Ich hab mehrere ältere Brüder die Motorradfahren. Damit bin ich also schon als ganz kleines Kind in Berührung gekommen. Übrigens auch mit den negativen Seiten Unfall und so. Ich fands trotzdem toll, sowas wollte ich auch machen wenn ich groß bin.
Leider mußte ich erst 26 Jahre alt werden um den Traum zu verwirklichen. Meine Mutter war natürlich strickt dagegen das ihre einzige Tochter Motorrad fährt! Das ist schließlich dumm, teuer und gefährlich. Was wollte sie machen, Kind war volljährig. Als sie mich nach meinem schweren Unfall im Krankenhaus besuchte kam trotzdem kein Wort des Vorwurfs über ihre Lippen. Dafür bin ich ihr noch heute dankbar.
Sobald ich halbwegs beieinander war bin ich wieder aufs Mopped gestiegen. Ist nunmal meine Leidenschaft, da will ich nicht drauf verzichten.
Zitat ...bekam er so wie ich Jahre davor eine Fahrstunde aufm Schulhof...
Das muß ich noch ergänzen:
ich bin im Nachhinein ganz froh gewesen, daß mir der junge Fahrlehrer seinerzeit das Motorradfahren beigebracht hat - also, ich meine: richtig ausgebildet hat . Als ich den Autoführerschein 1970/71 machte, bestand die zusätzliche "Ausbildung" für den Klasse-1-Führerschein darin, mit dem Heinkel-Roller 'ne Acht zu fahren, und mit einer Hand sicher um die Kurve abzubiegen ...
Zitat ...Motorrad fahren sei uncool, das machen nur die Alten...
Immer diese Vorurteile ... Reiten ist übrigens uncool - das machen doch nur Mädchen ...
Zitat ...daß das Leben endlich ist...
So isses: es ist derart gefährlich, daß es früher oder später unweigerlich mit dem Tode endet ! Was danach kommt, hängt vom Glaubensanbieter ab, und kann man sich dann natürlich auch schön vorstellen ...
aber: egal, welcher das dann auch ist - hierzulande zum Beispiel ist man als Glaubensanbieter ohne Ewiges Leben oder Wiedergeburt, am Markt praktisch chancenlos (stammt nicht von mir, sondern von Frank Goosen, glaube ich ).
...also ich weiß genau, was mit mir passiert, wenn ich mal ablebe. Das Licht get aus und fertich. Wenn die Elektrik und die Chemie im Hirn das arbeiten eingestellt haben, dann ist Schicht im Schacht. Und da ich also nicht auf ein jenseitiges Paradies mit willigen Frauen baue (wie mein muslimischer Kollege), sehe ich halt zu, dass ich mir im diesseitigen Leben gönne, was ich ich so will. Da wird auch zur Fastenzeit ein Steak gegessen, wenn ich Lust drauf habe, da wird an Fronleichnam wild mit dem Mopped rumgebrettert, da wird am Sonntag bis Mittag gepennt, Gottesdienst hin oder her...
Und wenn ich falsch liege? Ja, das haben mich auch schon gläubigere Freunde gefragt... Wenn ich falsch liege, dann habe ich zwar gegen so manche kirchliche Regel verstoßen, aber (zumindest bis jetzt) war ich immer ein freundlicher, hilfsbereiter Mensch, der sich, vom gläubig sein mal abgesehen, doch recht christlich verhält. Meine Chancen auf aufnahme in irgendeine jenseitige Welt irgendeiner gütigen Gottheit stehen dann garnicht schlecht...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
So ungefähr sehe ich das auch - vor allem die Sache mit der Nächstenliebe finde ich bei den Christen ganz gut. Ohne Scheiß - ich verstehe das so, daß man seinen Nächsten versucht, zu verstehen, und ihn ernst nimmt. Das man ihn nicht anders behandelt, als man selbst behandelt werden will, und das man sich selbst nicht immer so unheimlich wichtig nimmt, und auch mal zurück rudern kann, so im Zusammenleben .
Wir können ja dann ggf. im Jenseits, falls wir doch in den Arsch gekniffen sind, 'ne Selbsthilfegruppe aufmachen, und die Adressen von guten Anwälten austauschen, die vorm Jüngsten Gericht 'ne Zulassung haben, wobei ich fürchte, daß zumindest im Paradies kaum Anwälte zu finden sein werden ...
Jetzt mach mal die Anwälte nicht so schlecht. Ich kenne da einen, der... Mist, ne, der ist Notar! Aber der, der mir damals die Wohnung vermietet hat... war eigentlich auch ein Ar...mes Würstchen. Aber hier, der, der mit den weißen Haaren... naja, den haben sie für's Fernsehen erfunden.
OK pele, hast recht...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Ein Notar ist in Deutschland auch immer Jurist. Und ich kenn auch ein paar Nette. Ist wie so vieles im Leben eine Frage der Sichtweise. Gegnerische Anwälte sind halt immer blöd. Aber vielleicht greift da ja auch die Nächstenliebe.
Zitat von DarkAgeSeitens meiner Eltern wurde mir in meiner Jungend so ziemlich alles verboten, was 2-Räder angeht. Eine 125er oder gar ein Motorrad, daran war kein Gedanke zu verschwenden.
Eine bessere Motivation später Motorrad zu fahren kann es garnicht geben ... frag mal den Serpel ...
Ich wollte damals eigentlich selbst so vernünftig sein und hab deswegen beim Autoführerschein bewusst auf den Motorradführerschein verzichtet. Das war kein elterliches Verbot, auch wenn ich ihnen damit einen großen Gefallen getan habe.
Nach meinem kapitalen Kickback-Sturz mit Motorrad-Totalschaden und partieller Lähmung des Ischiasnervs war ich mir am nächsten Morgen ziemlich sicher, kein Motorrad mehr anzufassen, aber sobald es nur irgendwie ging, saß ich doch wieder drauf. Die Angst fuhr dann zwar noch jahrelang mit, inzwischen ist das aber vollständig überwunden.
Eine hochinteressante Diskussion! Und wohl ein Thema, das jeden mehr oder weniger oft und stark beschäftigt, der Krad fährt!
Ich selber fahre seit ich 16 bin Motorrad - das war eine ganz normale Sache für mich, hatte ja immer meinen kradverrückten älteren Bruder und dessen stets schraubende und umbauende Kumpels vor der Nase - auch Vater und Opa fuhren schon - also war für mich schon als Kind eigentlich alles klar.
Und auch ein Extremunfall vor inzwischen fast 12 Jahren konnte an meiner Einstellung zum Motorrad nichts ändern - auch wenn ich ne Reihe von Jahren auf den Wiederauftieg warten musste. Aber so ein langer Klinikaufenthalt lehrt einen eben Geduld.
Zitat man weis es nicht... ich denke die entscheidende frage ist weshalb... bei fremdverschulden ist es sicher schwerer wieder aufzusteigen, als bei wildunfall oder eigenverschulden...
Siehst Du, so unterschiedlich sind die Sichtweisen - ich sehes genau umgekehrt: hätte ich diesen Unfall seinerzeit selber verbockt, hätte ich mir eventuell (aber nur eventuell!!) gesagt "lass es bleiben". Aber da ich eben seinerzeit nix machen konnte, hab ichs unter "Schicksal" verbucht und hatte im Prinzip nie Bedenken wieder zu fahren.
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
War es nicht so, daß mich der Blitz beim Scheissen treffen soll?
...und da ich zu Lebzeiten immer einen großen Bogen um Kirche, Moscheen und sonstige Gotteshäuser machte, so bin ich "reinen Gewissens" und komme -entgegen anders lautenden Gerüchten der Klerikalen- sowieso ins Paradies (wo und was es auch immer sein soll!)
Vielleicht treffe ich dort dann auf den Pele oder er auf mich, wer weiß?! Das wird ein Spaß!
Angst hätte ich persönlich nur vorm Sterben und vor langem Siechtum, der Tod macht mir keine Angst! Dem kann ich eh nicht entfliehen und dann trag ich es "wie ein Mann" sein Knöllchen fürs zu schnelle Fahren >Pfffft...<
Gruhuuuß Monti
Noch schlimmer? Was kann denn daran noch schlimmer sein? >Jehova, Jehova, Jehova!<