Vorgestern war ich mit Töchterlein essen in so ner Passage mit Stockwerken, genannt Galerie.
Essen war gut, alles ok, aber beim Anschauen der zentralen Dachkonstruktion wurde mir da oben doch etwas schwindelig. Laut Statistik kann man Höhenangst zu ungefähr 90% wegtherapieren. Bisher wars bei mir noch nicht nötig. Ich komm auch so zurecht. Aber wenns ne hübsche Therapeutin wäre - wer weiß ?!
Höhe an sich macht mir nix - es darf nur nicht schwanken. Wenn ich was Festes unter den Füßen hab geht es. Früher reichten mir 30cm Breite, heute darfs lieber 1m sein. Oder ein Geländer....
Ein besonderes Highlight für unsere Blagen und zugegbener Maßen auch für uns ist der Waldklettergarten auf dem Harkortberg in Wetter an der Ruhr. Für Leute mit Höhenangst absolut zu empfehlen. Meine Frau leidet sehr unter Höhenangst, entwickelte dort aber einen Ehrgeiz, daß ich aus dem Staunen nicht mehr rauskam. Adrenalin pur mit anschließend extremen Glücksgefühlen waren ihre Schilderungen nach der allerersten Klettertour. Höhenangst hat sie noch immer, aber in 15 Meter in den Bäumen rumklettern, kein Auftrag mehr. Fängt relativ tief an und steigert sich permanent. Durch die Konzentration auf die Hindernisse und auf jeden Hangriff beim Sichern spielt die Höhe überhaupt keine Rolle mehr. Sollte man mal gemacht haben.
Ich hab das mit so einem Baumwipfelpfad mal gemacht, irgendwo bei Fischbach in der Pfalz. Ging eine ganze Weile gut, bis ich über Gitterplatten gehen sollte, die an Ketten hingen. Der Verstand sagte mir, dass das sicher ist, aber dann stand ich da und nix ging mehr. Erst nach einer ganzen Weile habe ich mich in Zeitlupe umgedreht und bin zurück auf festeren Grund getreten. Das war ziemlich furchtbar. Komisch, dass sich der Körper bei so was nicht mehr über den Verstand beeinflussen lässt.
Andererseits war im mal ganz oben in der Kuppel der Olympiahalle in München. Aber da waren die Stege, obwohl auch aus Gitter, fest und schwankten nicht. Wohl war mir dabei zwar nicht, aber es ging. Interessant war, dass ich vor dem Aufstieg alles aus den Taschen leeren musste, auch Armbanduhren und so weiter mussten abgegeben werden. Begründung: Wenn was runterfällt, durchschlägt das bei der Höhe durchaus die Schädeldecke von jemandem, der sich unten befindet.
so auf schaukelnden Gitterrosten würde ich auch nicht gehen. Angst ist halt was sehr wenig rationales.
Vor einiger Zeit wurde an diesem Haus das Dach neu gemacht und ich muß sagen, ich hab sie schon bewundert, die Dachdecker, wie sie die Hälfte des Arbeitstages auf extremen Schrägen stehen, ständig aufpassen müssen, nicht abzurutschen, nicht auf die falschen Stellen zu treten, den Dachfirst hin- und herlaufen, wie wir auf dem geraden Boden. Dann noch mit Trennflex in der Hand die Schindeln zuschneiden etc. Allein körperlich ist das ja schon nicht ohne.
Aber als wir ins Gespräch kamen und mein Hubi mal über die Baustelle gekreist ist, sagte der Chef: "Ich find das ja toll, ein Bekannter von mir fliegt auch Hubschrauber, aber ich würde nie nie niemals in ein Flugzeug oder Hubschrauber einsteigen "
Tja, so ist das halt. Der eine macht ne Spinne tot, der andere setzt sie vor die Tür und der dritte läuft schreiend raus. Da machste nix.
waren vor 10 jahren in auckland auf dem turm oben und da gab es in den boden eingelegte glassplatten um nach unten schauen zu können. auf einem schuld stand gar, dass die glassfläche MEHR tragen könne, als der beton darum. kleine kinder sind auf allen vieren darüber gekrabelt, aber ich konnte nur davor stehen. mein kopf sagte dem körper, geh weiter, aber die beine bewegten sich keinen einzigen millimeter...