Zu meiner Anfangsautozeit (Jan. 1971->) hatten nur ganz teure Autos oder reiche Autobesitzer Radios im Auto. Stereo im Auto galt damals auch als Luxusquatsch, es sei denn, man fuhr einen Rolls-Royce (in dem man bekanntlich ja sogar die Uhr ticken hören können sollte ...), weil die Kisten so laut waren, daß man froh sein konnte, überhaupt was zu verstehen. Später wurden die Empfänger dann, dank Halbleitertechnik, kleiner und billiger. Trotzdem haben wir nie aufgegeben, mal eins aus einer Schrottkarre beim Verwerter abzugreifen - chancenlos: da hatten die Schrotties sofort ihren Daumen drauf .
Mein erstes Autoradio kostete etwa ein Lehrlingsmonatsgehalt, und konnte neben UKW auch MW, KW, und sogar LW (wichtig für nächtliche Fahrten im Urlaub, fernab der Heimat), und später hatte ich sogar ein Kassettenabspielgerät als Zusatzgerät ans Radio angeschlossen. Das Radio selbst war ein Sonderangebot, und es hatte einen irgendwie verschobenen Frequenzbereich: WDR2 (die machten damals das Programm für junge Leute - wie heute 1Live, etwa) ging nur, wenn ich an der FH in Iserlohn ganz oben aufm Berg stand , dafür empfing es hervorragend die "Stimme der DDR" und ein paar andere Exotensender (einschließlich dem Polizei- und Rettungsdienst-Funk) und den erwähnten BFBS (den gibt's doch aber noch!) - war wohl 'n Exportgerät ...
Ich hab' heute noch ein Blaupunkt Verkehrsfunk-Pilot-Autoradio, das man mit einem separaten Drehschalter auf verschiedene Verkehrsfunkbereiche (A, B, C usw.) einstellen mußte, die an der Autobahn auf Schildern zusammen mit der Fequenz angezeigt wurden. Außerdem hat das ein Mikrofon an der Seite, mit dessen Hilfe man seine Korrespondenz auf Kassette sprechen konnte, auf das die Sekretöse sie dann später im Büro abtippe - ich dachte zuerst, das wäre der Verkehrsinfo-Pilot, und ich könnte da nach dem Verkehrshinweis fragen ... das Radio war in einem Auto, daß ich von einem Rentner bekam, der zu seinen Berufszeiten sein halbes Leben lang in einer Baubude verbracht hatte . Was der mit so einem Radio gemacht hat, weiß ich aber nicht - immerhin kann man damit auch das Radioprogramm aufnehmen !
Das der digitale Radioempfang kommen wird , ist mir auch klar, und ich hab' auch nix dagegen - aber:
NUR, WENN ICH MEIN ALTES RADIO AUCH WEITERHIN BENUTZEN KANN!
Der Hans-Peter fährt ja immer Straßenbahn, der braucht keinen Verkehrsfunk.
BFBS spielte damals auch Tubes und Sex Pistols. In Deutschen Sendern gab´s das nicht.
Der Sender in Rheindahlen ist wohl abgestellt. Deshalb hat der Peter in Viesche wohl keinen Empfang mehr. Haben die Borussen (Glabbacher) da nicht ihr neues Stadion hingebaut?
Ich habe mir 1976 für mein erstes Auto (Simca 1501 Special) sofort ein Kassetten Abspielgerät von Pioneer mit unglaublichen 2x6 Watt sinus gekauft, damit ich den Radio-Quatsch nicht ertragen mußte, allerdings waren Staus damals eher selten.
In Firmenautos waren damals noch keine Kassettengeräte eigebaut und ich kann mich noch gut an nächtliche Fahrten erinnern, im Radio gab's nur das ARD-Nachtprogramm, bei dem einem nach wenigen Minuten der Kopf aufs Lenkrad schlug, weil die gerne wunderbare Melodienreigen mir Elmar Gunsch o.ä. spielten...
Auf der Heimfahrt bekam man ungefähr ab Alsfeld den AFN rein, das war die Rettung...
Auch daheim habe ich nie ein Radio besessen, heute höre ich allerdings gerne den Sender "Bellyup4Blues", allerdings übers Internet.
Trotzdem finde ich es eine Sauerei, den analogen Rundfunk abzuschalten, allerdings eher wegen meiner Mama...
Gruß Hans-Peter
Wussten Sie schon, dass die häufigste Todesursache bei Bibern umstürzende Bäume sind?