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Dieses Thema hat 87 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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Serpel Offline




Beiträge: 47.372

17.07.2009 13:51
Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Seit Wochen hatte ich auf passendes Wetter für meine seit längerem geplante Tour über die Ligurische Grenzkammstraße gewartet. Vorgestern war es nun so weit: Die Front war Mittwoch Mittag durch und für Donnerstag (gestern) war bestes Wetter angekündigt.

Da für die Anreise also nur noch ein halber Tag zur Verfügung stand, griff ich auf die Option "mautpflichtiges italienisches Autobahnnetz" zurück und war innert weniger Stunden via Mailand an der italienischen Riviera angelangt, wo es von Imperia ins Landesinnere nach Triora hoch abzweigte. Dort hatte ich noch kurzfristig via Internet ein Zimmer reservieren lassen (ohne eine Bestätigung abzuwarten).

Die Wahl des passenden Motorrads fiel nicht schwer: die BMW steht zur Zeit wieder mal in D und wartet auf einen Satz neuer Reifen. Also kam nur der Scrambler in Betracht, und diese Wahl sollte sich als "Glücksgriff" erweisen, obwohl eine Sportenduro noch viel besser gewesen wäre. Aber so was hat ja nicht jeder grad zur Verfügung. Das dicke BMW-Schlachtschiff hätte ich jedenfalls da oben zurücklassen müssen, weil es irgendwann nicht mehr vor und zurück gegangen wäre.

Das verrät schon Einiges über die Befahrbarkeit der Ligurischen, und selbst mit dem Scrambler, der im Grunde ja auch nichts anderes als ein gewöhnliches Straßenmotorrad mit hochgelegtem Auspuff ist, bin ich an meine (persönlichen) Grenzen gekommen. An manchen Stellen sogar darüber, womit ich zum Ausdruck bringen will, dass ich im Normalfall an mehreren Stellen kehrt gemacht hätte, hätte die Möglichkeit dazu bestanden (Anhalten schwierig, Umdrehen kaum möglich, Rückweg bereits zu lang).


WIE WEITER?

Die Triumph ist zu schwer, zu unhandlich, besitzt (viel) zu wenig Federweg, die Bodenfreiheit ist zu gering und man kann das Motorrad im Grunde nicht im Stehen fahren (störender Auspuff). Das wäre aber unbedingt erforderlich, um schwierigere Passagen mit dem nötigen Schwung zu bewältigen. So aber blieb über weite Strecken nur der erste Gang, und ich zockelte wie Opa auf seiner Airone kilometerweit über Schotter, um das Material zu schonen.

Wer von Süden kommt - so wie ich - neigt im Verlauf der Fahrt dazu, die Ligurische zu unterschätzen. Zwar gibt es auch hier einige heiklere Abschnitte (wie z. B. ausgewaschene engste Haarnadeln, wo alte Asphaltreste wie Tafelberge im Weg stehen), aber es hält sich in Grenzen und fällt schwer, den warnenden Tafeln am Wegesrand Glauben zu schenken.

Die eigentliche Herausforderung ist das zum größten Teil auf französischer Seite verlaufende Teilstück zwischen Col des Seigneurs und Col de la Boaïre (generell gilt: italienische Seite mittel/französische Seite schwierig). Hier kommt nun das, wovon man zwar gelesen und gehört hat, aber nicht glauben konnte oder wollte, weil man ja kein passendes Motorrad zur Verfügung hatte. Ein Weg, der mehr an ein trockenes Flussbett mit Felsabbrüchen und waschbrettartigem Untergrund erinnert. Wo an vielen Stellen Anhalten nicht ratsam bis unmöglich erscheint, weil nur mit Schwung und verbissener Entschlossenheit zu bewältigen. Wenn jetzt nur nicht die Karre aufsetzt! Das könnte einen üblen Sturz zur Folge haben. Also immer die Spur des geringsten Widerstandes suchen. Das ist gar nicht so einfach, denn was die nächsten paar Meter noch gut fahrbar erscheint, kann unmittelbar darauf abrupt vor einem unüberwindbaren Hindernis enden. Also heißt es, zu all der Konzentration auch noch möglichst vorausschauend zu fahren.

Und immer schön den Lenker festhalten, damit er nicht unvermittelt aus der Hand gerissen wird. Ganz gemein ist auch grober Schotter, vor allem wenn er lose ist: hier kann man wirklich nur hoffen, dass es gleich wieder vorüber ist, denn echt kontrolliertes Fahren ist dann kaum mehr möglich. Dagegen nimmt sich der direkt daran anschließende Treibsand im Vergleich geradezu harmlos aus - hier heißt es einfach, Tempo zu drosseln.

Drei singuläre Hürden sind mir zudem in Erinnerung geblieben: Ein Schneefeld quer über die Fahrbahn und zwei Schranken, die aber alle umfahren werden konnten (auch das Schneefeld). Eine dieser Schranken erfordert eine gewisse Mindesthöhe für den Lenker (oder einen sehr schmalen solchen), sonst ist umständliches Durchfädeln angesagt. Nicht zuletzt deswegen würde ich unbedingt empfehlen, die Tour von der anderen Seite her anzugehen: falls es irgendwelche Schwierigkeiten geben sollte, so treten sie gleich zu Beginn auf, und man hat noch die Möglichkeit, kehrt zu machen. Sehr empfehlenswert auch, mindestens zu zweit zu fahren (besonders den heiklen Nordabschnitt).

Bevor wir nun zum angenehmen Teil der Story kommen - zu den Bildchen () nämlich, die nicht ansatzweise erahnen lassen, was ich gestern durchgemacht habe ([schwitz]), erscheint es mir ganz wesentlich, die beschriebenen Gefahren und Schwierigkeiten prinzipiell zu relativieren: Es ist nämlich durchaus möglich, dass ein echter Profi mit der "richtigen" Ausrüstung nur ein mildes Lächeln dafür übrig hat ...

Gruß
Serpel

PS. Bilder sollten bis heute Abend da sein

piko Offline




Beiträge: 16.462

17.07.2009 14:00
#2 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

In Antwort auf:
Das dicke BMW-Schlachtschiff hätte ich jedenfalls da oben zurücklassen müssen, weil es irgendwann nicht mehr vor und zurück gegangen wäre.

Sowas weiß man doch ...

piko, der diese "Straße" auch gern nochmal fahren würde - wenn sie bloß nicht soweit weg wäre ...

warum einfach wenn's kompliziert geht

Hobby Offline




Beiträge: 41.751

17.07.2009 14:02
#3 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

In Antwort auf:
Anhalten schwierig, Umdrehen kaum möglich, Rückweg bereits zu lang


Geil !!

.
.
Gruß Hobby

Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit

http://fr.youtube.com/watch?v=3TbWoOSjMFI



piko Offline




Beiträge: 16.462

17.07.2009 14:04
#4 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

In Antwort auf:
Dagegen nimmt sich der direkt daran anschließende Treibsand im Vergleich geradezu harmlos aus - hier heißt es einfach, Tempo zu drosseln.

Das kenne ich aber umgekehrt ... ... egal, Hauptsache es hat Spaß gemacht.
In Antwort auf:
Die Triumph ist zu schwer, zu unhandlich, besitzt (viel) zu wenig Federweg, die Bodenfreiheit ist zu gering und man kann das Motorrad im Grunde nicht im Stehen fahren (störender Auspuff).

Ach?!

der neidige piko

warum einfach wenn's kompliziert geht

Hobby Offline




Beiträge: 41.751

17.07.2009 14:32
#5 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

In Antwort auf:
Bilder sollten bis heute Abend da sein


Hau rein !!!
kann man dort unten nicht ein geeignetes Moped mieten um die "Bahn" mal zu testen ??
glaube ich ruf nachher mal meinen Spezi an der ist das nämlich schon mal gefahren...
übrigens mit ner 520er KTM 01er Baujahr !
wenn der das mit dem Brachial-Gerät geschafft hat würde ich mir das auch zutrauen...
hab zwar keine Luft aber anhalten und Pause machen wird schon irgendwie hinhauen oder ?

.
.
Gruß Hobby

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vanda Offline




Beiträge: 7.341

17.07.2009 17:24
#6 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Hallo Serpel,

bin irre gespannt auf die Bilder, das liest sich ja so schon recht abenteuerlich! Hut ab!


Grüße

Vanda

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

17.07.2009 18:15
#7 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Ich teil es mal ein bisschen auf, damit Du nicht zu lange warten musst, Vanda.

@Hobby & Piko: Ich kann mir gut vorstellen, dass ihr beiden mit einer geeigneten Enduro auf der Ligurischen nur Spaß hättet. Mit einem solchen Hobel ich selbst ja vielleicht sogar auch ...

Nun aber zu den Bildern. Von Hin- und Rückfahrt gibt´s kaum was - ist ja auch nicht interessant. Nur ein besonders schöner Friedhof irgendwo in der Poebene ist mir bei der ersten Pinkelpause aufgefallen:



Und schöne Laternen hatte der. Extra für Wännä ():



Sehr weitläufig und für sonstige italienische Verhältnisse sehr gepflegt:



Kurz vor Triora nutzte ich an einer roten Baustellenampel die Gelegenheit für diesen Schnappschuss:



Wer errät die Marke (evtl. Modell)?

Der nächste Tag beginnt viel versprechend. Hier "meine" Pension von der Rückseite in den ersten Strahlen der Morgensonne. "Mein" Zimmer war unten links hinter dem Wäschestück:



Der Tankinhalt hätte zwar noch knapp gereicht, aber nachdem mir erst vor wenigen Tagen abends auf dem Albula der Sprit wieder mal ausgegangen war, wollte ich diesmal lieber kein Risiko eingehen. Hier eine Tankstelle am Ortsrand von Molini di Triora:



Auf dem Weg zum Colla Langan hoch gibt es einen tollen Ausblick auf Triora, das laut Wikipedia als einer der schönsten Orte Italiens gilt:



Auf dem Langan ist der (ein) Einstieg zur LGKS. Hier muss man sich rechts halten, um auf den Colla Melosa zu gelangen. Die Straße macht (zunächst noch) einen sehr guten Eindruck:



Das Fort da oben ist mein erstes Zwischenziel (aber das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht):



Einfach aus Freude am Fahren (im Speziellen) und Freude am Leben (im Allgemeinen) geknipst:



Toller Ausblick auf den Lago di Tenarda:



Das letzte Stück mit Fahrbahnbelag, der die Bezeichnung verdient (Rifugio Colla Melosa):



Hier ist auch das "Fort" (edit: das nicht mehr bewirtschaftete Rifugio Monte Grai) bereits ein Stück näher gekommen:



Jetzt wird´s Ernst. Zahlreiche Schilder weisen in typisch italienischer Art auf vielfältige Gefahren, Gebote und Verbote hin (die man in diesem Land für gewöhnlich geflissentlich "übersieht" ):



Ich liebe dieses mediterrane mild-frische Morgenlicht ...



... und genieße immer wieder die herrlichen Ausblicke:



Eine so schöne Kombination aus Grün und Blau hab ich noch selten gesehen:



Blick zurück - da gab´s sogar ausnahmsweise mal Gegenverkehr ("echte" Geländewagen aus D - man kann sie gerade noch erkennen):



Die letzte Biegung vor dem Fort ...



... und man glaubt, die Hälfte sei bereits geschafft:



Aber hier - am Col Bertrand - geht die eigentliche Grenzkammstraße erst los:



Von hier oben hat man einen noch besseren Überblick. Beispielsweise über das liebliche Tal der Argentina, die nach ca. 40 km ins Ligurische Meer mündet:



Oder hinüber zum nächsten Zwischenziel - dem Monte Saccarello, auf dessen Gipfel eine Stichstraße von der LGKS abzweigt (im Bild von links hinten, wo die Ligurische auf dem Pas du Tanarel von der West- zur Ostflanke des Kamms hinüber wechselt). Auf dem etwas niedrigeren Nebengipfel rechts vom Saccarello erkennt man bereits auch die Erlöserstatue:



Angeblich kann man da mit dem Töff ganz hoch fahren. Na, dann bin ich ja mal gespannt ...

(Fortsetzung folgt)

seeräuber Offline




Beiträge: 1.087

17.07.2009 18:52
#8 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Klasse Bilder

Gruß

Günter

PeWe Offline




Beiträge: 21.651

17.07.2009 21:44
#9 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Gib uns mehr davon....

Einfach Klasse, ich hätte gerne gewusst wie sich meine SR auf diesen Geröllpisten schlagen würde....

Grüße
PeWe

"W 650 - a real motorcycle in a sea of shit."

vanda Offline




Beiträge: 7.341

17.07.2009 22:50
#10 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Vorab schon mal herzlichen Dank für die eindrucksvollen Fotos, Serpel!

Zitat von Serpel
Ich teil es mal ein bisschen auf, damit Du nicht zu lange warten musst, Vanda ...


Hab mir vorhin schon die Zeit genommen!

Die eine oder andere Frage hätte ich noch, warte aber geduldig den Schluss ab. Evtl. beantworten die sich in der Fortsetzung von selbst!


Grüße

Vanda

piko Offline




Beiträge: 16.462

18.07.2009 00:07
#11 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Zitat von Serpel



Kein Wunder, daß du mit deiner Scrambler Probleme hattest - mit diesen Reifen!

grüße piko

warum einfach wenn's kompliziert geht

Serpel Offline




Beiträge: 47.372

19.07.2009 14:06
#12 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Über mangelnden Grip möchte ich mich nicht mal beklagen. Klar sind für solche Gelegenheiten echte Enduro-Pneu immer die bessere Wahl, aber so Pseudo-Reifen wie die serienmäßig auf dem Scrambler aufgezogenen Trail Wing hätten sicher auch nicht viel gebracht. Aber das ist ja eh nur die Retourkutsche für den "Angeberpneu", ich weiß ...

Die SR mit ihren leichten ca. 170 kg wäre auf jeden Fall sehr viel besser als die Triumph mit vollgetankt 230 kg geeignet, PeWe. Noch dazu mit ihren XT Genen und als Scrambler Umbau.

@Vanda: Jetzt hast Du mich aber neugierig gemacht ...

So - und weiter geht´s!

Um der werten Leserschaft einen besseren Überblick zu bieten, hier der südliche Teil der LGKS auf Karte:



Im ersten Teil ging´s von rechts unten (Colla di Langan) via Colla Melosa lediglich bis zum Col Bertrand auf dem Kamm, also der Grenze zwischen I und F (weiße Linie). Heute geht es relativ unspektakulär zum größten Teil dem Kamm entlang über den Colla di Sanson, Passo di Collardente und Passo di Tanarello hinauf zum Monte Saccarello. Lediglich das Teilstück zwischen Collardente und Tanarello weicht aus wegtechnischen Gründen vom Grenzkamm nach Westen über französisches Gebiet aus (und ist wie bereits angedeutet das heikelste des Südabschnitts).

Kurz nach dem Col Bertrand werde ich von einer Kuhherde überrascht. Schnell überlegen, was am besten zu tun ist, schließlich ist man sich solches nicht gewöhnt. Links, Mitte, rechts? Rechts schubsen mich die Viecher den Buckel runter, links quetschen sie sich vielleicht im Graben durch, weil dort frisches Gras wächst, und in der Mitte werde ich möglicherweise plattgetrampelt.



Glücklicherweise nehmen die Kühe mir die Entscheidung ab. Es scheinen intelligente Tiere zu sein:



Im weiteren Verlauf hab ich im wesentlichen nur den Wegverlauf dokumentiert, da das Panorama sich eh nicht so schnell ändert.
An dieser Gabelung beispielsweise hätte ich gar nicht so lange studieren müssen, denn beide Wege verlaufen nahezu parallel und führen nach der Caserme [sic!] di Marta wieder zusammen:



Ich entscheide mich für links, weil ich die Reste des ehemaligen Militärstützpunktes sehen möchte, und werde kurz darauf erneut vor die Wahl gestellt. Aber auch hier spielt es im Grunde keine Rolle, wie man sich entscheidet - auch die linke Option lässt noch Spielraum, um schlussendlich den richtigen Weg zu finden.



Ich nehme den direkten Weg durch die Ruinen



und komme kurz darauf zum Colla di Sanson, wo zuerst der vom französischen La Brigue heraufführende Weg links einmündet:



und kurz darauf der von italienischer Seite aus Triora und Monesi rechts:



Zwischen diesen beiden Abzweigungen befindet man sich quasi im Verkehrsknotenpunkt der Ligurischen Grenzkammstraße.

Wenige Dekameter später, und die Optionen nehmen kein Ende:



Ob der linke Weg durch den dichteren Wald auch zum Collardente geführt hätte, weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht, denn die Beschilderung ist für mich nicht nachvollziehbar, - beim rechten indes ist´s klar.
Entscheidend dabei allerdings, diesen Stich hier links hoch nicht zu übersehen (rechts runter führt die Straße weiter):



Dort oben - eben auf dem Passo di Collardente - mündet von links ein weiterer Weg (vermutlich gerade der beschriebene Waldweg):



Das war´s aber nun für eine ganze Weile mit Abzweigungen, und man kann ungestört die weitere Fahrt bis zum Passo di Tanarello genießen. Die Wegführung direkt auf dem Kamm entlang beruhigt, und an einer Lichtung schiebt sich der Saccarello ins Blickfeld. Nun fast zum Greifen nah:



Direkt hoch geht´s wie gesagt nicht, und man wird links/westlich an einem Steilhang herum durch französisches Gebiet nach oben zum Passo di Tanarello geführt, um von dort aus den Berg von hinten/Norden her zu erklimmen:



Hier wird nicht etwa vor französischen Truppen im Kampfeinsatz gewarnt, sondern vor Viehherden:



Wenn man bedenkt, dass diese beiden Kehren die heikelsten Stellen des gesamten Südabschnitts der LGKS sind, kann dieser Teil der Ligurischen nicht soo schlimm sein (allerdings muss man dazusagen, dass mich hier eine Gruppe von rasenden Downhill-Fahrern beinahe in den Graben gedrängt hätte):



Eine der letzten Kehren vor der Passhöhe:



Und schließlich oben auf dem Tanarello, der mit 2045 m der höchste Pass des südlichen Abschnitts ist:



Südländische Wegweiser: Auf den Saccarello (wo ich hin will) und zum Collardente (wo ich herkomme) führen effektiv natürlich zwei verschiedene Wege. Anderenfalls hätte ich was grundsätzlich falsch gemacht!



Jetzt wird es spannend. Schon von weitem war dieses Wägelchen mit dem blauen Streifen als Streifenwagen auszumachen. Ich gehe zwar davon aus, dass das Befahren dieser Gebirgsstraße grundsätzlich erlaubt ist, aber man weiß ja nie ...



Und tatsächlich würdigen mich die beiden Beamten nicht mal eines Blickes und halten erst ein ganzes Stück weiter abseits.
Kurz darauf erfahre ich von einem Einheimischen, was die Polizei da oben sucht: Pilzdiebe und Wilderer, beides strikt verboten und gern gemacht!

Bei der Auffahrt zum Saccarello (http://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Saccarello) schließlich bin ich von dieser komischen Statue da oben so fasziniert:



dass ich wie hypnotisiert den eigentlichen Gipfel des Berges rechts oben glatt übersehe:



und lediglich dem Erlöserdenkmal einen Besuch abstatte:



Hier erst bemerke ich die Spuren, die die staubtrockenen Bergwege auf dem frisch geputzten Motorrad hinterlassen:



Mechanisch aber scheint es die Strapazen klaglos wegzustecken, und so kann ich die nächste Stunde bei einem interessanten Gipfelplausch mit einem netten Italiener entspannen.

(Fortsetzung folgt)

piko Offline




Beiträge: 16.462

19.07.2009 21:20
#13 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

So schlimm kann's aber doch nicht sein, so wie die Wege bis jetzt aussehen und wenn die Carabinerie mit'nem Fiat-Panda dort rumgondeln ...
Hoffentlich wird das noch spektakulärer?!

gespannte grüße piko

warum einfach wenn's kompliziert geht

Hobby Offline




Beiträge: 41.751

19.07.2009 21:33
#14 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

da muss ich dem Piko zustimmen !
da waren ja die "Garmin Strecken" bei der Anfahrt zum Europa Meeting schwieriger
bzw. die Steine deutlich größer....

.
.
Gruß Hobby

Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit

http://fr.youtube.com/watch?v=3TbWoOSjMFI



Serpel Offline




Beiträge: 47.372

19.07.2009 21:51
#15 RE: Ligurische Grenzkammstraße (LGKS) Antworten

Zitat von piko
So schlimm kann's aber doch nicht sein, so wie die Wege bis jetzt aussehen und wenn die Carabinerie mit'nem Fiat-Panda dort rumgondeln ...
Hoffentlich wird das noch spektakulärer?!
gespannte grüße piko

Und ich dachte, Du seist schon mal da gewesen ...
Zitat von piko
piko, der diese "Straße" auch gern nochmal fahren würde - wenn sie bloß nicht soweit weg wäre ...


@Hobby: Kauf Dir ein TomTom, da sind die Strecken einfacher!

Gruß
Serpel

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