Immer wieder schön, da muss sich mal wieder zu eine rechte Pfeife ein bisschen profilieren und was passiert, die üblichen Psychopathen konstruieren mal wieder daraus den Untergang des Abendlandes
Aber mal im ernst: Nicht die mangelnde „Moral“ einiger Radfahrer ist das gravierende Problem auf deutschen Straßen, sondern fehlende Rücksichtsnahme und vor allem aggressives Verhalten, es ist einfach eine Mentalitätsfrage – bei Auto-, Motorrad- und Radfahrern und solange sich die nicht ändert, wird sich auch nichts im Straßenverkehr ändern.
... ich fahre ja auch (fast)täglich Rad in der Stadt ... und muß sagen, da ist schon was dran, ABER ob die angefachte Diskussion und damit verbundenen Schuldzuweisungen der Sache dienen, wage ich zu bezweifeln ... Vielmehr steht hier wohl die Profilierung des Herrn Ramsauer und der Wahlkampf im Vordergrund, als wahrhaftiges Interesse an der Verkehrssicherheit?!
Tatsache ist, daß sich viele Radfahrer nicht an (alle)Verkehrsregeln halten ... der eine mehr, der andere weniger ... ... ob es prozentual jedoch mehr sind als bei Autofahrern und Fußgängern, wage ich zu bezweifeln. Viele Mißachtungen werden zudem durch (fehlende)Infrastruktur oder von Autofahrern und Fußgängern provoziert - meist bewegt man sich als Radler ja zwischen den beiden "Welten" Straße/Fußweg, wobei die schmale Zone Radweg kaum nennenswerte Beachtung von beiden Seiten bekommt. Gerade in der Stadt ist man als Radler ständig gezwungen auszuweichen bzw. für andere Verkehrsteilnehmer mitzudenken ... wozu sich dann von einer roten Ampel aus dem Tritt bringen lassen, wenn man sich ohnehin nicht auf sein Vorfahrtsrecht verlassen kann ...
Ist es wirklich aggressives Verhalten? Ich hab mich noch nie aggressiv erlebt. Auf mich bezogen würde ich es eher als zu angespannt bezeichnen. Manchmal ein bißchen mehr Gelassenheit und die Welt kann viel einfacher sein.
Methalität ist aber schon ein gutes Stichwort. Gerade im Straßenverkehr, wo ja jedes Verhalten geregelt zu sein scheint und offenbar auch immer mehr geregelt wird, bestehen die Verkehrsteilnehmer natürlich auch auf ihr Recht.
Imho ist es doch ein Teufelskreis alles immer mehr reglementieren zu wollen und dann auch noch zu glauben, damit den Verkehr sicherer zu machen. Meiner Meinung wird er dadurch nur angespannter. Und die vielen Kommentare hier belegen das ja immer wieder aufs Neue.
Sirion, was denkst du?
"Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit voraus." aus "Vom Wesen der Gesetze"
Blaublut, ich möchte es mal so sagen, ich habe in fünf Ländern gelebt und ich muss schon sagen, dass ich kein anderes Land erlebt habe, in dem der Straßenverkehr dermaßen aggresiv ist wie in Deutschland
für mich hat es das überhaupt nichts damiz zu tun, dass der Straßenverkehr zu sehr regelmentiert ist, gerade in Deutschland sind die Strafen demrmaßen lächerlich niedrig, dass sie kaum abschreckend wirken und führen sicherlich nicht dazu, dass die Leute agressiver fahren
manchmal habe ich einfach den Eindruck, dass es damit zu tun hat, dass es hier Volkssport ist, auf sein Recht zu bestehen, warum auch immer und dass es diese "Mentalität" ist, die einiges ausmacht
eine Rolle spielt aber sicher auch das extrem hohe Verkehrsaufkommen in Deutschland, die das Fahren hier "erschwert"
Sirion, die Strafen wurden doch erst vor kurzem erhöht. (2009 glaube ich) Das diese Erhöhung nichts bringt, wie von vielen vorhergesagt, hat die Unfallstatistik 2011 mit mehr Toten eindrucksvoll belegt.
Was du als Volkssport bezeichnest, rührt aber meines Erachtens daher, dass man von den Bürgern in diesem Land absolut korrektes Verhalten erwartet und keine Toleranzen gewährt. Es hat nicht lange gedauert, da legen die Bürgern den an sie gelegten Maßstab an andere und von allem zurück an den Staat. Getreu dem Motto, wie du mir, so ich dir...
Von daher glaube ich schon, dass die Regelwut in Deutschland dem ganzen angespannten Verkehrsverhalten sehr zuträglich ist.
"Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit voraus." aus "Vom Wesen der Gesetze"
ich fahre ab und zu mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das sind knapp 10 Kilometer und wenn ich es drauf anlegen würde, könnte ich mich ohne Probleme dreimal am Tag von pennenden Autofahrern über den Haufen fahren lassen. Mach ich aber nicht, weil ich lieber auf dem Prüfstand sterben möchte. Der blöde Bulle, der sich über Fahrradfahrer aufregt, hat überhaupt keine Ahnung.
manchmal habe ich einfach den Eindruck, dass es damit zu tun hat, dass es hier Volkssport ist, auf sein Recht zu bestehen, warum auch immer und dass es diese "Mentalität" ist, die einiges ausmacht
Leider eine Mentalität, die nicht nur viel ausmacht, sondern auch viel kaputt macht...
Mentalität, ey was freu ich mich wieder auf Juni Italien. Leben und leben lassen, auch wenns hektisch aussieht und chaotisch wirkt fürn regulierten Deutschen. Mittlerweile brauch ich nur noch 24 Stunden und bin voll angepaßt.
Blaublut, erst mal belegt die Statistik nur eins, dass die Zahl der Verkehrstoten in den letzten 30 Jahren nur eine Tendenz zeigt- nach unten wenn es einmal ein Jahr einen Ausreiser nach oben gibt, wird dieser Trend davon nicht widerlegt, so einfach ist die Welt nicht
und wenn du meinst, höhere Strafen bringen nichts, dann mache ich mal einen Vorschlag, komm in meine Heimat, da wirst du praktisch keinen finden, der zu schell fährt, weil das kann man sich nicht wirklich leisten
und was ich von deiner üblichen Theorie bezüglich des Staates halte, das hatten wir ja schon zu Genüge und brauchen wir nicht wieder zu besprechen
Zitat von SirionBlaublut, erst mal belegt die Statistik nur eins, dass die Zahl der Verkehrstoten in den letzten 30 Jahren nur eine Tendenz zeigt- nach unten wenn es einmal ein Jahr einen Ausreiser nach oben gibt, wird dieser Trend davon nicht widerlegt, so einfach ist die Welt nicht
Wenn du das als Ausreißer betrachtest, dass ist die ganze Statistik, die so gern als "Beweis" herhalten muss, für die Katz, weil sich immer mehrere Effekte überlagern. Für die größte Schwankungsbreite sorgt bekannterweise das Wetter. Ursache für den Trend ist die Entwicklung rund um die Sicherheitssysteme von Fahrzeugen und die Verbesserung von Verkehrswegen. Und dann irgendwann ganz am Ende kommen vielleicht die Strafen für Verkehrsvergehen.
Zitat und wenn du meinst, höhere Strafen bringen nichts, dann mache ich mal einen Vorschlag, komm in meine Heimat, da wirst du praktisch keinen finden, der zu schell fährt, weil das kann man sich nicht wirklich leisten
Komisch, dass es aus deiner Heimat aber immer noch genügend dieser reißerischen Medienberichte über die pösen Rasser gibt.
Was nützt es die Strafen weiter zu erhöhen, wenn die Instanzen gar nicht mehr in der Lage sind zu kontrollieren. (siehe Kampfradler)
"Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit voraus." aus "Vom Wesen der Gesetze"
Gegenüber unseres Hauses befindet sich eine Pension, die fast ausschließlich Polizeibeamte im Rahmen einer Kur aufnimmt. Die halten sich an keine Nachtruhe und kein Parkverbot. Als ich einen Polizisten einer Nachbarstadt darauf ansprach sagte er offen, dass er in solchen Fällen für seine Kollegen ein Auge zu drücken würde, wie das seiner Meinung nach jede Berufsgruppe untereinander täte. Die Polizei ist nicht Teil der Lösung, sie ist Teil des Problems.
Während die Gdp eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten vehement ablehnt, wäre eine solche für Fahrräder natürlich ganz in ihrem Sinne, dehnte sie doch den polizeilichen Machtbereich wieder ein Stückchen weiter aus.
Zitat 15.04.2012, 21:18 Uhrhanwufu
ich denke, dass es verschiedenen Städte eine genereller Unterschied der Rücksichtslosigkeit der Verkehrsteilnehmer gibt (d.h. alle, Fußgänger, Autofahrer, Radfahrer). Da gibt rücksichtsvolle Städte und arrogante Ego-Städte. Eine Stadt wie Münster würde ich eher als rücksichtsvoll beurteilen (Wo dann halt auswärtige Autofahrer sich lieber an ihre Führerscheinstunden errinnern sollten). Eine Stadt wie Münster halte ich eher für eine positive Ausnahme. Imselben Bundesland gibt es dann auch Städte wo man lieber nicht über Straße gehen sollte (auch wenn die Ampel grün ist. Egal ob Fußgänger oder Fahrradfahrer), weil es dort zu viele Autofahrer gibt, denen einen Menschenleben schlichtweg egal zu sein scheint. Es hängt viel der Mentalität/Rücksichtslosigkeit einer Stadtbevölkerung ab.
Ich denke, dass es halt viele Städte mit einer konsequent schrottigen Verkehrsplanung gibt, die nur Stress befeuert. Es gibt sicherlich mehr "Kampf-Autofahrer" als "Kampfradler". Mein Verständnis über diese Diskussion hält sich daher sehr stark in Grenzen. Ist wahrscheinlich so ein Talkshow-Sommerloch-Nullthema.
Herr Ramsauer: Ersetzen Sie doch bitte einfach ihre inkompetenten Verkehrsplaner mit ein paar Neuen. Das bringt langfristig mehr als Bußgelder. ... Achja darum geht es ja nicht: Kurzfristige Schlagzeile und ein bisschen Kommualkassen stopfen ist ja das Politiker-Opium. Hab es glatt vergessen...
...und im Bericht der Frankfurter Allgemeinen steht auch das passende Statement dieses "Wahns":
Zitat Wenn es nach Hans Magnus Enzensberger geht, wäre das alles falsch. In irgendeinem seiner Essays hat er einmal beschrieben, dass der Straßenverkehr ohne anarchisches Element zusammenbrechen würde, dass also bei strikter Beachtung aller Regeln und Verordnungen überhaupt nichts mehr gehen würde. Gerade Ramsauer müsste das eigentlich wissen, schließlich leitet er ein Ministerium.
Als ich mich dereinst in Italien aufhielt, da wurden rote Ampeln geradewegs gar nicht beachtet, denn man verließ sich nicht auf diese "Lichtzeichenanlage", man schaute, ob ein anderer Verkehrsteilnehmer die Kreuzung überqueren wollte. Was ich damit sagen will, daß der "gesunde Verstand" sich auf die Gefahrensituation einstellt und sich keineswegs von dritter Seite (hier "rote- oder grüne Ampel") "ver"leiten lässt!
Es passierten dort statistisch weniger schwere Unfälle! Hauptuntersuchung kannten sie dort auch nicht wie in der BRD, aber trotzdem lief es, wenn auch -für mich Deutschen- drunter und drüber. Mich faszinierte diese "Unordnung", denn es war seltsamerweise wesentlich entspannter.