Sagt mal Leute: es ist ja Sommerloch und viele sind in Urlaub - aber das hier im allg. W-Forum so garnicht über diese Katastrophe diskutiert wird, finde ich außergewöhnlich ! Betrifft das niemanden?
Mich hat das am Samstag Abend doch ziemlich erschüttert, obwohl ich mir sicher war, das meine Brut nicht vor Ort (und somit auch nicht konkret gefährdet) war, aber ein paar seiner auch mir Bekannten und Kumpels waren da. Auch so rein rettungsdiensttechnisch mach' ich mir da so meine Gedanken.
Man weiß ja immer erst viel später 'was Genause, aber unterm Strich hat sich zumindest die Stadt Duisburg wohl schonmal sehr blamiert, denke ich.
Unfassbar!!!! Habe am Samstag Blut und Wasser geschwitzt bis ich mein Töchterlein telefonisch erreichen konnte. Sie ist seit April in Essen und es hätte gut sein können dass sie mit Bekannten dahin gefahren ist. Aber sie war zuhause!! Da brechen sofort Glücksgefühle aus und gleichzeitig unendliche Trauer. Verstehen wird so ein Unglück eh keiner.
Die Freundin meines Sohnes war auch dort, Stundenlang nicht erreichbar und letztendlich war Sie unter den Verletzten. Blitzeblau am ganzen Körper, Schädeltrauma und die seelische pein kann man im Moment nur erahnen.
ich bin total erschüttert über dieses Ausmass un dem Leid aller Betroffenen.
Das könnte - je nach Betroffenheit - auch Vorteile haben. Die Ursachen oder Teilursachen, die sich langsam abzeichnen, machen das Ganze nämlich noch schlimmer als es eh schon ist. Besagten Tunnel kenne ich. Allein die Vorstellung, dort eingekeilt zu sein und keine Ausweichmöglichkeit zu haben, ist blanker Horror. Dass und wie es jetzt in allen Medien präsent ist, löst - so "normal" es sein mag - auch wieder zwiespältige Gefühle aus. Ich bin nur froh, dass von meinen Kindern keins da war (was trotz anderen Musikgeschmacks durchaus hätte sein können).
... ein sehr sehr schlimmes Unglück! Unsere Tochter war auch dort, alledings gottseidank nicht in DEM Gedrängel. Meine Frau ist durchgedreht bis wir sie endlich erreicht hatten... Ich frage mich seit gestern ob ich einen Event kenne an dem knapp 1,5 Mio Menschen teilnehmen, an einem Platz?!? Das ist eine so unvorstellbar große Menge - Düsseldorf hat glaube ich 600.000 Einwohner... Ich glaube auch nicht das sowas noch in irgendeiner Weise zu organisieren ist, die Ereignisse vorgestern geben dem leider recht. Da treffen sich Menschen friedlich um zu feiern und dann sowas unvorstellbar schreckliches.
Das war Sauerlands Ding. Es gab in DU viele Gegenstimmen, allein schon aus finanzieller Sicht waren die meisten dagegen. Schwimmbäder und Bibliotheken werden geschlossen und das Theater bräuchte in neues Oberwerk, aber kein Geld ist da. Darauf hat Adolf S. geprotzt, er besorge Sponsoren das Ding geht. Nun kamen andere Gegenstimmen, der Platz wäre zu klein und die Zugänge reichten nicht. Da wurde kein Wort mehr drüber verloren, das Ding stand. Nachdem das Kind nun ( um 17.40Uhr) in den Brunnen gefallen war, zeigte sich die völlige Fehlplanung. Das Gelände war nur für 250.000 Menschen zugelassen, die Unterführung ( da ist KEIN Tunnel) an der Karl-Lehr Straße ist zwar breit, sogar sehr breit, aber da passsen nur ca. 20.000 Menschen die Stunde durch. Abends sitzt dann der Ordnungsdezernent im Fersehstudio des WDR und "hatte auch noche keine Ahnung was passiert war". Fragt man sich doch, warum sitzt der dann im Studio und bewegt seine A.... nicht an den Ort des Geschehens.
Die Polizei öffnet die Notausgänge zur A59 nicht ( die mal wieder gesperrt war, nachdem letztes WE die A40 gesperrt war und an zwei Wochenenden das Verkehrskaos in DU ausgebrochen war). Ich frage mich warum die Polizei die öffnen muß. Wenn ich in Not bin öffen ich die selbsttätig, hindert mich einer, fällt der um. Dann ist Sonntag die Pressekonferenz, da wird eigentlich nix gesagt, alle halten die Hände unterm Tisch ( waren da schon Handschellen drum?) der einzig Betroffen ist der Veranstalter. Der Planungsdezernent liest eine Rede vom Blatt ab und der OB sagt: "Ich war dat nich" Auch konnte keiner ahnen wie viele Leute da wohl kommen würden ( 030 für Berlin, anrufen und da mal fragen?) und die einzig belastbare Zahl wären die 150.000 der Bundesbahn. Auf Fragen wie das Ordnungssystem organisiert sei und was gemacht werden solle wenn der Platz voll sei wurde geantwortet, wir hatten ein System das dieses verhindern sollte. Also hätten doch die Menschen gezählt werden müssen? Dann gibts nur einen Zugang unter der Unterführung Karl-Lehr auf dem die Menschen offenbar nicht in Zu/Abgang getrennt werden. Also würden sich die Menschen bei einer Panik dann tottreten. Nebenbei bemerkt, (für die nächste Abiprüfung): Wie lange braucht man um einen Platz zu füllen auf den 1,3 Mio Menschen wollen, auf den aber nur 250.000 Menschen passen wenn der Zugang 20.000 pro Stunde schafft? Diskutieren sie die Aufgabe mit ihrem Nebenman unter Berücksichtigung der Möglichkeit, daß der Zugang nur die Hälfte schafft, weil er auch als Abgang benutzt wird. Wie lange müsste die Veranstaltung dann mindestens dauern, damit jeder Besucher mindestens zwei Stunden am Float teilnehmen könnte?
Und es kommt noch besser. Z.B. das Sankt Anna Krankenhaus in Huckingen hatte sich auf die Veranstaltung vorbereitet, eine Woche keine OPs, nur Notfälle, um die Intensivst. frei zu bekommen, Zelte aufgestellt, volle Besetzung. Und, die Krankenwagen fahren vorbei nach DDorf in die Diakonie. Fehlplanung? Oder war da nur einer in der falschen Partei???
.... Werner
Arbeit macht Spaß - man kann stundenlang zuschauen.
Als ich die Bilder des Tunnels am Sonntag in den Nachrichten gesehen habe, dachte ich unweigerlich an Viehtransporte in Schlachthöfen ... ... die Organisatoren hatten anscheinend wirklich die Peilung verloren, die Leute da durchzuleiten:
das hauptproblem war wohl nicht die leute durch den tunnen zu leiten, sondern das der tunnel sowohl die kommenden wie die gehenden menschenmassen aufnehmen mußte - es ist als von beiden seiten darein gedrängt worden (da es für beide seiten auch die schmalste stelle war) - wenn einer der notausgänge des geländes als ausgang fungiert hätte, wäre es wohl nicht zur katastrophe gekommen.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Zitat notausgänge des geländes als ausgang fungiert hätte, wäre es wohl nicht zur katastrophe gekommen.
Das wäre noch schlimmer gewesen. Das Gelände liegt höher und ist Westlich durch die A59 begrenzt. Die war gesperrt und als Notausgang vorgesehen, aber vorher als An- und Abfahrt für Rettungsfahrzeuge vorgesehn. Wenn da ein Weg langegangen wäre ( was möglich gewesen wäre) hätten Rettungskräfte den Platz nur noch mit nem Hubschrauber erreichen können, was bei dem Füllgrad sicher noch schwieriger gewesen wäre. Werner
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Zitat notausgänge des geländes als ausgang fungiert hätte, wäre es wohl nicht zur katastrophe gekommen.
Das wäre noch schlimmer gewesen. Das Gelände liegt höher und ist Westlich durch die A59 begrenzt. Die war gesperrt und als Notausgang vorgesehen, aber vorher als An- und Abfahrt für Rettungsfahrzeuge vorgesehn. Wenn da ein Weg langegangen wäre ( was möglich gewesen wäre) hätten Rettungskräfte den Platz nur noch mit nem Hubschrauber erreichen können, was bei dem Füllgrad sicher noch schwieriger gewesen wäre. Werner
ds hätte man mit absperrungen regeln können, eine Autobahn ist breit genug dafür - ausserdem wäre es dann gar nicht zu dieser katastrophe gekommen - und wenn ein geregelter zu und abgang nicht möglich ist - dann hätte das ganze überhaupt nicht stattfinden dürfen ...
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Unser Mittlere war mit seiner Freundin und deren Freundin da. In der Unterführung.... Gott sei dank waren wir am Samstag den ganzen Tag unterwegs und haben eigentlich erst erfahren was los ist, als er uns am späten Abend (gegen 23.00 Uhr) erreicht hat). Sonst hätten wir sicherlich auch am Rad gedreht. Dominik ist ziemlich groß.Seine Freundin, die relativ klein ist, ist in dem Gedränge kollabiert. Er hat's tatsächlich geschafft sie auf den Armen tragend gegen den Menschenstrom aus dem Tunnel raus zu bekommen. Das zweite Mädel hat sich mit beiden Händen an ihm festgehalten und ist ebenfalls raus gekommen. Ein Security-Mensch hat ihm dabei geholfen, nachdem dieser mitbekommen hat, dass ein Polizist, den mein Stiefsohn wohl in der Unterführung als erstes angesprochen hat, die tolle Antwort hatte: "Da bin ich nicht für zuständig. Verpiss dich." (Schade das man keine Chance hat heraus zu bekommen wer das war. Dem würde ich was "verpissen". So ein Riesenarschloch!! Sorry, aber das musste raus...) Einige Bewohner der Häuser vor der Unterführung waren dann wohl sehr hilfsbereit und haben Wasser und kalte Tücher heraus gebracht.
Ich hoffe, dass man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht. Davon wird zwar keiner der Toten wieder lebendig und keiner der vielen Verletzten schneller gesund, aber die Idioten die das verbockt haben, dürfen ihres Lebens nicht mehr froh werden. Nach den bisher vorliegenden Infos gibt es für mich ganz klar vier Schuldige: der Veranstalter, der Duisburger OB, der Sicherheitsdezernent und der Polizeipräsident (der hätte, nach allen vorliegenden Infos und Warnungen, in letzter Instanz die Veranstaltung verbieten oder öffentlich davor warnen müssen).
Zitat ds hätte man mit absperrungen regeln können, eine Autobahn ist breit genug dafür
Die A59 ist dummerweise da sehr schmal und Richtung HBf tiefer als die Umgegend, die läuft da sozusagen im Keller.
Zitat ist - dann hätte das ganze überhaupt nicht stattfinden dürfen ...
Der Meinung waren viele und sind es immer noch.
Ich wäre ja dafür gewesen den DDorfer Flughafen zu nehmen. An/Abfahrt toll, Floats auf dem Vorfeld und die Bürger hätten nicht direkt an zwei WE Kaos durch Autobahnsperrungen gehabt und eine deutliche Verringerung des Fluglärms hätten auch viele toll gefunden. Alternativ auch mal ne Bahnlinie sperren ( Düsseldorf- Köln ?) die Menschen feiern am Rande und die Mucke kriecht auf den Gleisen lang. Warum müssen immer nur die Autofahrer dran glauben....?
Arbeit macht Spaß - man kann stundenlang zuschauen.
Einer muß mal wieder querschießen; dann mach ich das mal. Habe auch keine Kinder und kann mich nicht in alle Situationen reinversetzen, aber Mitleid habe ich auch kein großes. Da gehen Millionen meist junger Menschen bei scheiß Temperaturen alle zu einem Platz und wundern sich dann, daß es ein bisschen eng dort ist. Denken die auch mal nach oder sind die letzten Gehirnzellen beim Komasaufen draufgegangen. Selber Schuld.
Gibt's noch Menschen, die sich an dem Einfachen erfreuen oder muß heute alles laut, bunt, berauscht, extrem sein. Ohne Kick geht heute nix. Na ja, den Kick haben sie gehabt.
---------------------------------------------- I'm not fat! I'm big-boned! [Three Stars Foreign Affairs]
Ich will mir jetzt kein Urteil über die genauen Möglichkeiten der Organisation anmaßen - dazu habe ich erstens keine fachlich basierte Ahnung von sowas, und zweitens kenne ich die örtlichen Bedingungen nicht persönlich. Turtles Berechnungen geben da schon zu denken, und seine Infos zur anscheinend nicht vorhandenen (oder nichtbeachteten) Rettungsdienst-Planung bzgl. der ignorierten Bereitschaft des Krankenhauses machen da aber genauso nachdenklich, wie das 'rumgeeiere der Verantwortlichen.
Gradezu makaber erscheint mir das Gespräch, das ich am Freitag noch mit meinem Sohn über die bevorstehende Loveparade hatte: er fragte sich/mich erstens, wie man dort erwartete 1,5 Millionen Menschen auf einem Schotter-Platz für vielleicht 500000 unterbringen will, und zweitens vermutete er, das die Besucher sich wohl eher nicht brav in einer großen Runde vom Hauptbahnhof DU zum Platz führen lassen, sondern viele versuchen würden, über die Gleise direkt zum Gelände zu gelangen. In dem Falle fürchteten wir eher ein Unglück wie 4 Wochen zuvor in Spanien ( http://www.soester-anzeiger.de/nachricht...cke-816436.html ). An eine Panik, und das es dort durch diese Engstelle gehen soll, hatten wir da noch garnicht gedacht ...
Und wir haben noch gefeixt: die Bochumer haben's ja letztes Jahr nicht hingekriegt, in Dortmund waren 2008 1,6 Millionen, und alles ist (trotz Gewitter) prima gelaufen - möglicherweise haben wir da nur Glück gehabt .
traurig traurig
edit:
Zitat ...selber Schuld...
Find' ich jetzt nicht sonderlich hilfreich. Wundere Dich bitte nicht, wenn Du den Spruch beim nächsten Mal zu hören bekommst, wenn Du Dich mit dem Motorrad auf die Schnautze legst ...
Zitat Einer muß mal wieder querschießen; dann mach ich das mal.
Hi, hi. Da hab ich mich gestern schon beim Nachbarn in die Nesseln gesetzt. Auf dem Weg zum Kaiserberg fahre ich normalerweise genau durch diese Unterführung. Diesmal war da leider gesperrt. Viele orangene Männchen hatten den Dreck meterhoch zu Haufen gefegt, die Straßen wurden abgespritzt und am Rande lagen immer noch "Schnapsleichen" rum und gammelten/pennten. Ein paar Mädel, angezogen wie vom ältesten Gewerbe, wanderten die Grabenstraße lang und einige bunte Vögel warten auch unterwegs. Und ich sag dann zum Nachbarn: " ja die Proletenparty....." Was war der erzürnt, wie ich denn denken würde, da würden Jugendliche zum Feiern hingehen u.s.w. Ich war schon auf einigen größeren Feten, Soul am See, Moers Jazzfestival (war mal 3 tägig), öffentliche klassische Konzerte ( a la Waldbühne), da war nie so viel Dreck. Da frag ich den Nachbarn, wie er denn Arbeiter nennt? Da war dann ganz vorbei. Das HB Männchen kreiste und ich war am grinsen.
Werner
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