Die Rechnung war so hoch, dass ich niemandem den wahren Betrag verraten würde. Und das Auto sah genauso furchtbar aus wie zuvor: der Rost wucherte wie eh und je,die Antenne war nach wie vor abgebrochen, die Chromleisten hingen schlaff herab, die Fenster schlossen nicht. Aber die Bremsen gingen wieder. Und vor allem hatte der TÜV nach den tagelangen Schweißarbeiten am Rahmen nun nichts mehr auszusetzen gehabt. Der Ingenieur des Technischen Überwachungsvereins kletterte aus seiner Grube, stocherte mit dem Schraubenzieher in einer Mischung aus Ekel und Mitleid noch etwas in den porösen Blechstellen meines Wagen herum und schüttelte den Kopf: seiner Meinung nach hätte sich die umfangreiche Reparatur nicht gelohnt. Heute dies, morgen das. “Davon verstehen Sie nichts“, sagte ich, während er eine frische Prüfplakette auf mein Nummernschild klebte, diesmal rostrot übrigens, wie in ironischer Abgestimmtheit zu meinem zurechtgeflickten Wrack von Auto. Die nächsten zwei Jahre wären gesichert. Ein schönes Gefühl. Wie schon vor der Reparatur ließen sich bei kaltem Motor der erste und zweite Gang nicht einlegen, und ich musste im dritten anfahren. Kein Problem bei einem Sechszylinder, hatte mir der Türke gesagt, bei dem ich seinerzeit den Wagen gekauft hatte. Es handelt sich nicht etwa um ein verhätscheltes Liebhabermodell, das ich hier für teures Geld wieder verkehrstüchtig hatte machen lassen. Kein Buckel-Volvo, kein schnuckeliger MG, kein gewaltiger Vorkriegs-Amischlitten, kein niedlicher Fiat-Topolino,nichts dergleichen. Mein Auto ist ein hässlicher, zwölf oder auch fünfzehn Jahre alter Ford, das Baujahr weiß ich so wenig wie die Anzahl PS oder irgendwelche technischen Daten. Interessiert mich alles nicht. Nur dass er sechs Zylinder hat, weiß ich. Denn ich sehe noch die sechs verarbeiteten Finger vor mir, die mir der Türke damals beschwörend entgegenhielt, als ich versuchte, den Preis zu drücken. Es ist eine miese Kutsche, ein ausgelaufenes Modell, das durch seine Hässlichkeit und seinen verheerenden optischen Gesamteindruck das ursprüngliche Image seiner Marke gänzlich verloren hat. Solche Autos fahren nur noch alte Malermeister oder junge Schnösel auf dem Land, die mit Ralleystreifen oder mit riesigen Abziehbildern von irgendwelchen Flugmonstren die Motorhaube schmücken, auf Jahrmärkten zuviel Bier saufen und auf der nächtlichen Heimfahrt die grässlichsten Unfälle verursachen...
Es folgen weitere ca. 8 Seiten.
Geschrieben von Joseph von Westphalen Erschienen 1986 unter dem Titel „Das Dilemma“ in der Sondernummer „Merian-Extra/100 Jahre Automobil“ bzw. 1989 in „Moderne Zeiten – Blätter zur Pflege der Urteilskraft“ Bd. 2, Haffmans Verlag ISBN 3251010319 Z.Zt. bei Amazon:14. Moderne Zeiten. Folge II. Blätter zur Pflege der Urteilskraft 1981-1989. von Joseph von Westphalen Haffmans-Heyne, München (Mai 1993) Broschiert Anbieter versendet in 1-2 Werktagen. Alle Angebote ab EUR 3,00
Den G."Old" Hamster müsstest Du kennen. Wir sind schon zusammen an ihm vorbei gefahren (Krün).
--------------------------------------------------------------------------------- Vorsicht ist die Einstellung, die das Leben sicherer macht, aber selten glücklicher (Dr. Samuel Johnson) ---------------------------------------------------------------------------------
Das ist doch eine Gelegenheit, Eugen mal wieder zu zitieren:
Probleme Ein Jungeselle, hartgesotten, Kann leicht der weichern Menschen spotten, Die, büßend ihre Fleischessünden, Nachgeben und Familien gründen. Allein reist einer unbehindert; Doch was tut einer, der bekindert? Leicht wär es, sie daheim zu lassen -Hätt man nur wen, drauf aufzupassen! Entschließt man sich, sie mitzunehmen, Gibt's eine Fülle von Problemen, Wie man es geldlich macht und nervlich. Und Wankelmut ist ganz verwerflich. Ja, wer gebunden kind- und keglich, Braucht Schwung - sonst wird er unbeweglich.
Seltsam genug Ein Mensch erlebt den krassen Fall, Es menschelt deutlich, überall -Und trotzdem merkt man, weit und breit Oft nicht die Spur von Menschlichkeit. --- WWL-Befugte ---
Die grosse Mehrheit unserer Importe kommt von ausserhalb des Landes - George W. Bush-
Versäumte Gelegenheiten Ein Mensch, der von der Welt bekäme, Was er ersehnt - wenn er's nur nähme, Bedenkt die Kosten und sagt nein. Frau Welt packt also wieder ein. Der Mensch - nie kriegt er's mehr so billig! -Nachträglich wär er zahlungswillig. Frau Welt, noch immer bei Humor, Legt ihm sogleich was andres vor: Der Preis ist freilich arg gestiegen;D er Mensch besinnt sich und läßt's liegen. Das alte Spiel von Wahl und Qual Spielt er ein drittes, viertes Mal. Dann endlich ist er alt und weise Und böte gerne höchste Preise. Jedoch, sein Anspruch ist vertan, Frau Welt, sie bietet nichts mehr an Und wenn, dann lauter dumme Sachen, Die nur der Jugend Freude machen, Wie Liebe und dergleichen Plunder, Statt Seelenfrieden mit Burgunder . .
Kleine Ursachen Ein Mensch - und das geschieht nicht oft -Bekommt Besuch, ganz unverhofft, Von einem jungen Frauenzimmer, Das grad, aus was für Gründen immer -Vielleicht aus ziemlich hintergründigen - Bereit ist, diese Nacht zu sündigen. Der Mensch müßt nur die Arme breiten, Dann würde sie in diese gleiten. Der Mensch jedoch den Mut verliert, Denn leider ist er unrasiert. Ein Mann mit schlechtgeschabtem Kinn Verfehlt der Stunde Glücksgewinn, Und wird er schließlich doch noch zärtlich, Wird er's zu schwach und auch zu bärtlich. Infolge schwacher Reizentfaltung Gewinnt die Dame wieder Haltung Und läßt den Menschen, rauh von Stoppeln, Vergebens seine Müh verdoppeln. Des Menschen Kinn ist seitdem glatt -Doch findet kein Besuch mehr statt. --- WWL-Befugte ---
Die grosse Mehrheit unserer Importe kommt von ausserhalb des Landes - George W. Bush-
Hier kommt nun Eduard Bär die Treppe herunter, rumpel-di-pumpel, auf dem Hinterkopf, hinter Christopher Robin. Es ist dies, soweit er weiß, die einzige Art, treppab zu gehen, aber manchmal hat er das Gefühl, als gäbe es in Wirklichkeit noch eine andere Art, wenn er nur mal einen Augenblick lang mit dem Gerumpel aufhören und darüber nachdenken könnte. Und dann hat er das Gefühl, daß es vielleicht keine andere Art gibt. Jedenfalls ist er jetzt unten angekommen und bereit, dir vorgestellt zu werden. Winnie-der-Pu. Als ich seinen Namen zum erstenmal hörte, sagte ich, genau, wie du jetzt gleich sagen wirst: »Aber ich dachte, das wäre ein Junge?« »Dachte ich auch«, sagte Christopher Robin. »Dann kann man ihn doch nicht Winnie nennen, oder?« »Tu ich ja gar nicht.« »Aber du hast doch gesagt ... « »Er heißt Winnie-der-Pu. Weiß du nicht, was der bedeutet?« »Genau, genau, jetzt weiß ich es«, sagte ich schnell; und ich hoffe, du weißt es auch, denn mehr als diese Erklärung wirst du nicht kriegen.
Manchmal möchte Winnie-der-Pu irgendein Spiel spielen, wenn er die Treppe heruntergekommen ist, und manchmal sitzt er gern still vor dem Kamin und lauscht einer Geschichte. An diesem Abend... »Wie wär's mit einer Geschichte?« sagte Christopher Robin. »Ja, wie wär's mit einer Geschichte?« sagte ich. »Könntest du bitte so lieb und nett sein, Winnie-dem-Pu eine zu erzählen?« »Ich glaube, das könnte ich«, sagte ich. »Welche Sorte von Geschichten mag er denn?« »Über sich selbst. Denn diese Sorte von Bär ist er.« »Aha, ich verstehe.« »Würdest du also so überaus lieb und überaus nett sein?« »Ich werde es versuchen«, sagte ich. Also versuchte ich es.
Knowledge is a deadly friend When no one sets the rules. The fate of all mankind I see Is in the hands of fools.
@all: Schöne Schnippsel. Was sind wir doch alle belesen.
(Bitte langsamer tun - muss nebenher auch was schaffen)
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Waschküche in Gelsenkirchen: Eine dickliche Frau in blau-weißem Kittel und mit blau-weißem Kopftuch müht sich, über einen großen hölzernen Bottich gebeugt, an einem Scheuerbrett ab; durch das Fenster leuchtet der Gelsenwald ins Halbdunkel; weiter weg ist schemenhaft Schloß Berge zu erahnen.
Mutter: (in sich hineinbrummelnd) Aus die scheiß Pisselotten krisse die Bremsspuren kaum noch raus. Dat ich mich mit das Zeuchs auch immer allein abkrücken muß. (Sie hält inne.)
Mutter: Verdorri! Hab ich doch fast die Omma vergessen. (laut) Du-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp, komma ganz fix rübber!
Stimme aus dem Hintergrund: Kein Zeit!
Mutter: (lauter) Du muß bei die Omma.
Stimme aus dem Hintergrund: Hab kein Zeit, verdammi!
Mutter: (ganz laut) Wenne gez nich ruckzuck aufe Hufe komms, dann hat dein Föttken aber Cranger Kirmes!
(Ein Mädchen in einem blau-weißen Kittelchen und mit einer knallroten Kappe auf dem Kopf kommt angetrippelt.)
Rote Kappe: (jetzt nahe dran, schippisch) Wat is nu?
Mutter: Pack dich Stücksken Streusel und Pulle Fusel und bring dat rappzapp bei die Omma.
Rote Kappe: Warum muß immer ich bei die Omma?
Mutter: Die Omma hat schwer Malesse mit sein Kopp und liegt inne Poofe. Sei domma bissken nett zu die. Die hat dich doch die toffte rote Kappe geschenkt.
Rote Kappe: Die Omma hat en Lattenschuß. Ich wollt ne blau-weiße Kappe. Nich sonne olle rote.
Mutter: Noch so ein über die Omma, und du kriss ein getafelt, datte en dreifachen Kusselköpper rückwärts schießen tuss.
Rote Kappe: Die Omma is ...
Mutter: (drohend) Wat is die Omma ...?!
Rote Kappe: ... eintlich ganz schwer in Ordnung.
Mutter: Zerdepper mich bloß nich die Pulle Schnappes und paß auf, wo du mit deine krummen Haxen hintapers.
Rote Kappe: Aber für nache Omma muß ich doch quer durchen ganzen Gelsenwald.
Mutter: Hör auf zu janken! Wenne bei die Omma komms, da sachste ersma schön guten Tach und machs kein Firlefanz inne Bude.
Rote Kappe: Scheißspiel!
Mutter: Pack dich die Pulle und den Streusel und sieh zu, datte Land gewinns!
Lichtung im Gelsenwald: Rote Kappe kommt mit einem Korb unter dem Arm angehüpft.
Rote Kappe: (singt) Wir versaufen unser Omma ihr klein Häusken, ihr klein Häusken, ihr klein Häusken, ihr klein Häusken ...
Höflichkeit ist wie ein Luftkissen, es mag wohl nichts drin sein aber es mildert die Stöße des Lebens. A.S.
Das Sprungbrett Ein Mensch, den es nach Ruhm gelüstet, Besteigt, mit großem Mut gerüstet, Ein Sprungbrett - und man denkt, er liefe Nun vor und spränge in die Tiefe, Mit Doppelsalto und dergleichen Der Menge Beifall zu erreichen. Doch läßt er, angestaunt von vielen, Zuerst einmal die Muskeln spielen, Um dann erhaben vorzutreten, Als gält's, die Sonne anzubeten. Ergriffen schweigt das Publikum -Doch er dreht sich gelassen um Und steigt, fast möcht man sagen, heiter Und vollbefriedigt von der Leiter. Denn, wenn auch scheinbar nur entschlossen, Hat er doch sehr viel Ruhm genossen, Genau genommen schon den meisten -Was sollt er da erst noch was leisten? --- WWL-Befugte ---
Die grosse Mehrheit unserer Importe kommt von ausserhalb des Landes - George W. Bush-
In Antwort auf: ...Bitte langsamer tun - muss nebenher auch was schaffen...
Selber Schuld - da haste was losgetreten! Ich schreib' schon extra keine Kommentare,ob's mir gefällt (aber'n Hinweis auf Autor und/oder Quelle wär' schon schön!) oder nicht - sonst wird's noch unübersichtlicher...wenn das so weitergeht,hätten wir besser ein separates Literaturforum aufgemacht!