Zitatdaß das so ungefähr 1964 gewesen sein muß, da gab es noch lehrermangelbedingt Altlehrer, die den Ersten Weltkrieg noch miterlebt, bzw. gar mitgemacht hatten ...
Und 10 Jahre später gab's noch Lehrer, die den zweiten Weltkrieg mitgemacht hatten und gerne ihre Erlebnisse als Landser zum besten gegeben haben, z.B. wie sie dem Iwan mit der MP den Bauch perforiert haben. Oder der Lehrer, den man nur fragen mußte, wo er denn sein Bein verloren hätte und dann die Doppelstunde gelaufen war, weil er seine WW II Geschichten zum Besten gegeben hat, wenigstens konnten wir dann in Ruhe in der hinteren Reihe Schiffe versenken oder Käsekästchen spielen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Das erinnert mich an unseren Deutschlehrer in der 5.Klasse 1973 ,der war nach 45 direkt zur Fremdenlegion gegangen, und hat auch gerne Geschichten aus Indochina Guyana und Afrika erzählt. Auf die Frage warum er denn gleich nach dem Krieg nicht nach Hause gegangen sei, sagte er , dass das aus "politischen" Gründen nicht möglich war und er so wieso damals nichts anderes als das "Soldatenhandwerk " gelernt hätte . Weitere Fragen in dieser Richtung waren nicht gestattet,falls jemand was weiteres wissen wollte, ging es sofort mit Gedichteaufsagen weiter, Unruhe im Klassenraum wurde mit geworfenem Schlüsselbund bekämpft, Er war verdammt zielsicher.....
Aber bereits 1975 wurde er pensioniert, Jetzt ist er sicher im Legionärshimmel, da wollte er immer hin..
Zitat...und dann die Doppelstunde gelaufen war, weil er seine WW II Geschichten zum Besten gegeben hat...
Ja, kenn' ich - von der Sorte hatten wir auch welche. Einer hat seine Kriegserlebnisse wohl auch nicht verarbeiten können, der war alkoholkrank und manchmal so besoffen, daß er am Pult eingepennt ist ...
Um Stunden von Seiten des Lehrers mit Anekdoten aus seinem Leben zu verquatschen, bedurfte es zu meiner Oberstufenzeit in den 70ern keiner Weltkriege. Einfache Stichwörter wie Surfen und 3er BMW in Kombination mit Autobahn boten dem Deutsch-und Klassenlehrer genügend Spielraum, sich in seiner Selbstgefälligkeit formatfüllend und ellenlang darzustellen in diesen damals ach so hippen Themen für einen Mann von Welt.
Ich musste unserem Mathe-Lehrer nur eine Märklin-Lok aufs Pult stellen, dann war der Unterricht gelaufen. Aber dass er mir mal meine E18 abgeschwatzt hat, habe ich ihm aber immer noch nicht verziehen.
ich lass mich jeweils gerne durch Nordschleifengespräche vom Unterrichten abhalten. Man glaubt es nicht, wie viele junge Menschen schon auf der Nordschleife gefahren sind und sich dort bestens auskennen ...