Ja, ein ganz Großer des deutschen Humors (den wir ja gar nicht haben) Und da der Falcone schon drauf hingewiesen hat und es ja schon bald wieder soweit ist, etwas besinnliches vom Meister, möge er in Frieden Ruhen und Gott ein paar Sketche vorspielen...
Advent
Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken. Schneeflöcklein leise niedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her durchbricht den dunklen Tann' ein warmes Licht. Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei der Heimespflege seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein: Am Nicklausabend muß es sein. Und als das Rehlein ging zur Ruh', das Häslein tat die Augen zu,
Erlegte sie - direkt von vor'n - den Gatten über Kimm' und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.
Und ruhet weiter süß im Dunkeln, Derweil die Sternlein traulich funkeln. Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie bis auf die Knochen nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied - was der Gemahl bisher vermied - Behält ein Teil Filet zurück, als festtägliches Bratenstück.
Und packt zum Schluß - es geht auf vier - die Reste in Geschenkpapier. Da dröhnt's von fern wie Silberschellen. Im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht im Schnee noch seine Runde macht? Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten!
»Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?« Des Försters Haus ist tief verschneit, doch seine Frau steht schon bereit:
»Die sechs Pakete, heil'ger Mann, 's ist alles, was ich geben kann!« Die Silberschellen klingen leise. Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt. Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent.
Zitat ...hat aber schon lange nichts mehr gemacht...
das stimmt leider - er hat aber mal zu dem Thema gesagt:
wenn ich so weiter mache wie bisher, sagen die Leute "...dem fällt auch nix neues mehr ein", und wenn ich 'was anderes mache, dann sagen sie "...früher war er besser".
Deshalb hat er sich wohl so zurück gezogen.
Nunja, er ist 87 geworden - da kann man nicht meckern. Evelyn Hamann mußte da leider schon viel früher gehen .
Loriot war der Beweis, dass die Deutschen eben doch Humor haben...
Ein ganz großer ist von uns gegangen, aber es tröstet, dass man noch immer über seine teilweise 40 Jahre alten Sketche lachen kann!
"Haben Sie Mario Barths Kinofilm schon gesehen?", wurde er in einem der letzten großen Interviews gefragt, und Loriot antwortete nur: "Ich habe es noch vor mir." Eine feinere, vernichtendere Kritik als diese sechs Worte ist kaum vorstellbar.