Zitat von FalconeNa ja, axel, Hochgeschwindigkeitspendeln schafft die W leider ganz gut,...
Menno, ihr seid immer so flink mitte Fingers, in der Zeit, in der ich geantwortet habe (auf Serpels Beitrag) stand schon wieder von ihm und von Dir was drin, ich glaube ich muss mal einen Schreibmaschinenkurs machen
Zum Pendeln: mag sein, dass es vorkommt, bei mir in Verbindung mit meiner W allerdings noch nie, nicht mal ansatzweise. Ich fahre allerdings auch niemals nicht mit flatternden Textilbremsfallschirmen über die BAB. Kann es sein, dass es eine relativ große Serienstreuung gibt? Müßtest Du doch wissen, bei Deinem Fuhrpark.
Noch ein Nachschub: Dieters Ex-K 1200 RS mit Koffern war ein Musterbeispiel fürs Gependele auf der BAB, allerdings ohne Aufschaukeleffekt, grauslig sah das aus, von hinten (stand auch was von Vmax < 130 mit Koffern in der Bedienungsanleitung)
Zitat von FalconeDas Filmchen zeigt aber jetzt weder Shimmy noch Kickback sondern die dritte Variante, das Aufschaukeln oder Pendeln, sehr extrem.
Nee, Falcone, bei aller Liebe, aber das ist klassisches Lenkerschlagen. Der Typ fährt stabil bis ihn kurz vor dem Mast (ganz am Anfang der Aufzeichnung) eine Bodenwelle ereilt. Man sieht’s nicht gut, aber der Oberkörper wird dabei kurz aufgerichtet. Die ersten Kicks müssen dabei noch nicht bis zum Anschlag gehen, entscheidend ist die Anregung in der richtigen (falschen ) Frequenz. Hier so geschehen, und deswegen schaukelt sich das Ganze in Bruchteilen von Sekunden zum fatalen Schlagen von Anschlag zu Anschlag auf. Hier ein anderes Beispiel von Lenkerschlagen, das im Prinzip genauso abläuft, nur etwas schneller zum Sturz führt.
Ich kenne das eben ganz genau von meinem Ducati-Crash, der sich mir in Zeitlupe auf die Festplatte eingebrannt hat und den ich nie(!) mehr erleben möchte: auch hier waren die ersten paar Kicks noch nicht mit Vollausschlag, obwohl es definitiv kein Pendeln war, das sich allmählich verstärkt hätte. Es war eine Bodenwelle, die ich sehr bewusst erlebt habe und die in der Beschleunigungsphase das Vorderrad für einen kurzen Moment den Bodenkontakt verlieren ließ. Beim Auftitschen ging es dann los und war von Anfang an so kräftig, dass ich glaubte, der Lenker wird mir aus der Hand gerissen. Innert kürzester Zeit erfasste die Instabilität des Vorderrads das gesamte Fahrzeug (möglicherweise durch mein krampfhaftes Festhalten am Lenker) und es begann tatsächlich zu "pendeln" - besser gesagt zu schleudern, denn speziell das Vorderrad radierte teilweise ohne Spurhaltung über den Asphalt.
Die Kickbackneigung kann man hervorragend selbst erhöhen, indem man "Spezialisten" eine Ölempfehlung zur Vermeidung des Durchschlagens der Gabel entlockt. Seit einem Selbstversuch stehe ich "Viskositätsempfehlungen > 10" eher skeptisch gegenüber!
Zitat von Ulf Pennerdas TT Video sehe ich so wie Serpel. Kickback und dann aufgeschaukelt.
vereinfacht kann man doch sicherlich feststellen: Shimmy und Kickback lassen sich durch Lenkungsdämpfer in den Griff bekommen, beim Hochgeschwindigkeitspendeln wird das wohl eher problematisch, da die Frequenz zu gering ist, oder sehe ich das falsch?
Ist es nicht so, daß Hochgeschwindigkeitspendeln vornehmlich durch den Einfluß des Luftwiderstandes entsteht und von Schwinge und Rahmen erzeugt oder verstärkt wird und deshalb ein Lenkungsdämpfer keinen(kaum) Einfluß hat?!
So, moin erstmal. Leider konnte ich bisher noch nicht zum Thema antworten bis heute.
Zitat ...ihr meint mit statisch doch wohl nicht die Steinzeitmethode des Auspendelns...
Die Frage habt Ihr ja nun schon ausreichend beantwortet.
Meine bisherigen Reifen, die ich auf die W habe montieren lassen, wurden beim Motorrad-Reifenfuzzi alle so ausgewuchtet - also Rad genommen, Achse durchgesteckt, das ganze auf eine Vorrichtung gelegt, die wie eine Gabel mit der Achse nach oben drauf aussieht, und dann das Rad gedreht und ausgependelt und Gewichte an die Speichen geklemmt (wie werkseitig, als die W von Kawasaki kam), oder auf die Felge geklebt.
Das Ganze hat immer prima geklappt, bzw. hat immer völlig ausgereicht - bei insgesamt 3 oder 4 neuen Dunlop TT100-Reifen. Irgendeine Wackelei, gleich welcher Art, hatte ich bis dato nie an meiner W. Ich konnte immer bei jeder Geschwindigkeit die Hände vom Lenker nehmen, und auch irgendeine Form von Unruhe habe ich nie spüren können. Lediglich einmal *) hatte ich am Ende einer mehrere Tausend Kilometer langen Tour mit Gepäck über 10 Tage ein ganz langsames Pendeln ab 100 Km/h, aber das kam eindeutig vom Hinterrad, wie sich später zeigte: sämtliche Speichen hatten sich derart gelockert, das ich die komplette Felge mit Reifen drauf mit beiden Händen fassend, um je etwa einen Zentimeter nach rechts und links bewegen konnte . Seitdem gucke, respektive lausche ich öfters mal nach den Speichen bzw. auf ihren Klang, beim Anschlagen mit dem Speichenschlüssel ...
Jetzt, mit dem neuen BT45, hatte ich nach dem statischen Wuchten eine schnelle Wackelbewegung bei Tempo 60 bis 70. Noch während des Lesens hier im Thread habe ich über deren Frequenz nachgedacht, bin auf etwas zwischen 5 und 10 Hz gekommen, und habe mich über Eure Diskussion bezgl. der Begriffe gewundert und amüsiert . Nennt es, wie Ihr wollt: es hat schrecklich gewackelt, ich konnte die Hände nicht ohne Angstschweiß am Körper vom Lenker nehmen, und das ganze Vorderrad vermittelte mir auch bei anderen Geschwindigkeiten (ohne Wackeln) das Gefühl, da irgendwas mächtig daran zerrte und zog .
Habe das Rad nun gestern Abend wieder eingebaut, und bin heute früh damit zur Maloche gefahren - ein ganz neues Fahrgefühl ! Jedenfalls mit dem Reifen: es ist wieder alles so, wie es sonst war bzw. wie es sein sollte. Gewuchtet wurde das Rad auf einer Wuchtmaschine bei Reifen.com, einem Autoreifenfrizzen, der aber anscheinend auch Motorräder macht.
Alles klar?
*) Den gleichen Effekt hatte ich doch noch einmal: da war die Hinterradschwinge nicht fest genug angezogen gewesen (die dicke, 12-Inbusschraube an der Schwingenachse) !
"Wenn Du die Wahrheit sagst, gibt es nichts, was Du im Kopf behalten müßtest."
Das Rennvelo-Lenkerflattern-Filmchen hat übrigens nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, und zwar, weil es zeigt, was Lenkerflattern eigentlich ist und wie es zu Stande kommt.
Setzt man mal voraus, dass diese Bildschirmfotos den tatsächlichen Momentaufnahmen entsprechen (wer kann das bestätigen?), so können wir nun endlich mit der irrigen Idee aufräumen, Lenkerflattern hätte nix mit der Steifigkeit des Materials zu tun.
Ich hab mir schon oft überlegt, wie es beim Lenkerflattern möglich ist, dass das Zweirad nahezu in der Spur bleibt, während der Lenkkopf wackelt wie ein Kuhschwanz. Hier ist die Erklärung:
Es wird offenbar durch (extremes) Verbiegen sämtlicher beteiligten Komponenten ermöglicht. Speziell das Oberrohr scheint weich wie Gummi. Das einzige Teil, das einigermaßen stabil bleibt, ist das Laufrad selbst.
Und erzähle mir jetzt bitte keiner, beim Motorrad verhalte sich das prinzipiell anders. Zwar ist der Rahmen stabiler, die Kräfte die dort auftreten, sind jedoch auch entsprechend größer ...
Zitat Und erzähle mir jetzt bitte keiner, beim Motorrad verhalte sich das prinzipiell anders. Zwar ist der Rahmen stabiler, die Kräfte die dort auftreten, sind jedoch auch entsprechend größer ...
klar ist das bei den meisten Mopeds so !! bei den Cross Modellen kann ich ja so bisschen mitreden... und wie da 1997 die erste mit Aluminium Rahmen rauskam und ich die auch mal gefahren bin war das ein Unterschied wie Tag und Nacht !!!
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit