Wieder mal ein sehr schöner Bericht! Wenn man während der Tour mit dem GPS einen Track aufzeichnet, kann man anhand der Zeit und entsprechender Programme Photos eindeutig Orten zuordnen, nennt sich Geotagging. Voraussetzung ist allerdings, das Kamera und GPS die richtige und die selbe Zeit haben oder man den Zeitunterschied der beiden Geräte weiß. Ich finde das praktisch, da ich nach einigen Monaten auch nicht mehr genau weiß wo ich gewesen bin.
Zitat von FalconeLeider kann ich die folgenden Bilder nicht mehr genau zuordnen. Es müßten sich aber um Bilder des Göschenen (1106m), Susten (2224m) und Grimsel (2165m) handeln. Vielleicht kann einer von den Lesern Licht ins Dunkel bringen und Edit wird es dann nachtragen. [Von Göschenen und vom Susten sind keine Bilder dabei. Das erste ist bereits am Grimsel. Ich sortiere und beschrifte mal.]
Gestartet ist unsere Fünfergruppe jedenfalls in Andermatt schon um 9.15 Uhr nach Norden zum nahegelegenen Göschenen, dann ging´s westwärts durchs Meiental über den Sustenpass und bei Innertkirchen wieder nach Süden über den Grimselpass.
Bild 1 [Standort Staumauer Grimselsee mit Blick nach Norden zum Räterichsbodensee (Nordrampe Grimselpass kurz vor Passhöhe)]
Bild 2 [Selber Standort mit Blick zum Grimselhospiz]
Bild 3 [Passhöhe Grimselpass, Parkplatz am Totensee]
Irgendwie muss dem Schnee doch beizukommen sein [Selber Standort beim Schiffen an die Kioskmauern - auch ein Grund, warum die Deutschen in CH so beliebt sind. ]
Bild 4 [Am Fuß der Furka-Westrampe mit Blick zurück nach Gletsch, wo der Trupp vor kurzem erst die Grimsel-Südrampe runter kam (von rechts)]
Bild 5 [Selber Standort mit Blick nach unten]
Bild 6 [Etwas weiter oben mit Blick zurück zum gerade eben lokalisierten Standpunkt (oberste Kehre). Im Hintergrund nochmals Grimsel-Südrampe.]
Vor dem Furkapass. Im Hintergrund kann man den Rhonegletscher erkennen. Als ich das letzte Mal 1974 mit meiner Max hier war, ging er noch deutlich weiter ins Tal runter. [Furka Belvédère]
Und das müsste dann aber schon am Furkapass sein. [Selber Standort (kurz oberhalb vom Furka Belvédère) mit Blick zur Kantonsgrenze Wallis/Uri (links oben)]
Furka (2431m)
[Die Reihenfolge stimmt jetzt so und der Rest ist ohnehin in Ordnung.]
… zunehmend schönem Wetter [Finsteraarhorn (4'274 m) vom Nufenen aus]
Start wieder um 9.30 Uhr – nur noch Norbert (3-Rad) und Rainer (I-Mac) fahren mit mir. Norbert und Rainer wollen weiter zum Leitzach-Treffen und ich muss nach Hause. Der „Rest“ der W-Truppe fährt weiter nach Osten zum großen französischen W-Treffen im Zentral-Mssiv
Die Motorräder im Hof des Hirschen …
… bewacht vom Chef-Kater
Bild von der Hauptstraße in Oey.
Der größte Teil der Bewohner beäugt uns misstrauisch
Wir versuchen uns auf einer Landstraße am Südufer des Brienzer Sees durchzuschlagen, müssen aber gezwungen auf die Autobahn. Nach drei kurzen Tunnels und etwas Herzklopfen wegen der fehlenden Vignette können wir sie am Ostende des Sees wieder verlassen.
Am Brienzer See - da wo die Landstraße endet und wir auf die Autobahn müssen - oder den ganzen Weg zurück. Wir fahren Autobahn und dann durch das Haslital zum …
… Susten-Pass (2224m), den wir Tags zuvor schon in der anderen Richtung überfahren hatten. Die W im Vordergrund gehört nicht zu uns. Ein Fremder!
Nein. Kein Fremder! Die W-Welt ist halt überschaubar – es ist w-newby aus dem Forum, den wir hier durch Zufall kennenlernen dürfen. Nur seine sonderbare Reaktion, als er hört, dass ich Falcone bin, kann ich nicht so recht deuten …
Auch den Fahrer einer schönen Triumph lernen wir hier kennen.
Und schon sind wir auch wieder via Göschenen((1106m) am Oberalppass (2044m), die wir beide auch bereits am vorherigen Tag in entgegengesetzter Richtung überquert hatten. Heute ist das Wetter um Längen besser, zum niederknien sozusagen:
Rainer hat es sogar umgehauen.
Und wieder so ein Nippel-Berg. Gestern hat man ihn in den Wolken gar nicht gesehen.
In Disentis biegen wir ab nach Süden und fahren über den Lukmanier-Pass (1916m)
Lukmanier, wo …
… wir uns sehr nett mit einem Fahrer eines gruusigen Cruisers unterhalten, der den Eisenhaufen sehr flott und ohne Rücksicht auf Materialabtrag vor uns die Kurven hinaufscheuchte.
Ein kleiner Pass namens Olivone (890m) wird noch fast unbemerkt genommen und dann geht es das Brenno-Tal runter bis Biasca. Von nun ab nerven Hitze und dichter Verkehr auf dem Stück bis bis Bellinzona.
Im hässlichen Bellinzona machen wir fast eine Kehrtwendung und fahren wieder Nordwärts ins Mesolcina-Tal. Durch das Tal führt auch die Autobahn zum San Bernardino, deswegen ist die parallel Landstraße ziemlich leer und zudem auch noch sehr schön.
In Mesocco pausieren wir vor der Kirche und essen am Kiosk (links im Bild) ein Eis. Zudem fragen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit und erfahren, das am Ortsausgang ein Campingplatz sei, wo man auch Zimmer bekommen könne.
Erst fahren wir an dem Gebäude vorbei – aber nach der Beschreibung kann es nur das sein. Sehr einladend sieht es nicht aus. Aber es gibt Zimmer, jeder bekommt eins. Sie sehen aus wie schlichte, alte Jugendherbergszimmer – Klo und Gemeinschaftsdusche am Ende des Flurs. Ich weiß leider nicht mehr, wie viel wir bezahlt haben – aber es war ziemlich wenig. Und Abendessen und Frühstück sind mit drin.
Unser Nachtquartier am Nordende von Mesocco (Misoz)
Die Motorräder werden ordentlich in einer Nische geparkt.
Jeder von uns hat solch ein Zimmer für sich.
Und da wir scheinbar die einzigen Gäste sind, gibt es auch keine Konkurrenz im Bad.
Nach einer kleinen Pause mache ich mich auf, die Gegend etwas zu erkunden.
Vermutlich aufgrund italienischer Bauvorschriften beinhalten die durchaus fest und stabil gebauten Häuser auf dem Campingplatz allesamt einen sauber integrierten Wohnwagen
Todesmutig klettere ich einen Hang hinauf …
.. hangele mich über steile Grate …
… und eine fast senkrechte Wand hinauf und …
… werde mit schöner Aussicht belohnt.
Die mir dabei ins Auge fallenden Kurven machen Lust auf eine kleine Abendrunde mit dem Mopped. Also mache ich mich noch mal auf den Weg hoch zum Großen St. Bernhard (2065m), auf dem ich noch nie gewesen bin.
Am San Bernardino-Hospiz
Ich wandere in der Abendsonne ein wenig durch das Gelände, wobei mir auffällt, dass überall kleine und auch nicht so kleine Steinhafen aufgeschichtet sind.
Ich passe mich an und baue auch solch einen Steinhaufen auf.
Der kleine See am Hospiz
Einfach schön hier oben – und wunderbar ruhig.
Bevor der Laden schließt, gönne ich mir noch eine Cola.
Dann geht es wieder die wunderschönen Kurven zurück, auf denen mir eine – wie man ja gut erkennen kann – CB500four entgegen kommt.
Kaum bin ich zurück, werden wir auch schon zum Abendessen gerufen. Erst gibt es einen Teller Suppe. Danach ein großer Pott Spaghetti mit Tomatensoße. Wir sind´s zufrieden. Doch dann geht es weiter: Eine große Platte mit Braten, frischem Spinat und feinen Pommes bildet das Hauptgericht. Eine Käseplatte im Anschluss verwundert uns schon nicht mehr – aber dann gibt es auch noch Kuchen, dazu natürlich einen Kaffee und einen Grappa zum Verdauen. Mann – das hat sich echt gelohnt.
Zur Suppe im Speisesaal
Essen, was das zeug hält!
Geschafft!
An der Wand hängt ein Flachbildschirm, und so ist vor allem Rainer glücklich, das nächste Spiel der Weltmeisterschaft Ghana/Deutschland sehen zu können. Doch da setzt sich ein wettergegerbter Kerl bei uns an den Tisch und fragt und ein wenig aus. Er ist hier offensichtlich wohlbekannt, fährt einen auffällig klapperigen Golf und trinkt mit uns Bier. Es stellt sich heraus, dass er ein Physik-Professor aus Hannover ist, der hier im Sommer über auf einer weit oben gelegenen Alm 80 Kühe hütet. Seine Berichte vom Almleben sind so spannend, dass wir da Fußballspiel völlig vergessen. Dann gesellen sich noch zwei Fernfahrer zu uns, die eigentlich aus Versehen hier gelandet sind und die sich gar nicht mehr einkriegen darüber, dass es hier so schön ist, dass es so tolle Gesellschaft gibt und dass wir mit diesen alten Motorrädern solche Touren machen.
Links der Prof. Dr. Kuhhirte
So geht ein wunderbarer Abend eines Tages zu Ende, an dem wir zwar nur fünf Pässe (8180m) gefahren sind, der aber rundherum schön war.
Das Frühstück ist genauso reichhaltig wie das Abendessen zuvor.
Dennoch sind wir etwa um 9.30 Uhr wieder auf der Piste
Unten im Ort wird erst noch getankt, wobei …
… uns diese eigenartige Reklametafel ins Auge fällt …
… und auch diese (gilt aber aufgrund des Rades nur für Autofahrer).
Dann geht es wieder den Berg hinauf zum Großen St. Bernhard.
Die drei Ws vor dem etwas morbiden Hospiz
Nach dem Bernardino kommt der Splügen (1450m) und dann geht es weiter auf der Straße nach Thusis.
Vermutlich Rofla Schlucht?
Meines Wissens an der Via Mala sind die folgenden Fotos entstanden:
Hier sind wir jedenfalls schon am Flüelapass (2383m), nachdem wir über Tiefencastel und Davos gefahren sind.
Hier gibt es aufgrund der Preise nur einen Kaffee …
… und viel Sonne, wobei ….
… wir beschließen, dass so ein „Amtsverbot“ sicher nur für Schweizer gilt.
Weiter geht es durchs Unter-Engadin und wir biegen ab über die Norbertshöhe (1461m) nach Nauders in Östereich um dann über den Finstermünzpass (1188m) in Richtung Landeck zu fahren.
Das Foto dieser Rast könnte in oder bei Landeck entstanden sein
In Landeck biegen wir wieder nach Westen ab und kommen zum Arlbergpass. Komischerweise haben sowohl Norbert als auch ich auf der ganzen Strecke keine Foto mehr gemacht, erst vom Flexenpass (1773m) gibt es wieder eindeutig lokalisierbare Fotos:
Flexenpass
Die drei Motorräder erwecken …
... das Interesse der Eingeborenen.
Irgendwie macht sich …
… auf einmal eine allgemeine Müdigkeit breit.
Nach etwas Ruhe geht es weiter über den Hochtannbergpass (1676m) Richtung Bodensee.
In Lech kam es zu einem Zwangsaufenthalt wegen einer Oldtimerrallye. Eis essend auf einer Terrasse schauten wir zu, wie der wasweißichwievielte 300SL vorbeiflanierte. Wirklich interessante Autos gab es kaum – eher eine Schickimicki-Veranstaltung.
In Zürs und Lech und in Richtung Bregenz sind viele Oldtimer auf der Straße.
Angekommen bei Norbi in der Nähe von Bregenz
Norbi und seine Frau, die uns prima verköstigten und auch beherbertgen
Und so wird es ziemlich spät …
Der letzte Tag in den Alpen klang also angenehm aus und hatte uns noch mal 7 Pässe mit zusammen 11.996 Metern beschert.
8. Tag – Heimreise.
Hiervon gibt es leider keine Bilder. Norbert musste seinen Plan ändern, den er wurde wegen einer dringenden Angelegenheit nach Gütersloh zurückgerufen. So fuhr Rainer alleine weiter durchs Allgäu bis hin zur Leitzach und Norbert und ich nahmen die Autobahn ab Lindau und waren dann beide nachmittags bzw. abends zu Hause. Bei mir standen nach der Tour etwa 3200 km mehr auf dem Tacho und bei Norbert dürften es 500 km zusätzlich gewesen sein.
Rechnet man An- und Abfahrt und den Ausfalltag am Gardasee ab, so sind wir 5 Tage in den Alpen von Ost nach West Pässe gefahren und haben dabei 47 Pässe überquert, die zusammen 88,5 Kilometer hoch waren. Durch das schlechte Wetter und den dadurch abweichenden Tourverlauf haben wir das anvisierte Ziel von 55 Pässen in 5 Tagen leider verfehlt. Es hilft also nix, Norbert, wir müssen noch mal los!
Zitat von Falcone Das Foto dieser Rast könnte in oder bei Landeck entstanden sein
Das ist am südlichen Ortsrand von Feldkirch (Ortsschild! ) gleich bei der Grenze zu Liechtenstein entstanden. Wie seid ihr denn (auf dem Weg vom Hochtannbergpass nach Bregenz) dorthin gekommen? () Das passt irgendwie gar nicht in die Reihe. ()
Das ist mir schon deshalb noch in Erinnerung, weil man sich hier in Österreich nach dem Schweiz Aufenthalt wieder einmal richtig sattessen konnte, ohne gleich einen Kleinkredit aufnehmen zu müssen.
Ok, die "Cantina" am St. Bernadino in Mesocco lassen wir mal außen vor. Die war natürlich auch wirklich günstig.
Liechtenstein ist das Stichwort! Wir waren doch auch in Liechtenstein! Jetzt kommt die Erinnerung auch wieder - irgendwie habe ich mich nämlich heute morgen mit dem Abschnitt Davos-Landeck-Arlbergpass sehr schwer getan. Und das erklärt die Abwesenheit von Fotos, denn dass wir die Norbertshöhe nicht fotografiert hätten, war mir doch irgendwie unwahrscheinlich. So, wie ich die Tour beschrieben hatte, war sie im Navi abgelegt - wir hatten uns aber aus befürchtetem Zeitmangel anders entschieden und sind von Davos nämlich über Klosters nach Vaduz gefahren und dann kam die Pause in Feldkirch. Von dort haben wir einen Abstecher über Bludenz zum Flexenpass gemacht - den Arlbergpass haben wir knapp geschrammt. Flüelapass, Finstermünzpass und Norbertshöhe müssen also auch gestrichen werden, dafür sind wir von Tiefencastel über den zu nun addierenden Albula, über Zuoz, Zernez und den Flüela nach Davos gefahren.
Bis zum Tag davor hatte ich mir täglich noch ein paar Notizen gemacht - an diesem Tag fehlten die und schon geht´s schief.