Schiss hätte ich da hauptsächlich nur vor dem baufälligem Kram. Naja, über die Eisenschienen balancieren würde ich mich heute auch nicht mehr getrauen.
Aber vor den Erbauern der Strecke habe ich Respekt.
Ich hab mal in einem Hochregallager gearbeitet, bevor die Roboter kamen. Da mußte auch viel Kleinscheiß rausgeholt werden, der mit dem Stapler nicht ging. Irgendwann bist du da in acht Metern Höhe wie ein Affe rumgeklettert. Da kannst du dich dran gewöhnen.
so ganz geheuer war mir das auch nicht. Dazu ist an der Strecke zu viel kaputt .
Beruflich muß ich gelegentlich auch rauf, und das ist nicht immer mit Haken und Ösen, sondern ab und zu auch mal "freiberuflich". Aber dann weiß ich vorher, wie alt der Stahlbau ist und wer ihn gerechnet hat.
Ich habe extreme Höhenangst, die ist schon widersinnig, weil sie schon in Höhen einsetzt, von denen ich runterspringen könnte, ohne mich ernsthaft zu verletzen. Der Kopf sagt mir also, das geht, das ist fest und nicht gefährlich und du musst dich nur zusammennehmen. Ein Dachdecker hat mir mal ein Gerüst innen in die damals noch leere Scheune gestellt, um die Gibelwand reparieren zu können. 2 Meter Höhe ok. Vier Meter Höhe und es war Schluss. Alles verkrampft sich. Trotz übens über einen längeren zeitraum ging da gar nichts. Und welche Probleme ich mit Höhneangst beim Decken meines kleinen Schuppens hatte, hatte ich ja vor einiger Zeit berichtet.
Ich kann dazu keine allgemeingültigen Aussagen machen - nur, daß ich als Student in den Semesterferien bei den Dachdeckern arbeitete (hat die Anschaffung des gelben Methusalix finanziert), und mir hat's gefallen... Ich mußte mich auch nicht dran gewöhnen, es ging von Anfang an ohne Angst, war allerdings alles immer vorschriftsmäßig gesichert, und niemand hat Zeitdruck gemacht.
"d'Stunda bringat's Geld, it d'Arbat", wie jeder Allgäuer Bauarbeiter weiß
so ganz geheuer war mir das auch nicht. Dazu ist an der Strecke zu viel kaputt .
Beruflich muß ich gelegentlich auch rauf, und das ist nicht immer mit Haken und Ösen, sondern ab und zu auch mal "freiberuflich". Aber dann weiß ich vorher, wie alt der Stahlbau ist und wer ihn gerechnet hat.
Gruß
Wännä
Hi,
wenn ich mir die Konstruktion im Video anschaue, dann muß ich meinen nicht vorhandenen Hut vor der baulichen Leistung der Arbeiter und Planer ziehen. Ist dieser Weg nicht 1901-1905 gebaut? Hätte im Gegensatz zu Wännä bei aktuellen Konstruktionen ein ungutes Gefühl (Stuttgart 21, Berliner Flughafen, Elbphilharmonie, etc.), wo der "wirtschaftliche Aspekt" im Vordergrund steht und nicht das eigentliche Bauobjekt, also Geld scheffeln ohne Ende, um die Sache geht es dann nur noch periphär.
Der Zustand des Stieges lässt allerdings zu Wünschen übrig, wenn man ihn auch nicht entsprechend pflegt, dann kein Wunder.
Ich frage mich bei solchen Videos allerdings, wie man sich "ohne Not" in Gefahr bringen muß? Im Grunde kann jeder machen was er will, wenn nicht andere dabei mittel- oder unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen werden (Bergungskräfte, die einen dort Verunfallten retten müssen) War der Kameramann eigentlich an dem am Fels befestigten Seil gesichert? Denke nicht, denn sonst hätte er die Personen auf dem Weg nicht so schnell passieren können, oder?
Bei mir ist das irgendwie unterschiedlich - zum einen kann ich problemlos wie'n Affe bei uns auf Maloche durch's Gestell klettern, oder auch schonmal in Birkenstockschlappen oben im Baum Äste absägen - zum anderen wird mir aber auch schonmal schwummerig, wenn ich an der Möhne die Staumauer, oder in Dortmund vom Fernsehturm herunter gucke. Vor allem, wenn Leute mit kleinen Kindern aufm Arm neben mir dasselbe tun...
laut Psycho ist Höhenangst sogar eine Krankheit und kann in 95% der Fälle behandelt werden.
Ich seh das etwas pragmatischer: die meisten Menschen haben sie und leiden unterschiedlich stark darunter. Bei Berufen, die mit sowas zu tun haben, wird ein Test gemacht und dann entschieden. Es hat nämlich keinen Zweck, Menschen noch mit soviel Streß zu beladen, wenn sie wichtige und gefährliche Aufgaben meistern sollen. Wenn wir mit Bauleitern zu tun haben, ist das die erste Frage.
Meine Höhenangst ist nicht immer gleich. Ich merke, wenn ich mit Schutzbefohlenen durch die Berge gehe (z.B. Kinder), daß meine Höhenangst zunimmt. Im Job habe ich merkwürdigerweise weniger Angst, als bei touristischen Anlaufpunkten, von denen aus man "so schönen" Ausblick hat.
Wenn ich im Köln/Bonner Flughafen in der Halle auf der zweiten oder dritten Ebene stehe und zum Eingang runterschaue, dann dauert es nicht lange und alles dreht sich . Da laufen Leute hinter mir vorbei, die gar nichts empfinden .
Merkwürdig finde ich auch, daß ich im Flugzeug absolut keine Angst habe. Kaum ist das Ding vom Boden weg, wird im Kopf irgendwas umgeschaltet.