Gestern sollte der Peugeot in den Winterschlaf. Wasser, Öl, dann gründliche Reinigung auch des Motorraumes. Kalt wars, und naß. Es war schon dämmrig, schnell noch zum volltanken:
Nun springt er nicht mehr an.Mist, Wasser in der Zündung? Verteilerkappe ab, ein wenig an den Kabeln gewackelt, schon läuft er wieder. Prima, nun schnell los, damit alles warm wird und das Wasser verdampft.
Kreuzung nach einem Kilometer, bremsen, anhalten. Der Motor stirbt ab. Und springt auch nicht wieder an. Den Wagen auf die Seite geschoben, Verteilerkappe ab, wackeln hier, wackeln da. Nicht eine Zündung. Nochmal, nochmal, nochmal... Nichts.
Jetzt dämmert mir, ich muß wohl abgeschleppt werden.
Telfon hier, Telefon da. Nicht erreichbar, Kinokarten schon gekauft, Elterngeburtstag weit weg usw. ADAC für so eine Lappalie? Schließlich erreiche ich doch noch jemanden, halbe Stunde warten. Schnell zu Fuß in die Firma, Seil holen. Anbringen des Seiles im Dunkeln an der Vorderachse unter dem Wagen, Ösen gab es damals noch nicht.
Warten im Wagen.
Einmal könnte man ja noch... schon summt der Motor.
Raus, Seil ab, Vollgas, Rücksturz zur Werkstatt. Schnell verliert der Motor an Kraft , 3 Zylinder, zwei, einer, 100 Meter vor der Werkstatt ist Schluß. Den Rest schiebe ich. Mittlerweile ist auch mein Helfer da, zusammen wuchten wir das Ding in die Werkstatt.
Heizung an, Hauben auf, Verteilerkappe ab, trocknen lassen.
@Zephyr Kondensator oder Kontaktabstand. Kondensator wird warm und bekommt einen schleichenden Kurzschluss. Ebenso kann sich der Kontaktabstand bei Erwärmung bis zur Funktionslosigkeit verringern. Insbesondere letzteres scheint derzeit ein weit verbreitetes Übel zu sein, wenn Kontaktnachbauten eingebaut wurden, deren Gleitklötzchen über die Maßen schnell verschleißen.
Danke, aber es ist eine elektronische Zündung eingebaut, die vor der Motorwäsche ging.
Heute bin ich etwa 800 Meter weit gekommen, dann verabschiedete sich ein Zylinder nach dem nächsten.
Sicher springt das Ding nachher wieder an. Als nächstes schaue ich mir mal die Sicherung der elektrischen Benzinpumpe (nachgerüsteter Zusatz) an. Nicht, daß da die Sicherung weg ist. Diese Pumpe ist sicher nachgerüstet worden, nachdem die alte Serienpumpe gekränkelt hat.
Weiter geht´s: Natürlich sprang er an. Klaglos und sofort. Diesmal habe ich ihn im Stand auf Betriebstemperatur georgelt. Dabei immer wieder Aussetzer und (Mager-) Patschen. Er ging aber nur noch im Stand aus, kam dann aber gleich wieder. Also besser als vorher. Die Sicherung der Benzinpumpe war ok, zog man sie, war die Pumpe ruhig.
Denkbar wäre nun auch ein Wassertropfen in einer Vergaserdüse. Also Deckel ab, Schwimmer raus, Preßluft rein. Mal alles ordentlich durcggelüftet.
Dabei auch gleich noch eben die Kerzenstecker gezogen und die Kerzenschächte durchgepustet. Die bleiben über Nacht offen. Nun kann der heiße Motor seine Wärme zum trocknen nutzen.
Er durfte zwei Tage gut gewärmt trocknen. Gestern dann Neustart, heulen bis Betriebstemperatur, alles ok. Auf die Straße, Vollgas. Nach 500 Metern nochmal ein paar Aussetzer, aber kein Absterben mehr. Dann 2-3 Kilometer Testfahrt ohne Beanstandung. Am heißen Motor nochmal alles geöffnet (Kerzenschächte, Verteiler), nun läuft er problemlos.
Was das war?
Keine Ahnung. jedenfalls war in den Kerzenschächten auch Wasser. Möglicherweise verdunstet das bei Erwärmung und kondensiert dann an der Spiralfeder von der Kerze zur Kappe und sorgt damit für Aussetzer, die nach dem Abkühlen wieder weg sind. Oder ein Wassertropfen im Vergaser, der nun durchgesogen wurde?
Mir egal, es läuft wieder.
Den Motorraum werde ich aber nicht wieder per Schlauchdüse spülen.