waren ganz andere Kaliber am Werk. Zudem gab es auch vor 1933 schon diverse Putschversuche, um die alten Verhältnisse Wiederherzustellen (Kapp-Lüttwitz-Putsch, Küstriner Putsch, Preußenschlag usw. ...) Fakt ist, ohne den Willen der Wirtschaftseliten hätte der Gefreite niemals ein Bein an Deck gekriegt.
Aber das ist ja alles ganz egal. Hauptsache das Volk hat Unterhaltung, Bier und ’n Breitwandfernseher und muß nicht nachdenken. Das ist es, was zählt.
Zitat von FloydPepper im Beitrag #33Daß ausgerechnet Daimler (seinerzeit Rüstungskonzern mit Schlüsselposition) sich heute als Feind Hitlers darstellt, ist schlicht und ergreifend perfide Verblödungstaktik.
Stop stop stop - wenn ich das richtig verstanden hab ist das nicht von Daimler authorisiert und auch nicht produziert (an der stelle bin ich jetzt nicht 100% sicher). Das ist ein Werk von Filmstudenten.
Wenn tatsächlich Daimler auch heute noch ein Image als böser Rüstungskonzern haben sollte und bis heute nach Deiner Meinung in den deutschen Köpfen beibehalten muß, wie kommt es dann, dass auch bereits vor dem Film Daimler ziemlich erfolgreich ist? Der Film verändert daran rein gar nichts. Sorry. Das ist eine Argumentation, die ich so gar überhaupt nicht nachvollziehen kann. Im Prinzip hätte man den Film dann ja auch mit VW drehen können, schließlich hat Volkswagen das Volksauto (-> Kraft durch Freude) entwickelt und hergestellt und war ein lupenreiner Nazivorzeige-Laden. Warum macht man das nicht? Weil es um den gerade aktuellen Slogan geht! Das ist der eigentliche Kern. Es geht nicht um Daimler gut und böse und auch nicht um Image damals und heute bzw. eine Wirkung im heute oder in Bzug auf damals!
Zitat von woolf im Beitrag #35Den Hinweis auf 2013 verstehe ich allerdings nicht.
Naja... der NAziScheiß ist nicht erst ein paar Jährchen her, wir sind immerhin 70 Jahre weiter und dementsprechend auch die Technik, die jetzt eingesetzt werden kann und die den Gag überhaupt erst ermöglichte. Den Daimlers das Bild von damals heute wieder aufdäuen zu wollen find ich schon... naja ... nachtragend? ewiggestrig?? vielleicht fällt mir noch etwas passenderes dazu ein...
Zitat Den Daimlers das Bild von damals heute wieder aufdäuen zu wollen find ich schon... naja ... nachtragend? ewiggestrig?? vielleicht fällt mir noch etwas passenderes dazu ein...
recht hast! denn erstens hat der daimler seine unselige vergangenheit als kriegsgewinnler in den dokumentationen des konzerns vorbildlich aufgearbeitet und zweitens hat er heutzutage doch wirklich nix mehr mit ruestungsproduktion zu tun!
Zitat von manx minx im Beitrag #39und zweitens hat er heutzutage doch wirklich nix mehr mit ruestungsproduktion zu tun!
Nich ganz! Aus Wiki zur Daimler AG ...Beteiligung an dem Rüstungshersteller EADS mit 22,50 % zurückzuführen ist, da EADS weiterhin Trägersysteme für Streubomben und Technologie für Atombomben herstellt.
Ändert aber nix an meiner Sicht auf den Clip. Gruß Bernd
Roald Dahl hat mal eine ähnlich konstruierte Geschichte (war's in "Küßchen Küßchen"?) geschrieben. Der Gedanke, daß auch ein Adolf H. bei seiner Geburt mal ein süßes, niedliches Kerlchen gewesen sein wird, ist schon bemerkens- bzw. denkenswert, finde ich.
Zitat ...der überfahrene Adolf in Form eines Hakenkreuz...
Auch das ist nicht neu - irgendwer (Klaus Staeck?) ist mal von Franz J. Strauß verklagt worden (wer nicht ...?), weil der in einer Karikatur in ähnlicher Weise dargestellt worden war.
ich finde den Spot auch im Prinzip mehr oder weniger witzig. Ich mag auch schwarzen (englischen) Humor - allerdings ist der Bezug zum Unfalltod eines spielenden Kindes und dem ohnmächtigen Schmerz einer Mutter für meinen Geschmack etwas zu heftig daneben. Mag an meiner femininen Seite, meiner Vaterschaft, oder den knapp 20 Jahren Rettungsdienst bei mir liegen ...
Nur mal so nebenbei gefragt: ist denn eigentlich bekannt wer die Kosten für die Produktion des Spots übernommen hat?! ...
Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, daß irgendein Medienstudent so ganz ungefragt dafür aber deutlich genug gerade diese Marke ins Spiel bringt ... für mich hat DB da mit Sicherheit von gewußt und die Sache mit Kalkül "genehmigt" ... oder etwa doch mehr: daß der Stern auch deutlich genug zu sehen ist?! Immerhin war die Verbreitung im Netz und die Diskussion darüber beim Inhalt dieses Spots so sicher wie das Amen in der Kirche ... siehe mein Beitrag
Piko - manus manum lavat. Die Studenten haben mit Sicherheit Bewerbungspunkte für einen guten Job im Portfolio - und weltweit auf durohr statt teuer im Lokalfernsägen, da war der zuständige Mann bei Benz auch nicht doof.
.................................................. Pit (Gewinner im genetischen Roulette - meine Eltern wollten eigentlich eine Waschmaschine)
Der Spot ist werbetechnisch absolute Spitze. Er ist technisch gut gemacht - und - man redet über ihn. Was will der Werbende mehr? Auf politische Bildung waren die Schaffenden bestimmt nicht aus.
Werner
Wenn wir das Eis schon nicht brechen können, wie wärs wenn wir es ertränken ?