Jetzt mal im Ernst (hab ich glaub ich schon mal geschrieben):
Zur Brunftzeit sind diese Viecher manchmal dermaßen blind, dass sie sich in Rudeln um und auf der Straße aufhalten. Wir sind mal nachts mit dem Auto über den Ofenpass (Nationalpark) gefahren und mussten alle paar Kurven anhalten, weil sich wieder eine Horde auf der Straße breit gemacht hatte. So viele Hirsche hab ich mein ganzes Leben zusammengerechnet nicht gesehen. Größenordnungsmäßig 100 Hirsche.
Da fragt man sich dann schon, wo die sich sonst immer verstecken, wenn man wochen- und monatelang mal keinen sieht.
Wenn ich immer Mitte August zum Südheidetreffen (SR 500) fahre, komme ich an Strecken vorbei, wo oft im Abstand von weniger als 100 Metern Wildunfall-Dreibeine aufgestellt sind. Insgesamt sicher mehr als 50. Ich zähle sie nicht. Aber ich gehe vom Gas (ja, das geht, ohne umzufallen! ) und fahre möglichst in Straßenmitte. Da ist wenig Verkehr. Zumindest glaube ich so, eine bessere Chance zu haben, einen Wildunfall zu vermeiden.
Insgesamt sicher mehr als 50. Ich zähle sie nicht. Aber ich gehe vom Gas (ja, das geht, ohne umzufallen! ) und fahre möglichst in Straßenmitte. Da ist wenig Verkehr. Zumindest glaube ich so, eine bessere Chance zu haben, einen Wildunfall zu vermeiden.
Schalldämpfer ab, dann gehts, laut Pipes save Live
Man erzählt, er hätte beim Überholen voll das Gas aufgerissen - und vermutlich hatte die noch keine Traktionskontrolle. Obwohl es nicht viele MVs hier gibt, ich kenne ihn nicht.
Heute morgen in Susch auf die Südrampe des Flüela eingebogen, die ersten Kehren frohgemut am Kabel gezogen, als der Wagen vor mir plötzlich heftig in die Eisen geht, weil ihm um die Ecke ein Töff entgegen fliegt, dessen Vorderrad abgeschmiert ist. Es macht einen heftigen Knall, Teile fliegen durch die Luft und das Motorrad flitzt Sattel voraus unter der Leitplanke durch. Im ersten Moment seh ich den armen Kerl schon unter der Leitplanke liegen, aber das ist Gott sei Dank nicht der Fall.
Er liegt unter dem Auto, nur der Oberkörper schaut noch raus, und er macht keinen Mucks. Er war in der Gruppe unterwegs und seine Begleiter sind schneller als ich. Sie geben dem völlig konsternierten Fahrer Anweisungen, den Wagen vorsichtig zurückzustoßen, um den Schwerverletzten zu befreien. Es ist noch alles dran, aber das linke Bein ist völlig verdreht. Wir halten ihn und einer nimmt vorsichtig den Helm ab. Nicht ohne ihn vorher gefragt zu haben, denn der Typ ist sogar ansprechbar. So bleibt nur, auf den Rettungsdienst zu warten.
Schnell wird klar, dass wir viel zu viele sind, und mit sehr gemischten Gefühlen trete ich die Weiterfahrt an. Hätte ich nicht tun sollen, denn den ganzen Tag beschäftigt mich seither die Frage, wie es wohl weiterging und ob sich der Zustand des Verletzten stabilisierte. Geradezu surreal an der Geschichte mutete das Verhalten des älteren Ehepaars im betroffenen PKW an, die sich in keiner Weise um das Unfallopfer kümmerten. Ich dachte, ich träume, als der alte Herr später zu einem Kollegen des Verunfallten sagt: "Ihr fahrt ja aber auch dermaßen unverantwortlich, da muss ja so was passieren." Offenbar war er sauer, weil man ihm sein schönes Auto kaputtgemacht hatte.
Guter Mann - du hast natürlich recht, aber das hilft dem armen Kollegen unter deinem Auto in dem Moment nicht. An deiner Stelle wäre ich wenigstens mal gleich ausgestiegen, um nachzusehen, ob er überhaupt noch lebt. Oder hätte ihm die Hand gehalten.