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Dieses Thema hat 64 Antworten
und wurde 2.740 mal aufgerufen
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Steve Dabbeljuh Offline




Beiträge: 12.197

21.08.2011 14:01
#16 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Zitat
Unverständlich ist mir, daß Leute unterscheiden zwischen Familienvater und solo.
Ich lebe auch allein sehr gerne und fahre deshalb nicht anders.

Als ich noch allein lebte oder zumindest noch keine Kinder hatte, bin ich auch nicht anders gefahren.
Okay, mit 30 nicht mehr so wie mit 20, wo Freunde aus der Zeit rückblickend sagen, dass mein Schutzengel in einen Zaubertrank gefallen sein muss.
Ich bin mir aber sicher, dass es den meisten Familienvätern bewusst oder unbewusst so ergeht wie mir:
Da liegt ein kleines hilfloses Bündel vor dir und du empfindest plötzlich, ohne groß darüber nachzudenken, eine andere Verantwortung als vorher. Macht dich nicht besser und nicht schlechter, ist nur einfach so.
Weiter ausführen will ich das gar nicht.
Außerdem ging es hier nun mal um

Zitat
eine Frage, bei der mich eure persönlichen Erfahrungen interessieren.
Es geht um das Spannungsfeld Kinder vs. Motorradfahren.

..........................................................
Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel:
Im Tunnel bleibt es immer dunkel. (E.K.)

Falcone Offline




Beiträge: 113.673

21.08.2011 14:21
#17 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Ich bin seit dem 13. Lebensjahr auf zwei Rädern unterwegs. Eigentlich habe ich mir nie ernsthaft Gedanken darüber gemacht, ob das gefährlich ist oder nicht. Das Motorradfahren sein zu lassen, stand einfach nie zu Diskussion.
Ich habe mir aber schon sehr früh und immer wieder intensive Gedanken darüber gemacht, Risiken zu vermindern und bin über die Jahre zu dem Schluss gekommen, dass nur zu einem verschwindend kleinen Prozentsatz die Gefahr "von außen" kommt. Die allermeisten Unfälle lassen sich vermeiden durch waches Fahren, für andere mitdenken, Training, Erfahrung, aufmerksames Beobachten usw. usw. Und auch dadurch, sich mit der Theorie auseinanderzusetzen.

Um auf die Kinder zurückzukommen: Beide Töchter haben ursprünglich relativ wenig Interesse an den Motorrädern gezeigt. Als sie noch recht klein waren, war das Fahren im Gespann mal kurzzeitig angesagt, auch mal das hintendrauf mitgenommen werden - aber eigentlich kam das nicht gerade oft vor.
Nur einmal, so kann ich mich erinnern, wurde mir ein wenig mulmig: Die kleine Tochter wollte unbedingt mal Tempo 200 erleben. Soll ich das machen? Nun, ich habe es dann tatsächlich gemacht. Hat mich aber richtig Überwindung gekostet.

Es war bei uns nie Thema, dass die Töchter selbst Motorrad fahren könnten, sollten oder gar müssten. Bei der Großen bestand gar kein Bedarf am Motorradschein, die Kleine machte mit 17 Autoführerschein und durfte so auch Rollerchen fahren. Komischerweise hatte ich da nie Angst, obwohl so ein Streetfight eine gar wackelige Angelegenheit ist und eigentlich über die Klippe gehört. Vielleicht gab es den Kindern Sicherheit, dass ich keine Angst hatte, vielleicht machten die Kinder aber auch einen so "vernünftigen" Eindruck, das ich keine Angst zu haben brauchte. Ich weiß es nicht.
Die Kleine wollte jedenfalls mit 18 ein sportliches Motorrad (es wurde eine 500 GPZ) und die Große leckte Blut und machte den Motorrad-Schein nach. Da die Kinder wie auch Falconette oftmals Fragen zum Motorradfahren hatten, die ich entweder beantworten konnte oder mit denen ich mich dann auseinandersetzen musste, wurde viel darüber gesprochen, Erfahrungen in der Praxis vermittelt oder auch untereinander ausgetauscht (vorherfahren, hinternachfahren), wobei eine Gegensprechanlage gute Dienste tat. Aber ich habe mich immer bemüht, nicht Richtungen vorzugeben oder gar Dinge anzuordnen oder vielleicht sogar zu verbieten - ich habe den Dingen ihren Lauf gelassen und wenn ich aufgrund meiner Erfahrung um Hilfe gebeten wurde, habe ich diese gegeben.
Bis heute macht das Motorradfahren mit dem MC Falcone daher viel Spaß, ist sehr entspannt und ich möchte es nicht missen.
Es ist auch schön, zu sehen, wie die Praxis der Töchter immer besser wird, vor Falconette muss ich mich inzwischen eh in Acht nehmen

Grüße
Falcone

*caferacer2 Offline




Beiträge: 671

21.08.2011 14:36
#18 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Ich danke euch allen für die tollen Antworten!

Es spricht für dieses fantastische Forum, dass all die Motorradinteressierten dermaßen reflektierte Antworten geben und bewusst keine Wertung, sondern viele persönliche Einschätzungen mitbringen!

Bei mir spielen ebenfalls verschiedene Faktoren eine Rolle:

- Ich bin von der Persönlichkeitsstruktur her eher ein Mensch, der risikoarm lebt,
- ich fahre nicht sehr viel (ahem... vielleicht so 2.000km pro Jahr...)
- ich mag mein Motorrad sehr und es ist in dem Zustand auch nicht sooo häufig anzutreffen, also nicht beliebig wiederbeschaffbar, falls ich es verkaufte (eine Clubman).
- Und zuletzt: könnte sein, dass ich in 2012 dann mal Vater werde (das ist sicher die beste Nachricht der genannten "Faktoren" )

Seit ich 16 bin fahre ich Moped/Mopped und die meiste Zeit davon ohne Schutzkleidung usw., erst in 2008 habe ich mir eine schöne Lederkombi zugelegt. Ist nie was passiert, ein paar Beinah-Unfälle natürlich schon.
Und dann hab ich im letzten Jahr einen tödlichen Unfall gesehen (war da mit dem Auto unterwegs), der "Klassiker": Autofahrer übersieht beim Linksabbiegen den entgegenkommenden Motorradfahrer. Und dann, wenige Monate später, sah ich, wie ein Rollerfahrer in einen PKW "einschlug", gleiche Konstellation.

Nun, es bleibt ein wenig Zeit zum Nachdenken. Die Clubbi frisst kein Brot und steht trocken. Vielleicht ergibt sich das einfach, man soll ja auch mal auf den Bauch hören!

Nochmal tausend Dank für eure Gedanken dazu!

Viele Grüße
*caferacer2

Wännä Offline




Beiträge: 17.494

21.08.2011 15:14
#19 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Moin,

du hast mit diesem Thema beachtliche Beitragslängen erzeugt. Ich würde sagen: Top 1 in der Statistik. Und ich dachte schon, ich wär wieder zu ausschweifend.

Schön, daß für die meisten die international anerkannten Regeln der Vernunft gelten.




Gruß

Wännä

thomasH Offline




Beiträge: 5.874

21.08.2011 16:05
#20 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Ich denke, der Umgang mit dem Thema Verantwortung in einem Elternhaus kann nicht allein auf das
Thema Motorradfahren begrenzt werden. Bis zum viel zu frühen Tode meiner Frau Mama kannte ich
eigentlich den Begriff "Verantwortung" nicht persönlich. Diese wurde nämlich komplett von meiner
Mutter zusammen mit der im Haus lebenden Oma übernommen. Im täglichen Leben bedeutete das für
mich:

- Viel Lesen, da ungefährlich,
- Viel Essen, da dann unter Kontrolle,
- kein Sport, da Schwitzen zu Husten führen könnte
usw. usw. usw.

Mit 15 wurde ich von Mama beim Fahren mit dem Mofa (stand Condor drauf) vom Nachbarjungen erwischt.
Der Untergang des Abendlandes stand an diesem Nachmittag unmittelbar bevor.

Nachdem die ersten MO-Hefte einer Bücherverbrennung ähnlich konfisziert und entsorgt wurden, habe
ich alle weiteren beim Nachbarn deponiert. Das Feindbild der Familie war geboren. Oma, Opa, Onkel,
Tanten und was es sonst noch gab redeten damals bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit
auf mich ein, um mich von diesen Stinkern abzuhalten. Einige Jahre später, das Thema schien - Gott
sei Dank für die Verwandsschaft - vergessen und meine Mutter leider verstorben. Mein erstes Mopped
(DT 175 MX) habe ich von mir von meinem Azubigehalt zusammen gespart und - wie blöd von mir - auf
der Terasse drapiert, um es gebührend bewundern zu lassen. Ich sehe heute noch die Gesichter von Papa
und der neu beschafften "Ersatzmama" vor mir, die mir mit den Worten "Runter von der Terasse mit
dem Stinker!" klar machten: Es hat sich nichts geändert!

So banal das klingen mag, aber dieser Tag hat mein weiteres Verhältnis zu meinem Vater und seiner
Frau einschneidend verändert und auch Einfluss auf die Erziehung meiner Kinder genommen. Mir wurde
später klar, dass man Kindern etwas zutrauen muss und auch darf. Ab dem Tag der Geburt beginnt für
Eltern und Kinder das Loslassen. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Unsere Älteste ist mit
16 mit dem Bus zusammen mit ihrer Freundin zu ihrer Oma gefahren - nach Prag! Im gleichen Jahr
hat sie für drei Wochen - ohne Begleitung - eine Sprachschule in Avila besucht - mit dem Flieger.
Meine Mittlere hat eine Freundschaft zu Ihrer französischen Austauschpartnerin in der Bretagne
aufgebaut. Seit drei Jahren geht es jeden Sommer per TGV quer durch die Republik und wieder
zurück. Noch ein paar Banalitäten: Unsere Kinder gehen seit Jahren allein zum Friseur, zum Arzt,
zum Zahnarzt, kochen alle mögliche Sachen, grillen Würstchen auf dem Gasgrill...

Rein rechtlich haben wir wohl die Verantwortung, aber im wahren Leben sind wir gut damit beraten,
diese nicht erst mit dem Erreichen der Volljährigkeit (wenn überhaupt) heraus zu rücken, sondern
unsere Kinder Stück für Stück los zu lassen.

Was hat das mit Motorradfahren zu tun: Ich habe meine Kinder nie zum Mitfahren gedrängt. Allerdings
ist auch keiner auf die Idee gekommen, danach zu fragen. Für sie ist es selbstverständlich: Papa
fährt Motorrad. Das ist etwa so wie: Mama geht in die Sauna. Oder: Marie geht zum Badminton. Aber:
Papa geht hat nicht gerne in die Sauna und auf gar keinen Fall zum Badminton. Und genau so wenig
interessieren sich meine Kids für's Motorradfahren. Wenn sie es täten, würde ich sie mitnehmen!!!

Einen schönen Sonntag

Thomas

BMW G 650 XCountry
Moto Guzzi Breva 750

magicfire Offline




Beiträge: 5.762

22.08.2011 08:03
#21 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Hm,
da waren einige intetessante Dinge dabei.

Ich habe ein Jahr zwangspausiert weil ich erst schwanger und dann alleinerziehend mit Baby war. Ich war unausstehlich und häte am liebsten jeden vom Mopped geholt. Für mich ist das Motorradfahren aber kein Hobby für nebenbei sondern eine Lebenseinstellung und/oder Sucht. Ich werde nervös wenn die Sonne scheint und ich nicht fahren kann und dieses Jahr könnte ich so kotzen weil ich entweder Regen oder meine Tochter habe und deswegen nicht fahren kann. Ich werde schlicht grantig. Ihr Vater ist ein Nicht-Motorradfahrer, ich hatte also die umgekehrte Situation. Er wollte dass ich aufhöre weil ich jetzt ja Mutter werde. Klar sollte man bedachter leben und an das Kind denken. Aber warum sollte man dann seine Hobbies aufgeben und am besten seine komlette Lebensweise umdrehen obwohl man eigentlich gar nicht will?? Im Idealfall kann man doch das Kind in sein Leben einbauen und muß dafür gar nichts aufgeben. Ich habe sie eingebaut und zum Glück einen Partner gefunden der das (inzwischen) auch so sieht. Er hat nämlich an seiner Ex gesehen was passieren kann wenn eine Lebenslustige Person plötzlich ausschließlich praktisch und vorsichtig ist und alles den Kindern unterordnet. Für ihn war es schon eine derbe Nummer plötzlich ständig immer und überall nur noch Papa zu sein und keinen eigenen Spielraum mehr zu haben.

Was sich geändert hat ist mein Fahrstil. Vorher eher nach dem Motto "Lebe jeden Tag als wenn es dein Letzter wäre" bin ich heute vorsichtiger und fahre wesentlich ruhiger und bedachter. Zudem ist sie finanziell voll abgesichert wenn ich doch mal Pech haben sollte.
Was ich nicht mache ist meine Tochter wirklich überall mitzuschleifen. 1. habe ich an der Ältesten von meinem Freund gesehen wie sich das auswirken kann weil sie immer mit musste und Motorräder heute nicht ausstehen kann. und 2. muß ich für mich gestehen, ich liebe mein Kind, will es aber nicht immer und überall dabei haben. Als mein Zwerg ankam und voller Elan auf dem Kindermotorrad von einem Bekannten rumturnte habe ich eine komplette Ausrüstung gekauft und wir haben ihr eins besorgt. Sie fährt schon selber und ich muß sagen, sie ist richtig gut. Gefährlich? Garantiert. Aber ich kann sie doch nicht in Watte packen und alles verbieten was gefährlich ist obwohl es ihr unglaublich viel Spaß macht und sie schnell und gut lernt. Ich habe Vertrauen in sie und ihre Körperbeherrschung und sie beweißt mir ständig dass es gerechtfertigt ist. Meine Güte, reiten ist wesentlich gefährlicher aber kaum einer hat Probleme damit das Kind in die Reitschule zu schicken.

Meinen schlimmsten Unfall hatte ich im Haushalt und ich kann, will und werde nicht mein Leben und meine Leidenschaft aufgeben um meine Brut großzuziehen. Ich bin dann lieber egoistisch und dafür ganz ich selber. Was habe ich es gehasst wenn ich später von meiner Mutter erklärt bekam was sie alles für mich geopfert hat. Denn mehr ist das nicht und irgendwann kommt das mal aufs Tapet und für mich war das echt Horror wenn ich mal wieder erklärt bekam was alles aufgegeben wurde nur um für mich da zu sein. Vor allem: Warum? Gibt es denn keinen anderen Weg als völlige Selbstaufgabe zum Zwecke der Brutpflege? Das glaube ich nicht.....

www.motorradscheune-welling.de

Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

22.08.2011 10:52
#22 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Wenn ich zwei Wochen nicht fahre, werde ich unleidlich. Das erklärt meine Abneigung gegen Frost. Bin zwar noch nicht (zumindest soweit ich informiert bin) Vater, aber die Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen. Wenn denn dann Nachwuchs da sein sollte, dann werde ich das Fahren sicher einschränken (wegen Zeitmangel und so) und meiner Frau wird es genau so gehen, aber da wird nichts aufgegeben. Eher wird ein Gespann angeschafft, bis das Lütte dann mal groß genug ist, um hinten drauf zu sitzen.

Zum Thema Risiko:
Ja, Motorradfahren ist risikoreich. Ja, Stürze gehören dazu. Ja, immer wieder sterben Motorradfahrer an Unfallfolgen oder bleiben erwerbsunfähig.
Das Gleiche gilt für Bergsteiger, Schifahrer, Heimwerker, Dachdecker, Seiltänzer...
Ich selber versuche das Risiko so weit wie möglich zu minimieren: Ich trage Schutzkleidung. Ich fahre defensiv (heißt: Ich lege es nicht drauf an. Lieber warten, als knapp überholen. Lieber Gas wegnehmen, als auf der letzten Rille. Lieber vorbei lassen, als dicht machen. Nicht provozieren lassen und keine Rennen eingehen.) und rechne mit der Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer. Auf der Basis halte ich das Risiko für tragbar.

Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.

Falcone Offline




Beiträge: 113.673

22.08.2011 11:07
#23 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Zitat
Wenn denn dann Nachwuchs da sein sollte, dann werde ich das Fahren sicher einschränken (wegen Zeitmangel


Die Logik verstehe ich jetzt nicht.
Wenn das Blag erst mal plärrt, gibt es nichts schöneres, als auf dem Motorrad die Ruhe zu suchen.

Grüße
Falcone

DarkAge ( gelöscht )
Beiträge:

22.08.2011 11:35
#24 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Hallo zusammen,

ich bin nun erst 30 und habe bislang noch keine Kinder. Seitens meiner Eltern wurde mir in meiner Jungend so ziemlich alles verboten, was 2-Räder angeht. Eine 125er oder gar ein Motorrad, daran war kein Gedanke zu verschwenden. Auf bitten und betteln gab es dann eine 50er, die natürlich nicht lange nur 50 fuhr. Erwischen lassen (Polizeikontrolle), Mopped seitens der Eltern weg. Viel zu gefährlich alles.

Daß man auch mit 25kmh über ne grüne Ampel fahren kann und trotzdem von einem Auto umgemäht wird, egal ob mit Mopped, Fahrrad, was auch immer, das hat in meiner Argumentation dazu geführt, daß ich mit kompletter Schutzkleidung (Kombi, Helm, Stiefel, Handschuhe) wieder auf den 50er (legal schnell) durfte. Nach meiner Ausbildung habe ich dann erstmal den Moppedschein nachgeholt und mir ein Motorrad gekauft. Oh, da war das Geschrei groß, wie man sowas denn machen könnte, gefährlich, verantwortungslos, blablabla. In meiner gesamten Zweirad Zeit ist mir zum Glück noch nie etwas passiert, weder Unfall noch Umfall. Ich denke, mit einem gesunden Verantwortungsbewußtsein lässt man so einige brenzlige Situationen gar nicht erst entstehen. Wer allerdings mit einer 180 PS GSXR auf einer Landstraße 6 Autos auf einmal überholt, mit über 160 Sachen auf dem Tacho, der muß sich nicht wundern, wenn das mal nicht gut geht (egal ob er nun 20, 40 oder 70 Jahre alt ist). Früher gehörte ich auch eher zu den Übervorsichtigen, aber einige Jahre Freiwillige Feuerwehr und Arbeit in der Krebsforschung und Rechtsmedizin haben meine Meinung durchaus beeinflusst. Wenn ich sehe, wieviele Menschen mein Alter bei weitem nicht erreicht haben, dann denke ich, daß man sein Leben so gut es geht genießen sollte. Zur Zeit stecke ich in einer schweren Depression und stand bereits zweimal sehr konktret vor einem Suizid. Das Leben kann so verdammt schnell vorbei sein, egal ob ich nun vom Auto überfahren werde, betrunken ertrinke, auf ein Bahngleis stolpere oder schwerst erkranke. An irgendetwas wird man früher oder später nun mal sterben, und bis dahin möchte ich von finanziell realisierbaren Dingen nicht mehr nur träumen. Ob es nun sinnvoll ist oder nicht. So habe ich z.B. ein technisch perfektes und modernes Motorrad verkauft und mir eine furchtbar unperfekte W gekauft, weil ich schon immer von einem Caffer geträumt habe. Und mit der W bin ich nun überglücklich, zumindest soweit Depression und dazugehörige Medikamente das zulassen.

Ich werde meinen Kindern später sicher nicht verbieten, Motorrad oder Mofa zu fahren, wenn sie das gerne möchten. Es gibt soviele Kinder und Jugendliche, die schwerst an Krebs erkranken und den Kampf gegen die Krankheit dann verlieren. Wenn ich mal einen Sohn haben werde, der mit 16 Jahren als größten Wunsch hat, mit einer frisierten Kreidler durch die Gegend zu knattern, dann soll er das tun. Denn zum Thema Risiko bin ich mit Dünnling einer Meinung und so werde ich auch meine Kinder ans Mopped fahren heranführen (wenn sie denn Interesse daran haben werden).

Viele Grüße
Frank

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

22.08.2011 11:50
#25 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Zitat
Wenn das Blag erst mal plärrt, gibt es nichts schöneres, als auf dem Motorrad die Ruhe zu suchen.



Das könnte die Motorradfahrende Frau genau so sehen. Da man plärrende Bläger nicht im TaRuSa mitführen kann, muss halt einer da bleiben und den Nachwuchs beruhigen. Schätze mal, dass ich nur in ca. der Hälfte der Fälle weg kann.

Heimlich spekuliere ich aber schon darauf, dass wir im Falle eine Falles eine größere Wohnung besorgen werden. Vielleicht ist die ja dann in ausreichender Entfernung von meiner Arbeitsstätte, um eine tägliche Benutzung eines motorisierten Zweirades zu rechtfertigen. Im Moment lohnt es nicht mal, die Garage aufzusperren und den Helm aufzusetzen...

Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.

Elric Tengwar Offline




Beiträge: 1.793

22.08.2011 11:52
#26 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Ich schließe mich dem Beitrag "Papa fährt Motorrad, das ist eben so" an. Mitgefahren sind beide schon, müssen müssen sie aber nicht; wenn dereinst die eine oder der andere den Moped/Motorradführerschein machen und selber fahren will, ist mir das z.B. lieber, als wenn sie sich bei einem Kumpel auf dessen Eierfeile hintendrauf setzten, damit der dann mal zeigen kann, wie toll er schon fahren kann...

Motorradfahren als Sucht, hmmm...
Eine Sucht sollte therapiert werden, wer es nicht abkann, muß halt mit dem Kradieren aufhören!

Und zu

Zitat von magicfire
...und dieses Jahr könnte ich so kotzen weil ich ... meine Tochter habe und deswegen nicht fahren kann.



Das meinst du doch nicht ernst!

Falcone Offline




Beiträge: 113.673

22.08.2011 11:57
#27 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Zitat
Da man plärrende Bläger nicht im TaRuSa mitführen kann,



Doch, das geht.
Bagster

Grüße
Falcone

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

22.08.2011 12:01
#28 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

...scheiß was auf den Nachwuchs, wenn meine Frau das Ding sieht, dann nimmt sie die Katzen mit auf Tour...
Obwohl: Der Kater wiegt mehr als 8kg. Aber der ist ohnehin seine eigene Gepäckrolle...

Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.

Wännä Offline




Beiträge: 17.494

22.08.2011 12:02
#29 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten

Zitat
Wenn das Blag erst mal plärrt, gibt es nichts schöneres, als auf dem Motorrad die Ruhe zu suchen.

Oh oooh,

Ruhe auf dem Motorrad ?? Wo ??????


Gruß

Wännä

Dünnling Offline




Beiträge: 4.289

22.08.2011 12:04
#30 RE: Verantwortung und was man d'raus macht Antworten
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...du fährst noch nicht elektrisch? Warte, in das Alter kommst Du auch noch...

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Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.


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