Der Wagen ist betankt, Hänger angekuppelt, Bargeld bereitgestellt:
Morgen um halb sechs geht´s auf die Autobahn.
Das Foto war vielversprechend, der Anbieter schien seriös. Mal schauen. Ein Heinkel Rollergespann soll es werden. Zumindest mal probefahren. Es gibt noch zwei Alternativen, falls das nicht klappt.
Schimpfe nicht ... Schimpfe nicht auf Sozialisten - oder auf Nationalisten - oder gar auf Klerikale - und auch nicht auf Liberale! Schimpfe nicht auf die Kaiserstreuen - oder auf die Neo-Neuen - - schimpfe nur auf jene, die das Land regieren, als könnten sie´s! (Heinz Erhard)
Als Hesse ist man geborener Anarchist, man wird nicht erst durch das Leben dazu gemacht.
Zitat von FalconeDieselgespann, Rollergespann, Tempo-Laster, Karo - so ein bisschen masochistisch bist du ja schon, gelle? Grüße Falcone
Nee, die Taurus muß keinen Seitenwagen ziehen. Dazu wären die 6,5 Ps wirklich zu ärmlich. Und richtig, lange Strecken sind schon etwas ermüdend damit. Den Seitenwagen muß eine 500er Bullet wuchten. Die hat über 20 PS und genug Drehmoment.
Das Rollergespann habe ich nicht genommen, da es meinen Mindestqualitätsstandards nicht entsprochen hat. Daß der Lack nicht taufrisch war, wußte ich. Daß aber die Kotflügel völliger Mist waren, die Felgen rostif, Reifen am Ende, Plane SW gerissen und ein Gepäckträger flüchtig, das war dann doch zuviel gemessen am geforderten Preis.
Der Verhandlungsspielraum betrug 250 lachhafte Euro. Bei 1250 Euro Abschlag hätte ich vielleicht unguten Gefühles eingeschlagen (da lagen noch andere Dinge im Argen).
Ein weiteres Komplettangebot sehe ich kommende Woche, da gefällt mir aber die Farbgebung nicht so. Vielleicht bei vernünftiger Zustands-/ Preisrelation ein Jahr fahren und im Winter neu lackieren : Strikt nach der Farbtafel jener Epoche.
Morgen schaue ich das nächste Ding an, diesmal im Raum Münster.
Leider wird mir die Zeit sehr eng, da ich noch jemanden bei Warendorf treffen will, sonst hätte ich ja zu gern mal die Carrera Bahn bei Gütersloh (?) besichtigt.
Wieder Mist. Nicht gekauft, weil Preis und Zustand nicht in Relation standen.
Beiwagenschwinge und/oder Radlager so ausgelutscht, daß der Reifen schon an Rahmen oder Schwinge schliff...
Interessant am Rande: Eingetragen ein LS 200 Steib Seitenwagen, nachgewiesen durch ein Typenschild am Boot. Rahmen nicht gekennzeichnet, im Brief eingetragen LS 200.
Ein LS 200 aber ist für ein normales Motorrad, hat ein 18 oder 19 Zoll Rad und einen Dreipunktanschluß.
Für den Roller heißt sowas RS 1, obwohl das Boot fast genauso aussieht. Der Rahmen aber ist völlig anders, hat einen Einpunktanschluß, ein 10 Zoll Rad usw usw.
Es geschehen schon merkwürdige Dinge zwischen Himmel und Erde.
Habe für diese Restaurationsbasis 2/3 des geforderten Preisen geboten. Das aber war zuwenig , da der Anbieter das Fahrzeug im letzten Jahr selber für mehr Geld gekauft hatte Und nun verkauft. Nanu?
Der Rahmen war auf keinen Fall ein Original, dazu war er zu sauber und zu "neu". Er entsprach aber der originalen Bauweise. Unter dem Rahmen fanden sich drei Schlagbuchstaben nach langer Suche, die aber nirgendwo eingetragen waren und an "sinnlsoer" Stelle eingeschlagen waren.
Das Boot war völlig ungeschweißt und aus Metall, das Schutzblech aus Kunststoff. Die umlaufende Stoßstange und Zierteile fehlten.
Es handelte sich hier ganz offensichtlich um einen unbekannten und unbelegbaren Nachbau, der 2000 eingetragen worden war.
Offensichtlich für den Eintrag hatte jemand das LS 200 Typenschild an das Boot genietet. Das Boot ist mit 8 Bolzen befestigt und beliebig tauschbar. Damit ist der Eintrag quasi wertlos, da in der Regel eine Kennzeichnug des Rahmens verlangt wird.
Es gab noch andere Ungereimtheitem, so war z.B. das Boot auf Holzleisten zwischengelagert. Sitz war Eigenbau, Plane auch. Einstellung des Seitenwagens sah "abenteuerlich" aus, sehr weite Spur, Neigung des Bootes usw usw.
Ähnliche Schlusereien am Roller.
Und ich kenne mich, damit wäre ich niemals froh geworden : Spätestens im Herbst hätte eine Totalrestauration angestanden. Diese vom ersichtlichen Materialpreis hochgerechnet ergab den Abschlag vom geforderten Preis.
Vermutlich aber hatte der Verkäufer selber zu viel bezahlt und wollte sich schadlos halten...
Ganz davon abgesehen,dass ich an einem Nachbau auch keine Freude gehabt hätte: Die alten Steib hatten tatsächlich (mit Ausnahme des TR) in der Regel keine Rahmennummer, da es lediglich Anbauteile waren. Sie hatten nur das Typenschild.
Und den RS 1 kannst du ja sozusagen bei dir um die Ecke neu kaufen.
Zitat von FalconeGanz davon abgesehen,dass ich an einem Nachbau auch keine Freude gehabt hätte: Die alten Steib hatten tatsächlich (mit Ausnahme des TR) in der Regel keine Rahmennummer, da es lediglich Anbauteile waren. Sie hatten nur das Typenschild.
Ja, so habe ich es damals auch erlebt. Bereits 1980 mußte deswegen schon in den Rahmen meines Seitenwagen eine Nr eingeschlagen werden, da das Typenschild austauschbar gewesen wäre.
Hätte es sich in obrigem Fall um ein Original gehandelt, hätte sich das Typenschild auf dem Rahmen befunden. zudem hätte man ihm Alterungsspuren angesehen.
Ja. das Ideal Lager kenne ich. Ist gut, wenn es um fehlende Teile geht. Der Seitenwagen komplett für 3000 + Lack ist etwas heftig. Das hegt bei Roth - Kali besser.
Ein wirklich hübsches Gespann in originaler Lackierung und in der Ausführung, die ich eigentlich wollte, die aber zu bekommen aussichtlos erschien: Dem alten A 0 von 1956.
Der Verkäufer konnte sich sogar noch an Paul erinnern, als ich ihm den Ausdruck des Bildes zeigte.
Man glaubt gar nicht, wie der gestaunt hat, als ich ihn nach Abschluß des Kaufes zum Wagen bat und ihm das Bild seines Gespannes zeigte: "Wie denn und wo denn und was, wie ich denn an das Foto käme ?!" "Ja, und das sei seines, das sei Helm seiner Frau, der Koffer usw, das müsse im Herbst da und dort gewesen sein..."
Das Ding ist zugelassen und wirklich sauber gemacht, auch unter den Hauben! 9,2 Mörder-PS aus 175 Viertaktkubik mit 4 Gang Handschaltung über Bowdenzüge...
Rechtskurve nur anschauen, schon ist der SW oben. Und ganz schräg ist es dann, wenn er oben ist. Beim Motorradgespann klemmt man sich mit den Knien am Tank fest, findet Halt. Beim Roller ließen die Beine einfach durch den Durchstieg davon, Halt gibts nur über den Hintern und den Lenker. Ungewohnt und launig.
Natürlich gibt es Dinge, die ich noch machen werde: Ein Radlager ist schon nachgestellt, Radlager des Seitenwagens werden erneuert. Der Seitenwagen bekommt ein Scheibe, die Zweikammer - Blinkerkappen des Seitenwagens werden verschwinden und durch einfache Einkammer Positionslampen ersetzt, da der Roller keine Blinker hat (war damals noch nicht vorgeschrieben und wird auch so bleiben). Die Fußbremse ist etwas matt, werde mal nachschauen.
Und die Geometrie ist etwas unkonventioniell eingestellt, aber leicht korrigierbar.
Gesamt vielleicht ein Tag Bastelei.
Ich denke, es war richtig, die beiden ersten Angebote auszuschlagen und abzuwarten. Hätte ich ein anderes Gespann gekauft, hätte ich genau so, wie jetzt gekauft, umlackiert.