In Antwort auf:die verfilmungen sind alle ziemlich düster, das stimmt. ich find aber bei den büchern ist das nicht so penetrant.
Seh ich auch so. Sjöwall/Wahlöö waren in den 80ern meine ersten Nordlandkrimis - super gut. Auf Henning Mankell hatte ich erst keine Lust, weil ihn plötzlich alle lasen (oder zu lesen vorgaben). Als dann mit dem 10. die Wallander-Fälle durch waren, hab ich irgendwann aus einer Laune heraus mit dem ersten angefangen und dann bis zum letzten nichts anderes mehr gelesen - ich fand sie genial, wenn auch zugegebenermaßen nichts für leicht Depressive...
Meiner Frau, die noch lieber Krimis liest als ich, habe ich übrigens - nach Reinlesen in diverse Bücher - Jo Nesbös "Schneemann" geschenkt. Mal sehn, wann ich ihn zu lesen kriege.
Neue Vahr-Süd von Sven Regener hab' ich nach einer Empfehlung hier aus dem Forum gelesen - hat mir sehr gut gefallen! Den Hern Lehmann werde ich mir zum 20. Jahrestag des Mauerfalls 'reinziehen ...
Kleine Frage zu Sjöwall/Wahlöö: habe in den 70-ern mal ein Buch mit mehreren Krimigeschichten , die alle in Dänemark spielen und auch alle irgendwie zusammen gehörten, gelesen. Könnte schwören, das es auch von dem Duo war - kann aber in den einschlägigen Antiquariaten nix finden ... was da jemand 'was drüber?
pelegrino, der auch so 'ne Krimitante zur Frau hat ... müssen wir uns Sorgen machen?
.
"Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon ein gewisses Können."
aus den sjowall/wahlöö krimis kenn ich zwar abstecher nach dänemark, aber keine bücher die nur dort spielen. der per wahlöö hat aber noch -mord im 31. stock -das lastauto -libertad! -unternehmen stahlsprung -die generale -foul play -wind und regen geschrieben. vieleicht da dabei ? soweit ich weiß alles politisch engagierte bücher.
bring alles her, ich leiste ihm gesellschaft solange er seine ziegenmilch trinkt
Als ich vor ein paar Jahren beruflich viel mit Südafrika zu tun hatte habe ich damals nach entsprechender Literatur gesucht und bin zufällig über „Die weiße Löwin“ auf Mankell gestoßen – von dem ich dann später noch ein paar weitere Bücher gelesen habe.
Meine Empfehlungen (auch im Hinblick auf die kommende Fußball WM) - Der lange Weg zur Freiheit – Nelson Mandela - Schande – J. M. Coetzee - Tod vor Morgengrauen – Deon Meyer
Jau - und da liebe ich die "Eifel-Krimis" von Jaques Berndorf
Gute kurzweilige Krimis in der Eifel mit viel Witz und Charme
Ansonsten alles von Terry Pratchet - sofern man Fantasy mag und Persiflagen nicht abgeneigt ist.
Und Frank Schätzing - fünf Bücher gelesen. Jedes hatte ein anderes Genre und völlig andere bachgrounds, nur Köln kommt oft vor - aber jedes für sich saugut.
Der Schwarm - "ökothriller Lautlos - TerrorismusThriller mit Hintergrund G8 Gipfel Köln Mordshunger - Krimi im Köln der 90er Tod und Teufel - Mittelalterlicher Krimi in Köln spielend Die dunkle Seite - Politik Thriller
"Marcus Herrenbergers phantastisches „Jahrhundert einer Ratte” nähert sich der Vollendung Die Ratte ist retour, gewitzt und wendig und unternehmungslustig, bereit ihr Jahrhundert zu vollenden, das revolutionär begann, 1917 in Russland. Nun ja, nicht ganz vollenden, die letzte Dekade fehlt noch – im Jahr 2008 müssen wir uns fürs erste wieder von ihr verabschieden. 1992 erschien der erste Teil von Marcus Herrenbergers phantastischem, phantasmagorischem Geschichtsbuch Jahrhundert einer Ratte, das dem unheimlich mobilen Tier auf seinem Durchmarsch durch die Schauplätze und Zeitpunkte der Weltgeschichte folgte – selbst Kontinentenwechsel schafft es mühelos. Ein wieseliger Beobachter, ein Zeitgenosse, begabt mit dem Instinkt, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, angefangen in Petrograd, am Morgen des 26. Oktober 1917, im Winterpalais, in dem noch die Spuren sind des revolutionären Kampfes zu sehen sind, im Fenster die Silhouette des berühmten Panzerkreuzers Aurora. Der erste Band behandelte eine Vergangenheit, die schon Mythos war, Revolution in Russland, Aufbruch der Moderne in Paris, Jazz Age in New York, der Zweite Weltkrieg, der Europa in Trümmer legte, das moralische Vakuum danach, verkörpert im toten Harry Lime. Im neuen Band kommen nun dazu Hare Krishna, Documenta, ’68, Punk, Terrorismus, Deutscher Herbst, Taliban . . . Es ist Geschichte nicht in Aktion, die hier präsentiert wird, sondern immer kurz danach, in den Stunden der Erschöpfung, die auch die der ersten Reflexion, der Rückschau sind. Durchaus logisch, dass der Band dann an einem Ort der reinen Beschaulichkeit endet, im berühmten Zen-Garten des Ryoan-ji in Kyoto. Wobei der Name Kyoto heute, nach der Klimakonferenz dort, seine Unschuld ein wenig verloren hat. In Slogans und Schlagzeilen und Graffiti drängt Geschichte hier ins Bild, auf Titelseiten, Büchern, Filmplakaten, immer hochaktuell – Barack Obama, der auf seine Präsidententauglichkeit geprüft, in Kyoto ist ein Plakat zu Doris Dörries „Hanami”-Film zu erkennen. Und in Silhouetten prominenter Menschen – Beuys, Giacometti, Umberto Eco, Woody Allen – und legendärer Städte – Paris, Manhattan –, die für das stehen, was man Atmosphäre, Lebensgefühl, Zeitgeist nennt. Das Buch ist, für Kinder wie für Erwachsene, eine aufregende Lektion, wie man die moderne Welt, die sich selbst zur Chiffre, zur Hieroglyphe wird, wieder lesbar macht. Was da im ersten Teil sich andeutete, explodiert im zweiten, im Zeitalter des Internets und der Okkupation der öffentlichen Räume durch Information und Reklame. In der die Gegenwart immer schon zum Mythos zu werden beginnt. FRITZ GÖTTLER MARCUS HERRENBERGER: Jahrhundert einer Ratte. Zwischen Lenin, Jazz & Harry Lime. Von Casablanca nach Kyoto. minedition/Michael Neugebauer Edition, Bargteheide/Hongkong 2008. 105 Seiten, 29,95 Euro."
Tod im Ebbelwei-Expreß: Dritte Sachsenhäuser Kriminalepisode [Broschiert] Frank Demant (Autor), Shirin Franzmann (Illustrator), Yana Fexon (Übersetzer)
Das hat mir ein Bekannter kurz nach der Bypass-OP geschenkt. Ich konnte zuerst nur ein paar Seiten lesen da ich dauernd lachen musste und nicht konnte/durfte.
Wenn man im Rhein-Main Gebiet wohnt sollte man zumindest mal in einen der Krimis aus der Reihe von Frank Demant reingeschmöckert haben.
Und was überhaupt nicht lesenswert ist, ist "Ich schraube, also bin ich". Das wird zur Zeit in allen Möglichen Motorrad-Postillen beworben, hat aber mit Motorradfahren nix zu tun sondern ist eher die Selbstbeweihräucherung einer verkrachten Existenz, finde ich. Ich hab es bald wieder weg gelegt, was bei mir recht selten vorkommt. Kurzinhalt: Ein promovierter Sesselpupser und selbsternannter Philosoph hat gemerkt, dass man auch mal was selbst reparieren kann und stilisiert das hoch - da er es aber doch nicht richtig kann, schreibt er drüber - oder so ähnlich. Es soll "außergeöhnlich geistreich und unterhaltsam" sein - zumindest nicht bis Seite 100, da war es eher phrasenbeladen, trocken und langweilig
Zitat Jahrhundert einer Ratte. Zwischen Lenin, Jazz & Harry Lime.
Ist schon witzig, wenn man durch den eigenen, bald 2 Jahre alten (und völlig vergessenen) Buchtip animiert wird, selbiges zu bestellen...
Und wenn man einmal am stöbern ist, dann findet man natürlich auch noch andere schöne Titel, z.B. diesen hier:
Wer Comics für Leute machen will, die keine Comics lesen, hat es schwer. Aber „Steinerne Stadt", der erste Teil der „Berlin"-Trilogie, beweist: Jason Lutes erreicht sein selbst gewähltes Ziel erfolgreich. Deutschland im September 1928: Die junge Marthe Müller reist nach Berlin, um Kunst zu studieren und die kulturelle Vielfalt der Stadt zu erleben. Noch auf der Reise trifft sie den Journalisten Kurt Severing, der dort für die Zeitschrift „Weltbühne" schreibt. Nach der Ankunft trennen sich ihre Wege, doch nicht für lange. Marthe und Kurt sind die wichtigsten der zahlreichen Personen, die in „Berlin - Steinerne Stadt" Bedeutung haben. Der historische Comic-Roman ist ein Mosaik verschiedenster Milieus und persönlicher Schicksale. In präzisen Schwarzweiß-Zeichnungen erzählt Lutes von der sich anbahnenden Liebe zwischen Kurt und Marte, vom Überlebenskampf einer arbeitslosen Weberin, die ungewollt ins kommunistische Lager gerät. Der Leser begleitet den Polizisten Lemke, der auf den Straßen für Ruhe zwischen den radikalen Lagern sorgen muss, erlebt den Versuch des Fabrikanten Faber, angesichts der wirtschaftlichen Krise Haltung zu bewahren. Lutes scheint keine der wesentlichen Perspektiven zu vergessen, aus denen man die letzten Jahre der Demokratie vor der Geburt des Dritten Reichs sehen konnte. Ebenso wie er diese Lebensgeschichten verbindet, mischt er historische Fakten mit den ausgedachten Lebensläufen. Obwohl das drohende Ende der Weimarer Republik die Atmosphäre dominiert, bleibt Platz für das individuelle Glück. Dann ist die gefährliche Lage weit entfernt, eine Liebe tritt an ihre Stelle, die auch in den besten Zeiten nicht wunderbarer sein könnte. In diesen zeitlosen, persönlichen Momenten gewinnen die Beteiligten an Tiefe, werden ganz und gar realistisch. Leider fehlt sonst den Menschen in „Berlin - Steinerne Stadt" oft die Komplexität - dann repräsentieren sie zu vorbildlich ihre jeweilige Schicht oder politische Ausrichtung. Ein verzeihbarer Mangel angesichts der überragenden Gesamtleistung, die Jason Lutes mit dem ersten Band seiner Trilogie bietet.
Kriegt dann mein Sohn für seine neue Heimat, wenn ich ihn durch habe.