Rollt eine Kolonne gleichförmig langsam, sind die Sicherheitsabstände gering, der Verkehr fließt.
Verdoppelt man nun die Geschwindigkeit, wird man infolge der Reaktionszeiten und Bremswege die Abstände mehr als verdoppeln müssen: Schon kann die Straße weniger Autos transportieren.
Das allerdings halte ich für einen stark theoretischen Ansatz, da Autobahnen sehr selten so voll sind.
Nun könnte man aber z.B. in den Ballungsgebieten die Geschwindigkeiten auf den Autobahnen sehr stark begrenzen, und auf einen gleichmäßigen Verkehrsfluß hoffen. Damit lenkt man dann auch gleich noch davon ab, daß notwendige Baumaßnahmen verschleppt oder einfach nicht gemacht wurden und auch nicht werden. nun muß man nur noch das Volk (und Jörg) überzeugen, daß die Straßen ja reichen, wenn man nur langsam genug fährt, und ist aus dem Schneider.
Und der Blöde ist mal wieder der Fahrer: Er zahlt alles und mehr und bekommt immer weniger. Dafür stiehlt man ihm Zeit und Nerven, blitzt noch ein wenig und redet ihm ein, er sei an allem Schuld.
Genau diese Blöden seid genau Ihr, wenn Ihr Euch mit soetwas abfindet, statt Euch gegen diese Art der Verblödung zu wehren.
Na gut, nun denke man mal weiter: Aus 100 wird 80 wird 60 wird 40. Eine einfache Kette wie in der Waschstraße oder elektronische Systeme könnten den Baustau noch besser kaschieren, würde man doch noch mehr Autos noch enger auf die Autobahn bekommen. Gut, für Kräder wäre da kein Platz mehr, aber wer braucht diese Umweltpest schon? Nun glaubt nicht, das wäre dann umsonst: Ganz sicher wird es Kettensteuer oder Elektronikmaut geben, gelle? Irgendwer muß halt für die Fehler der Bürokraten zahlen, wo kämen wir denn da hin?!
Also hübsch weiter Äuglein zu und brav ja sagen. Zu Tempo 130 usw usw natürlich.
Zitat ...genau diese Blöden seid genau Ihr, wenn Ihr Euch mit soetwas abfindet, statt Euch gegen diese Art der Verblödung zu wehren....
Dann wehre Dich mal schön weiter, für uns Verblödete gleich mit - vielen Dank auch, vom verblödeten pelegrino .
Erinnert mich doch spontan an die Zeugen Jehovas neulich, Dein Beitrag: die wußten auch ganz genau, was gut für mich ist, und die kämpfen unentwegt für mich mit für die Sache, die sie genau wissen, und ich aber leider nicht begriffen habe. Wahrscheinlich aus Verblödung ...
Ach was, der Begriff blöd bzw. verblödet oder Verblödete stört mich kaum (darf auch garnicht: wer so oft Blödsinn verzapft hat wie ich, der hat ein ganz entspanntes Verhältnis dazu - sonst wird man ja blöde dabei ...).
Ich werde nur immer ganz mißtrauisch bei Leuten/Organisationen, die besser wissen was gut für mich ist als ich selber .
die Verkehrsingenieure berechnen Stausituationen tatsächlich nach der Theorie der kompressiblen Strömungen. Das funktioniert im ersten Ansatz ganz gut, wobei die Auswahl der Korrekturfaktoren natürlich empirisch geht.
In der Strömungslehre ist unterhalb bestimmter Geschwindigkeiten die Welt sehr einfach. Die Partikel fließen einfach - dicht aneinandergedrängt - durch ihr Bahn und fertig. Hieße, auf die Autos übertragen, Blech an Blech, was natürlich nicht geht.
Bei kompressiblen Strömungen, wo also die Abstände eine Rolle spielen, gibt es Konstanten für die Schallgeschwindigkeit, sog. Druckfortpflanzungsgeschwindigkeit.
Mit der Einführung dieses Zusammenhanges lassen sich Autos auf Autobahnen schon ganz gut kanaliesieren. die Druckfortpflanzungsgeschwindigkeit ist dabei die Geschwindigkeit, mit der eine "Bremslichtwelle" durchläuft. Sie ist von verschiedenen Einflüssen abhängig (nicht von der Temperatur ), läßt sich aber für die Entknotung von kritischen Stellen verwenden.
Generell gilt: je schneller, desto besser . Bei gleichem zeitlichen Abstand wird die Entfernung zwischen den einzelnen Objekten immer größer, so daß Platz für weitere Verkehrsteilnehmer entsteht. Mit abnehmender Geschwindigkeit wird der Abstand immer kleiner, bis sich irgendwann die Fahrzeuge doch gegenseitig berühren. Theoretisch müßten also alle konstant mit 250 km/h fahren - und das am besten noch ohne Abstand.
Wer versucht, seinen Sicherheitsabstand einzuhalten, wird spätestens ab dem Zeitpunkt der Unterschreitung eine Bremswelle auslösen. Fahren aber die nachfolgenden Fahrzeuge zu schnell dafür, schaffen sie es nicht mehr, den Sicherheitsabstand einzuhalten. Man kann das so hinrechnen, daß ab einer bestimmten Dichte*Geschwindigkeit ein Staucrash geradezu unvermeidlich ist. Ein gruselige Vorstellung, daß man auch als bester Fahrer diesem nicht mehr entkommen kann.
In der Strömungslehre ist das der sog. "choked flow", der dann auftritt, wenn sie die Strömungsgeschwindigkeit der Schallgeschwindigkeit nähert. Setze für "Schallmauer" "Auffahrunfall" und schon paßt es.
Die automatischen Schilderanlagen funktionieren eigentlich sehr gut, Nur hält sich kaum einer richtig dran. Als in Köln das System eingeführt wurde, kam mitunter die Anzeige "60", obwohl die Autobahn frei war. Die Leute sind in den ersten Wochen verdutzt 60 gefahren und haben sich gewundert, daß gar kein Stau kam . Aber genau das war ja das Ziel.
Es hat nicht lange gedauert, da hielt sich eben kaum noch einer dran und das Wettrennen "wer ist zuerst am Stau" war wieder eröffnet. Als Strömungstechniker baue ich einfach eine Drossel in die Leitung und die Moleküle halten sich brav dran. Mit Autofahrern ist es nicht so leicht umzugehen. Inzwischen werden durch geschicktes Spursperren ähnliche Effekte erzielt. Aber auch da halten sich nicht alle dran. An kritischen Stellen (Autobahnkreuz West) wird noch ein Polizeiauto daneben gestellt - das funktioniert noch so einigermaßen.
Auch wenn mich Kaimänner und Konsorten nun erschlagen wollen: ich wäre für ein System, was die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge durch entsprechenden Kontaktschleifen und Bordcomputer so begrenzt, daß eine Übertretung auch mit dem Fuß auf dem Bodenblech nicht möglich ist. Wenn die kritische Stelle dann passiert ist, kommt die Aufhebung und freie Fahrt für freie Bürger darf wieder umgesetzt werden.
Zitat was die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge durch entsprechenden Kontaktschleifen und Bordcomputer so begrenzt, daß eine Übertretung auch mit dem Fuß auf dem Bodenblech nicht möglich ist.
Zitat Wenn die kritische Stelle dann passiert ist, kommt die Aufhebung und freie Fahrt für freie Bürger darf wieder umgesetzt werden.
... überhaupt(wiedermal) ein toller und sehr verständlicher Beitrag, Wännä ... Diese ironisch-wissenschaftlich Beiträge lese ich sehr gern zum Morgenkaffee ...
Zitat von KaimannVerdoppelt man nun die Geschwindigkeit, wird man infolge der Reaktionszeiten und Bremswege die Abstände mehr als verdoppeln müssen: Schon kann die Straße weniger Autos transportieren.
Du hast in deinem Modell vergessen die einzukalkulieren, diewelche nicht die doppelte Geschwindigkeit fahren wollen ... meines Wissens ist es(noch) nicht Pflicht die höchstmögliche Geschwindigkeit zu fahren?! Die dadurch auftretenden, teilweise extrem unterschiedlichen Reisegeschwindigkeiten sind doch das Hauptproblem ...
Zitat von Wännä Auch wenn mich Kaimänner und Konsorten nun erschlagen wollen: ich wäre für ein System, was die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge durch entsprechenden Kontaktschleifen und Bordcomputer so begrenzt, daß eine Übertretung auch mit dem Fuß auf dem Bodenblech nicht möglich ist. Wenn die kritische Stelle dann passiert ist, kommt die Aufhebung und freie Fahrt für freie Bürger darf wieder umgesetzt werden.
Durchaus nicht, eine prinzipiell gute Idee :
Wenn man nur den Bürokraten trauen könnte.
Die sehen vermutlich Dinge wesentlich kritischer als ich. Mehr als zwei Fahrzeuge auf der Strecke : Lebensgefährlich ! Mückenschwarm im Großraum Berlin: Großalarm !
So würde man nie weider frei Fahren. Entmündigt per Kontaktschleife. Wer braucht das. Zumindest ging es fast 40 Jahre auch mit eigenverantwortlichem Fahren.