heute bat mich ein Freund, mit seiner BMW R 800 S, zum TÜV zu fahren. Er hat zwar mehrere Motorräder, aber vor lauter Arbeit, leider keine Zeit. Da ich ein guter Freund bin, habe ich sofort, mit einem breiten Grinsen, zugesagt. Endlich mal ein richtiges Motorrad. Fast neu und fast 90 PS. Das ist schon was Anderes, wie so ne alte 50 PS Gurke.
Bevor man aber zum TÜV fährt, muss man das Ding ordentlich warm fahren. Wegen der Abgasprüfung. Also voller Tatendrang ab durch die Mitte! Das Motorrad geht infernalisch. Ich fuhr nie 100km/h oder 70 oder 50, was halt so erlaubt war. Ich fuhr immer viel schneller. Und ich merkte nichts davon.
Mit 80 in der Stadt - merkte ich nur beim Blick auf den Tacho. 110 in der 70er Zone - merkste nix. 140 auf der Landstraße - na und? Wenn man auf den Tacho schaut, dann sieht man es. Aber vom Gefühl her, ist man mit so einem modernen Motorrad immer langsamer als tatsächlich.
Mit meiner VT fahr ich ohne Mühe Regelkonform und ich fühl mich wohl dabei. Mit der BMW langweilt man sich fast zu Tode, bei regelkonformen Fahren. Die will immer mehr.
Ich will sogar behaupten, es ist fast nicht möglich, mit einer modernen Maschine, die wie ein Brett auf der Straße liegt, beschleunigt wie ein Formel1Wagen und Bremst wie ne Mauer, nach den Regeln zu fahren. Dazu muss man sich extrem beherrschen, anstrengen und einen saumäßig gefestigten Charakter haben.
Hätte ich die BMW behalten, wäre mein Führerschein und meine persöniche Unversehrtheit, extrem gefährdet. Ich bin froh, dass ich ein altes Motorrad fahre, das mich innerhalb der STVO trotzdem Fahrspaß erleben lässt.
Auf jeden Fall lästere ich jetzt nicht mehr so schnell, wenn Kaimann und auch Blaublut (hat der überhaupt ein modernes Motorrad?) mal wieder über ungerecht aufgestellte Radakontrollen abkotzen, in die sie, einfach so, ohne jede Schuld, mit überhöhter Geschwindigkeit, reingefahren sind.
Ein interessantes Thema, das so und anders hier mit Sicherheit auch noch nicht ausreichend diskutiert wurde - zumal sich da auch ein ganz neuer Aspekt auftut:
Schuld ist das Motorrad bzw. der fahrbare Untersatz der es einem nicht mehr ermöglicht regelkonform zu fahren.
Deshalb finde ich auch, dass der Fahrer auf gar keinen Fall bestraft werden sollte.
Gestraft werden müssen sämtliche fahrbaren Untersätze die den unbedarften Fahrzeuglenker verführen, indem sie ihm(dem Fahrzeuglenker) für eine bestimmte, vom Gesetzgeber zu definierende Zeit, nicht zur Verfügung stehen dürfen.
Zu seinem eigenen Schutz sollte dem verführten Fahrzeuglenker die ausschliessliche Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zur Verfügung stehen!
hochbrisantes Thema. Wir erinnern uns: BMW hat mal eine Abmahnung vom KBA bekommen, sie bauten Autos, die zum Schnellfahren verführten und dies liege mitbegründet in der Konstruktion der Fahrzeuge. Tatsache, mit einem BMW warste immer schneller unterwegs, der Motor wollte einfach gedreht werden, langweilte sich im Teillastbereich. Sowas frustriert und wenn dann der Verkehr auch noch staut, wird gedrängelt.
BMW hat zwar gemault, aber Statistik ist eben Statistik. Geendet hat das ganze mit dem kleinen, rel. gut versteckten Hinweis in der Werbung, daß es für Fahrer unter 25 Jahren einen Fahrsicherheitskurs gratis dazu gäb.
Szenenwechsel: Porsche bekommt ein gaaaanz dickes Lob, weil in einer Werbung geschrieben stand ". . . .mit diesem Auto macht es Spaß, exakt 50 zu fahren !" (oder so ähnlich)
Ja nun, darin liegt eben das Geheimnis. Ein Motor, der ständig auf der ansteigenden Drehmomentlinie bewegt wird, erzeugt nun mal ein gewisses Gefühl "da geht noch mehr und da muß noch mehr !" Sowas kann man in den Griff kriegen, wenn man ein wenig in die Steuerung greift.
In der richtigen Abstimmung liegt eben der Pfiff. Warum drängeln Porsche-Fahrer viel seltener? Haben die nicht so viel PS? Oh, doch, zum Teil sogar noch mehr, aber der Motor geht eben nicht so frustig, der läßt einen schon bei Teillast fühlen, daß man fährt.
Zitat ...es ist fast nicht möglich, mit einer modernen Maschine, die wie ein Brett auf der Straße liegt, beschleunigt wie ein Formel1Wagen und Bremst wie ne Mauer, nach den Regeln zu fahren
und genau darum habe ich damals meine super perfekt laufende (wie langweilig...) ZRX 1200 R gegen die W eingetauscht. Die ZRX machte halt Spass, wenn man irgend so'n Klapphelmfuzzi in der Kurve außen überholt hatte, oder eine Autokolonne von 12 Dosen in 3.5 Sekunden schnupfte... hach!! Aber zu welchem Preis?? Irgendwann ist halt schluss mit lustig, weil eben mal Öl in der Kurve ist oder Rollsplitt o.ä.
Drum - quasi als Lebensversicherung - Downsizing á la W. Ich hab's nie bereut.
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Zitat von Berndi... Und ich merkte nichts davon. Mit 80 in der Stadt - merkte ich nur beim Blick auf den Tacho. 110 in der 70er Zone - merkste nix. 140 auf der Landstraße - na und? Wenn man auf den Tacho schaut, dann sieht man es. Aber vom Gefühl her, ist man mit so einem modernen Motorrad immer langsamer als tatsächlich. Mit meiner VT fahr ich ohne Mühe Regelkonform und ich fühl mich wohl dabei. Mit der BMW langweilt man sich fast zu Tode, bei regelkonformen Fahren. Die will immer mehr. Ich will sogar behaupten, es ist fast nicht möglich, mit einer modernen Maschine, die wie ein Brett auf der Straße liegt, beschleunigt wie ein Formel1Wagen und Bremst wie ne Mauer, nach den Regeln zu fahren.
das gehört zum größten quark den ich je gelesen habe ... wenn dem so wäre gehören diese Motorräder verboten. natürlich ist es erst mal schwer wenn man hinter einer verkleidung sitzt die geschwindigkeit richtig einzuschätzen, wenn man so einen windschutz nicht gewohnt ist (die erfahrung mache ich auch gerade) aber zu behaupten das man damit nicht regelkonform fahren kann ist einfach nicht wahr.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
@Jörg: das ist leider kein "Quark". Durfte auch schon eine Yam 1200 YR oder so, dieses Nackte Monster fahren, da biste in der Stadt im zweiten Gang ruckzuck auf 100 ohne dass man was merkt....oder auf der R1, übel, drehst n bissl freust Dich wie die abgeht und bist sofort illegal. Oder andres Beispiel, 911er Turbo. Durft ich ma in der Stadt probefahren. Ojemineh, macht der Spaß, und: im zweiten Gang bei erlaubtn 50 war ich unmittelbar auf knappe hundert!!!! als dann auch noch ne Ampel kam, dacht ich des wars, aber die Bremsen warn so saugeil, dass der wie ne eins auf der weissen Linie stand.
Selbst wenn man die W artgerecht bewegt, wird man feststellen, dass man immer paar und zwanzig über dem erlaubten liegt.
Es liegt halt immer an einem selber, dass man die Arschbacken zusammenkneift und sich an die Regeln hält Drum schließ ich mich meinen Vorrednern an, solch krasses Gerät mit 100+ pS is nix fürn alten Ducky.
Heut probier ich mal, ob ich mit der Fraggsdn regelkondom fahren kann..... schaun wir mal.
Alte ADAC-Zeitungen zum Nachschlagen billig abzugeben!
Ja, wer schon selbst weiß, dass er ein schnelles Motorrad nicht beherrscht, sollte sich wirklich kein solches kaufen. Da bin ich auch sehr dafür! Moderne Navis wie mein TomTom zeigen übrigens die zulässige Geschwindigkeit an und warnen durch durch Einblenden des Verkehrszeichens und durch einen Piepston. Den kann man mit einem Adapter, den Polo und Louise im neuen Katalog anbieten, an den Drehzahlbegrenzer anschließen. Dann fährt man immer regelkonform.
Zitat Moderne Navis wie mein TomTom zeigen übrigens die zulässige Geschwindigkeit an und warnen durch durch Einblenden des Verkehrszeichens und durch einen Piepston. Den kann man mit einem Adapter, den Polo und Louise im neuen Katalog anbieten, an den Drehzahlbegrenzer anschließen. Dann fährt man immer regelkonform.
... ... der ist gut, aber ... ... sowas könnte tatsächlich irgendwann kommen -> Abstandswarner greifen ja auch schon ein
natürlich ist man, gerade wenn man die verkleidung nicht gewöhnt ist, mit so einem Motorrad immer erst mal zu schnell, wenn man es dann aber weiterhin ist, wenn man es realisiert hat, dann ist das problem nicht unterm hintern, sonern zwischen den ohren ...
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Deshalb fahre ich so gerne mit der Jetmütze. Mit dem Integralen tendier ich immer dazu zu schnell zu sein.
Also ich glaub definitiv daran, dass je nach Material es extrem schwer sein kann regelkonform zu fahren. Ich war mal mit ner MV Brutale auf einer kurvigen Landstrasse unterwegs- 70 erlaubt- und es war quasi unmöglich so ein Motorrad untertourig mit wenig Gas durch die Kurven zu bewegen- Da ruckelts und zuckelts und in die Kurven fällt so ein Bock bei langsamem Tempo auch nicht von selbst. Erst wenn du mit so einem Ding dynamisch und hochtourig fährst kannst du die Lastwechselreaktionen nutzen und erst dann bist du in der Lage das Mopped zu beherrschen. War jedenfalls mein Eindruck.
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. Also voller Tatendrang ab durch die Mitte! Das Motorrad geht infernalisch. Ich fuhr nie 100km/h oder 70 oder 50, was halt so erlaubt war. Ich fuhr immer viel schneller. Und ich merkte nichts davon. 
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