Zitat von FalconeAm Col de Teghime steht ein großes Kriegsdenkmal, über die Schlacht von Teghime im Oktober 43 habe ich aber im Internet nichts finden können. Vielleicht weiß hier jemand mehr?
Manchmal bringt es was, in der zur jeweiligen Landessprache passenden Wiki zu gucken. In diesem Fall leider Französisch.
Zitat Falcone, Falcone, hast Du denn alles schon wieder vergessen, was ich Dir beigebracht habe...
Wieso habe ich gleich an Maggi gedacht, wie ich das Bild einstellte. Aber das lag nicht an mir, die Insel hat nicht still gehalten, die kippte dauernd von links nach rechts und zurück. Vermutliche eine Pendelinsel.
Serpel, in Wiki habe ich schon nachgeguckt. In Deutsch gab es aber nix. Die französische Seite hab ich auch gefunden, aber nicht recht verstanden. Auf der Infotafel vor Ort stand es sogar noch ausführlicher, was mir aber auch nichts genutzt hat.
Um 9 Uhr sind wir schon wieder auf der Straße, das Frühstück war einfach aber gut und wir waren tatsächlich die einzigen Gäste, wie schon am Abend zuvor vermutet. In der Nacht hatte es etwas geregnet aber nun scheint die Sonne wieder. Wir wollen nicht wieder über den Brenner fahren und schlagen und daher in Bozen nach links und fahren bis Meran. An einer Tankstelle machen wir Pause und fragen nach der Befahrbarkeit des Timmelsjoch. Leider hatte Serpel dort aber noch nicht Schnee geschippt und so war es noch gesperrt. Eigentlich klar, aber man kann es ja mal versuchen. Also werden wir über den etwas langweiligen Reschenpass fahren. Aber erst Mal gibt es einen Cappuccino in de Bar. Davor steht eine fette schwarze Harley, aufwendig Ton in Ton lackiert: mattschwarz in glanzschwarz. Der Besitzer lässt sich drinnen von den Herren bewundern und runzelt schon etwas die Stirn, als wir die verdreckten Ws daneben stellen.
Als dann Passanten immer wieder an den Ws stehen bleiben, guckt er schon recht grimmig. Und als dann noch ein Auto anhält und ein junger Bursche raus springt, schnurstracks auf die Ws zugeht und dann zu uns und erzählt, das er eine 400er Honda fährt, als Caffer umgebaut, und er die W ganz toll findet, da reicht es dem Harlettentreiber und er schreitet cool zum Motorrad und braust unter großem Getöse davon.
Wir machen uns auf zum 1500 Meter hohen Reschenpass, dessen Auffahrt ziemlich unspektakulär ist. Am Reschensee guckt der Kirchturm des überfluteten Ortes Alt-Graun aus dem Wasser des Stausees. Vorbei kommen wir auch an der Festung Nauders, die drohend über dem engen Tal thront und das Inntal vor Invasionen schützte.
Kaffeepause mit Apfelstrudel
Kurz hinter Imst trinke wir Kaffee und essen Apfelstrudel, bevor es dann weiter über den Fernpass und vorbei am Zugspitzmassiv geht. Über Garmisch sehen wir eine große, dunkel Wolke, die nichts Gutes verheißt. Wir halten beim McDonalds an und nutzen den HotSpot für einen Blick aufs Regenradar. Tatsächlich liegt über Garmisch ein kompaktes Regengebiet, das aber nach Nordwesten abzieht. Das letzte seiner Art im Alpenvorland. Wie auf Kommando beginnt es draußen auch schon zu schütten.
McDonalds in Garmisch
Nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei und die Straßen trocknen schnell ab. Nun orientieren wir uns nordwärts in Richtung Augsburg, kommen aber der fetten Wolke oftmals bedrohlich nahe. Aber nur einmal schlagen wir einen kleinen Haken, bekommen nur ein paar Tropfen ab und etwas nasse Straße. Schon vor Augsburg liegt sie rechts hinter uns – vor uns blauer Himmel.
Schon vor Augsburg schauen wir uns nach einem Zimmer um, finden aber nichts. Also noch auf der Schnellstraße westlich an Augsburg vorbei und dann orientieren wir uns etwas nach Osten auf die Dörfer. In Thierhaupten sehen wir ein nettes Hotel, es entpuppt sich aber als viel zu nobel und dementsprechend teuer. Also weiter, so spät ist es ja noch nicht.
Eine kleine Straße geht nach Heimpersdorf, das aus einer Kirche, einem Gasthof und einer Hand voll Höfen besteht. Hier finden wir eine nette Unterkunft. Zwar steht in direkter Nachbarschaft die Kirche, die nach bayrischer Sitte alle Viertelstunde Lauf gibt und zur vollen Stunde heftig spektakelt (wie war das eigentlich mit Lärmemissionsgesezen?), aber komischerweise stört das gar nicht wirklich. Zum Abendessen gibt es einen schönen Zweibelrostbraten und Spargel mit einem guten Weizenbier, danach Eis mit Erdbeeren und Eierlikör. Deutsche Küche hat auch was, nach der ganzen Pizza-Tour. Auf jeden Fall schlafen wir gut.
16. Tag, Samstag, der 30.4.
So was wie Frühstücksbuffet ist noch nicht ins Bayrische Hinterland vorgedrungen, und so gibt es ein Frühstück wie schon einmal: Brötchen, Kanne Kaffee, Wurst und Käseaufschnitt und hausgemachte Marmelade, deren Glas ich selbst erst noch mit meiner kupplungsgestählten Hand öffnen darf. Die Wirtin erzählt von früher, als sie selbst noch Motorrad fuhr und auch schon in Sardinien war. Draußen scheint die Sonne von wolkenlos blauem Himmel, also los!
Gasthof in Heimpersdorf
Immer nordwärts führt uns das Navi auf kleinen Straßen dank der Funktion (kurvenreiche Strecke)und so kommen wir bei anhaltend strahlendem Sonnenschein auch durch Oettingen, der Stadt, die eine gewisse Berühmtheit durch das schlechteste Bier Deutschlands erlangt hat. Also schnell Gas und durch.
In Uffenheim machen wir Rast an einer Bäckerei an einem Supermarkt und sitzen in der Sonne, danach geht es weiter durch Würzburg und am Main entlang, bis wir dann bei Gemünden ins Sinntal abbiegen und nach einer schönen Strecke durch den Spessart auf einmal – welch Wunder – bei Matze auf dem Hof des Oldtimer Cafés stehen. Womit sich wieder bewahrheitet hat: Alle Wege führen über Matze.
Zu Hause wartet schon die ganze Familie auf uns und nach genau 4499 km kommen wir erholt und gut gelaunt an.
Fazit: Sardinien und Korsika sind schon eine Reise wert. Wobei Sardinien eindeutig die zum Motorradfahren besser geeigneten Straßen in meist sehr gutem Zustand hat, im Landesinneren noch von Tourismus ziemlich unberührt und daher auch verkehrsarm ist, dazu ist es spürbar billiger als Korsika. Klimatisch ist es wohl auch etwas wärmer, im Sommer aber wohl heiß und trocken, wie man erzählte. Jetzt, im Frühjahr, gefiel besonders die Blüten- und Pflanzenpracht der Frühlingsvegetation, die von frischem grün in den Bergen bis fast schon sommerlichem Bewuchs in den warmen Tälern reichte. Korsika ist landschaftlich interessanter, bergige und ziemlich zerklüftet. Es gibt weniger Straßen, die in oftmals ziemlich schlechtem Zustand sind, aber dafür spannender zu fahren sind, eher ein Enduro-Gebiet. Touristen sieht man in Korsika überall, auch schon in der Vorsaison. Chambre d´Hote bieten interessantere Übernachtungsmöglichkeiten. Essen in Lokalen ist richtig teuer.
Sollten wir die Inseln noch mal aufsuchen, würden wir auf jeden fall die Fähre Livorno-Olbia meiden und statt dessen Livorno-Bastia und über Korsika nach Sardinien fahren – ebenso den Rückweg wieder über Korsika nehmen. Die Übernachtung auf der langen Fähre ist keine Erholung und zudem ziemlich teuer. Bucht man vor, wird es jedoch sicher billiger.
Mal wieder ein toller Bericht. Neben den informativen und trotzdem charmanten Texten und den eher dokumentarischen Fotos sind auch ein paar wirklich schöne Aufnahmen dabei; eines erinnerte mich stark an ein Gemälde von Caspar David Friedrich.
Ich als absoluter Pizza-Liebhaber bin natürlich besonders auf den Geschmack gekommen.
Nicht ganz uneigennützig wünsche ich Euch noch viele weitere gemeinsame Reisen.
Zitat Mal wieder ein toller Bericht. Neben den informativen und trotzdem charmanten Texten und den eher dokumentarischen Fotos sind auch ein paar wirklich schöne Aufnahmen dabei; eines erinnerte mich stark an ein Gemälde von Caspar David Friedrich.
Jooo, da kommt - mal wieder - Fernweh auf. Klasse Reisebericht! Sardinien muss ich auch noch mal mit zwei Rädern erkunden!!! Geht auch eine Fähre über Genua nach Korsika? Die Nachtfahrt muss ich auch nicht (mehr) haben.
Grüße Soulie
Angefügte Bilder:
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Zitat von FalconeSerpel, in Wiki habe ich schon nachgeguckt. In Deutsch gab es aber nix. Die französische Seite hab ich auch gefunden, aber nicht recht verstanden. Auf der Infotafel vor Ort stand es sogar noch ausführlicher, was mir aber auch nichts genutzt hat.
Am Col de Teghime erinnert ein Denkmal an die entscheidende Episode der Befreiung Korsikas 1943. Am ersten und zweiten Oktober gelang es den aus Algier zur Verstärkung der Widerstandskämpfer geschickten marokkanischen Soldaten (goumiers), den Deutschen die Kontrolle über den Pass abzunehmen, so dass sie nun die entscheidende Bedrohung für den Hafen von Bastia und die Bewegungen der feindlichen Schiffe darstellten.
Zitat Ich muss die Fährpreise mal prüfen / vergleichen.
Da liegt der Hase im Pfeffer. Keine der Fährgesellschaften gibt mehr verbindliche Preise heraus. Die werden je nach Jahreszeit und Belegung individuell entschieden. Was heute gilt, gilt morgen schon nicht mehr. Auch eine Art der Intransparenz.
Zitat Aber die Innsbrucker sind schlauer: Sie legen die Straßen so dicht bei- und übereinander, dass das Navi immer eine wiederkehrende Schleife fahren will, soll, muss.
1.) wiso meldest dich nicht dass du durchfährst? 2.) du bekommst an führer (mich) 3.) dein software ist kacke. ;-) der kluge gemeine motorradfahrer meidet innsbruck und fährt über axams zum brenner! 4.) der noch klüger komtm zu mir und bekommt kaffe und kuchen. ;-)
@gery
Zitat Übrigens bisher war die Shell Tankstelle oberhalb von Innsbruck Richtung Brenner immer die günstigste im Großraum Innsbruck
mitnichten einer der teuersten mittlerweile, wenn man bei der tankstelle 1km richtung mutters fährt, kommt wirkliche eine billigere ca. 5-7 cent meistens. fahr da jeden tag vorbei...
zu der Brücke:
Zitat deren 18 Meter hoher Mittelbogen schon die Frage aufwirft, ob damalige Fuhrleute die Erbauer der Brücke nicht ziemlich verflucht haben, zumal keine Notwendigkeit für eine derart hohe und steile Brücke ersichtlich ist.
Künstlerisch wertvolle Bilder zum Teil. Meinen inneren Vergleich des ein oder anderen Fotos mit Gemälden von Caspar David Friedrich wollte ich mal untermauern.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
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