Norbert und ich wollen eine kleine Alpenpässe-Sommerausfahrt machen. Die Woche zwischen dem Italienischen W-Treffen am Gardasee und dem französischen W-Treffen im Zentralmassiv bietet sich dafür an. Zwar werden wir nicht ganz bis nach Frankreich mitfahren, aber die Woche nach dem Garda-Treffen wollen wir noch nach Westen fahren und Pässe sammeln. Die Fotos sind von Norbert und mir gleichermaßen.
Erster Tag und Anfahrt:
Start bei schönem Wetter im Ebsdorfergrund
Zuerst geht es via Wertheim, vorbei an Würzburg, Ingolstadt und München bis nach Kitzbühel
Auf der Höhe vom Oldtimer-Café hupte Norbert aufgeregt: Meine W verlor Öl, und das nicht zu knapp. An der Tankstelle in Hartmannshain bekamen wir einen Ölfilterschlüssel, denn an dessen Auflagefläche kam das Öl raus. Der Ölfilter lies sich weiter festziehen – aber irgendwie schwammig. Also habe ich ihn abgenommen und siehe da: Er trug zwei Dichtungen. Eine weggenommen und dann wurde der Kram auch wieder dicht. Das hätte auch gut ins Auge gehen können!
Halt bei McDonalds am Main – da waren wir schon öfters mal auf Touren in Richtung Süden.
Weiter geht es bis Österreich. Soweit ich mich erinnere, war es in Kufstein, als mit ein gewaltige Faust packte und mich neben das Mopped setzte. Was war passiert? Wir führen im spitzen Winkel auf eine vorfahrtberechtigte Straße auf. Beide schauten wir über die Schulter nach links, von wo ein Kleinbus kam. Ich war der Meinung, den besser erst noch vorbei zu lassen und Norbert war der Meinung, das schaffen wir noch. Und so schob er mich von hinten an. Beide kullerten wir verdutzt über die Straße – es war aber nix passiert.
Kurz darauf haben wir uns dann eine Übernachtung gesucht. Es müsste in Kitzbühel gewesen sein, ich weiß es aber nicht mehr sicher.
Unsere Herberge (leider weiß ich auch nicht mehr, wie das Haus hieß)
Ein paar kleine Schäden müssen an beiden Moppeds beseitigt werden, z.B. die Gabeln wieder ausrichten.
Zweiter Tag:
Da stehen sie schon wieder, beide startklar für den nächsten Abschnitt, der uns am nächsten Morgen erst mal …
… zum Thurn-Pass (1273m) führt.
Nächsten Halt gab es dann an der Felber-Tauern-Mautstelle (Passhöhe 2481m), wo es auch einen Aufkleber gab. Das hatte Folgen.
Von dort zügig weiter zum nächsten Pass, dem Stallersattel (2052m)
Hier war erst mal Pause angesagt, weil die Südrampe des Stallersattel nur im Wechsel befahrbar ist und als wir ankamen, hatte gerade erste der Gegenverkehr grünes Licht bekommen. Wir hatten also über eine halbe Stunde Zeit, die wir zum Kaffee trinken und etwas herumklettern nutzten.
Nicht weit vom Stallersattel wartet schon der nächste Pass auf uns, der Furkel-Pass (1798m)
Eine Dreiviertelstunde später sind wir schon am Grödnerjoch (2121m) Auf dem Weg dorthin kommen wir aber am kleinen Piko vorbei:
Grödner Joch
Am Grödner Joch, bewölkt, aber die Straßen noch trocken.
Vom Grödner geht es, ihr ahnt es sicher schon, natürlich zum Sellajoch (2240m)
Von nun ab sind die Straßen nass und …
… so kommen wir auch am Pordoi (2239m) im Regen an.
Die Seilbahn verschwindet direkt in den Himmel.
Und schon sind wir am vierten Pass der Sellarunde, dem etwas unspektakulären Campolongo (1875m)
Von dort schließen wir den Kreis in Richtung Norden, um dann ostwärts zum Valparolopass (2192m) abzubiegen.
Beim Tanken in Corvara treffen wir zuvor noch ein Pärchen auf Ninjas in dünnem Leder, die gerade auf dem Heimweg von Sizilien sind und die ca. 8 Grad im Regen recht locker wegstecken.
Am Valparolo ist erst mal Mittagspause angesagt.
Es gibt den von mir heißgeliebten Kaiserschmarrn.
Und König Fußball hält uns die Straßen frei – so muss das! Deutschland verliert allerdings gegen Serbien 0:1 – is eh wurscht.
Nächster Halt am Falzarego (2117m)
In diesen Gebirgsmassiven hat der erste Weltkrieg schwer gewütet, deswegen …
… schauen wir uns auch mal im dortigen Museum um.
Eine Behelfsbrücke führt uns über die Rudavoi auf einer kleinen Rundstrecke östlich von Cortina d´Ámpezzo, die wir recht zügig nehmen, da es schon langsam spät wird. Die Pässe, die wir dabei überqueren, heißen Gemärkpass (1518m), Passo Cimabanche (1529m), Drei Zinnen (2400m), St-Angelo-Pass (1756m) und Tre Croci (1805m), wo dann auch mal wieder ein Foto entsteht:
… und schon kommen wir auf mittlerweile abgetrockneten Straßen zu dem Pass, der einen Schönheitspreis verdient hat: Passo Giau (2236m) Eigentlich hatten wir vor gehabt, hier zu übernachten, aber das Hotel hat geschlossen.
Giau
Von dort ist es nicht mehr weit zum wie immer völlig ausgestorben wirkenden Fedaja (2056m): Hier schon im Abendlicht.
In Canazei nahe der Sella-Runde wollen wir aber nun endlich absteigen:
… aber es reicht dann nur für das wesentlich preiswertere Hotel Laurin gegenüber.
Die feuchten Klamotten wurden erst mal an den speziellen Haltern zum Trocknen aufgehängt.
Viel Spaß haben wir beim Abendessen. Die Bedienung ist eine grantelnde ältere Matrone mit goldenem Herz. Sie erklärt immer, dass sie viel zu viel zu tun und gar keine Zeit hat, bringt aber das Gewünschte sofort und freut sich sichtlich, dass es uns schmeckt. Und so verschwinden Salat, Spätzle, Maccaroni und Scampi, Parmaschinken, Schnitzel Milanese und Strudel mit Eis in unseren Mägen – danach einen Grappa, den sie uns ans Herz legt und der wirklich einsame Spitze ist. Am Nachbartisch sitzt eine gemischte Gruppe von Motorradfahrern, zu denen wir uns dann setzen. Sie hatten natürlich mitbekommen, dass wir vorher über die lahmen BMW-Fahrer gewitzelt hatten und freuten sich nun, als sie uns offenbarten, dass sie allesamt bei BMW arbeiten und eine Art Betriebsausflug machen – natürlich auf BMWs. Sie waren trotzdem nett und der Abend wurde lustig. Um 23 Uhr verabschiedeten wir uns aber ins Bett.
Scheinbar verkehren in dem Haus oft BMW-, speziell GS-Fahrer, denn sogar die Spültasten der Toilette waren im BMW-Look gehalten:
Der Tag hatte immerhin eine Ausbeute von 17 Pässen auf etwa 260 Kilometern gebracht, die zusammen beachtliche 33.688 Meter hoch waren. Nicht schlecht für den ersten Tag in den Alpen.
Start um 9 Uhr, an der gegenüberliegenden Tanke noch mal die Fässer gefüllt und etwas Öl besorgt – der Ölstand war doch glatt bei Minimum angekommen.
Der erste Pass des Tages zum Warmfahren war der St. Pele (1919)
Von dort folgte eine sehr schöne Abfahrt (allerdings durchsetzt mit Kuhfladen) und dann wieder rauf bis zum Vallespass (2031m).
Eine ebenfalls sehr schöne aber auch enge Straße brachte uns zum Passo Rolle (1989m)
Rollepass
Dort haben wir in der Bar einen Cappuchino genommen und drei ältere Schweizer Herren getroffen, die auf Buell, Breva und Sporty unterwegs waren.
Der Kaffee war gar nicht schlecht, aber beim „Bier“ war man wohl einer Irrung anheim gefallen:
Über den Passo di Giobbera, der mit 998 Metern fast nicht zählt, ging es weiter zum Broconpass (1615m) ] Passo Brocon. Auch hier machten wir wieder eine kleine Pause, einmal wollte der Kaffee raus und zum andere war es auch frisch. Ein Rudel Goldschwinger füllte aber die Herberge, so dass wir doch nur kurz verweilten.
Weiter ging es auf einer schönen Seitenstraße nach Castello. Dort ereilte uns aber kräftiger Regen, so dass wir die gut ausgebaute Straße nach Trento nahmen, statt weiter auf Nebenstraßen Pässe zu sammeln. Im Tal des Gardasees hatte uns das schöne Wetter wieder, und in der Nähe des Flughafens von Trento trockneten wir erst mal Klamotten. Ich hatte mich etwas schlampig angezogen und so hat eine Stofffalte regelrecht das Wasser in die Hose geschaufelt. Ich saß im Nassen. Die Sonne trocknete die schwarzen Textilklamotten recht flott und eine Unterhose hatte ich zum wechseln noch dabei.
In Rovereto sind wir abgebogen und über Mori nach Nago Torbole an das Ufer des Sees gekommen. Sonne und Wind, eine Regatta und viele Surfer machten die Fahrt trotz des starken Verkehrs recht angenehm und kurzweilig. Ab Malcesine setzte jedoch der von Süden in das Tal ziehende Regen wieder ein und wurde bald sehr heftig. In Garda kam noch ein Stau durch eine Straßensperrung für ein Radrennen hinzu. Wir schlängelten uns vorsichtig vor. Das sah die Polizei und winkte uns, dass wir vorbei und durchfahren konnten. In Lazise haben wir noch mal getankt und erreichten dann den Campingplatz des „großen W-Treffens“.
Ein paar wenige armselige Motorräder standen verloren im heftigen Dauerregen herum. Wir fragten nach den Hütten und waren bedient. Die Laune war durch das Wetter eh nicht die beste und dann noch in so eine mit sechs Personen vollgestopfte Sardinenbüchse ohne die geringste Möglichkeit, trocken zu werden – nein danke. Schnell waren wir uns einig, eine andere Bleibe zu suchen. Das gelang dann auch: Ein geräumiges Appartement mit Küche und Bad, Ofen und Bügeleisen, dazu noch günstiger als die Hütten am Campingplatz. Wir ruhten uns etwas aus, trockneten die Klamotten und gingen dann zum guten Essen in eine nahe Trattoria.
Leider gibt es seit dem Passo Brocon weder von Norbert noch von mir Bilder.
Trostlose Hütten bei Regen auf dem Campingplatz
Die Ws vor unserem Appartement
Wäschetrockner
Wir besuchen die anderen beim Abendessen auf dem Campingplatz
Der Regen will nicht aufhören. Nicht die besten Aussichten für den nächsten Tag, an dem die ganze Truppe zum Stilfser Joch fahren will. Und an diesem Tag nur fünf Passe mit lediglich 8552 Metern geschafft – das hat uns ganz schön den Schnitt versaut.
Tot. Mausetot, der Tag. Den ganzen Tag nur Regen und gähnende Langeweile. Norbert und ich haben unser Apartment verlassen und sind zu zweit in eine der vielen leeren Hütten gezogen, in denen die Heizfunktion der Klimaanlage außer Kraft gesetzt war. Wenn man den Gasherd anstellet, wurde es in so einer Hütte sogar schon warm. Aber so waren wir wenigstens bei den anderen, die auch alle den Regen abwarteten und rund um Axels Laptop Routen planten. Der Regen saß bombenfest überm Gardasee und am Stilfserjoch hat es geschneit. Die Fahrt dorthin muss also gestrichen werden wie auch die anderen hohen Pässe in seiner Nähe. Frust.
Geiler Bericht. Ungeschminkt realistisch. Irgendwie beruhigend zu erfahren, dass andere (und vermutlich jeder von uns) auf einer Tour auch schon mal so ne Scheißsituation erlebt haben, wo es keinen Ausweg gab außer Augen zu und durch.
Zum Wetter selbst: In den Alpen selbst gibt es so gut wie keinen Frühling. Sobald die Sonne wieder höher steigt (was demnächst ja der Fall sein wird), besitzt sie die Kraft, im flachen Land schön aufzuwärmen und gleichzeitig den Himmel zu klären. In den Bergen hat das aber den unangenehmen Effekt der Quellwolkenbildung, die um diese Jahreszeit tief, schwer und nass in den Tälern hängen. Außerdem können sich Kaltlufteinbrüche aus dem Norden hier fatal festsetzen und tagelang für extrem gruusiges Wetter sorgen. Berühmt berüchtigt hierfür ist ja das Genua Tief. Und wenn man Pech hat, gibt ’s dann nicht mal wenigstens auf der Südseite eine schöne Nordföhn-Wetterlage, sondern eben so einen richtigen Scheiß, wie ihr ihn erlebt habt.
Ich kann mich noch gut erinnern, ich glaube das war vergangene Saison wettermäßig der mieseste Abschnitt, den es überhaupt gegeben hat. Kurz drauf war ich mit dem Scrambler auf dem Stilfser Joch oben und war völlig überrascht wegen der Schneemassen, die die Ostflanke noch immer unpassierbar machten:
Wir starten um 9.30 Uhr. Trocken, aber noch bewölkt. Von Westen her klart es auf.
Von Torri aus wollen wir die Fähre nach Toscolano nehmen. Wir, das sind jetzt Skinny, Hobby, I-Mac, 3-Rad und ich. Leider kommen wir gerade am Anleger an, als die Fähre abrauscht. Also 20 Minuten warten. Die Überfahrt ist relativ rau, die Wellen schlagen am Bug hoch.
Warten auf die Fähre
Gischt am Fähr-Bug.
Kaum noch Wolken über dem See
Toscolano kommt näher.
In Toscolano müssen wir etwas zickzack fahren, bis wir der Okzidentale nach Norden folgen können. Bei Gargnano geht es hoch in die Berge und wir fahren am Valvestino-See vorbei bis zum Idro-See - eine sehr schöne Strecke. Wir passieren den Goletto Gaver (1938m) und den Passo Rocco. In Idro machen wir Halt zum Eis essen.
Die Signora vor der Eisdiele hat eine neue Kombi bekommen.
Wir umfahren die Südspitze des Sees und biegen bei Anfo wieder ab in die Berge. In einer nicht einsehbaren Rechtskurve a einer Steilwand kommt mir auf meiner Seite ein Auto entgegen. Ich kann gerade noch durchschlüpfe, habe aber Angst, das es den hinter mir fahrenden Norbert erwischt und drehe mich erschrocken um, in dem Moment touchiere ich die Felswand und es haut mich hin. Nix passiert. So eine W ist robust. Kleine Merkwürdigkeit am Rande - in Sichtweite dieser Stelle ging vor ein paar Jahren Falconette mal zu Boden. Der Geist des Herren, der Atheisten nicht mag? Weiter geht es bis zum nahen Croce Domini (1892m), wo wir erst einen Halt beim Kreuz einlegten ...
… und dann noch mal beim Refugio – wo es auch einen Aufkleber gibt. Inzwischen bin ich nämlich auf Jagd nach den kleinen bunten Dingern.
Die Raststätte am Croce Domini, das erste mal, dass ich sie geöffnet erlebe.
Weiter geht unser Weg wieder ins Tal und bis Edolo. Dort beratschlagen wir, wie es weiter gehen soll und entscheiden uns für den direkten Weg.
Also nehmen wir den Passo Abrica, an dem wie immer viel LKW-Verkehr herrscht. Dann biegen wir ab nach Norden in die Schweiz und fahren zum Bernina-Pass (2330m).
Am Bernina-Pass
Wir kommen durch St.Moritz und rechnen fest damit, dass Serpel irgendwo am Weg auf uns wartet – aber er hat sich wohl etwas vergoogelt. Also weiter zum Julier (2284m).
Am Julierpass …
… gab es noch ordentlich Schnee.
Von hier geht es nach Thusis
Hier fahren wir parallel der Rätischen Eisenbahn.
Auf dem Weg zum Oberalppass kommen wir an einem ausgebrannten Bus vorbei.
Am Oberalppass (2046m)
Jetzt war es nur noch en Katzensprung bis Andermatt, wo wir in einer Art Jugendherberge untergekommen waren – jedenfalls hatte das „Hotel“ (Haus Bonetti) den Charme einer solchen und der Wirt benahm sich auch wie ein Herbergsvater aus den 70ern.
Offensichtlich meinte er, dass es Motorradfahrer nicht besser verdient haben. Zumindest war der Übernachtungspreis von etwa 40 Euro nicht gar so abgehoben, was etwas versöhnte.
Im Aufenthaltsraum – Axel prüft die Tour. Axel und der Rest der Meute hatte die klimatisch angenehmere „Südroute“ gewählt und wir haben uns alle wieder in Andermatt getroffen.
Am Abend gingen wir in den ziemlich ausgestorbenen Ort in ein rustikales Lokal, wo auch Helmut und Susanne aus Hamburg zu uns stießen.
Trotz Schnee und mäßigem Wetter hat die Fahrt mit Skinny, Hobby, 3-Rad und I-Mac Spaß gemacht – allerdings lag die Tagesausbeute bei nur 6 Pässen (10.461 Meter).
Wunderschöner Bericht, bei dem mir Erinnerungen an unseren Urlaub in der Schweiz hochkommen. http://urlaubsfotos.diegrafen.at (auf der Seite 2 Schweiz 2009 ab Seite 4)
Leider kann ich die folgenden Bilder nicht mehr genau zuordnen. Es müßten sich aber um Bilder des Göschenen (1106m), Susten (2224m) und Grimsel (2165m) handeln. Vielleicht kann einer von den Lesern Licht ins Dunkel bringen und Edit wird es dann nachtragen.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Irgendwie muss dem Schnee doch beizukommen sein
Gestartet ist unsere Fünfergruppe jedenfalls in Andermatt schon um 9.15 Uhr nach Norden zum nahegelegenen Göschenen, dann ging´s westwärts durchs Meiental über den Sustenpass und bei Innertkirchen wieder nach Süden über den Grimselpass
Und das müsste dann aber schon am Furkapass sein.
Vor dem Furkapass. Im Hintergrund kann man den Rhonegletscher erkennen. Als ich das letzte Mal 1974 mit meiner Max hier war, ging er noch deutlich weiter ins Tal runter.
Furka (2431m)
Kurz vor Andermatt (wir sind also sozusagen im Kreis gefahren und haben dadurch eine wunderschöne Vier-Pässe-Berg-und-Talfahrt erlebt) biegen wir nach Süden ab und kommen zum Gotthard, den wir natürlich auf der alten Tremolo befahren.
St Gotthard (2106m – Angabe nach Wiki, scheinbar drückt ihn das heranrückende Afrika weiter in die Höhe)
Viel los am Gotthard, aber zum Glück findet der Verkehr auf der neuen Straße statt.
Die alte Kopfsteinpflaster-Tremolo, für mich …
… insofern ganz besonders, bin ich doch fast auf den Tag genau vor 36 Jahren an dieser Stelle mit meiner Max unterwegs gewesen.
Ist sie nicht schön, die alte Tremola?
In Airolo gibt es dann ein kleines Mittagessen.
Von hier aus fuhren wir wieder westwärts zum Nufenen.
Auf dem Weg dorthin gelang mir dieses Foto der selten zu sehenden und äußerst scheuen Steinböcke, über das ich mich sehr gefreut habe. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in den Alpen gerade mal noch 100 Exemplare.
Nufenen (2478m) Rast am Nufenen mit …
… zunehmend schönem Wetter
Vom Nufenen aus bogen wir ab ins Rhonetal, wo wir etwas unter der Wärme litten. Eben noch kalt und dementsprechend in dicken Klamotten, hatten wir es jetzt mit 25° und praller Sonne zu tun.
In Brig ging´s dann nach Süden hinauf auf den Simplon (2005m)
Simplon Restaurant
Dies war ein reiner Abstecher, wir führen also wieder zurück, um ab Brig wieder der Rhone zu folgen. In Gampelsteg fuhren wir nordwärts über den Gruppensteinpass (1216m) ins Lötschental, an dessen Ende ein Zug auf uns wartete, der die Motorräder aufnahm.
Vor dem Zug am Lötschbergtunnel
Hier trafen wir auch alte Bekannte wieder
Im Waggon ging es durch den Berg nach Norden
Professionell verzurrte W von Hobby – wie immer geht er auf Nummer sicher.
Vor dem am Ende des Zuges hängenden geschlossenen Waggon für die Motorräder fahren die Autos von der Seite her auf den Zug auf.
Besser könnte das Wetter kaum sein.
Vielleicht weiß Serpel, welcher Nippel da so keck in die Höhe steht?
Und los geht’s in den Tunnel.
In Mürren kommen wir wider ans Tageslicht und fahren dann auf eigener Achse weiter nach Interlaken, westwärts am Thuner See vorbei – an dessen gegenüberliegenden Ufer ich erst zwei Wochen zuvor mit Falconette genächtigt hatte – und dann bei Spiez nach Süden ins Niedersimmental bis nach Oey, wo wir Quartier im sehr ansprechenden Gasthof Hirschen beziehen und den Berner aus dem Forum treffen
Gasthof Hirschen in Oey
Langsam trifft die ganze Meute ein und wir beschließen den Abend beim gemeinsamen Essen. Das Wetter verspricht weiterhin gut zu werden. Das Tagesergebnis hat sich etwas verbessert: 8 Pässe mit 15.731 Metern
Man war sich nur nicht einig darüber, ob es auf denjenigen zutrifft, der seine vorrausschauend sicher gewählte Route zuende fährt oder auf denjenigen, der von seinen geplanten Pässen dann doch nicht alle befährt und trotz morgendlicher Hektik recht spät am Zielort eintrifft.
Irgendwie konnte ich dem Bericht in GR nicht so recht folgen. Jetzt weiß ich, woran es liegt:
Zitat von FalconeAm Julierpass [Falcone meint den Oberalppass] …
… gab es noch ordentlich Schnee.
Von hier geht es nach Thusis
Hier [natürlich nicht in oder bei Thusis, sondern noch auf der Nordrampe des Bernina, genauer: beschrankter Bahnübergang Station Bernina Suot] fahren wir parallel der Rätischen Eisenbahn.
Auf dem Weg zum Oberalppass [das ist noch am Julier, genauer Marmorera Stausee] kommen wir an einem ausgebrannten Bus vorbei.
Das waren wirklich schöne Tage und eine der besten Touren, die ich je gefahren bin. Kein Wunder, waren ja auch ausnamslos nette Leute dabei. Dank Falcones Reisebericht weiß ich jetzt auch, wo ich überall war.
Ja, mit den Fotos war das für mich sehr schwierig. Es ist halt schon eine Weile her und überlagert von zwei darauffolgenden Reisen. Meine Fotos sind ja wenigstens noch der Reihe nach gespeichert, woraus ich einiges schließen konnte, aber Norberts Fotos haben sind kreuz und quer gespeichert und haben völlig unterschiedliche Zeitangaben in ihrer Datei, was ich mir gar nicht erklären kann - insofern bin ich dankbar für´s Zurechtrücken.